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Laki

Lichtgestalt des Forums

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21

Mittwoch, 21. September 2011, 10:29

Rein vom Trailer her gefällt mir die Version von Yann Samuell, irgendwie kommt da mehr bei mir an.... ;)
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Prometheus

Dr. Hasenbein

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22

Mittwoch, 21. September 2011, 10:44

Rein vom Trailer her gefällt mir die Version von Yann Samuell, irgendwie kommt da mehr bei mir an.... ;)


Ich schließe mich dieser Trend-Meinung zur Abwechslung mal an. Die Verfilmung von Barratier könnte natürlich vom Witz und von der Inszenierung her interessant gemacht sein, darum werde ich mir diese sicherlich auch ansehen, aber die von Samuell wirkt einfach kindlicher und freier als die Verfilmung seines Kollegen. Barratier scheint wohl auch ein breiteres Publikum ansprechen zu wollen, kommt es nur mir so vor oder sind einfach einige Darsteller (bewusst) zu alt gewählt für seinen Film? Wenn ich die Möglichkeit habe gebe ich beiden Versionen eine Chance. Einen Bonuspunkt hat Barratier bei mir wegen dem kleinen Frechdachs auf den Filmplakaten, die Motive sind einfach Klasse gewählt. :D
Vive et alios sine vivere!

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Larry

Ehrenmitglied

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Wohnort: G. C.

23

Mittwoch, 21. September 2011, 11:25

Ich schließe mich dieser Trend-Meinung zur Abwechslung mal an.


Ich auf jeden Fall auch.
Das wollte ich gestern schon schreiben.
Doch es war mir dann irgendwie entfallen.


.

Ein Pedant gibt niemals auf sein Chaos nach System zu ordnen
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Eumenes

Torwächter

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24

Mittwoch, 21. September 2011, 13:59

Nach Anschauen der Trailer muss man konstatieren, dass wieder mal die üblichen "Modernisierungen" Einzug gehalten zu haben scheinen.
Bei Barratier werden die Mädchen zwar nicht so ostentativ als Mitglieder der Banden gezeigt, dafür ist der Altersdurchschnitt der Darsteller deutlich höher. Es geht also mehr in Richtung Teeniefilm und natürlich wird dort auch wieder ne Beziehungskiste Junge-Mädchen reingepackt. Irgendwie beisst sich da die Katze in den Schwanz, denn zum Einen scheint man diese Liebesgeschichten ja überall einbauen zu wollen, andererseits muss man, um dieses Klischee bedienen zu können, das Alter der Darsteller nach oben schrauben, denn diese Art der Beziehung kann man einem 10jährigen noch nicht anhängen ...
Wenigstens ist der kleine Frechdachs bei Barratier ein Highlight - und Clément Godefroy (so heisst er ja wohl) scheint so perfekt mit Gérard Jugnot zusammenzuspielen, wie einst Maxence Perrin.
Bei Samuell scheint der Altersschnitt in etwa dem Original zu entsprechen, allerdings hat er in die "Bande" Mädchen integriert und daraus mindestens eine Hauptrolle gemacht, was nun wieder nicht zum "Original" passt und auch nicht zu der Zeit, in der beide Neuverfilmungen angelegt sind.
Also hat man wieder mal dem Zeitgeschmack entsprechen wollen und dabei in Kauf genommen, den Charme des Orgiginals zu zerstören. Aber das wird dem jungen Zielpublikum wahrscheinlich egal sein und für ein paar nostaligische Meckerfritzen, wie wir es hier sind, interessiert man sich eben nicht.
They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
(Benjamin Franklin)
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Prometheus

Dr. Hasenbein

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25

Mittwoch, 21. September 2011, 14:52

Zitat von »Eumenes«

Wenigstens ist der kleine Frechdachs bei Barratier ein Highlight - und Clément Godefroy (so heisst er ja wohl) scheint so perfekt mit Gérard Jugnot zusammenzuspielen, wie einst Maxence Perrin.


Das Zusammenspiel fand ich schon damals in "Die Kinder des Monsieur Mathieu" toll. :)
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Hibiki

Hüter des Lichts

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26

Mittwoch, 21. September 2011, 16:27

Dass neben Christophe Barratier auch Yann Samuell eine Neuadaption von "Krieg der Knöpfe" drehen konnte, liegt daran, dass die Buchvorlage in Frankreich mittlerweile rechtefrei nutzbar ist. Es ist wohl sogar in Frankreich ein skurriler Streit um den früheren Starttermin ausgebrochen, da jeder seinen Film zuerst in die Kinos bringen will - logisch :zwinkern:. Nun sind beide Filme wohl im Abstand von gerade mal einer Woche in den französischen Kinos angelaufen.
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Haley

Administrator

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Beiträge: 7 067 Aktivitäts Punkte: 37 375

