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olli15

Hüter des Lichts

Registrierungsdatum: 21. Juli 2010

Beiträge: 2 115 Aktivitäts Punkte: 11 645

1

Mittwoch, 21. September 2011, 20:36

Die Thomaner - Dokumentation

Start: 16.02.2012

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Pünktlich zum 800. Geburtstag wird der Thomanerchor im März 2012 erstmals in einem abendfüllenden Dokumentarfilm auf der Kinoleinwand zu erleben sein. Durch die persönlichen Geschichten der Thomaner entsteht ein sensibles Portrait, das der Frage nach der Faszination des Traditionsensembles nachgeht. (www.thomaner-derfilm.de)



2012 feiert der Thomanerchor Leipzig seinen 800. Geburtstag. Eine beeindruckende Zeitspanne, wenn man bedenkt, dass der Chor über die Jahrhunderte alle politischen Systeme in ungebrochener Tradition überdauert hat. Heute haben DIE THOMANER Bewunderer in aller Welt. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes weltberühmt und werden auf Tourneen in Amerika, Japan und Australien wie Rockstars gefeiert.

Pünktlich zum Jahrhundert-Jubiläum wird der Chor nun erstmals in einem abendfüllenden Dokumentarfilm auf der Kinoleinwand zu erleben sein. Die Thomaner, darunter ausgewählte Protagonisten und ihr Thomaskantor Georg Christoph Biller, werden über einen Zeitraum von über einem Jahr begleitet. Durch ihre persönlichen Geschichten entsteht ein sensibles Portrait der Thomaner, das der Frage nach der Faszination des Traditionsensembles nachgeht. Der Zuschauer darf eintauchen in eine einzigartige Welt zwischen Motette, Internat und Fussballplatz, in ein Leben, das geprägt ist von Erfolg und Leistungsdruck, Zweifeln und Stolz, Heimweh und echter Freundschaft.

Ein Film für die ganze Familie, unterhaltsam und informativ, packend und beeindruckend durch erstklassige Musik und stimmliche Erlebnisse.

www.thomaner-derfilm.de
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Ludwig

Kaiser

Registrierungsdatum: 10. Januar 2010

Beiträge: 410 Aktivitäts Punkte: 2 055

Wohnort: Raum Stuttgart

2

Mittwoch, 21. September 2011, 22:09

Au ja, toll.

Den Film werde ich mir ansehen.

Danke olli
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pinkasfan

Haudegen

Registrierungsdatum: 4. Januar 2007

Beiträge: 53 Aktivitäts Punkte: 310

3

Mittwoch, 21. September 2011, 22:51

Danke für die Info, werde mir den Film auf jeden Fall ansehen.
Hatte schon die Doku über den Kreuzchor in Dresden einwandfrei gefunden:)
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Musica85

Haudegen

Registrierungsdatum: 20. Juni 2011

Beiträge: 63 Aktivitäts Punkte: 345

4

Mittwoch, 9. November 2011, 16:38

Zum Film, die Macher dieser Dokumentation haben vor einigen Jahren das großartige "El Sistema" produziert. Kennt das jemand? Wenn nicht - unbedingt angucken! Ein ganz toller Film über ein Musik-Ausbildungs-Programm für Kinder aller Schichten in Venezuela.

Hier findet ihr einen Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=276oR_tEmbs

Zum Jubiläum, der Thomanerchor plant eine ganze Reihe Veranstaltungen für das kommende Jahr.

- Im Februar und März wird es eine große Tournee nach Südkorea, Japan und England geben

- Ende März gibt es dann eine offizielle Festwoche mit folgende Höhepunkten:
20. März, 11 Uhr, Festakt "800 Jahre Thomana" (nur geladene Gäste)
anschließend Festumzug zum Thomaner-Campus und offizielle Eröffnung von diesem
21. März, 12 Uhr, Geburtstagsständchen für J.S.Bach, Thomaskirchhof
21. März, 19 Uhr, Konzert in der Arena Leipzig "Leipzig feiert 800 Jahre Thomanerchor" gemeinsam mit dem Gewandhausorchester, Gastchören und Stars.
22. März, 20 Uhr, Großes Konzert, Gewandhaus Leipzig
23. März, 18 Uhr, Motette, King's College Choir Cambrige, Thomaskirche
23. März, 20 Uhr, Großes Konzert, Gewandhaus Leipzig
24. März, 11 Uhr, Knabenchorfest mit den Domspatzen, dem Kreuzchor und dem Kin's College Choir
24. März, 15 Uhr, Motette mit den Domspatzen, dem Kreuzchor und dem King's College Choir
25. März, 9:30 Uhr, Gottesdienst mit den Domspatzen, dem Kreuzchor und dem Kin's College Choir
Bach: Kantate "Herz und Mund und Tat und Leben" BWV 147

