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olli15

Hüter des Lichts

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Freitag, 2. September 2011, 14:07

Defa-Filmkinder

André Kallenbach, ein Ex-Kinderstar

von Alina Bähr (BZ)

André Kallenbach wurde als Kind entdeckt, ist einer der Stars des Buchs „Früher war ich Filmkind".

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Das verschmitzte Grinsen von damals hat sich André Kallenbach (53) beibehalten. Auch 43 Jahre nach seiner Hauptrolle als Thomas in Winfried Junges Film „Der tapfere Schulschwänzer“. 43 Jahre, nachdem er zum Defa-Kinderstar wurde.

Im neuen Buch „Früher war ich Filmkind“ (Eulenspiegel-Verlag, 19,95 Euro) erzählen er und dreizehn andere ehemalige Kinderschauspieler aus ihrem Leben.

Für André Kallenbach war es eine aufregende Zeit, eine Zeit voller glamouröser Abendveranstaltungen und spannender Bekanntschaften. Zum Film kam er aber eher unspektakulär: Er wurde auf dem Schulhof angesprochen. Zunächst war Kallenbach skeptisch. „Dann habe ich meinen Schulfreunden im Unterricht davon erzählt“, erinnert er sich. „Die haben gesagt, bist du denn blöd, natürlich musst du das machen!“ In der nächsten großen Pause sagte er zu.

1967 wurde der zehnjährige André ein Jahr lang von der Schule freigestellt und bekam eine Privatlehrerin, um „Den tapferen Schulschwänzer“ zu drehen. Seine Freunde waren stolz auf den plötzlichen Filmstar in ihrer Mitte.

Doch Kallenbach lernte auch den unangenehmen Teil des Kinderstar-Lebens kennen. Während seine Klassenkameraden Fußball spielten, standen bei ihm Fotoproduktionen und Fernsehaufnahmen auf dem Tagesplan. „Da musste ich zurückstecken“, sagt er nachdenklich, „Freundschaften konnten sich nicht entwickeln.“

Zehn Jahre lang spielte er in zahlreichen Defa-Filmen und Fernsehserien mit, arbeitete fürs Radio und als Synchronsprecher. Sein Vater drängte ihn, auf die Filmhochschule zu gehen. Kallenbach lehnte ab. „Ich habe meinen Vater angebrüllt und gesagt, soll er doch Filmstar werden! Ich will das nicht.“

Stattdessen machte er eine Berufsausbildung. Heute arbeitet André Kallenbach als Werbeberater. Eine Rückkehr zum Film? „Lust hätte ich schon. Aber mein Job macht mir Spaß und ich weiß nicht, ob ich mir das heute noch zutrauen würde.“

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Schulmüder Lebensretter: Der Viertklässler Thomas hat keine Lust, die Schulbank zu drücken und stromert lieber durch Berlin. Auf der Fischerinsel entdeckt er einen Wohnungsbrand, alarmiert die Feuerwehr - und rettet so zwei Kindern das Leben. "Der tapfere Schulschwänzer" heißt der Kinderfilm von 1967, in dem André Kallenbach als "Thomas" brilliert. 1968 wurde "Der tapfere Schulschwänzer" als bester Kinderfilm des Jahres mit der Goldenen Flimmerkiste des DDR-Fernsehens ausgezeichnet, für seine Leistung als bester Kinderdarsteller erhielt Kallenbach ebenfalls eine Goldene Flimmerkiste, die er trotz seiner Grippeerkrankung euphorisch entgegennahm, wie er im einestages-Interview erzählt. Schauspieler wollte André Kallenbach trotzdem nicht werden: Er lernte zunächst Automechaniker, heute arbeitet er als Anzeigenverkäufer für einen Berliner Zeitungsverlag. Auf den "tapferen Schulschwänzer" wird er heute noch oft angesprochen - etwa von einer wildfremden Zahnärztin. "Als ich auf ihrem Stuhl saß, hat sie mich an den Augen und natürlich an den Zähnen erkannt", sagt Kallenbach.