27

Mittwoch, 21. September 2011, 18:27

NIEMALS Buch und Film miteinander vergleichen, besonders nicht in der heutigen Zeit. Es wir kaum ein Film an seine Buchvorlage herankommen! Geht auch fast gar nicht, weil jeder Leser seine eigene Vorstellung zur Geschichte entwickelt hat. Auch wenn sich an eine Vorlage gehalten wurde, kann die Umsetzung für manche enttäuschend sein, weil es manchmal einfach nicht der eigenen Fantasie entspricht. Was habe ich mich schon über diverse Videospielverfilmungen aufgeregt, weil sie nicht dem Flair des Spiels entsprachen. *g*


Genau so ist es.
Die eigene Fantasie produziert die schönsten und fantastischsten Bilder.
Nie mehr habe ich so viel gelesen, wie in meiner Kindheit und Jugend. An die Bilder erinnere ich mich meistens heute noch.
Hat leider nachgelassen, weil immer weniger Zeit bleibt.
Und abends im Bett lesen, wie ich es als Kind getan habe schaffe ich nicht mehr, da fallen mir einfach die Augen zu.

Eigentlich kamen nie Filme an das heran, was in meiner Vorstellung beim Lesen eines Buches ablief.
Das ist aber normal, denn die eigene Fantasie produziert genau das, was man gern sehen und fühlen möchte.
Filme können nur das wiedergeben, was Drehbuchautor und Regisseur gesehen haben und alles ist zudem begrenzt durch zeitliche Vorgaben.
Ich sage es mal absichtlich etwas provozierend: Es ist Unsinn, einen Film mit der Buchvorlage zu vergleichen.

Und ich habe auch nichts gegen Neuverfilmungen, wenn sie gut, interessant und fantasievoll umgesetzt werden.
Wie viele Verfilmungen gibt es von "Tom Sawyer und Huckleberry Finn". Und fast alle sind auf ihrene eigene Weise gut.

Klar, die Erstverfilmung von "Krieg der Knöpfe" ist einzigartig und KANN nicht reproduziert werden.
Aber warum nicht versuchen, solchen tollen Geschichten ein neues zeitgemäßes Kleid zu geben?
Wenn das gelingt und ein guter Film dabei herauskommt, habe ich überhaupt nichts dagegen, im Gegenteil.

Und kann das nicht möglicherweise auch einen positiven Effekt haben?
Wenn die Neuverfilmung gut ist, könnte das nicht dann auch dazu führen, dass sich der eine oder andere die Erstverfilmung ansieht oder gar das Buch liest, was er vielleicht sonst nie getan hätte?
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olli15

Hüter des Lichts

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28

Mittwoch, 21. September 2011, 18:52

So sehe ich das auch.


Ich freue mich auf beide Filme und bin mir ziemlich sicher das beide sehr unterhaltsam sein werden :) , was mir nur sorgen macht bei zwei Filmen und so vielen Kindern ist die Deutsche Synchronisation :lol: .
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Ender

Überlieferer der Zeit

Registrierungsdatum: 23. Juni 2010

Beiträge: 5 564 Aktivitäts Punkte: 27 015

Wohnort: Enderversum

29

Donnerstag, 22. September 2011, 02:00

Auha, da habe ja unter anderem auch ich einiges ausgelöst, zu dem ich aber doch noch einmal Stellung nehmen möchte.

Vorweg sei gesagt: ich werde mir garantiert beide Neuverfilmungen ansehen! Denn auch ich bin daran interessiert. Ich bin noch nie grundsätzlich gegen Neuverfilmungen gewesen, wie es mir ein Kindskopf hier in der CW mal vorwarf.
Jetzt aber zu einezelnen Punkten:

Zitat

Zitat von »Prometheus«
NIEMALS Buch und Film miteinander vergleichen, besonders nicht in der heutigen Zeit. Es wir kaum ein Film an seine Buchvorlage herankommen! Geht auch fast gar nicht, weil jeder Leser seine eigene Vorstellung zur Geschichte entwickelt hat. Auch wenn sich an eine Vorlage gehalten wurde, kann die Umsetzung für manche enttäuschend sein, weil es manchmal einfach nicht der eigenen Fantasie entspricht. Was habe ich mich schon über diverse Videospielverfilmungen aufgeregt, weil sie nicht dem Flair des Spiels entsprachen. *g*

Da bin ich ganz anderer Meinung. Zwar bin ich mir darüber im Klaren, dass kein Regisseur es schaffen würde, ein Buch genau wiederzugeben, aber der Sinn einer Buchvorlage, dass, was der Autor letztendlich erreichen wollte beim Leser, muss schon umgesetzt sein, es sei denn im Film ist eindeutig angegeben "frei nach ..." anstatt" nach der Buchvorlage von ..."

@Eumenes (Zuschrift Nr.24)
Das was Du wohl richtig über die Rolle von Mädchen in diesen Verfilmungen schreibst, sollte etwas Sorge bereiten. aber diese Zugeständnisse haben wir wohl Tante Alice und ihrer internationalen Hexenvereinigung zu verdanken.
Deswegen ist ja zum Beispiel auch die letzte Verfilmung von Kästners "Emil und die Detektive" grottenschlecht und nicht zu gebrauchen. Meine Meinung!
Der Autor Louis Pergaud beschreibt in seinem Buch ein freies, wildes JUNGENLEBEN und nicht koedukative Verweichlichung. Das muss auch im Film herauskommen. Dann sind auch ein paar zeitgeschmackliche Zugeständnisse verschmerzbar.