- Über das Jahr verteilt singt der Chor zudem 5 Uraufführungen von Kompositionen, die explizit für die Thomaner geschrieben werden. Die Komponisten sind Georg Christoph Biller, Hans Werner Henze, Heinz Holliger, Brett Dean, Sophia Gubaidulina

- Auch das Bachfest 2012 im Juni steht ganz im Namen des Jubiläums der Thomaner. Das Motto ist "Ein neues Lied" - 800 Jahre Thomana. Außerdem ist der St Thomas Boys Choir aus New York zu Gast.
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Registrierungsdatum: 20. April 2011

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5

Freitag, 11. November 2011, 06:26

Schöner Trailer..aber Heimweh, Konflikte & dazu noch Leistungsdruck..irgendwie tun diese Jungen mir leid. Ich glaube, einem eigenen Sohn würde ich das nicht antun.
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Musica85

Haudegen

Registrierungsdatum: 20. Juni 2011

Beiträge: 63 Aktivitäts Punkte: 345

6

Samstag, 12. November 2011, 17:12

Schöner Trailer..aber Heimweh, Konflikte & dazu noch Leistungsdruck..irgendwie tun diese Jungen mir leid. Ich glaube, einem eigenen Sohn würde ich das nicht antun.
Lu Electra - irgendwie verstehe ich dich nicht. Erst beklagst du dich seitenlang darüber, dass es keine dem Thomanerchor vergleichbare Einrichtung für Mädchen gibt und nun auf einmal sind solche Einrichtungen nicht zuzumuten? Natürlich ist das nicht für jeden Jungen etwas und wahrscheinlich haben viele am Anfang Heimweh. Die Chöre schauen schon auch, ob die Jungen charakterlich für den Chor geeignet sind und stark genug. Und warum sollte es dort konfliktfrei zugehen? Das ist doch absoulut normal, dass es bei einer Gruppe von 90 Jungen, die ihre gesamte Zeit gemeinsam verbringen auch mal zu Konflikten kommt. Die Frage ist doch, wie damit umgegangen wird. Ich denke das gerade der soziale Umgang sehr stark geübt wird. Wer sich neun Jahre in einer Gemeinschaft eingebracht und durchgesetzt hat lernt doch vor allem mit ganz verschiedenen Menschen klar zu kommen.
Und ohne Leistungsdruck wird man nunmal keine Leistungen erzielen. Das kann man eigentlich gar nicht früh genug lernen. Wer meint, sein Kind in Watte packen zu müssen und überbehütet aufwachsen zu lassen, kann dann nicht erwarten, dass es schon früh Selbstständigkeit und künstlerische Reife erlangt. Professionell Musik machen ist kein Spaziergang sondern vor allem harte Arbeit, viel Disziplin und Selbstaufgabe. Das muss man wollen. Wer das nicht kann, wird kein Profi.
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Catulus

Haudegen

Registrierungsdatum: 8. Januar 2008

Beiträge: 58 Aktivitäts Punkte: 300

Wohnort: Lübeck

7

Samstag, 12. November 2011, 22:30

Ich freue mich auf den Film......ganz Doll :)

Die Thomaner sind bisher immer ein wenig an mir vorbei gegangen.....das wird sich wohl ändern.
Aber es gibt so viel gute, schöne, musikalisch hochwertige Formationen .....man muss sich entscheiden!

Libera, Dresdner Kreuzchor und natürlich meine heimatliche Knabenkantorei zu Lübeck.......puh! :D
Nulla vita sine musica
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olli15

Hüter des Lichts

Registrierungsdatum: 21. Juli 2010

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8

Sonntag, 8. Januar 2012, 09:28

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samuel

Überlieferer der Zeit

Registrierungsdatum: 9. Juni 2011

Beiträge: 9 504 Aktivitäts Punkte: 39 125

9

Freitag, 17. Februar 2012, 16:58

Nach "Extrem laut..." nun der nächste Kinobesuch, der führte mich in den Thomaner-Film.



