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Neger, Neger, Schornsteinfeger (2 DVDs)
In seinen ersten Lebensjahren hält sich der kleine Hans Jürgen für etwas Besonderes: Er wächst im Hause seines Großvaters auf, der als Generalkonsul Liberias in einer Hamburger Villa wohnt. Farbige sind für ihn die Herren, Weiße kennt er fast nur als Dienstboten. Als sein Großvater nach Afrika zurückkehrt, muss sich Hans Jürgen in der Realität im Deutschland der 30er Jahre zu Recht finden: Während die Nachbarin ihn noch liebevoll "mein kleiner Schokoladenkeks" nennt, bekommt der farbige Junge bald zu spüren, dass die meisten Menschen ihn bestenfalls für ein Kuriosum halten. Seiner tatkräftigen Mutter, der Krankenschwester Bertha Baetz, und guten Freunden, die auch im Dritten Reich ihre Menschlichkeit bewahrt haben, verdankt Hans Jürgen es, dass er ein fast normales Leben führen kann. Unter den Rassegesetzen der Nationalsozialisten wird sein Alltag jedoch schnell zur reinsten Schikane. Nur zu bald muss er um sein Leben fürchten. In gut drei Stunden erzählt das bewegende Fernsehmelodram die Kindheit und Jugend des Hans Jürgen Massaquoi, basierend auf dessen gleichnamiger Autobiografie. Stellenweise sehr Gefühls betont und betulich inszeniert, weiß der mit Veronica Ferres und Jürgen Tarrach prominent besetzte Zweiteiler aber auch geschickt, den Irrsinn des Dritten Reiches einzufangen. Hans Jürgen setzt alles daran, genauso zu sein wie alle anderen: Er begeistert sich für den Nationalsozialismus und weigert sich lange, der Realität ins Auge zu sehen. Seine ganze Welt bricht zusammen, als ihm der Eintritt ins Jungvolk verwehrt wird. Nichts wünscht er sich sehnlicher, als sein deutsches Vaterland in der Wehrmacht verteidigen zu dürfen. Doch für die Nazis ist er ein Nicht-Arier, den es auszumerzen gilt. Während der erste Teil sich im Wesentlichen auf die Kindheit Massaquois konzentriert, gelingt es dem zweiten Teil besser, die Spannung und Dramatik der Geschichte, die als eindrucksvolles Zeitdokument überzeugt, umzusetzen. Die Bombennächte im Luftschutzkeller oder der Selbstmord einer jüdischen Familie beschönigen nichts, ohne dabei auf reißerische Effekte zu setzen. Von solchen Augenblicken hätte man sich mehr gewünscht. -- Birgit Schwenger
 
 
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