@Haley (Zuschrift Nr. 27)
Ich stimme Dir vollständig zu bei Deiner Aussage: "Die eigene Fantasie produziert die schönsten und fantastischsten Bilder.
Nie mehr habe ich so viel gelesen, wie in meiner Kindheit und Jugend. An die Bilder erinnere ich mich meistens heute noch."
Aber wenn Du sagst: "Ich sage es mal absichtlich etwas provozierend: Es ist Unsinn, einen Film mit der Buchvorlage zu vergleichen.", dann sage ich ganz klar "Nein!"
An der Umsetzung im Film messe ich die Fähigkeit eines Filmemachers, ob er gut mit Literaturverfilmungen umgehen kann.
Wiederum stimme ich Dir zu wenn Du statuierst: "Und ich habe auch nichts gegen Neuverfilmungen, wenn sie gut, interessant und fantasievoll umgesetzt werden.
Wie viele Verfilmungen gibt es von "Tom Sawyer und Huckleberry Finn". Und fast alle sind auf ihrene eigene Weise gut."
Da hast Du Recht. Gerade die "Tom Sawyer und Huckleberry Finn"-Verfilmungen sind da ein gutes Beispiel. Für mich sind sie alle bis auf eine leicht schwächere recht gut, die beste finde ich immer noch die russische Verfilmung von 1981, die wohl auch die werkgetreueste ist.
"Klar, die Erstverfilmung von "Krieg der Knöpfe" ist einzigartig und KANN nicht reproduziert werden." So ist es. Aber auch diese Erstverfilmung hat sich nicht komplett an die Buchvorlage gehalten, zum Beispiel beim Schluss. Das Besondere an dieser Verfilmung ist ja, dass fast kompromisslos mit den Bildern des Buches umgegangen wurde. Das ist ein großes Verdienst des großartigen, leider inzwischen verstorbenen Regisseurs Yves Robert. Das macht ihm auch so schnell keiner nach.
"Aber warum nicht versuchen, solchen tollen Geschichten ein neues zeitgemäßes Kleid zu geben?" Im Prinzip ist das okay, siehe oben. Aber nicht wenn die Gedanken des Buchautors dadurch verfälscht werden, oder wenn die ursprüngliche Intention einer früheren Verfilmung völlig verfälscht und/oder verwässert wird. Beispiele solcher Remakes gibt es zuhauf.
"Wenn das gelingt und ein guter Film dabei herauskommt, habe ich überhaupt nichts dagegen, im Gegenteil." EInverstanden! Um nochmal das Beispiel der Kästner-Verfilmungen aufzugreiefen: die zeitgemäßen Verfilmungen von "Das fliegende Klassenzimmer" sowie "Pünktchen und Anton" sind recht ordentlich. Dagegen "Emil und die Detektive" absolut nicht.

Und nun hoffe ich , dass die beiden Neuverfilmungen den Gedanken des Buchautors, seinen Intentionen, treu bleiben und nicht zu viel dem Zeitgeist und der heutigen, vorsintflutlichen Prüderie opfern. Darauf bin ich gespannt. Barratier muss man wohl den Vorwurf machen, dass ein Kampf in Unterwäsche nun garnicht geht! ;) Der Buchautor hatte dem diesbezüglichen Kapitel Verse der klassischen, antiken Literatur vorangestellt, hatte also den Inhalt dieses Kapitels bewusst so angelegt. Sein Roman ist außerdem stark autobiografisch gefärbt.

Man sollte sich also beim Anschauen der Filme fragen, was hätte der Autor, säße er im Kino neben uns, zur Verfilmung gesagt?

Was ich in den Trailern an jugendlichen Schauspielern sah, macht in beiden Versionen einen guten Eindruck.
Lassen wir uns also überraschen. Ich bin gespannt auf beide Versionen.
Hat es das eigentlich in der Kinogeschichte schon mal gegeben, dass der gleiche Stoff von verschiedenen Regisseuren zur gleichen Zeit herauskam?

Ender
Europa ist unser aller Zukunft. Wir haben keine andere.
Hans-Dietrich Genscher

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ender« (22. September 2011, 02:05)

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Haley

Administrator

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30

Donnerstag, 22. September 2011, 02:20

"Aber warum nicht versuchen, solchen tollen Geschichten ein neues zeitgemäßes Kleid zu geben?" Im Prinzip ist das okay, siehe oben. Aber nicht wenn die Gedanken des Buchautors dadurch verfälscht werden, oder wenn die ursprüngliche Intention einer früheren Verfilmung völlig verfälscht und/oder verwässert wird. Beispiele solcher Remakes gibt es zuhauf.
"Wenn das gelingt und ein guter Film dabei herauskommt, habe ich überhaupt nichts dagegen, im Gegenteil." EInverstanden! Um nochmal das Beispiel der Kästner-Verfilmungen aufzugreiefen: die zeitgemäßen Verfilmungen von "Das fliegende Klassenzimmer" sowie "Pünktchen und Anton" sind recht ordentlich. Dagegen "Emil und die Detektive" absolut nicht.


