Ich halte es kurz, weil das Interesse sich wohl auch in Grenzen hält:
The Disappeared handelt vom Teenager Matt, der ein gestörtes Verhältnis zu seinem Vater aufweist. Der Grund dafür ist, dass Matt lieber eine Party gab, als wie verabredet auf seinen kleinen Bruder aufzupassen. Dieser wird mittlerweile auch offiziell als tot erklärt, doch hört Matt nicht die Stimme seines Bruders, als er sich die alten Videoaufnahmen wieder anschaut?
http://www.thedisappearedthemovie.com
Dieser englische Spielfilm konnte mich nur in Ansätzen überzeugen. Der kleine Bruder taucht äußerst selten auf (klar, er gilt ja auch als tot). Dafür gibt Tom "Draco" Felton sein Stelldichein als Matts bester Freund Simon - und parliert in schwer verständlichem Englisch. Die Geschichte entpuppt sich doch als ziemlich klischeebeladen und vorhersehbar. Näheres verrate ich natürlich nicht. Insgesamt eher 5 von 10 Punkten.
"In The Electric Mist" mit Tommy Lee Jones wurde als eines der Highlights des Festivals angekündigt - meiner Ansicht nach zu Unrecht. Die Geschichte über diverse Morde in den Sümpfen New Orleans' ist schleppend bis konfus. Einzig die Sumpfatmosphäre und die Grenzerfahrungen des Hauptdarstellers kommen sehr gut rüber. Manchmal überkam mich allerdings der berühmt-berüchtigte Filmfestsekundenschlaf - 5 von 10 Punkten, trotz des ebenfalls genialen Soundtracks.
"Lake Mungo" ist ein australischer Film irgendwo zwischen "Twin Peaks" und "Blair Witch Project". Parallelen zu Twin Peaks: Ein 16-jähriges Mädchen, das mit Nachnamen auch noch Palmer heißt, kommt auf zunächst ungeklärte Weise zu Tode. Des Weiteren spielt ihr Tagebuch eine erhebliche Rolle. Und zu Blair Witch Project? Das Ganze basiert im Doku-Stil auf den "privaten Aufnahmen" der Verwandten und Bekannten. Denn wieso taucht das Mädchen nach dem Fund ihrer Leiche plötzlich auf Videos und Fotos auf? Der Film verbindet ältere und neue Medien und überzeugt trotz seiner Ruhe durch die ungekünstelte Atmosphäre und die guten Leistungen der Schauspieler. Und wer sich erschrecken möchte, wird am Ende auch noch mal belohnt: 8 von 10 Punkten
http://www.lakemungo.com/
"Dread" war für mich das persönliche Highlight des Festivals. Die Handlung basiert auf einer Kurzgeschichte Clive Owens: Drei Studenten wollen in einem Projekt herausfinden, was die Urängste ihrer Freunde und Kollegen sind. Zu dumm nur, dass einer von ihnen immer besessener von dieser Idee wird und sich förmlich in die Ängste der anderen hineinsteigert - doch alle drei von ihnen haben natürlich auch ihren persönlichen Kampf mit ihren Dämonen zu bestehen. Tolle Geschichte, großartige Mischung zwischen Spannung und Härte - ein Superfilm: 9 von 10 Punkten
"Pontypool" bildete für mich schließlich den Abschluss - und eine Art Antipol zu den Zombiefilmen George Romeros. In Pontypool, einem kanadischen Kaff, berichtet der Außenreporter eines kleinen Radiosenders nämlich plötzlich, dass sich im Ort ein Mob gebildet hat, der durch nichts aufzuhalten zu sein scheint. Radiomoderator Grant Mazzy hält die Öffentlichkeit auf dem Laufenden. Der Sender scheint sich zur einzigen Zufluchtsstätte zu entwickeln. In diesem Film passiert fast alles außerhalb des Senders und wird vom Zuschauer nicht gesehen. Der schwarze Humor setzt in der Mitte des Films ein, der dann zunehmend leider immer alberner wird. Trotzdem ein interessanter, kammerspielartiger Film mit Grusel- und Schmunzelgarantie: 7 von 10 Punkten.
http://www.pontypoolmovie.com/
Abschließend also wie immer meine Bestenliste:
1. Dread
2. Lake Mungo
3. Pontypool
4. Macabre
5. In The Electric Mist
6. The Disappeared
Liebe Grüße,
Damiano