Filmografie (Auswahl)

1966: Gehüpft ist noch nicht gesprungen (TV)
1967: Kriminalfälle ohne Beispiel – Der Fall Timo Rinnelt, Regie: Hubert Hoelzke (TV-Serie)
1967: Der tapfere Schulschwänzer, Regie: Winfried Junge
1976: Die Julia von Nebenan, Regie: Rainer Bär (TV)
1979: Ein Mann und seine Frau, Regie: Georg Schiemann (TV)
1979: Polizeiruf 110 – Strohfeuer, Regie: Werner Röwekamp (TV-Reihe)
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olli15

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Freitag, 2. September 2011, 14:19

Peter Welz

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Der Realität davonfliegen: Peter Welz spielte die Hauptrolle des neunjährigen Matthias in dem Defa-Film "Ikarus", der 1975 in den DDR-Kinos anlief. Das Scheidungsdrama
wurde seines gesellschaftskritischen Tenors wegen von staatlicher Stelle "im Kinderprogramm der Kinos versteckt", wie Defa-Experte Knut Elstermann schreibt. Nachdem "Matthias"-Darsteller Peter Welz zunächst Arzt werden wollte, arbeitet er heute als Regisseur in Berlin.

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wikipedia:

Welz spielte bereits als Elfjähriger 1974 die Hauptrolle in Heiner Carows Scheidungsdrama Ikarus. In einer weiteren Hauptrolle spielt er 1977 in Ralf Kirstens Ich zwing dich zu leben einen nationalsozialistisch indoktrinierten Fünfzehnjährigen, der sich noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs zur Waffen-SS melden will und von seinem Vater, dargestellt von Rolf Ludwig, daran gehindert wird. Es folgten weitere Rollen bei Theater- und Filmproduktionen.

Nach seiner Schulzeit studierte er von 1984 bis 1989 Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Babelsberg. Während des Studiums drehte er eine Anzahl von Kurzfilmen, unter anderem 1988 Willkommen in der Kantine nach einem Drehbuch von Frank Castorf. Der Film lief mit großem Erfolg auf dem DDR-Spielfilmfestival in Karl-Marx-Stadt und gewann auf dem Internationalen Festival der Filmhochschulen in München den Alan-Parker-Regiepreis. Zu Unsere Familie! (1989), seinem Abschlussfilm an der HFF, schrieb Leander Haußmann das Drehbuch.

Sein erster Kinofilm als Regisseur, und gleichzeitig eine der letzten DEFA-Produktionen, war der 1990 gedrehte Banale Tage nach einem Drehbuch von Michael Sollorz. Der Film erhielt 1991 den Preis der Interfilmjury beim Max-Ophüls-Festival in Saarbrücken. Sein zweiter Spielfilm Burning Life (1994), ein Gangsterfilm mit Anna Thalbach und Maria Schrader in den Hauptrollen, gewann auf dem Filmfest München den Regie-Förderpreis der Hypo-Bank und wurde 1995 für den Bundesfilmpreis nominiert.

Für seine Fernseharbeit Viel Spaß mit meiner Frau erhielt Welz 1997 den Sächsischen und den Bayerischen Fernsehpreis und 1998 den Adolf-Grimme-Preis.


Filmografie

als Darsteller
1975: Ikarus (Regie: Heiner Carow)
1976: Der Staatsanwalt hat das Wort: Felix kauft ein Pferd (TV; Regie: Vera Loebner)
1977: Ich zwing dich zu leben (Regie: Ralf Kirsten)
1980: Pugowitza (Regie: Jürgen Brauer)
1981: Familie Rechlin (TV; Regie: Vera Loebner)
1981: Der Staatsanwalt hat das Wort: Abseits (TV; Regie: Bodo Fürneisen)[1]
1983: Robert in Berlin (TV; Regie: Bodo Fürneisen)
1984: Meine Frau Inge und meine Frau Schmidt (Regie: Roland Oehme)
1990: Biologie! (Regie: Jörg Foth)

als Regisseur
1988: Willkommen in der Kantine (Kurzfilm, HFF)
1989: Unsere Familie! (Diplomfilm, HFF)
1992: Banale Tage
1992: Babysitter (TV)
1992: Videokids (TV)
1993: Der kleine und der alte Mann (TV)
1994: Burning Life
1995: Stockinger (TV-Serie)
1996: Viel Spaß mit meiner Frau (TV)
1996: Mit 26 PS auf der Route 66 (TV)
1997: Medicopter 117 – Jedes Leben zählt (TV-Serie)
1998: Hardcore (Kurzfilm, HFF)
1999: Im Visier der Zielfahnder: Unser täglich Brot (TV; Pilotfilm)
1999: Die letzte Fiesta (TV)
2000: Die Straßen von Berlin: Abraxox (TV)
2001: Ein starkes Team: Kleine Fische, Große Fische (TV)
2001: SK Kölsch (TV-Serie)
2002: Der Fluch des schwarzen Schwans (Kinderfilm, TV)
2004: Fiesta der Leidenschaft (TV)
2006: Pastewka (Comedy-Serie)
2007: Notruf Hafenkante (TV-Serie)
2007: Heimatgeschichten (TV-Serie)


