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21

Dienstag, 26. April 2011, 20:38

Termine

Vom 1. bis 5. Juni 2011 in Dresden "33. Evangelischer Kirchentag"
mit über 150 verschiedenen Chören und mehr als 3 300 Veranstaltungen. Alle individuell erwünschten Infos auf www.kirchentag.de oder in der Tagungsmappe zum Kirchentag.

Chöre u. a. Dresdner Kreuzchor unter Kreuzkantor Roderich Kreile am 5.Juni 2011 von 10 bis 11:30 Uhr auf der Elbebühne am Königsufer, Dresden. Sie singen dort im Rahmen des Schlussgottesdienstes des Kirchentags.

Ebenso findet sich der Dresdner Knabenchor am 1.Juni 2011 von 17:30 bis 18:30 Uhr auf der Bühne am Neumarkt in der Dresdner Altstadt. Die Knaben singen dort im Rahmen des Eröffnungsgottesdienstes zusammen mit den Musikern der Sächsischen Posaunenmission.

Auch "Die Prinzen" (alles ehemalige Krüzianer = Chorknaben des DD Kreuzchores) sind dabei, am 1.Juni 2011 um 18:30 Uhr auf der MDR-Bühne am Altmarkt, DD.
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Eumenes

Torwächter

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22

Montag, 2. Mai 2011, 14:59

Auch "Die Prinzen" (alles ehemalige Krüzianer = Chorknaben des DD Kreuzchores) sind dabei, am 1.Juni 2011 um 18:30 Uhr auf der MDR-Bühne am Altmarkt, DD.


Bitte nicht die Prinzen alle in den Kruzianer-Topf werfen ... ;) Nur einer von ihnen war Kruzianer, vier dagegen waren Thomaner (Thomanerchor, Leipzig). Da immer so eine kleine Rivalität zwischen beiden Chören herrschte, musste das klargestellt werden. :lol:
They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
(Benjamin Franklin)
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23

Mittwoch, 4. Mai 2011, 11:31

Auch "Die Prinzen" (alles ehemalige Krüzianer = Chorknaben des DD Kreuzchores) sind dabei, am 1.Juni 2011 um 18:30 Uhr auf der MDR-Bühne am Altmarkt, DD.


Bitte nicht die Prinzen alle in den Kruzianer-Topf werfen ... ;) Nur einer von ihnen war Kruzianer, vier dagegen waren Thomaner (Thomanerchor, Leipzig). Da immer so eine kleine Rivalität zwischen beiden Chören herrschte, musste das klargestellt werden. :lol:


Von mir aus THO MANER :tongue: Lol, wie auch immer
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milu

RobinZon

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24

Dienstag, 24. Mai 2011, 14:58

Sinfonie der Tausend (100. Todestag von Gustav Mahler), Gedenken an den Prager Frühling 1968

Hallo zusammen,

Am 20. und 21. Mai 2011 gastiert der weltberühmte tschechische Knabenchor BONI PUERI erstmals in Deutschland.

