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Ender

Überlieferer der Zeit

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21

Donnerstag, 28. Juli 2011, 02:22

Das ist ja ganz groß TRAUMHAFT! Danke , Hibiki!

Ender
Europa ist unser aller Zukunft. Wir haben keine andere.
Hans-Dietrich Genscher
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samuel

Überlieferer der Zeit

Registrierungsdatum: 9. Juni 2011

Beiträge: 9 504 Aktivitäts Punkte: 39 125

22

Dienstag, 14. Oktober 2014, 07:26

Rainer Moritz - Der ganz große Traum

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Autor: Rainer Moritz
Seiten: 250
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
ISBN: 978-3-499-25692-9

Kategorie:
Eigentlich müsste man eine eigene Kategorie aufmachen, namens Sport. Man kann das Buch aber auch als Filmbuch abtun oder als geschichtlicher Roman. Für mich ist es aber auch ein Jugendbuch.

Autor:
Rainer Moritz wurde 1958 in Heilbronn geboren und leitet das Literaturhaus in Hamburg. Er amtierte selbst als Schiedsrichter und ist Mitglied des TSV 1860 München. Er ist Autor zahlreicher Romane und des Buches "Abseits. Das letzte Geheimnis des Fußballs", welches 2010 erschien. Sein Roman "Der ganz große Traum" vertieft die Geschichte des gleichnamigen Films.

Handlung:
Im Sommer 1874 jehrt der junge Leherer Konrad Koch aus England nach Braunschweig zurück. Er soll am kaiserlichen Gymnasium Englisch unterrichten. Dort herrschen noch militärischer Drill und drakonische Erziehungsmethoden. Und Koch hat es mit seinen modernen Ansichten nicht leicht. Um den Unterricht aufzulockern, bedient er sich einer in Deutschland noch unbekannten Sportart: Er nennt sie Fußball. Schnell sind die Untertertianer vom Ballfieber gepackt. Doch das passt nicht allen. Der junge Lehrer eckt an mit seinem seltsamen neuen Sport, den die Engländer gelten vielen als Feinde. Als die Schüler gegen die verständnislosen Autoritäten aufbegehren, muss Koch sich entscheiden... (Klappentext)

Rezension:
Ich bin ein zeitlich befristeter Fußballfan. Immer zur WM und vielleicht noch die fußballerischen Ereignisse meiner Heimatstadt registrierend, bin ich in dieser Hinsicht sonst auf beiden Augen blind. Abseits davon interessiert mich dieser Sport herzlich wenig. Trotzdem ist der Beginn der Geschichte des Fußballs in Deutschland unglaublich spannend. Wir begleiten den jungen Neulehrer Koch, der den Namen seines Vaters (dem berühmten Robert Koch) alle Ehre machen und auch etwas neues schaffen und bewegen möchte. Und das ausgerechnet an dem Braunschweiger Gymnasium, was einst auch sein Vater besuchte. Erzkonservativ, in Traditionen verharrend, soll er den Schülern eine Fremdsprache beibringen. Schon das stößt auf wenig Begeisterung bei den vorgestrigen Lehrer-Kollegium und dann auch noch Fußball. Zunächst eine Methode, um den Schützlingen den Zugang zum Englischen zu erleichtern, entwickelt der runde Ball gleichsam eine Eigendynamik, die nach einen etwas holprigen Start durch die Geschichte trägt.

Der Schreibstil ist flüssig, die Geschichte macht Spaß. Ohne Zahlen, ohne Fakten aber dennoch auf wahren Ereignissen bassierend, erleben wir den deutschen Fußball in seiner Anfangszeit. Selbst Sport-Muffel kommen nicht umhin Konrad Koch Respekt zu zollen, freuen sich mit den Protagonisten über kleine Erfolge, ärgern sich über Niederlagen. Ganz so als wäre es ein echtes Spiel. Auch die anderen Charaktere sind glaubwürdig gestaltet. Der nervöse Schuldirektor, der gegen alle Widerstände dieses Lehrexperiment unterstützt, wenn auch zaghaft, die in den alten Zeiten verhafteten Kollegen oder Joost Bornstedt, das Arbeiterkind, was als einer der ersten seiner Klasse das Gymnasium besucht. Kritisch beäugt von den Mitschülern, allesamt Bankiers- oder Fabrikantensöhne, und den Lehrern.

Es ist ein Buch für alle Fußballfans und auch solche, die es nicht sind. Ein Buch für sportbegeisterte Jungen und eine Erzählung über einen "Ganz großen Traum".

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »samuel« (14. Oktober 2014, 08:01)

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