Ein Tipp für Interessenten an DEFA-Filmen.
Die Rechte für DEFA-Filme liegen oft beim PROGRESS Film-Verleih.
Eine Anfrage dort bzgl geplanter Ausstrahlungstermine kann evtl. Fragen klären.
Wem ein alter DEFA-Film etwas Kohle wert ist, der kann auch DVD-Kopien der Filme bestellen (Preis auf Anfrage, ca. 25€).
Auf diese Weise habe ich mir z.B. "Ikarus" beschafft, der m.E. nur ein einziges Mal im DDR-TV gezeigt wurde.
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olli15

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Freitag, 2. September 2011, 15:34

Axel Bunke

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"Insel der Schwäne": Stefan muss aus seinem Heimatdorf wegziehen und hat Probleme, in Berlin-Marzahn Fuß zu fassen. Zwar gibt es hier, in der neuen Wohnung, warmes Wasser aus dem Hahn, ansonsten vermisst das Schlüsselkind im Neubau-Moloch jedoch menschliche Wärme. "Insel der Schwäne" heißt der Defa-Kinderfilm von 1983, die Hauptrolle bekleidete Axel Bunke, der auch knapp 30 Jahre später an seinen hohen Wangenknochen und den schräg stehenden, blauen Augen noch immer gut zu erkennen ist. Axel Bunke hat den Namen seiner Frau angenommen und heißt heute Sommerfeld. Der studierte Toningenieur arbeitet beim Deutschlandradio.

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wikipedia:

Axel Sommerfeld, geb. Bunke (* 1967) ist ein deutscher Toningenieur und ehemaliger deutscher Kinderdarsteller, der als Hauptdarsteller in einem DEFA-Kinderfilm bekannt wurde.

Bunke kam 1967 als eines von fünf Kindern einer Arzt-Familie zur Welt. Er lebte in Berlin-Buch und besuchte gerade in den Ferien das für besonders begabte Schüler eingerichtete Mathematik-Lager der Humboldt-Universität Berlin, als er um 1981 von Regisseur Herrmann Zschoche als Hauptdarsteller in seinem Kinderfilm Insel der Schwäne entdeckt wurde. In der Adaption des gleichnamigen Buchs von Benno Pludra spielte Bunke den Jugendlichen Stefan, der vom Land nach Berlin in ein Plattenbaugebiet ziehen muss, sich jedoch nicht einleben kann. Er gerät in Konflikt mit seinen Eltern, als er sich im tristen Neubaugebiet für einen eigenen Kinderspielplatz einsetzt, und findet im brutalen Windjacke, gespielt von Sven Martinek, einen Gegenspieler. Gedreht wurde fast ein halbes Jahr lang von 1981 bis 1982 in Berlin-Marzahn. Nach der Premiere des Films am 28. April 1983 im Berliner Kino International kam es unter anderem aufgrund der Kritik des Films an der staatlichen Baupolitik zu heftigen Kontroversen.

Bunke selbst hatte sich vor Drehbeginn zwischen der Mitarbeit am Film oder dem Abiturabschluss entscheiden müssen. Da er sich für den mehrmonatigen Dreh entschieden hatte, musste er trotz Bestnoten die Schule nach der 10. Klasse verlassen. Er erlernte bis 1987 den Beruf eines Tontechnikers und absolvierte anschließend seinen Armeedienst. Von 1990 bis 1995 studierte er an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin klassische Gitarre bei Rainer Feldmann. Im Jahr 1995 heiratete er und nahm den Nachnamen seiner Ehefrau, Sommerfeld, an. Es folgte ein Studium des Toningenieurwesens an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg.

Sommerfeld arbeitet seitdem als Toningenieur beim Deutschlandradio. Für die Aufnahme des Oratoriums Requiem in Es-Dur von Johann Adolf Hasse wurde er 2006 vom Verband Deutscher Tonmeister in der Kategorie „Vokalmusik, große Besetzung“ mit dem Goldenen Bobby für besonders herausragende Tonregieleistungen ausgezeichnet.