Nun man kann sagen, er gastierte in Deutschland, und wohl doch nicht das erste Mal. Am 20. Mai nutzten ender (er wird bestimmt auch noch seinen Beitrag leisten) und ich die Chance, ein großartiges Konzert mit hochkarätiger Besetzung in Hamburg zu besuchen. Am Vormittag des Freitags war es noch ein wenig diesig, nachdem es am frühen Morgen in Thüringen, Hessen und Niedersachsen ein wenig geregnet hat. (seit langem - das nur am Rande). Sehr zeitig kamen wir in Hamburg an und wir unternahmen eine Stadtrundfahrt vorbei am Michel, der Reeperbahn, vorbei an den Landungsbrücken, Jungfernstieg, Große Freiheit und der neu entstehenden "Hafen-City" für Leute mit viel Einkommen - unter 5000 € pro m² wird da keine Wohnung zu bekommen sein - aber schön, es mal gesehen zu haben. Ein gut aufgelegter Reiseführer gab uns wertvolle Tipps, wenn man eine Hafenrundfahrt macht: man musste nämlich unterscheiden, wie lange die Hafenrundfahrt dauert, entweder sie dauert nur 60 Minuten oder sie dauert eine Stunde, naja ein Scherz. Das wichtigere ist, ob man viel sehen will, oder nicht so viel für mehr Geld. Wer also viel sehen wollte, war am besten mit einer Barkasse unterwegs. Anschließend nach einem Imbiss gabs die nächste Tour - eine Hafenrundfahrt. Wir nutzten die Tour mit der Barkasse. Es gab viel zu sehen, vorbei an vielen Hafendocks wie z. B. Blohm & Voss, Container-Schiffe und Luxuspassagierschiffe. Eine Besichtigung der Speicherstadt konnten wir nur begrenzt nutzen. so richtig ist das aber erst ab Juni möglich. Aber dennoch konnten wir ein klein wenig von der Speicherstadt sehen sowie auch die großen Verladestationen.
Am späten Nachmittag wurden wir dann von Ron in Empfang genommen. Wir fuhren zunächst zu ihm nach hause, um nicht mit dem gesamten Gepäck ins Konzert einzutrudeln. Da die Zeit schon knapp war, fuhren wir dann direkt zur O²-Arena. Wir hatten dort noch ein wenig Zeit, einen kleinen Imbiss für ziemlich viel €us zu uns zu nehmen. Die Preise waren doch sehr stolz. Während wir Speis´ und Trank zu uns nahmen, viel uns auf, dass wir eine riesigen Schlange am Eingang gerade noch so entkommen sind. Da standen Hunderte, oder gar Tausende von Menschen, die rein wollten, hohoho :lol:
Dann war Einlass in den Saal. Vielen Leuten fiel auf, dass da noch allerhand Plätze frei waren, und sie nahmen Platz - nicht lange - es waren Plätze für die Chöre. Der komplette Saal war somit voll besetzt. Was mir persönlich auffiel, diejenigen die die teuersten Plätze hatten, sprich ziemlich weit vorn saßen hatten meines Erachtens Pech gehabt. Der Blick auf Boxen und Instrumente war diesen Leuten ziemlich sicher :D . Ob sie überhaupt die Knabenchöre gesehen haben, wage ich zu bezweifeln, lediglich über de Leinwände, die zusätzlich angebracht wurden. Ich hatte auch den günstigsten Platz gehabt, sah die Chöre praktisch nur am Anfang, als sie Platz genommen haben. Am Ende hatte ich die Möglichkeit, noch ein paar Fotos zu schießen. (nur am Rande, bevor sich einige User beschweren - das Fotografieren war während des Konzerts nicht erlaubt und ich habe mich dieses Mal daran gehalten - Epsom und LIBERA war mir eine Lehre). Am Ende gab es tosenden Applaus und natürlich war dann das Fotografieren der Künstler möglich...)

Konzertbeginn

Das NDR-Sinfonie-Orchester und die Tschechische Philharmonie Prag nahmen ihre Plätze ein. Es folgten die beiden Knabenchöre, der Hannoveraner Knabechor und der Tschechische Knabenchor "Boni Pueri", danach der NDR-Chor Schleswig-Holstein und der tschechische Philharmonische Chor Brünn und letztendlich die Akteure. Am Anfang begrüßte die Moderatorin die anwesenden Gäste. Die Ansage war schon ein Erlebnis. Die Tour stand unter dem Motto "Sinfonie der Tausend" anlässlich des 100. Todestag von Gustav Mahler. Gleichzeitig wurde auch an die Zeiten des Prager Frühlings 1968 erinnert. Die Tour begann am 18. Mai 2011 erstmals in der neuen multifunktionalen O²-Arena in Prag. Man lernte sich kennen und Freundschaften wurden geschlossen. Danach ging es nach Deutschland in einem "Sinfonie der Tausend"-Sonderzug. 500 Personen transportierte der Zug und 500 Instrumente, ergibt Tausend. Die Moderatorin sagte, in Hamburg müsste es heißen "Sinfonie der Zehntausend". Viel Applaus vom Publikum.

Das Konzert begann, aber hier kann ja Ender etwas schreiben. Ich bin schon neugierig. Unsere Eindrücke habe ich auf der tschechischen Fotoseite "rajce.net" festgehalten.

Gruß MiLu
Gruß MiLu

"Ich weiß nicht, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen."