In Leipzig natürlich sind die Kinosäle, was den Film betrifft, gut gefüllt und so hatte ich diesmal echt Probleme einen guten Sitzplatz zu bekommen und so wurde es diesmal trotzdem ein guter akzeptabler mittlerer Platz, wieder in einem kleinen Programmkino, obwohl er auch im großen Cinestar der Stadt läuft. Ist halt Leipzig, aber man spart ja, wo man kann, deshalb war für mich nur dieses Kino möglich (preislich). Diesmal nahm ich mir eine Portion Nachos mit und machte es mir bequem und ohne Werbung!!! ging es auch gleich los, der Kinosaal wr, bis auf die vorderen zwei Reihen gut gefüllt.



Der Film will eine Dokumentation sein, ist es aber nicht. Vielmehr läuft die Kamera nur als unkommentierender Beobachter durch den Alltag der Thomaner und die Sänger, der Pfarrer und der Thomaskantor, die Schuldirektorin der Thomasschule kommen zu Wort, auch Eltern, die ihr Kind eigentlich gar nicht los lassen wollen, es aber trotzdem tun, dem Talent und Willen ihrer Kinder wegen. Der Thomaschor wird begleitet, ein ganzes Jahr lang. Man bekommt Eindruck vom Internatsleben, einer Konzertreise nach Südamerika und den Proben, den Ansehen des Chors. Alles in allem, ein schöner Image-Film für den Thomaner-Chor und die Stadt Leipzig, die zurecht stolz auf die Leistungen der Thomaner sein kann. Doch mehr als das ist der Film nicht. Den Titel Dokumentation würde ich ihm absprechen. Und hier beginnt das Problem. Der Film ist zu unkritisch, dem Internatsleben gegenüber, dem Zusammenleben der Thomaner und dem Umgang mit- und untereinander. Einige LVZ-Leser mögen sich noch an die Schlagzeilen vor einigen Jahren erinnern, in denen es um heftige Prügeleien und Mobbingprobleme innerhalb der Thomasschule ging und solche Probleme lassen sich nicht innerhalb ein zwei Jahre lösen. Auch die Frage des Verhältnisses mit der Religion (ja, es gibt im rein auftretenden Bestandteil des Chors 30 Atheisten) und die kritische Auseinandersetzung damit kommt zu kurz, aber sie wird wenigstens angerissen (im Gegensatz zum Mobbingproblem, was ein schwerer Schlag damals war und für viel Aufsehen sorgte). Dennoch ist das zu wenig für eine Dokumentation, zumindest eine, die sich so nennen will. Film, Image-Film, Einblick, diese Begriffe hätten eher gepasst.



Die musikalische Leistung, die man hier ausschnittsweise hören darf, ist natürlich überragend und der Film als solches ganz nett, aber noch einmal würde ich für solch einen Film nicht mehr ins Kino gehen wollen, sondern warten, bis er im Fernsehen zu sehen ist. Da hätte er hingehört. Vielleicht stehe ich noch unter dem Eindruck von dem wirklich guten Kinofilm "Extrem laut..." Bitte macht euch deshalb selbst ein Bild, sofern es euch möglich ist. Meine Meinung kennt ihr ja jetzt.
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10

Sonntag, 19. Februar 2012, 19:24

Danke Samuel für deine Meinung, ich werde dann jetzt auch warten bis das mal im TV läuft. Hab mit dem "Erziehungs- & Umgangsstil" bei den Thomanern eh so meine Probleme.
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Manuel

König

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Wohnort: Berlin

11

Sonntag, 26. Februar 2012, 21:57

Die Thomaner

Die Thomaner habe ich in einem sehr kleinen Kino gesehen. Interessant war, dass überwiegend älteres Publikum drinnen saß.
Der Film fing mit der Aufnahmeprüfung der neuen Jungs an und endete wieder mit der Aufnahmeprüfung, allerdings mit dem Jungs vom nächsten Jahr.
Ältere Thomaner, die kurz vor dem Ausscheiden sind, kommen zu Wort.
Vor allem am Ende beschrieb ein Thomaner das Gefühl so gut, dass ich mich in diese Situation gut rein fühlen konnte, obwohl ich nie in einem Chor war.
Die Trennung von den Eltern und von zu Hause einerseits und auf der anderen Seite das Gemeinschaftsgefühl im Chorleben wird von Neuankömmlingen, deren Eltern und den Abgängern gut dargestellt.
Vieles hatte Parallelen mit dem mehrteiligen Fernsehbericht über den Dresdner Kreuzchor, wie z.B. das Singen im Speiseraum vor den Essen.
Und auch, dass durch die Sanierung von Gebäudeteilen in ein Provisorium umgezogen werden musste. Auch verbringen die Thomaner den Heiligen Abend mit dem Chor.
Mir hat der Film sehr gut gefallen. Ich werde ihn mir sicher noch mal ansehen.