Ich bin anderer Meinung, darüber hatten wir beide auch schon mal diskutiert.
Aber es ist natürlich weitgehend Ansichtssache.
Was Du als "Verfälschung" ansiehst, sehe ich einfach als eine Neuerzählung eines altes Themas an. Natürlich sollte das gut gemacht sein, aber das trifft wohl auf jeden Film zu.
Aber auch hier scheiden sich die Geister. Die letzte Verfilmung von "Emil und die Detektive" mag sicher kein Meisterwerk sein, mir hat der Film trotzdem gefallen, ich hatte viel Spaß beim Ansehen.
Darauf kommt es doch an bei einer Beurteilung eines Filmes oder etwa nicht? Jedenfalls für mich. Ein Film, der mich gut unterhält, hat für mich allein dadurch seine Existenzberechtigung erreicht.
Klar könnte man mir jetzt unterstellen "Du fühlst Dich wohl von jedem Dreck unterhalten" :)
Nein, ganz gewiss nicht. Vor einiger Zeit habe ich mich mal über einen (für mich) langweiligen Film aufgeregt, den Du gut findest.
Die Meinungen gehen eben, wenn es um Kunst, Unterhaltung etc. geht, nicht selten weit auseinander. Ist ja auch gut so. So hat jeder seine eigene Welt, über die er sich freuen kann.

Es gibt für mich keine nachvollziehbare Begründung, weshalb Filmemacher sich an eine Buchvorlage halten müssen, wenn die Grundidee einer literarischen Handlung Motiv genug ist für eine ggf. auch andere filmische Umsetzung.
Abgesehen natürlich von urheberrechtlichen Belangen. Wenn ein Film von einer literarischen Vorlage abweicht, dann sollte schon darauf hingewiesen werden, z.B. in der Form "Nach Motiven von...".
Aber ich denke, darum geht es in dieser Diskussion nicht.

Zitat

Aber nicht wenn die Gedanken des Buchautors dadurch verfälscht werden, oder wenn die ursprüngliche Intention einer früheren Verfilmung völlig verfälscht und/oder verwässert wird.

Ich bezweifle, dass man besonders bei inzwischen verstorbenen Autoren immer so genau sagen kann, was die Intentionen desselben gewesen sind.
Ist zwar in der Literatur nicht so krass zu sehen wie z.B. in der Malerei ("Wass wollte der Meister uns damit sagen...") aber doch zu berücksichtigen.
Dass es z.B. in der Zeit von Kästner ein Unding gewesen wäre, ein Mädchen als Kopf einer Kinderbande zu wählen, ist völlig klar.
Woher wollen wir aber wissen, ob Kästner nicht genau das getan hätte, wenn er heute "Emil und die Detektive" geschrieben hätte?
Aber ändert dieses Beispiel etwas an der möglichen Intention der ursprünglichen literarischen Handlung? Ich meine nicht.

Zitat

An der Umsetzung im Film messe ich die Fähigkeit eines Filmemachers, ob er gut mit Literaturverfilmungen umgehen kann.

Da ist zwar nicht falsch, aber "gut umgehen" ist auch subjektiv zu sehen. Für mich ist ein guter Filmemacher auch einer, der es versteht, einen (wieder für mich) guten Film zu produzieren.
Ob er sich an eine literarische Vorlage gehalten hat, ist mir primär erst mal egal. Wenn ich wissen will, was im Buch vor sich geht, sollte ich das Buch lesen und nicht davon ausgehen, dass ein Film das wiedergibt, was ein Buch vermittelt. Und deshalb bleibe ich bei meiner - zugegeben - etwas provokanten Aussage :)
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Prometheus

Dr. Hasenbein

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31

Donnerstag, 22. September 2011, 03:14

Uiuiui, diese Diskussion immer. :) Die gab es z.B. auch bei "Herr der Ringe" Freaks immer, die damals mit der Zeichentrick-Umsetzung von Ralph Bakshi sehr unzufrieden waren. Ich fand den Zeichentrick sehr schön gemacht. Sicherlich gibt dieser nur in komprimierter Form das Buch wieder und es fehlt leider EINIGES, vor allem weil kein weiterer Teil realisiert wurde, aber für mich bleibt es ein gut gemachter Streifen, solange man Buch und "Verfilmung" voneinander trennt und sich auf das visuelle konzentriert. Man sollte beides als eigenständiges Medium betrachten, immerhin heißt es auch Verfilmung und nicht "Verbuchung". :D Bei vielen Lesern bekommt man leider immer den kleinen Beigeschmack vermittelt, dass ein Film (das Medium existiert nun auch schon gute 120 Jahre oder mehr) weitaus weniger existentielle Bedeutung zu haben scheint als ein Buch und das finde ich schade, weil es dem Medium Film nicht gerecht wird. Das bezieht sich jetzt nicht speziell auf dich, Ender, sondern ich bekomme das immer mal wieder von anderen Leuten mit die sich in der Literaturwelt eher zu Hause finden, als im Film. Für mich persönlich sind es übrigens TRÄUME die über beidem stehen...seien es nächtliche, wie auch Tagträume. :) Und noch mal an sorry an alle die wissentlich nie träumen: :( :troest: :knuddel_2: . Die Aufschrift eines solchen Traumes, sagen wir in Buchform, gibt meist auch nicht mehr das wieder was der Traum einst vermittelt haben mag und genau dazwischen irgendwo sehe ich das Bindeglied "Film". :)