Albert Einstein
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Ender

Überlieferer der Zeit

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25

Mittwoch, 25. Mai 2011, 00:21

Na gut denn, schreibe ich auch einmal ein wenig.
Irgendwie saßen wir ungewöhnlich, für ein Konzert zumindest.
Eine Arena hat ja nun mal die Eigenschaft, dass sie rund mit zwei längeren geraden Strecken auf beiden Seiten ist.
Gegrübelt hatte ich, was die Bemerkung auf der Eintrittskarte, "sichtbehindert" bedeuten könnte. Denn so eine moderne Arena hat ja keine Säulen, die einem die Sicht nehmen. Aber nun war es klar: wir saßen nicht der Bühne gegenüber, sondern rechts neben ihr. Dies erwies sich nicht als so ein großes Problem. Zwar mussten wir immer mal nach links schauen, aber der Klang war auch so gut.
Da waren sie also, die Tausend. 4 Chöre, davon 2 Knabenchöre und ein Orchester, zusammen tausend Musiker. Und in der Arena saßen ungefähr 9500 Zuhörer/-schauer.
Es war natürlich kein Knabenchorkonzert, aber Knabenchöre wirkten mit, was von Gustav Mahler genauso geplant war. Ich hatte mich noch nicht groß mit Mahler befasst, habe das auch gezielt nicht kurz vor diesem Konzert getan, um unvoreingenommen die Musik auf mich wirken zu lassen. Und eins kann ich sagen: Mahler hat was! Für mich in jedem Fall. Bewusst hatte ich zum ersten Mal Mahlers Musik in dem Film "Der Tod in Venedig" gehört, welcher immer wieder mal in den TV-Tipps auftaucht.
Sinfonien sind ursprünglich reine Instrumentalstücke. Aber seit Beethovens "Neunter" wurden auch immer wieder sogenannte "chorische Sinfonien" komponiert. Diese 8. Sinfonie von Gustav Mahler ist nicht wie sonst üblich in vier Sätze aufgeteilt, sondern in 2 Teile. Mahler vertonte zwei literarische Vorlagen, nämlich einen mittelalterlichen Pfingsthymnus und im 2. Teil die Schlussszene aus Goethes Faust II.
Für solche hochkarätigen Texte benötigt man natürlich hochkarätige Musiker. Milu hat ja schon beschrieben um welche es sich handelte, unter anderem eben auch hochkarätige Knabenchöre, Boni Pueri (=Gute Jungen) aus Prag und Knabenchor Hannover. Auf Milus Bildern kann man sehen, dass diese beiden Knabenchöre in der Mitte standen zwischen den Erwachsenenchören, Boni Pueri in langen, braun-beigen Gewändern, Knabenchor Hannover in dunkelblauen Jackets.
Zumindest beim Knabenchor Hannover fehlten die Männerstimmen. Doch eine Männerstimme war dabei, nämlich ein Counter-Tenor.
Natürlich beobachtete ich während des Konzerts die Knabenchöre besonders, und lernte dabei die Funktion eines "Schattendirigenten" kennen. Selbst der absolut hochkarätige Dirigent dieser Konzerte, Christoph Eschenbach, kann natürlich eine tausendköpfige Musikerschar nicht komplett überblicken. An der imaginären Trennlinie zwischen den beiden Knabenchören saß dieser Schattendirigent mit der Partitur auf den Knien, die er fleißig mitlas. Und dann ging ab und zu seine Hand hoch um den beiden Knabenchören die Einsätze zu geben. Und das klappte ganz vorzüglich! Langer Rede kurzer Sinn: selten habe ich ein Konzert aus diesem Bereich erlebt, was so präzise funktionierte, und damit der Musik Gustav Mahlers zur Entfaltung verhalf. Auf mich persönlich wirkte die Musik sehr wuchtig, baute sich nach und nach immer stärker auf, kam dann zu einem grandiosen Höhepunkt und zu einem geradezu jubelnden Schluss. Es ist schwer, die Musik ansonsten zu beschreiben, das kann man eigentlich nur selbst erleben. Die Knabenchöre sangen beide sehr professionell und einfach wunderschön.
Das ganze Konzert war ein Riesenerfolg, stehende Ovationen, die sehr lange andauerten. Am Ende war Milu auf einmal verschwunden. erst ungefähr 20 Minuten später fanden wir uns wieder. Er hatte am Ende natürlich die Gelegenheit genutzt, ein paar Fotos zu machen. Schaut sie Euch mal über seinen Link an.
Wie in einen Rausch erlebte ich die Musik dieses Abends, und viel zu schnell war sie vorrüber.
Was ich als sehr angenehm empfand, dass das Publikum am Ende sehr locker mit seinem Beifall umging.
Nicht nur artiges Klatschen sondern auch Rufe und freundliche Pfiffe waren zu hören.
Mal etwas ganz anderes, solche Musik in einer modernen Arena zu erleben.
Noch etwas: an diesem Abend sind doppelt so viele Zuhörer dabei gewesen als bei der Uraufführung dieser Sinfonie 1910 in München.