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Freitag, 2. September 2011, 15:53

Thomas Schmidt (* 23. Februar 1942 in Stendal; † 4. Juli 2008 in Hannover)

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Der Berühmteste: Brüllende Löwen, prachtvolle Paläste, und mittendrin ein kleiner knopfäugiger Held, der phantastische Abenteuer erlebt - "Die Geschichte vom kleinen Muck" verzauberte Generationen von Kindern nicht nur in der DDR und wurde zur erfolgreichsten Defa-Produktion überhaupt. Muck-Darsteller Thomas Schmidt feierte seinen elften Geburtstag genau an dem Tag, als das Märchen Premiere feierte. Zwei Jahre später zog er mit seinen Eltern in den Westen und bekam daher gar nicht mit, dass der "kleine Muck" in seiner alten Heimat so ungeheuer beliebt werden sollte. Erst im Alter erfuhr Schmidt, der in Hannover als Präventivmediziner tätig war, wie sehr der kleine Held mit dem riesigen Turban die Kinder in der DDR begeistert hatte. Thomas Schmidt starb 2008 im Alter von 66 Jahren. Ihm hat Filmjournalist Knut Elstermann sein Werk über die Defa-Filmkinder gewidmet.

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wikipedia:

Thomas Schmidt wurde 1942 als Sohn der Schauspielerin Charlotte Ulbrich und des Arztes Otto Schmidt geboren und wuchs zunächst in der DDR auf. Nach dem Tod seines Vaters heiratete die Mutter den Autor und Regisseur Peter Podehl.

Schon früh begeisterte Schmidt sich für die Wissenschaft. An seinem elften Geburtstag bekam er durch Zufall die Hauptrolle des kleinen Muck im DEFA-Märchenfilm Die Geschichte vom kleinen Muck angeboten. Der Film, der unter der Regie von Wolfgang Staudte nach dem Drehbuch von Schmidts Stiefvater entstand, wurde mit über 13 Millionen Kinobesuchern in rund 60 Ländern ein überwältigender Erfolg und zählt heute zu den erfolgreichsten DEFA-Produktionen, obwohl seinerzeit in der Bundesrepublik ein Aufführungsverbot bestand.

Da Schmidts Stiefvater sich zunehmend in seiner Kreativität eingeschränkt fühlte, reiste die Familie 1955 in die BRD aus und ließ sich in München nieder. Die Karriere als Darsteller wurde 1961 nach einigen Fernsehproduktionen und Synchrontätigkeiten beendet.

Nach einem Studium der Psychologie und Medizin arbeitete Schmidt zuletzt am Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (Direktor: Friedrich-Wilhelm Schwartz) der Medizinischen Hochschule Hannover. Bekannt wurde er dabei u. a. als Entwickler einer Nasendusche zur Nasenspülung mit physiologischer Kochsalzlösung. Am 4. Juli 2008 erlag Thomas Schmidt im Alter von 66 Jahren einer schweren Leukämie. Er war Vater von drei Söhnen.

Filmografie (Auswahl)

1953: Die Geschichte vom kleinen Muck
1954: Die Glücksthaler (Fernsehfilm)
1961: Ahimeh (Fernsehfilm)

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Freitag, 2. September 2011, 16:30

Alexander Heidenreich

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Der Schauspieler wurde in Berlin geboren und stand bereits als Kind bei zahlreichen Produktionen der DEFA und des Fernsehens der DDR vor der Kamera. Später wirkte er unter anderem in der »Tatort«-Reihe der ARD mit und drehte für das ZDF und Sat 1. Schon während seiner Schauspielausbildung bei Maria Körber spielte er Moritz Stiefel in Dietrich Hilsdorfs Inszenierung von Wedekinds »Frühlings Erwachen« an den Kammerspielen des Deutschen Theaters Berlin. Mit Hans Neuenfels arbeitete er bereits an der Staatsoper Stuttgart in »Die Entführung aus dem Serail«, an der Deutschen Oper Berlin in »Nabucco« und am Nationaltheater Mannheim in Moritz Eggerts Oper Die Schnecke zusammen. In der von Neuenfels für seine Interpretation der »Zauberflöte« neu geschaffenen Rolle des Xaver gibt Alexander Heidenreich sein Debüt an der Komischen Oper Berlin.