Zitat von »Haley«


Da ist zwar nicht falsch, aber "gut umgehen" ist auch subjektiv zu sehen. Für mich ist ein guter Filmemacher auch einer, der es versteht, einen (wieder für mich) guten Film zu produzieren.
Ob er sich an eine literarische Vorlage gehalten hat, ist mir primär erst mal egal. Wenn ich wissen will, was im Buch vor sich geht, sollte ich das Buch lesen und nicht davon ausgehen, dass ein Film das wiedergibt, was ein Buch vermittelt. Und deshalb bleibe ich bei meiner - zugegeben - etwas provokanten Aussage :)


Ebend. Aber das hängt natürlich wieder davon ab, wie die Filmemacher ihre Filme verkaufen. Wenn ich irgendwo in einer oder sogar mehreren Zeilen das Buch mit Ausrufezeichen voranstelle, dann muss man wohl auch irgendwie eine Verfilmung erwarten dürfen, die dem Buch gerecht wird. Falls dem nicht so ist, dann muss man sich den Film wohl oder übel gefallen lassen wie er gedreht wurde. Was z.B. die Nackedei-Szenen angeht liegt es wohl weniger an der falschen Adaption des Buches, als mehr an unserer heutigen moralischen Gegebenheiten...leider leider...schlimmer als es je war. Und ich sehe sie schon brennen die Hexen von Heute.

Ich finde es übrigens gut, dass du die Malerei ins Spiel gebracht hast...ich finde die Malerei und Fotografie kann man eher mit der Wirkungsweise des Films vergleichen, während ein Buch mehr die Anleitung darstellt. :)
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Prometheus« (22. September 2011, 03:26)

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Eumenes

Torwächter

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32

Donnerstag, 22. September 2011, 14:23

Was die Verfilmung von "Klassikern" angeht, bin ich auf Enders Seite. Wer den Autor nicht mehr fragen kann, was dessen Intentionen waren, sollte sich an die Vorlage halten oder es lassen. Und wer das Thema ganz neu angehen will, der sollte es auch komplett neu machen und dies z.B. auch im veränderten Titel deutlich machen. Das kann sich auf Filme, aber auch auf schriftstellerische Neuinterpretationen beziehen. Als Beispiel für Beides fällt mir jetzt mal spontan das Buch "Der Prinz und der Bottelknabe oder Erzähl mir vom Dow Jones" bzw. die Verfilmung "Prinz und Bottel" ein. Hier wird das Thema von Mark Twains "Prinz und Bettelknabe" variiert, dies aber deutlich gezeigt. Oder der Film "Der Klang des Herzens", der das Oliver-Twist-Motiv variiert. Und natürlich die beiden kanadischen Filme "Der Schneeballkrieg" (1984) und "Die geheimen Festung" (2001), die die gleiche Thematik behandeln, wie "Der Krieg der Knöpfe".
Natürlich kann man in einen Film nicht alles hineinpacken, was in einem Buch steht. Rein vom Umfang her (wie ja die Verfilmung von "Herr der Ringe" zeigt), aber natürlich auch nicht die der Phantasie des Lesers überlassenen Bereiche. Dennoch sollte man sich bei einer durch Titel und Veranlagung als "originalgetreue" Verfilmung suggerierten Filmversion zumindest an die grobe Basis und die Idee des Buches halten. Und die beiden Neuverfilmungen von "Krieg der Knöpfe" suggerieren dies zumindest hinsichtlich der Erstverfilmung des Buches, sowohl vom Titel her, als auch von der Wahl des zeitlichen Rahmens. Man darf ja nicht vergessen, dass sich zwischen 1912 (dem Erscheinungsdatum des Buches) und 1962 (dem Jahr der Erstverfilmung) nicht so viel verändert hat, wie zwischen 1962 und heute. Sicher hat Yves Robert den Film auch seiner Gegenwart angepasst, aber da sind eben die Unterschiede zum 1912 noch nicht so gravierend gewesen wie heute.
Wenn es eine Neuinterpretation sein soll, dann soll man es auch dranschreiben und deutlich machen. Also wenn der Regisseur (bzw. beide Regisseure) das Ganze modern und zeitgemäß anlegen und an den Zeitgeschmack des 21. Jahrhunderts anpassen, dann solten sie dies im Film auch deutlich machen, z.B. durch die Verlegung der Handlung in die Gegenwart. Wie Ender schon schrieb, handelt es sich in der Romanvorlage um "freies, wildes Jungenleben und nicht um koedukative Verweichlichung". Das scheint zumindestens in der Verfilmung von Samuell den neuzeitlichen feministischen Idealen des Mädchen- und Frauenbildes gewichen zu sein, die aber weder 1912 noch 1962 eine Rolle spielten. Wenn ich also den Zeitgeschmack des Jahres 2011 in den zeitlichen Rahmen der frühen 60er Jahre hineinpacke, dann ist das Geschichtsklitterung. Konsequent wäre es gewesen, den Film im Jahre 2011 spielen zu lassen, dann wäre das alles authentisch.
Aber genug herumgesumst, mal sehen wie die beiden Filme nun wirklich sind und wie weit die Kritik berechtigt war bzw. wie weit sie noch gehen muss.
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Haley