Mit einer Autofahrt zur "Pension Ron" ging dieser schöne Abend zu Ende

Ender
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26

Montag, 6. Juni 2011, 23:34

Kreuzchorvesper & Kreuzgymnasium DD

Vorgestern hatte ich die Gelegenheit einer Vesper beizuwohnen die in der Dresdner Kreuzkirche statt fand und vom Knabenchor Dresdner Kreuzchor gesanglich begleitet wurde. Kreuzorganist Holger Gehring und Krezkantor Roderich Kreile, der den Chor leitet haben gute Arbeit geleistet obwohl die Umstände eher widrig waren. Zum einen fand diese Vesper im Rahmen des 33. Deutschen Evangelischen Kirchentages statt, zu der Zeit waren rund 120 000 Kirchentags-Teilnehmer und -mitwirkende in Dresden unterwegs. Die Kreuzkirche war randvoll mit Publikum, bis zur Decke waren alle Emporen sowie das Kirchenschiff belegt. Für den Einlass wurden über 45 Minuten benötigt. Normalerweise sind Kirchen ja schön kühl, aber bei fast 30 Grad plus Außentemperatur und Vollbelegung mutierte die Kreuzkirche zur Sauna. Der ein- oder andere Gast musste während der Vesper wegen drohenden Kreislaufkollapps' nach draußen geleitet werden. Mir selbst war es natürlich auch viel zu heiß und zu wenig Sauerstoff aber ich riss mich zusammen.
An drei Eingängen standen die Leute meterweit Schlange, viel die an der Vesper teilnehmen wollten kamen dann nicht mehr rein da die Kreuzkirche überfüllt war. Deshalb standen draußen am Hintereingang zwei große Lautsprecher die übertrugen was drinnen gesungen und gesprochen wurde. Ich war schon eine Stunde vor Beginn der Vesper vor der Kreuzkirche und ergatterte einen Platz drinnen auf einer der Emporen.
Die Vesper bestand aus dem Wort zum Sonntag, Gebet, Segen, einem Lied zum mitsingen (Gemeindegesang), einem Orgelstück und fünf Liedern die vom Kreuzchor gesungen wurden. Sehr ordentlich und eingeübt marschierten die Knaben des Kreuzchores von hinten in zwei Reihen durch den Mittelgang der Kirche nach vorn auf die Bühne, wo sie sich auf einer hölzernen Treppe in fünf Reihen aufstellten. Es gab keine Koreografie, strammes Stehen eben. Wenn sie grad mal nicht dran waren marschierten die Knaben in zwei Reihen aus zwei Türen links und rechts vom Altarbereich der Kirche hinaus, danach kamen sie ebenso ordentlich wieder herein. Während des Wortes zum Sonntag verließen die Kruzianer (so nennen sich die Knaben des Kreuzchores auch) die Kirche nicht, sie blieben vorne an der linken und rechten Seite der Kirche in Reihen stehen.
Das Orgelstück "Allegro vivace aus der Symphonie Nr. 5 op. 42/1" von Charles-Marie Widor spielte Kreuzorganist Holger Gehring ganz fantastisch. Es war ein sehr temperamentvolles, schnelles bis tief depressives Stück.
Beim "Vater unser" von Oskar Wermann, eine Motette für Soli und vierstimmigen Chor, stellten sich die Knabensolisten oben an der Orgelempore auf während der größte Teil des restlichen Chores vorn auf der Bühne blieb. Der Chor sang eine Passage und von den Knabensolisten kam das Echo dazu. Die beiden Solisten waren von den kleineren Kruzianern, ihre Stimmen klangen sehr klar und rein - wirklich schön.

Meinen Aufenthalt in Dresden nutzte ich auch um mir die Schule des Dresdner Kreuzchores anzusehen, das Kreuzgymnasium. Es ist wirklich ein riesiges Gebäude mit Fussballplatz, Tischtennisplatten und einem extra Gebäude in dem sich das Internat des Kreuzchores befindet. Im Internat sind derzeit ca. 60 Jungen im Alter von 8 bis 17 Jahren. Der Kreuzchor besitzt ausserdem eine eigene Küche und mehrere Räume für Gesangsunterricht. In der Schule selbst sind auch Mädchen, diese dürfen aber nur im Schulchor des Kreuzgymnasiums singen, nicht im Kreuzchor. Auch der Gesangsunterricht der Schule bleibt einzig und allein den Knaben vorbehalten. Ich habe die Infos von verschiedenen Lehrern mit denen ich dort sprach.
Nun, es ist also ein gemischtes Gymnasium aber die Knaben werden bevorzugt. Weiter werde ich das hier nicht ausführen weil mich sonst andere Nutzer wieder als feministisch titulieren.
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Eumenes

Torwächter

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27

Dienstag, 7. Juni 2011, 11:07

Nun, es ist also ein gemischtes Gymnasium aber die Knaben werden bevorzugt. Weiter werde ich das hier nicht ausführen weil mich sonst andere Nutzer wieder als feministisch titulieren.


Wenn du dich halt immer so feministisch gibst ... ;)

Dass in einem Knabenchor eben nur Knaben singen, hat heutzutage musikalische und keine soziologischen Hintergründe. Mädchenstimmen sind eben doch etwas anderes, als Knabenstimmen und es wäre Quatsch, eine erfolgreiche über 800-jährige Tradition kaputtzumachen, nur um dem heutigen Zeitgeist das Wort zu reden. Es gibt außerdem genügend gemischte Chöre und wenn die nicht so erfolgreich sind, wie die Knabenchöre, liegt es wohl am Musikgeschmack der Leute und das kann man nicht mit der soziologischen Brechstange ändern. Wie so vieles andere auch.