:freude
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Jonny

Torwächter

Registrierungsdatum: 2. Mai 2011

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12

Montag, 27. Februar 2012, 00:44

RE: Die Thomaner

Interessant war, dass überwiegend älteres Publikum drinnen saß.
Das ist nichts Besonderes, denn welche jungen Leute gehen schon für Dokus in die Kinos?
Einzige Ausnahme war dann wohl das Sommermärchen im Fußball. :D
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samuel

Überlieferer der Zeit

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13

Montag, 27. Februar 2012, 05:20

RE: RE: Die Thomaner



Interessant war, dass überwiegend älteres Publikum drinnen saß.
Das ist nichts Besonderes, denn welche jungen Leute gehen schon für Dokus in die Kinos?
Einzige Ausnahme war dann wohl das Sommermärchen im Fußball. :D
Och, wenn ich da an "Unsere Erde" denke oder "Serengeti" oder die Halbdokumentation "A day in a life" oder "Fahrenheit 9/11" interessieren sich genug junge Leute für solche Themenfilme. Gut, in Leipzig werden alle Thomaner durch diesen Film geschleußt und andere Schulklassen auch, weil's eben Leipzig ist. Wie es in anderen Städten ist, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass es von diesem Film an die 30 Kopien geben muss, für Kinovorführungen. Das ist für einen solchen Film schon viel.
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Jonny

Torwächter

Registrierungsdatum: 2. Mai 2011

Beiträge: 3 623 Aktivitäts Punkte: 19 155

14

Montag, 27. Februar 2012, 05:43

RE: RE: RE: Die Thomaner

"Unsere Erde"
Hör mir auf, in diesen Film wurden alle Schulklassen geschickt und ich habe keinen getroffen, der anschließend begeistert war, das kommt davon, wenn es zur Zwangsveranstaltung wird, weil man etwas gesehen haben MUSS. Ich bin bei diesem Film sogar eingeschlafen. Das ist übrigens bei meinen vielen Kinobesuchen das einzige Mal überhaupt gewesen.
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Musica85

Haudegen

Registrierungsdatum: 20. Juni 2011

Beiträge: 63 Aktivitäts Punkte: 345

15

Montag, 27. Februar 2012, 12:01

Der Film will eine Dokumentation sein, ist es aber nicht. Vielmehr läuft die Kamera nur als unkommentierender Beobachter durch den Alltag der Thomaner und die Sänger, der Pfarrer und der Thomaskantor, die Schuldirektorin der Thomasschule kommen zu Wort, auch Eltern, die ihr Kind eigentlich gar nicht los lassen wollen, es aber trotzdem tun, dem Talent und Willen ihrer Kinder wegen. Der Thomaschor wird begleitet, ein ganzes Jahr lang. Man bekommt Eindruck vom Internatsleben, einer Konzertreise nach Südamerika und den Proben, den Ansehen des Chors. Alles in allem, ein schöner Image-Film für den Thomaner-Chor und die Stadt Leipzig, die zurecht stolz auf die Leistungen der Thomaner sein kann. Doch mehr als das ist der Film nicht. Den Titel Dokumentation würde ich ihm absprechen. Und hier beginnt das Problem. Der Film ist zu unkritisch, dem Internatsleben gegenüber, dem Zusammenleben der Thomaner und dem Umgang mit- und untereinander. Einige LVZ-Leser mögen sich noch an die Schlagzeilen vor einigen Jahren erinnern, in denen es um heftige Prügeleien und Mobbingprobleme innerhalb der Thomasschule ging und solche Probleme lassen sich nicht innerhalb ein zwei Jahre lösen. Auch die Frage des Verhältnisses mit der Religion (ja, es gibt im rein auftretenden Bestandteil des Chors 30 Atheisten) und die kritische Auseinandersetzung damit kommt zu kurz, aber sie wird wenigstens angerissen (im Gegensatz zum Mobbingproblem, was ein schwerer Schlag damals war und für viel Aufsehen sorgte). Dennoch ist das zu wenig für eine Dokumentation, zumindest eine, die sich so nennen will. Film, Image-Film, Einblick, diese Begriffe hätten eher gepasst.