Alexander Heidenreich, geboren in Berlin, schloss 1992 sein Schauspielstudium bei Maria Körber ab. Seit seinem 9. Lebensjahr steht er vor der Kamera (Fernsehen der DDR und Defa, später für ARD-TATORT, ZDF, Sat 1: Pfleger Tom in FÜR ALLE FÄLLE STEFANIE). Wie Carola Freiwald arbeitete er vor allem mit den Regisseuren Dietrich Hilsdorf, Folke Braband und Martin Wölffer zusammen.
Von Hans Neuenfels wurde er auch in seiner Inszenierung von Mozarts DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL am Staatstheater Stuttgart (Aufführung des Jahres 1998) als Alter Ego des Pedrillo eingesetzt.

Filmografie

1999 Wolffs Revier (TV series)
Karsten
– Blutsbrüder (1999) … Karsten
1995 Für alle Fälle Stefanie (TV series) Tom
1989 Eine Frau für drei (TV movie)
1987 Einzug ins Paradies (TV series) Michael Weithold
1985 Unternehmen Geigenkasten Ole
1983 Pianke (TV movie)
1982 Ein Tag aus Goethes Kindheit (TV movie)
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Freitag, 2. September 2011, 16:49

Charles Knetschke

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Trümmerkind, Kinderstar, "Tatort"-Ermittler: Berlin lag noch in Schutt und Asche, als die soeben gegründete Defa 1946 ihren ersten Kinderfilm in Auftrag gab. Protagonist des von Regisseur Gerhard Lamprecht gedrehten Werks "Irgendwo in Berlin": Charles Knetschke. Der Elfjährige spielte den kleinen Gustav, der durch die Trümmerlandschaft tobt und mit einer Mutprobe die Ehre seines Vaters, eines gebrochenen Weltkriegsveteranen, wiederherstellen will. Später legte Charles Knetschke seinen Nachnamen ab und nannte sich fortan Charles Brauer und sang sich als "Tatort"-Kommissar Peter Brockmöller an der Seite von Manfred Krug in die Herzen der deutschen Fernsehzuschauer. Anders als Charles Brauer wandten sich die meisten der einstigen Defa-Filmkinder von der Schauspielerei ab und ergriffen andere Berufe.

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wikipedia:

Charles Brauer, eigentlich Charles Knetschke, (* 3. Juli 1935 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler.

Charles Brauer hatte seine erste Filmrolle mit 11 Jahren, im Nachkriegsdrama Irgendwo in Berlin (1946). Später nahm er Schauspielunterricht an der Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin. Prägend war ab 1954 seine Zeit am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg unter Gustaf Gründgens, er gehörte danach 20 Jahre zum Ensemble. Bereits als junger Mann von 25 Jahren schrieb er mit seiner Rolle des Heinz Schölermann, Sohn des Familienchefs Matthias Schölermann (Willy Krüger), Fernsehgeschichte in der ersten deutschen Familienfernsehserie „Familie Schölermann“. 1964 war Brauer neben Joseph Offenbach als Hadschi Halef Omar und einem ebenfalls jungen Uwe Friedrichsen als Der Schut Hauptsprecher als Kara Ben Nemsi in einer der ersten Hörspiel-Vertonungen des Karl-May-Romans „Der Schut“.

Er hatte kleinere Rollen in zwei Schimankski-Tatort-Folgen: "Grenzgänger" (1981) und "Zahn um Zahn" (1987). Besondere Bekanntheit erreichte er dann von 1986 bis 2001 an der Seite von Manfred Krug als singender („Swinging Cops“) Hamburger „Tatort“-Kommissar Peter Brockmöller in der ARD. Außerdem verkörperte er den Direktor Hartlaub in der ZDF-Serie „Unser Lehrer Doktor Specht“. In der Serie Samt und Seide spielte er den Direktor eines Augsburger Textilunternehmens.

Im Oktober 2004 folgten Lesungen aus den Romanen Und Piccadilly Circus liegt nicht in Kumla und Sein letzter Fall des schwedischen Autors Håkan Nesser in Hamburg und Berlin.

Daneben lieh Brauer als Synchronsprecher seine Stimme u.a. David McCallum (Die Farm der Verfluchten), Roy Scheider (In der Stille der Nacht), Donald Sutherland (Der große Eisenbahnraub), Stephen Brooks in der Krimiserie FBI und Todd Karns (Ist das Leben nicht schön?).