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33

Donnerstag, 22. September 2011, 19:12

Im Grunde ist das ja eine Diskussion, die keine Ergebnisse bringen kann, weil es hier keine "absolute Wahrheit" gibt.
Anders als wenn z.B. zwei Parteien darüber streiten, ob es die Evolution gibt oder nicht. Wer heute noch an der Existenz der Evolution zweifelt, hat definitiv Unrecht.
Es ist aber trotzdem interessant, sich mit den Argumentationen der anderen auseinanderzusetzen, wenn man sie auch nicht teilt.
Ich will auch nur noch auf Eines eingehen, damit das hier nicht zu weit am Thema vorbei geht.
Was die Verfilmung von "Klassikern" angeht, bin ich auf Enders Seite. Wer den Autor nicht mehr fragen kann, was dessen Intentionen waren, sollte sich an die Vorlage halten oder es lassen. Und wer das Thema ganz neu angehen will, der sollte es auch komplett neu machen und dies z.B. auch im veränderten Titel deutlich machen.

Das sehe ich ganz anders. Und die beiden Möglichkeiten, die Du aufzählst, sind zu extrem auseinander und lassen zuwenig Spielraum für innovative Neuverfilmungen.
Ich begebe mich mal auf ein anderes Gebiet, das vielleicht etwas deutlicher macht, was ich meine und zwar das der klassischen Musik.
Niemand wird heute Opern noch so inszenieren, wie dies zu Lebzeiten von Wagner, Mozart, Verdi usw. unter der Regie der Komponisten geschehen ist.
Das würde heute kein Mensch mehr sehen wollen. Um die Werke der Klassik dem heutigen Publikum zugänglich zu machen, ist es zwingend nötig, diese zeitgenössisch aufzubereiten und zu modernisieren.
Nur so kann es gelingen, Klassik über die Jahrhunderte zu bewahren.
Bzgl. Literaturverfilmungen ist dies zwar nicht so deutlich sichtbar, aber m.E. trifft dies in gewissem Maße ebenso zu.
Ich sagte es schon, wer weiß denn wirklich, was die Intentionen von klassischen Autoren wirklich gewesen sind oder ob sie einfach nur eine gute Geschichte erzählen wollten?
Oder haben Goethe, Schiller oder auch Kästner ein Regelwerk hinterlassen, wie ihre Werke zu interpretieren sind?
Wenn Filmemacher bei Literaturverfilmungen entweder nur Filme mit völlig neuem Titel und kaum noch Bezug zum Buch oder sogenannte "werksgetreue" (was ist eigentlich "werksgetreu", der Begriff an sich ist schwer definierbar und verschwommen) produzieren dürfen, dann würde es nach meiner Meinung eine ganze Reihe guter Filme (jetzt und in Zukunft) nicht geben.
Oder meint Ihr allen Ernstes, dass in ein paar hundert Jahren - von Filmhistorikern etc. abgesehen - noch jemand die Erstverfilmung von "Krieg der Knöpfe" ansehen würde?
Wenn man die Anforderungen an Buchverfilmungen so eng sehen will, dann fürchte ich, dass viele literarische Kostbarkeiten der Filmkunst in Zukunft verloren gehen würden.
"Prince und Bottel" ist ein wirklich guter Film, wie ich finde, aber mit dem Buch "Prinz und Bettelknabe" hat dieser Film überhaupt nichts mehr zu tun.

Zitat

Wenn ich also den Zeitgeschmack des Jahres 2011 in den zeitlichen Rahmen der frühen 60er Jahre hineinpacke, dann ist das Geschichtsklitterung.

Dem stimme ich natürlich vom Grundsatz her zu, sehe dergleichen aber als lässliches Manko. Sollte vermieden werden, aber ist noch kein Kriterium, was einen schlechten Film ausmacht.
Auch muss man im Einzelfall berücksichtigen, ob so etwas historisch völlig unrealistisch ist oder evtl. zwar ungewöhnlich aber doch möglich sein könnte.
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Hibiki

Hüter des Lichts

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34

Donnerstag, 22. September 2011, 19:33

Ich bezweifle, dass man besonders bei inzwischen verstorbenen Autoren immer so genau sagen kann, was die Intentionen desselben gewesen sind.

Das sehe ich genauso.
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olli15

Hüter des Lichts

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35

Donnerstag, 22. September 2011, 19:52

Ich sehe es genauso wie Haley.