Für mich wäre die Vesper angesichts der von dir beschriebenen Hitze und der Menschenmassen nichts gewesen. Da hätte ich den Gesang nicht genießen können, wenn ich immer kurz vor dem Kreislaufkollaps gestanden hätte. :smile004:
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Ender

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28

Dienstag, 7. Juni 2011, 11:41

Ich schließe mich mal Eumenes an.

Des Weiteren war ja das Gymnasium der Kruzianer ursprünglich nur ihnen vorbehalten. Das hat ja uch viele wichtige Gründe, unter anderem bezüglich des Unterrichtes, wenn die Jungen während der Schulzeit auf Reisen gehen. Soweit ich das mal in Erfahrung brachte, waren es allein wirtschaftliche Gründe, dass nach der Wende auch Mädchen zugelassen wurden. Für die Jungen des Chores wird es dann immer ein Problem, wenn sie von einer Chorreise zurückkommen, und ihre Klassen haben inzwischen im Unterrichtsstoff weitergemacht. Andere Internatschöre haben da bessere Lösungen...

Und es wäre ja wohl noch schöner, wenn die Kruzianer in ihrem eigenen Gymnasium nicht bevorzugt würden!

Ender
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29

Dienstag, 7. Juni 2011, 12:11

Nun, es ist also ein gemischtes Gymnasium aber die Knaben werden bevorzugt. Weiter werde ich das hier nicht ausführen weil mich sonst andere Nutzer wieder als feministisch titulieren.


Wenn du dich halt immer so feministisch gibst ... ;)

Dass in einem Knabenchor eben nur Knaben singen, hat heutzutage musikalische und keine soziologischen Hintergründe. Mädchenstimmen sind eben doch etwas anderes, als Knabenstimmen und es wäre Quatsch, eine erfolgreiche über 800-jährige Tradition kaputtzumachen, nur um dem heutigen Zeitgeist das Wort zu reden. Es gibt außerdem genügend gemischte Chöre und wenn die nicht so erfolgreich sind, wie die Knabenchöre, liegt es wohl am Musikgeschmack der Leute und das kann man nicht mit der soziologischen Brechstange ändern. Wie so vieles andere auch.

Für mich wäre die Vesper angesichts der von dir beschriebenen Hitze und der Menschenmassen nichts gewesen. Da hätte ich den Gesang nicht genießen können, wenn ich immer kurz vor dem Kreislaufkollaps gestanden hätte. :smile004:


Ach, na ja Eumenes..es geht mir weniger darum das Mädchen im Kreuzchor singen sollen. Der kann von mir aus reiner Knabenchor bleiben. Aber weißt, ich bin da durch die Schule gegangen.. extra Küche, nur für Knaben des Kreuzchores, extra Schneiderei, nur für die Knaben, Einzel-Gesangsunterricht und Instrumentalunterricht plus die zugehörigen Räumlichkeiten, nur für die Knaben, ein ganzes Internat, nur für die Knaben, extra Lehrer und Erzieher, nur für die Knaben, der bessere Musikunterricht, nur für die Knaben. Mädchen werden dort nicht gefördert, wie ich von den Lehrern erfuhr. Jetzt stell dir mal vor, du wärst Schüler dieser Schule. Die Jungen sind ja nicht doof, die merken dass sie gegenüber den Mädels bevorzugt werden, dass die Mädels nicht das bekommen was die Jungen bekommen, dass in ihrem Internat Mädels quasi verboten sind. Ich frage mich halt, ob ein so "erzogener" Knabe ein gesundes Bild vom weiblichen Geschlecht entwickeln kann. Oder welche Auswirkungen diese Schule auf ein musisch begabtes Mädchen hat, wenn es erkennt dass sein Talent an dieser Schule nicht erwünscht ist oder eben gegenüber dem Talent der Jungen völlig ignoriert wird, dass die Jungen Chancen bekommen die es als Mädel nicht bekommt. Ein Lehrer dort sagte zu mir: "den Mädchen dieser Schule wird nicht die Möglichkeit dieser besonderen musischen Bildung gegeben, die der Kreuzchor bekommt". Eltern von musisch begabten Mädchen würde ich dringend davon abraten ihre Töchter auf das Kreuzgymnasium zu schicken. Musisch begabte Mädchen leiden an dieser Schule wahrscheinlich sehr. Das Kreuzgymnasium ist eine staatliche Schule, also wird offensichtlich auch der Einzel-Gesangsunterricht für die Jungen und die anderen Extras für die Jungen der Schule vom Staat getragen. Eltern von musikalisch interessierten Mädchen dieser Schule müssen also vermutlich den Gesangsunterricht etc. aus eigener Tasche finanzieren.
Ich meine, bei jedem Menschen mit ausgeprägtem Gefühl für Recht und Unrecht schellen doch hier die Alarmglocken.
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Eumenes

Torwächter

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30

Dienstag, 7. Juni 2011, 13:10

Das Kreuzgymnasium ist eine staatliche Schule, also wird offensichtlich auch der Einzel-Gesangsunterricht für die Jungen und die anderen Extras für die Jungen der Schule vom Staat getragen. Eltern von musikalisch interessierten Mädchen dieser Schule müssen also vermutlich den Gesangsunterricht etc. aus eigener Tasche finanzieren.
Ich meine, bei jedem Menschen mit ausgeprägtem Gefühl für Recht und Unrecht schellen doch hier die Alarmglocken.