Außerdem ist Charles Brauer der Stammleser der deutschen Hörbücher des US-amerikanischen Schriftstellers John Grisham.

In den Jahren 1993 und 1994 moderierte Brauer zudem das RTL-Vermisstenmagazin „Spurlos“, das in Hamburg aufgezeichnet wurde, und mit über 5 Mio. Zuschauern sehr erfolgreich war.

Goldene Kamera, 2001 mit Manfred Krug für „Tatort“
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Freitag, 2. September 2011, 18:27

Lars Herrmann

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Für eine bessere Welt: Anders als die meisten Defa-Filmkinder hatte Lars Herrmann bereits in mehreren Filmen mitgewirkt, 1976 entdeckte ihn Regisseur Hans Kratzert für die Hauptrolle in "Ottokar der Weltverbesserer". Herrmann (vorne, links) spielt einen vorbildlichen, hilfsbereiten Schüler, der stets an das Gute im Menschen glaubt und gerade deshalb so häufig scheitert, was ihn oft zerknirscht dreinblicken lässt. Nach der Schule absolvierte "Ottokar"-Darsteller Lars Herrmann eine Klempner-Lehre und sattelte dann auf Lkw-Fahrer um.

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Freitag, 2. September 2011, 18:40

Petra Lämmel (* 14. Januar 1974 in Berlin)

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Heimkind: Sabine, ein siebenjähriges Mädchen, wächst im Heim auf, weil seine Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen gekommen sind. Als ihre Erzieherin schwanger wird, büxt sie aus, zieht zwei Tage lang durch Berlin und lernt unter anderem diese uniformierten Kerle kennen. "Sabine Kleist, 7 Jahre" lautet der Titel des 1982 gedrehten Kinderfilms, die Rolle der "Sabine" übernahm die damals siebenjährige Petra Lämmel. Der Film war ungeheuer erfolgreich und machte Lämmel über Nacht zum Star. Mit 14 Jahren bekam sie noch einmal eine Filmrolle angeboten, lehnte aber ab - den Trubel von einst wollte sie auf keinen Fall noch einmal haben. Statt Schauspielerin zu werden, erlernte Petra Lämmel den Beruf der Zahntechnikerin. Heute arbeitet die 36-Jährige in einem großen zahntechnischen Labor in Berlin und hat einen elfjährigen Sohn.

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Ender

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9

Freitag, 2. September 2011, 21:23

Mensch, olli15, was Du da alles ausgebuddelt hast, hier und an anderen Stellen. Ganz herzlichen Dank für Deine Mühen.

Ender
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Hans-Dietrich Genscher
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Haley

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10

Freitag, 2. September 2011, 21:29

In der Tat! Danke für Deine umfangreiche Arbeit hier im Forum.
Ich hoffe, Du hast noch genügend Zeit für das reale Leben, denn auch das ist wichtig! :)
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olli15

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11

Freitag, 2. September 2011, 21:50

Danke euch beiden :)

Helmut Rossmann (* 1954 in Gotha)

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Ewiger Pechvogel: Als "Alfons Zitterbacke", ein oft zerknirscht dreinblickender Lausbube, der ein Missgeschick nach dem anderen erdulden muss, begeisterte Helmut Rossmann 1966 die Kinder in der DDR. Für die Dreharbeiten bekam der Junge 30 Mark pro Tag, von denen sich Helmut Rossmann ein "Diamant"-Sportrad mit 3-Gang-Renak-Schaltung und Alu-Felgen leistete. Später studierte Rossmann Physik und widmete sich der Grundlagenforschung im Institut für Halbleiterspektroskopie. Noch heute nennen ihn viele "Alfi" - den gestreiften Pullover, den Rossmann als "Alfons Zitterbacke" stets trug, hütet seine Mutter wie einen Schatz. Das Foto zeigt "Alfons Zitterbacke"-Darsteller Rossmann und dessen Filmfreundin "Micki", verkörpert von Claudia Mögenburg. Sie arbeitet heute als Erzieherin.