Aber hier bin ich auch der Meinung von Eumenes:

Zitat

Konsequent wäre es gewesen, den Film im Jahre 2011 spielen zu lassen, dann wäre das alles authentisch.

So wie der angesprochen Film von Haley

Zitat

Aber auch hier scheiden sich die Geister. Die letzte Verfilmung von "Emil und die Detektive" mag sicher kein Meisterwerk sein, mir hat der Film trotzdem gefallen, ich hatte viel Spaß beim Ansehen.

Maximilian Befort :thumbsup:
»olli15« hat folgende Datei angehängt:
  • 61eat0Sgt2L.jpg (112,91 kB - 168 mal heruntergeladen - zuletzt: 28. Juni 2017, 15:16)
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Eumenes

Torwächter

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36

Donnerstag, 22. September 2011, 23:27

"Prince und Bottel" ist ein wirklich guter Film, wie ich finde, aber mit dem Buch "Prinz und Bettelknabe" hat dieser Film überhaupt nichts mehr zu tun.


Genau das meinte ich ja. Wenn man etwas stark verändert, muss man dies auch deutlich machen.
Aber die Regisseure und Produzenten wollten wohl den auf den zugkräftigen Originaltitel und das 60er-Jahre-Ambiente nicht verzichten. Und so wird vor allem dem jungen Publikum vorgegaukelt, dass der Zeitgeist von heute dem damaligen genau entspricht.
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Ender

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37

Freitag, 23. September 2011, 00:23

Ach, Kinners, wir wollen uns doch wohl nicht hauen!!

Und schon garnicht haue ich mich mit Haley. Vielleicht habe ich es doch nicht ganz geschafft, rüberzubringen um was es mir geht.
Also versuche ich es noch einmal:

Festzustellen ist: ich habe nicht grundsätzlich etwas dagegen, wenn ein Stoff neu verfilmt wird!
Und ich habe auch nichts gegen "innovative" Verfilmungen.
Ich gehe mal auf Haleys Ausführungen ein.
Recht hast Du: es gibt keine absolute Wahrheit. (Obwohl, mit deinem Beispiel der Evolution wäre ich vorsichtig. Selbst
Darwin hat nie gesagt, dass seine Arbeit den absoluten Endpunkt diesbezüglicher Forschungen wäre. Er hat eingeräumt, es könne auch alles völlig anders sein!).

Zitat

Niemand wird heute Opern noch so inszenieren, wie dies zu Lebzeiten von Wagner, Mozart, Verdi usw. unter der Regie der Komponisten geschehen ist.
Das stimmt, aber nicht immer. Bis vor ein paar Jahren hatte ich ein Schauspiel- und Opernabonnement, sah jeden Monat das eine oder das andere. Ich kündigte mein Abonnement, weil es mir den Magen umdrehte, was sich da Regisseure an "Modernisierungen" einfallen ließen, sodass das Werk fast nicht mehr erkennbar war. Es gibt auch moderne Opern und Theaterstücke, von zeitgenössischen Künstlern entwickelt.
Goethe und Schiller haben so zeitlos geschrieben, dass man sie teilweise für moderne Werke halten könnte. Kästner hat seine Zeit festgehalten, hätte aber gegen die moderneren Verfilmungen sicher nichts gehabt, solange eben seine Grundgedanken, "die Moral von der Geschichte" immer noch rüberkommt.
Genauso Louis Pergaud mit seinem Buch "Der Krieg der Knöpfe". Yves Robert hat ja den Buchstoff bereits modernisiert und in die 60er Jahre versetzt. Das war völlig in Ordnung. (Übrigens gab es schon gewaltige Unterschiede zwischen 1912 und den 1960er Jahren!) Aber jetzt kommt das Wichtigste: Louis Pergaud hat in seinem Buch die Charaktere der Hauptprotagonisten(z.B. Lebrac, Aztec, Tigibus und weitere Hauptpersonen) sehr präzise beschrieben, ihr Äußeres, ihre Gemütszustände, ihre Denkweise, kurz gesagt ihre "Ganzheit". Diese Beschreibungen haben nichts mit der Zeit zu tun, in der die Geschichte spielt. Yves Robert hat wie fast kein anderer Filmemacher, diese Personenbeschreibungen akribisch umgesetzt. So wie in seiner Verfilmung habe ich persönlich das ländliche Frankreich in den 60er Jahren erlebt, bei einer Elsass- und Vogesenwanderung. Die Bilder, die ich mir beim Lesen des Buches gemacht hatte, wurden Wirklichkeit. Daran, ob diese Charakterbeschreibungen in den Neuverfilmungen umgesetzt werden, werde ich diese, wenn ich sie mir ansehe, bewerten. Also, ich hoffe, dass meine Gedanken jetzt verstanden werden. Es stimmt, man hätte die Neuverfilmungen auch ins Jahr 2011 setzen können, aber die Charaktere, ihre Gedanken und Aktionen müssen so rüberkommen, wie der Buchautor sie einst beschrieb. Das ist mit werkgetreu gemeint.
Und deswegen, so leid es mir tut, finde ich die neueste Verfilmung von "Emil und die Detektive" nur noch zum Schütteln! Völlige Fehlbesetzung des Hauptdarstellers!