Das sind mir zu viele Vermutungen. Ich verweise auf Wikipedia. Ich zitiere mal daraus: "Als Schule in freier Trägerschaft erhebt das ev. Kreuzgymnasium Schulgeld (zur Zeit beträgt der Regelsatz rund 50 Euro pro Monat = 600 €/Jahr). Zusätzlich wird ein Beitrag von den Eltern in Form der "Kulturmark" erbracht, welcher der Unterstützung besonderer Aktivitäten und Vorhaben dient."

Dazu kommt, dass der Kreuzchor(als Knabenchor, wie seit über 700 Jahren) ein Aushängeschild Dresdens ist und somit nicht nur gefördert wird, sondern auch Geld einbringt. Wesentlich mehr Geld, als ein x-beliebiger Schulchor.
Was die getrennte Unterrichtung betrifft, da hat Ender bereits einen sehr guten Grund aufgezeigt: Die vielen Konzertreisen und der daraus resultierende Unterrichtsausfall machen dies einfach notwendig.

Sorry, aber diese Mischung aus Halbwahrheiten und Vermutungen bei dir ist Boulevardzeitungsniveau.
Wenn die Schule für dich so schrecklich war, dann wäre ein Wechsel vielleicht eine Lösung gewesen. Zur Förderung der musischen Begabung gibt es doch auch in Dresden noch andere staatliche und private Musikschulen. Warum dann das Kreuzgymnasium als ausgewiesene Heimat eines Knabenchores?

Und was die ach so verbreitete Meinung (besonders der Feministinnen) von der "Diskriminierung der Frauen/Mädchen" betrifft, dann lies doch einfach mal diese höchst offizielle Studie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ist zwar schon von 2007, aber immer noch aktuell (Achtung: der Link führt auf eine PDF-Datei).
Oder mal etwas aktueller das hier.
Und noch mal etwas zum Thema Schule (auch von 2007). Oder hier noch was von 2009.

Ich höre an der Stelle mal auf, sonst überbordet das. Aber ich könnte noch dutzende Links hinzufügen.
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Dienstag, 7. Juni 2011, 17:32

Zitat

Das sind mir zu viele Vermutungen. Ich verweise auf Wikipedia. Ich zitiere mal daraus: "Als Schule in freier Trägerschaft erhebt das ev. Kreuzgymnasium Schulgeld (zur Zeit beträgt der Regelsatz rund 50 Euro pro Monat = 600 €/Jahr). Zusätzlich wird ein Beitrag von den Eltern in Form der "Kulturmark" erbracht, welcher der Unterstützung besonderer Aktivitäten und Vorhaben dient."

Sorry, aber diese Mischung aus Halbwahrheiten und Vermutungen bei dir ist Boulevardzeitungsniveau.
Wenn die Schule für dich so schrecklich war,


Das würde bedeuten dass die Mädels dort dasselbe Schulgeld zahlen obwohl sie nicht dieselbe Spezialbildung erhalten.
Hab nicht gesagt dass die Schule für mich so schrecklich war. Du bist kaum auf die Inhalte meines Beitrags eingegangen. Kommst statt dessen mit politischen Statistiken, warum nur? Es geht hier nicht um Politik, es geht darum dass Schüler des männlichen Geschlechts bevorzugt werden. Das kann die Kreuzschule nunmal nicht abstreiten.
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Haley

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32

Dienstag, 7. Juni 2011, 17:55

Und es wäre ja wohl noch schöner, wenn die Kruzianer in ihrem eigenen Gymnasium nicht bevorzugt würden!


Genau so sehe ich es auch.
Das Problem ist nicht, dass Mädchen möglicherweise im Gymnasium des Kreuzchores sich benachteiligt fühlen, denn dies ist das sekundäre Problem.
Der Skandal ist, dass ein solch renommierter Chor mit vielhundertjähriger Tradition vom Staat nicht mehr genügend gefördert wird, so dass aus wirtschaftlichen Gründen (!) eine traditionelle Schule eines Knabenchores in ein "normales" Gymnasium umgewandelt werden musste.
Im Kreuzgymnasium, das unter evangelischer Trägerschaft steht, werden auch Jungen unterrichtet, die nicht zum Kreuzchor gehören und die ebenso "benachteiligt" werden.
Kinder, die das Glück haben, in solch einer Schule unterrichtet zu werden, sollten dies als Privileg und nicht als Benachteiligung empfinden.
Dass die Kreuzchor-spezifische Ausbildung den Kruzianern vorbehalten bleibt, ist doch mehr als selbstverständlich!
Und auch dass der Lehrplan für sie mit ggf. anderen Lehrern an die Belastungen ihrer Kreuzchortätigkeit angepasst wird, ebenfalls.
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Eumenes

Torwächter

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33

Mittwoch, 8. Juni 2011, 01:38

Du bist kaum auf die Inhalte meines Beitrags eingegangen. Kommst statt dessen mit politischen Statistiken, warum nur?