Sorry Samuel - aber woher hast du deine Definition von "Dokumentation". Wenn ich mir beispielsweise den Wikipediaartikel zu "Dokumentarfilm" durchlese steht da weder was von "kritisch" noch von "kommentiert".



"Der Dokumentarfilm ist eine Filmgattung, die sich mit tatsächlichem Geschehen befasst. Im Gegensatz zum Spielfilm geschieht dies in der Regel ohne bezahlte Darsteller." (Wikipedia)



Trifft doch alles zu:

- tatsächliches Geschen

- kein Spielfilm

- unbezahlte Darsteller



Weitere Definitionen, die man findet:



„Am ehesten handhabbar erweist sich immer noch die sehr allgemeine Definition, wonach dokumentarisch ist, was nicht erfunden und nicht von Darstellern gespielt ist, also was man im Englischen nonfiction nennt.“



„Natürlich ist es schwer, die exakte Definition für den Dokumentarfilm zu finden. Lassen Sie uns so sagen, er ist die kreative Interpretation der Realität in der Art und Weise, wie wir sie verstehen. Die AutorIn interpretiert Realität. Das ist etwas mehr von ihrem eigenen Standpunkt als wir in den Nachrichten erwarten würden, aber sicherlich weniger Fiktion als in Spielfilmen“ Rudolf Krejcik

„Dokumentarfilm, auf der Realität beruhender Filmtyp ohne Berufsschauspieler und ohne Spielhandlung, bezweckt in erster Linie, in relativ ungezwungener, erfreulicher und müheloser Weise zu informieren und zu belehren“ Alphons Silbermann


In meinen Augen widerspricht keine der Beschreibungen dem FIlm "Die Thomaner" - die Bezeichung als Dokumentarfilm ist also definitiv zulässig. Ob einem der Film letzendlich gefällt und "kritisch" genug ist - das ist dann nochmal eine ganz andere Geschichte ...
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samuel

Überlieferer der Zeit

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16

Montag, 27. Februar 2012, 16:22

Du musst mein Geschreibsel aber auch richtig lesen. Ich habe geschrieben, dass ich dem Film abspreche, eine Dokuemntation zu sein, weil er meiner Meinung nach zu unkritisch ist. Für mich ist es die Aufgabe einer Dokumentation aber, kritisch zu sein und auch mal in Wunden rumzustochern, um das mal so zu formulieren. Weil das eben mein Begriff von einer Dokumentation ist, und ich es von einem solch bezeichnenden Werk auch erwarte. Ich sage nicht, dass die anderen Definitionen falsch sind und wenn sie für dich gelten mögen, dann soll es doch so sein, nichts dagegen. Für mich aber gehört dieser Film eher in den Bereich Dokutainment. Vielleicht dokumentarischer Charakter, aber um unterhalten zu wollen. Ich habe damit nur sagen wollen, dass ich als Leipziger auch Seiten kenne, des Chors, die man auch meiner Meinung nach ansprechen hätte müssen. Die ständige Geldknappheit und die Kürzung des Kulturetats der Stadt, die auch den Thomanern zu schaffen macht. Das Mobbing-Problem, was hier völlig ausgeblendet wurde, was es aber, wie in jeder anderen Schule auch, durchaus gibt und die Gretchenfrage nach der Religion, die nur angeschnitten wurde. Eine Dokumentation hätte sich dem, meines Erachtens auch widmen sollen. In sofern, war es für meine Begriffe keine Dokumentation, weil ich auch eine andere Erwartungshaltung hatte. Wenn für dich diese kriterien erfüllt sind und du ohnehin nur die Standartkirterien nimmst, dann ist das doch okay. Dann hat für dich dieser Film funktioniert. Das freut mich wirklich. Aber bei mir leider nicht.
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Eumenes

