Ich komme gerade aus dem Kino zurück und beginne gleich mal mit einen Bericht, so lange die Eindrücke noch frisch sind.
Das Kino, was ich ausgesucht habe, ist ein kleines Sparten- und Programmkino, was oft Filme zeigt, die in den großen Kinos keinen Platz finden, weil sich deren Meinung nach nicht genügend Menschen finden, die sich für solche Filme interessieren. Gerade bei diesem Film bin ich der Meinung, dass es durch das Thema -Verarbeitung der Terroranschläge vom 11. September- jedoch sein Publikum findet. Der Kinosaal des kleinen Kinos war jedenfalls voll besetzt. Ich habe, Gott sei Dank, einen Platz weiter hinten noch ergattern können, was reines Glück war, denn viele Plätze waren vorher schon reserviert worden oder von Menschen gekauft, die einfach eher an der Kinokasse standen, als ich. Trotzdem war es um ein paar Euro günstiger natürlich als im großen Massenkino. Auf Popcorn oder andere Fressalien habe ich verzichtet, zumindest diesmal, weil es mir bei solchen Filmen unpassend erscheint, sich in den Kinosessel zu flezen und bei einer derart ernsten Thematik etwas in mich hinein zu stopfen. Nein, hier wollte ich mich ganz und gar auf den film konzentrieren. Eine Cola aber, trank ich dennoch. Bevor der Film los ging.
Es heißt, Bücher wären immer besser als der Film. Wenn das stimmt, muss das Buch von Jonathan Safran Foer fantastisch sein und ungewöhnlich. Der Film zumindest war es. Zum Buch kann ich leider nichts sagen, da ich es noch lesen werde. ich weis allerdings, dass Foer mit unterschiedlichen Schriftsätzen spielt, mit Farben, einen zu diskutierenden Daumenkino aus Fotos eines aus den Türmen springenden Menschen - in umgekehrter Reihenfolge. Etwas, was Stephen Daldry in seinem Film wieder aufgreift und Oskar ein Buch gestalten lässt, über seine Begegnungen mit den unterschiedlichen Blacks, die er besucht, um herauszufinden, wohin der Schlüssel passt, den er in einer Vase gefunden hat, die zerbrach, als sie zu Boden viel. Auf seiner Erkundungsexpedition, wie er dies nennt, gerät er immer wieder an seine eigenen Grenzen, aufgrund seiner autistischen Neigungen, seinen Ängsten durch das Asperger-Syndrom. Doch, nach und nach, überwindet Oskar diese, mit Hilfe eines alten Herren, den er bald als seinen Großvater erkennt, voher war er nur der Untermieter der Oma. das ungleiche Paar macht sich auf die Suche und schließlich muss auch Oskar SEIN Geheimnis jemanden erzählen...
So viel zum Inhalt. Jetzt zu den Schauspielern. Meine Vermutung hat sich bestätigt. Thomas Horn ist ein großartiger Schauspieler, der es schafft, die vielen Seiten dieses schwierigen Charakters darzustellen, mit allen Ecken und Kanten. Alles, was er sagt, seine Gestik und Mimik, die zur Schau gestellten Gefühle und Wutausbrüche nimmt man ihm bedingunglos ab. Ich hatte nicht das Gefühl, jemanden zu sehen, der zum ersten Mal in einem Film mitspielt, eher so, als wäre Thomas schon ein erprobter Schauspieler, der unzählige Filmrollen in seiner Biografie aufweisen kann. Um so beeindruckender seine Leistungen, denen der Film genügend Raum gibt, sich zu entfalten. Meine Hochachtung, vor Thomas, dass er eine solche Rolle spielen kann.
Max von Sydow überzeugt in der Rolle des stummen Untermieters/Großvaters ohne ein Wort zu sagen. Ich war erst skeptisch, doch mit jeder Minute des Films, hat mich dieser Mann für sich eingenommen. Er harmoniert mit Thomas wunderbar auf der Leinwand und kann aus einer unscheinbaren Rolle unglaublich viel herausholen. Tom Hanks und Sandra Bullock werden hier zu Statisten degradiert und dies tut weder ihrer schauspielerischen Leistung Abbruch, noch dem Film selbst. Ich bin begeistert, dass sich so große Hollywood-Schauspieler auf so kleine Rollen einlassen und Thomas Horn, einem Kind, was eigentlich keine Schauspielerfahrungen hat, einen so großen Raum geben. Das ist für mich ware Größe und zeigt zudem, dass die beiden bravorös die 2. Geige spielen können, ohne dass das ganze einen faden Beigeschmack bekommt. Hier ist dies zumindest glaubhafter als bei Sixth Sense. Bruce Willis spielt dort gut die zweite Hauptrolle, aber ihm habe ich das damals nicht ganz so abgenommen.
Am Schluss gab es dann auch das Kramen nach den Taschentüchern. Ich hatte auch welche dabei. Ein wirklich berührender Film, das Ende (zwischen Mutter und Sohn und Großvater und Großmutter) ist versöhnlich. Ich hoffe, es kommen dieses Jahr noch Filme von ähnlicher Qualität in die Kinos. Zu wünschen wäre es. Ach ja, eines noch. Die Filmmusik und die Bilder waren gut aufeinander abgestimmt. Gut deshalb, weil ich nicht beurteilen will, wie man es besser machen hätte können, ich aber Luft nach oben lassen will.
Kurz um, überzeugt euch selbst. Für mich ist das auf jeden Fall ein Film, den man gesehen haben sollte. Leider ist der Zeitpunkt noch zu früh, ihn als besten gesehenen Kinofilm des Jahres 2012 zu bezeichnen, dazu kommen noch zu viele andere Filme, die ich gerne sehen will. Aber er steht auf jeden Fall in meiner Liste weit oben.
Euer samuel.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »samuel« (17. Februar 2012, 00:13)