@Eumenes

Zitat

Das scheint zumindestens in der Verfilmung von Samuell den neuzeitlichen feministischen Idealen des Mädchen- und Frauenbildes gewichen zu sein, die aber weder 1912 noch 1962 eine Rolle spielten.

So würde ich es noch nicht unbedingt sehen, bevor ich nicht diese und die andere Verfilmung gesehen habe. Ich vermute fast, dass die Samuell-Verfilmung die bessere im o.a. Sinne sein wird. Da kann ich mich aber auch irren. Das freie, wilde Jungenleben, was ich als unabdingbar sehe für diesen Stoff, kann auch ein paar Mädchen enthalten. Ich erinnere mich an meine Jugendgruppe in den 60er Jahren, als wir gezielt ein paar Mädchen mitnahmen, welche "die echt in Ordnung waren und keine Memmen", und uns dann diebisch freuten, wenn Außenstehende es nicht bemerkten. :)
Und wie ich schon früher schrieb, ein Krieg der Knöpfe in Unterwäsche, das geht garnicht. Okay, ich würde es als Filmemacher heutzutage auch nicht wagen, diese Szenen wie Yves Robert zu verfilmen, weil ich dann befürchten müsste dass Tante Alice mit ihrem Club regenschirmschwingend auf mich losgehen würde. Aber dann kann man diese Szenen zumindest trickreich andeuten, so dass jeder Bescheid weiß. Wenn man das Ganze auch noch lustig verpackt, hat man doch sein Ziel erreicht. So scheint es Samuell gemacht zu haben.

So, wenn weiter Klärungsbedarf besteht, bitte gezielt fragen.

Ich bin hoch gespannt auf beide Verfilmungen! Beide werde ich mir ansehen. Soll niemand sagen ich urteile über Verfilmungen ohne sie zu kennen. Und eins zum Trost: die französischen Filmemacher haben in den letzten Jahren immer wieder gute Filme mit jungen Darstellern herausgebracht. Es ist ein himmelweiter Unterschied zu den amerikanischen Filmstoffzerstörern (siehe Verfilmungen wie "City of Ember", "Jagd zum magischen Berg", "Wintersonnenwende"....), die demnächst wahrscheinlich Greise für Kinderhauptrollen nehmen werden.

In diesem Sinne, freuen wir uns doch einfach alle auf die Verfilmungen von "Der Krieg der Knöpfe"!

Ender
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Eumenes

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Freitag, 23. September 2011, 00:50

So wie in seiner Verfilmung habe ich persönlich das ländliche Frankreich in den 60er Jahren erlebt, bei einer Elsass- und Vogesenwanderung. Die Bilder, die ich mir beim Lesen des Buches gemacht hatte, wurden Wirklichkeit.


Naja, hundertprozentig überzeugend wäre es nur, wenn du das ländliche Frankreich auch im Jahre 1912 erlebt hättest. ;) :lol:
Aber letztendlich sagst du auch, dass sich doch nicht so viel verändert hatte. :)
Aus meiner Kinderzeit kann ich mich erinnern, dass wir vor der Pubertät nicht allzu viel mit Mädchen zu tun hatten und haben wollten. Es gab ein Pärchen in der Klasse und das war mit großem Aufsehen verbunden. Ansonsten blieben Jungs und Mädels meist unter sich.

Übrigens zum Kinostart: kann es sein, dass man im Ringen, der Erste zu sein, die Starttermine immer weiter nach hinten verlegt hat? Oder ist es wegen des Weihnachtsgeschäftes? Dafür liegt der genannte Termin aber zu nah an Weihnachten dran. Ich sage dies nur, weil ja nächstes Jahr die Buchvorlage 100 Jahre alt wird. Vielleicht der Auslöser dafür, den Stoff noch mal verfilmen zu wollen.
Ach ja - Ender fragte weiter oben, ob es schon mal gegeben hat, dass der gleiche Stoff von zwei Regisseuren zur gleichen Zeit verfilmt wurde. Ich habe in Erinnerung, dass das Thema "Robin Hood" 1991 sowohl von Kevin Reynolds (mit Kevin Costner, Mary Elizabeth Mastrantonio und Alan Rickman) als auch von John Irvin (mit Patrick Bergin, Uma Thurman und Jürgen Prochnow) verfilmt wurde. Letzterer hat damals, obwohl gar nicht so schlecht, an den Kinokassen deutlich gegen ersteren verloren.
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Hibiki

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Freitag, 23. September 2011, 01:13

Dafür liegt der genannte Termin aber zu nah an Weihnachten dran.

Das gilt aber doch nur für den deutschen Kinostart. Start der beiden Filme in Frankreich ist meines Wissens jetzt im September.
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Eumenes

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Freitag, 23. September 2011, 01:15

Ahja. Trotzdem gefällt mir die Idee mit dem 100jährigen Jubiläum. :D
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