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17

Dienstag, 28. Februar 2012, 12:56

Eine Dokumentation stellt die Realität in der Sichtweise des Dokumentarfilmers dar. Das kann kritisch oder unkritisch, wertend oder neutral, lustig oder traurig, unterhaltend oder bierernst etc. sein.
Warum muss man eigentlich immer "in Wunden rumstochern"? Es ist m.E. mehr und mehr in Mode gekommen, stets nur das Haar in der Suppe zu suchen, dieses dann triumphierend hochzuhalten und die Suppe wegzuschütten.
Diese Doku wird im Zuge des 800jährigen Jubiläums gezeigt und soll auf jeden Fall Werbung für den Chor sein (wenn er denn so etwas noch braucht). Da muss man nicht Geldprobleme, Mobbing, Religion etc. hineinbringen. Sicherlich wären auch diese Themen interessant für eine Doku. Aber eben nicht für diese. Vielleicht dreht ja noch mal jemand gerade als "Gegenreaktion" zu dieser Doku eine wesentlich kritischere Bestandsaufnahme des Thomanerchores, das würde aber dann eher im TV in einem der Magazine wie "aspekte" "ttt" etc. laufen und nicht im Kino. Man hat sich hier eben für eine eher unkritische Doku entschieden. Das ist das gute Recht jedes Dokumentarfilmers bzw. Produzenten. ;)
They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
(Benjamin Franklin)
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cayden

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18

Dienstag, 28. Februar 2012, 14:24

Keine Ahnung ob das hier reinpasst, kann mit Knabenchören ansich nicht viel anfangen.
Daher als reine Info für diejenigen, die es können:

Der 13-jährige Chorknabe Konrad Schöbel feiert bei Thomas Gottschalk das 800. Jubiläum des legendären Leipziger Thomanerchors
Heute Abend - 19.20 Uhr - Gottschalk live - DasErste
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19

Dienstag, 28. Februar 2012, 17:22

Einigt euch doch einfach darauf dass es gute & schlechte Doku's gibt. Der eine findet die Thomaner-Doku halt toll & der andere sieht die Sache kritischer, findet sie halt schlecht.
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Musica85

Haudegen

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20

Dienstag, 28. Februar 2012, 18:01

Einigt euch doch einfach darauf dass es gute & schlechte Doku's gibt. Der eine findet die Thomaner-Doku halt toll & der andere sieht die Sache kritischer, findet sie halt schlecht.


Samuel (und natürlich auch jeder andere) darf die Doku finden wie er will. Es war einfach nur sachlich falsch zu behaupten, dass eine Doku kritisch sein muss und der Film deswegen keine Doku ist. Es IST eine Doku. Nicht mehr und nicht weniger habe ich geschrieben ...

Zu der fehlenden "Kritik" - es handelt sich hier natürlich eher um ein Porträt als um eine Enthüllungsdokumentation über tatsächliche oder vermeindliche Missstände bei den Thomanern. Bei einer solchen hätte wohl auch kaum der Chor das Filmteam so nah an sich rangelassen. Wie hätte also bitteschön eine kritischere Doku aussehen sollen? Wenn sie mit Kooperation des Chores entsteht ist das doch eine total unrealistische Erwartungshaltung. Das müsste dann eine unabhänig produzierte Doku "von außen" sein. Mehr als Beteiligte interviewen wird dann aber kaum drin sein, den der Chor wird wohl kaum ein Filmteam in sein Haus lassen, dass auf der Suche nach "Missständen" ist und dabei wohlmöglich noch die Jungs im Kino vorführt. Was für eine absurde Vorstellung. Tatsächlich haben die Filmemacher in Interviews berichtet, dass sich auch Szenen gefilmt hatten, in den sich die Jungs stärker gestritten haben. Aus Rücksicht auf die Privatsphäre und dem Alter der Jungs und weil man solche Konflikte dann auch nicht in ein paar Filmminuten auftröseln kann sind diese Aufnahmen aber nicht im Film gelandet.

Irgendwie nervt es mich, dass im Zusammenhang mit Berichten über Knabenchören immer nach Skandalen und Missständen verlangt wird. Das hat für mich schon was voyeristisches. Warum schießen sich eigentlich immer alle - auch die Medien - besonders auf Knabenchöre ein? So nach dem Motto "Bei denen muss schließlich was faul sein!" Warum nicht Sportschulen und -vereine? Als wenn da Leistungsdruck und Missbrauch kein Thema wäre. Warum nicht Jugendheime wo das Thema sehr, sehr viel relevanter ist? Warum nicht Behinderteneinrichtungen wo es ja viel versteckten Missbrauch geben soll. Nein - lieber ziehen wir die Thomaner, Domspatzen, Wiener Sängerknaben usw. durch einen vermeintlichen Sumpf.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Musica85« (28. Februar 2012, 18:14)

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