Also der Tenor deines Beitrages war, dass die Mädchen an der Kreuzschule so schrecklich benachteiligt gegenüber den Jungs des Kreuzchores sind. Und dass die Jungs dort immer bevorzugt werden. Ich habe versucht, sachlich zu bleiben und die (nachgewiesene) Benachteiligung von Jungen in unserer heutigen Gesellschaft, gerade in der Schule, aufzuzeigen. Und ich habe versucht, einige Dinge, die du geschrieben hast, etwas geradezurücken. Ich denke mal, ich bin intensiv genug auf die Inhalte deines Beitrages eingegangen. Leider habe ich wohl vergeblich versucht, dir die gegenwärtige Realität nahezubringen und aufzuzeigen dass a)eher die Jungen als die Mädchen benachteiligt werden und b) von einer Benachteiligung der Mädchen an der Kreuzschule (was ohnehin nur eine Singularität wäre) nicht ausgegangen werden kann. Übrigens wird ja niemand gezwungen, auf diese Schule zu gehen, es gibt in Dreden noch ein paar andere Gymnasien ...
Übrigens kann man vieles, was die Kreuzschule betrifft, auch auf die Thomasschule in Leipzig anwenden.
Wie gesagt, wenn man auf eine Schule geht und weiss, dass diese traditionell die Schule eines Knabenchores ist, dann sollte man sich auch nicht wundern, wenn eben jene Knaben, die in diesem Chor singen, für den die Schule ursprünglich gegründet wurde, auch ein wenig mehr Förderung in Sachen Musik erhalten. Und wenn man das nicht mag, dann ist diese Schule eben nicht die richtige Wahl.
Und das Schulgeld wird für den Schulbesuch bezahlt, nicht für die musikalische Ausbildung. Denn die trägt dann doch eher der Chor, oder? ;) Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen ...

Soweit ich das mal in Erfahrung brachte, waren es allein wirtschaftliche Gründe, dass nach der Wende auch Mädchen zugelassen wurden.

so dass aus wirtschaftlichen Gründen (!) eine traditionelle Schule eines Knabenchores in ein "normales" Gymnasium umgewandelt werden musste.


Warum, liebe LuElektra, bist du denn auf diese Beiträge nicht eingegangen? Ich meine, wenn schon zwei Leute gleichlautend den Hauptgrund aufzeigen, warum man dort auch Mädchen zugelassen hat.

Wegen der polical correctness: Es gibt nach wie vor auch reine Gymnasien für Mädchen, z.B. hier und hier und hier ...

So, ich höre jetzt mal auf, ehe ich noch total sauer werde.
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Dienstag, 14. Juni 2011, 13:19

Sorry, habe letzte Beiträge erst heute gesehen (bin jetzt nicht jeden Tag hier im Forum unterwegs)

Vielen Dank für die Links zu den Mädchenschulen, wusste garnicht dass es heute noch reine Mädchenschulen in Deutschland gibt. Das find ich total interessant.
Eumenes fragte wieso ich nicht darauf einging dass am Kreuzgymnasium aus wirtschaftlichen Gründen Mädchen zugelassen wurden. Ich glaub euch das, dass es aus wirtschaftlichen Gründen geschah. Hmm, sage einem kleinen Mädchen dass es nur aus wirtschaftlichen Gründen an einer Schule "geduldet" wird, find ich schon wieder heftig. An einem gemischten Gymnasium sollten alle Schüler und Schülerinnen gleiche Chancen haben. Am - heute gemischten - Kreuzgymnasium ist das aber nicht so. Die Begründung der Wirtschaftlichkeit führt keine Änderung an dem eigentlichen Problem herbei.

Habe ja den Kreuzchor beim Kirchentag life gesehen. Ich glaube es ist einer der größten Jungenchöre Deutschlands, habe gestaunt über die Menge an Jungen, würde sagen dem Kreuzchor geht es zur Zeit recht gut, keine Nachwuchssorgen oder dergleichen. Gewiss ist das auch auf die aufopfernden Lehrer/innen & Schüler/innen des Kreuzgymnasiums zurück zu führen.

Hear my prayer
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Haley

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35

Dienstag, 14. Juni 2011, 16:53

Zitat

Hmm, sage einem kleinen Mädchen dass es nur aus wirtschaftlichen Gründen an einer Schule "geduldet" wird, find ich schon wieder heftig.