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Filmografie

1966: Alfons Zitterbacke, Regie: Konrad Petzold
1969: Krause und Krupp, Regie: Horst E. Brandt, Heinz Thiel (Fernsehmehrteiler)
1970: Hart am Wind, Regie: Heinz Thiel
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olli15

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12

Freitag, 2. September 2011, 22:00

@ Haley ich würde mich freuen falls du demnächst mal ein wenig Zeit haben solltest, etwas über den Film „Ikarus“ zu schreiben. Habe nachgefragt, die wollen 28 Euro für die DVD, ist schon heftig.
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Ender

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13

Freitag, 2. September 2011, 22:15

Europa ist unser aller Zukunft. Wir haben keine andere.
Hans-Dietrich Genscher
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Hibiki

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14

Sonntag, 4. September 2011, 04:17

Ich hoffe, Du hast noch genügend Zeit für das reale Leben, denn auch das ist wichtig! :)

Das nenne ich mal "mit dem Zaunpfahl winken" :D.
Mal im ernst: Bis auf dem Film "Nackt unter Wölfen" hat uns hier im "freien" Westen kein Film der DEFA wirklich tangiert oder auch nur eine Rolle gespielt, oder? (Weder national oder international im filmischen Bereich.) Die wichtigsten Künstler, ob Regisseure oder Schauspieler sind gen Westen "ausgewandert" (worden) und haben dort ihre Anerkennung erhalten -international und politisch.
Eine Verklärung, eine Verharmlosung dieses diktatorischen Systems, besonders durch dessen Propagandafilme, halte ich für problematisch.
Eigentlich müsste ich noch deutlicher werden, aber Meinungsfreiheit ist auch hier nicht unbedingt erwünscht...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Hibiki« (4. September 2011, 04:22)

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Octo

Torwächter

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15

Sonntag, 4. September 2011, 06:54

Zitat

Mal im ernst: Bis auf dem Film "Nackt unter Wölfen" hat uns hier im "freien" Westen kein Film der DEFA wirklich tangiert oder auch nur eine Rolle gespielt, oder?

Das kann von sich nur sagen, der das Fernsehen der DDR nicht empfangen konnte. :PP:

lg vom
Frontstädtler Octo :lol:
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Ender

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16

Sonntag, 4. September 2011, 13:15

@Hibiki

Jetzt bin ich aber ziemlich entsetzt, was Du da an Polemiken loslässt!

Abgesehen vom Fernsehen, sind so eininige Filme auch im Westen in Kinos gelaufen. "IKarus" zum Beispiel habe ich in den 80er Jahren im Kino gesehen.
Und die hier und in anderen Threads vorgestellten Kinderfilme sind ideologisch wirklich unbedenklich. Das hat nichts mit Verklärung der DDR zu tun.
Und an wirkliche Propagandafilme könnte ich mich nicht erinnern. Nenn mir doch mal welche.
Wenn wir bis auf einen, mal von Kinderfilmen weg gehen zu den Indianerfilmen, so ist zu sagen, die waren deutlich besser recherchiert als die zur gleichen Zeit in westlicher Produktion entstandenen Karl-May-Schnulzen. "Ulzana", "Apachen" und "Blauvogel" wurden im Schulunterricht im Westen verwendet. Und das waren keine Einzelfälle. Das hätte man mit ideologisch fragwürdigen Filmen nicht gemacht.
Also bitte, auf dem Teppich bleiben. Die DDR-Filmemacher haben bis auf wenige Ausnahmen Großartiges geleistet unter sehr viel schwierigeren Bedingungen als im Westen. Oft mussten sie ihre Aussagen verschlüsseln, damit ihre Werke genehmigt wurden.

Ender
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Eumenes

Torwächter

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17

Sonntag, 4. September 2011, 22:59

Na Hibiki, so polemisch kenne ich dich ja gar nicht ... ;)
Zumal alles etwas ideologisch verzerrt ist: Die wichtigsten DDR-Künstler sind alle in den Westen gegangen? Halte ich für ein Gerücht. Auch dass stets das diktatorische System verherrlicht wurde. Gerade bei den Kinderfilmen konnte auch Kritik untergebracht werden, weil es für die staatlichen Aufseher ja "nur Kinderfilme" waren und da oft nicht so genau hingeschaut wurde. Auf jeden Fall hat die DDR eine Fülle von qualitativ hochwertigen Kinderfilmen hervorgebracht. Klar, dass die meisten nicht systemkritsich waren, aber sie waren oftmals realistisch genug, dass man das eigene Leben in ihnen wiederfinden konnte (was ich als Kind nicht so mochte, wer will schon im Film sehen, was man ohnehin jeden Tag sieht). Und im Vergleich zu vielen heutigen Schrottfilmen waren das damals fast schon "Meisterwerke der Filmkunst" ... :lol:
They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
(Benjamin Franklin)
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