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We Need to Talk About Kevin (USA/GB 2011)

Mit Rock Duer und Ezra Miller.




Eva sieht sich täglich den Übergriffen ihrer Mitmenschen ausgesetzt, von Beschimpfungen bis zu Aggressionen. Ihr Mann und ihre Tochter leben getrennt von ihr, und ihr 16-jähriger Sohn Kevin sitzt im Gefängnis. Was auch immer mit dieser Familie in einer amerikanischen Kleinstadt geschehen ist, anscheinend hat es etwas mit Kevins Kindheit zu tun.






Rock Duer

Basierend auf dem Buch von Lionel Shriver:



Leider gibt es noch keinen Kinostart-Termin. Ich bin auf den Film sehr gespannt, ich liebe solche Dramen. Die doch sehr hohe Punktzahl auf IMDB (8.0/10!) lässt hoffen, dass es sich um einen außergewöhnlichen Film handelt. Auch die Besetzung erscheint erstklassig.

Habe den Film nun als Screener in Englisch gesehen und muss sagen: er haut einen am Ende um! In der ersten Hälfte könnte man denken "sehr gut, aber was soll noch kommen, ist doch alles klar". Denkste.
Es sind sehr starke Bilder in diesem Film! Lange wird man im Unklaren gelassen. Man sieht eine Frau (Swinton in Höchstform!), die von allen Seiten angefeindet wird. Rote Farbe (ein stilistisches Merkmal, das den gesamtes Film durchzieht) wird an ihrer Hauswand gespritzt, sie wird sogar auf offener Straße geschlagen. Man sieht sie aus dem Gericht kommen, ihren Sohn im Gefängnis besuchen. Was ist hier los?
In Rückblenden wird ihr Leben ab der Geburt ihres ersten Kindes und dessen Entwicklung erzählt. Die Beziehung zu diesem Kind ist von Anfang an extrem gestört. Lediglich zur Mutter ist dieses Kind absolut destruktiv. Als ein zweites Kind geboren wird, kommt es später gar zu einer Katastrophe. Kevin ist verhaltensauffällig, was aber scheinbar nur die Mutter bemerkt. Selbst mit 6 oder 7 Jahren muss er noch eine Windel tragen - er tut dies bewusst und lässt erst davon ab, nachdem sie ihm, aus Versehen im Streit darum, den Arm bricht.
Der Vater (John C. Reilly) tut diese und jene Verhaltensauffälligkeit mit den Worten ab "Jungs sind nunmal so".
Es steckt mehr dahinter.
Nach und nach erfährt man mehr. Und am Ende sieht man das buchstäblich Unfassbare! (Und das meine ich ernst und nicht reißerisch.)
Es ist kein Film für das Massenpublikum (Mainstream). Deshalb wird er wohl, wenn überhaupt, im Programmkino laufen. Von einer DVD-Erscheinung gehe ich mal stark aus.
Ein Psychotrip. Ein besonderer Film. Die Schauspieler, auch die Jungen, sind exzellent! Ezra Miller ist sogar passend erschreckend realistisch in der Rolle des Teenagers Kevin.
Eingangs vergaß ich übrigens Jasper Newell zu erwähnen, der Kevin im Alter von 6-8 spielt - man möge mir verzeihen.

Jasper Newell

"Fugu Filmverleih" bringt den Film (mit deutschen Untertiteln) ab dem 16.8.12 in einige Kinos: Termine/Orte.

Gestern gab es einen Bericht zum Film in der Sendung "Kulturjournal" im NDR:

Man versteht den Film auch ohne Untertitel; so dialoglastig ist er nicht.