Nichts für ungut, Lu Electra, aber diese Aussage zeigt, dass Du Dich nicht wirklich mit den Argumenten der Vorredner auseinander setzt und dass Deine Meinung möglicherweise doch von feministischen Vorurteilen geprägt ist.
Wie ich bereits erwähnte, werden am Kreuzgymnasium auch Jungen unterrichtet, die nicht im Kreuzchor sind, wieso sprichst Du also nur von den Mädchen?
Das Kreuzgymnasium ist ein normales Gymnasium geworden, in dem allerdings diejenigen Kinder, die etwas besonderes leisten und dafür auch viel mehr Zeit und Opfer aufbringen als die anderen Schüler dieses Gymnasiums, auch besonders gefördert werden. Und das ist richtig so! Eine Gleichbehandlung aller Schüler des Kreuzgymnasiums wäre ungerecht.
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Eumenes

Torwächter

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36

Mittwoch, 15. Juni 2011, 23:07

Das ist glaub ich vergebliche Liebesmüh', Haley. Die gute LuElectra will partout, dass die armen kleinen Mädchen an dieser Schule benachteiligt werden. :lolextrem:
They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
(Benjamin Franklin)
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olli15

Hüter des Lichts

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37

Samstag, 18. Juni 2011, 21:07

Thomanerchor

Berliner Dom
Sonntag,
03. Juli 2011, 20:00 Uhr


Programm

Volker Wangenheim ((*1928) "Lauda anima mea" (146. Psalm)

G. P. da Palestrina aus "Missa sine nomine": Kyrie und Gloria

Anton Bruckner (1826-1896) "Virga Jesse floruit"

Joachim Beez (* 1936) "Der Knecht Gottes" (Ebed Jahwe)

Anton Bruckner "Christus factus est"

Johann Sebastian Bach "Jesu, meine Freude" BWV 227

Franz Liszt (1811-1886) "Vater unser"

Richard Wagner (1813-1883) "Dein ist das Reich"

Georg Christoph Biller "Der apostolische Segen" (* 1955)

Mit Zwischenspielen auf der großen Sauer-Orgel vom Domorganisten Andreas Sieling.

http://www.berliner-konzerte.de/?PAGE_ID=301888&DATA_ID=1964

Weitere Termine:

07.07.11 (Do) - 20:00 Kölner Philharmonie

16.10.11 (So) - 17:00 Braunschweig - Dom St. Blasii

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »olli15« (19. Juni 2011, 10:05)

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Eumenes

Torwächter

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38

Sonntag, 19. Juni 2011, 18:55

Na toll, warum kommen die Chöre alle nach Berlin, wenn ich nicht da bin ... :(
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Musica85

Haudegen

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39

Montag, 20. Juni 2011, 21:06

RE: Kreuzchorvesper & Kreuzgymnasium DD

Vorgestern hatte ich die Gelegenheit einer Vesper beizuwohnen die in der Dresdner Kreuzkirche statt fand und vom Knabenchor Dresdner Kreuzchor gesanglich begleitet wurde. Kreuzorganist Holger Gehring und Krezkantor Roderich Kreile, der den Chor leitet haben gute Arbeit geleistet obwohl die Umstände eher widrig waren. Zum einen fand diese Vesper im Rahmen des 33. Deutschen Evangelischen Kirchentages statt, zu der Zeit waren rund 120 000 Kirchentags-Teilnehmer und -mitwirkende in Dresden unterwegs. Die Kreuzkirche war randvoll mit Publikum, bis zur Decke waren alle Emporen sowie das Kirchenschiff belegt. Für den Einlass wurden über 45 Minuten benötigt. Normalerweise sind Kirchen ja schön kühl, aber bei fast 30 Grad plus Außentemperatur und Vollbelegung mutierte die Kreuzkirche zur Sauna. Der ein- oder andere Gast musste während der Vesper wegen drohenden Kreislaufkollapps' nach draußen geleitet werden. Mir selbst war es natürlich auch viel zu heiß und zu wenig Sauerstoff aber ich riss mich zusammen.
An drei Eingängen standen die Leute meterweit Schlange, viel die an der Vesper teilnehmen wollten kamen dann nicht mehr rein da die Kreuzkirche überfüllt war. Deshalb standen draußen am Hintereingang zwei große Lautsprecher die übertrugen was drinnen gesungen und gesprochen wurde. Ich war schon eine Stunde vor Beginn der Vesper vor der Kreuzkirche und ergatterte einen Platz drinnen auf einer der Emporen.
Die Vesper bestand aus dem Wort zum Sonntag, Gebet, Segen, einem Lied zum mitsingen (Gemeindegesang), einem Orgelstück und fünf Liedern die vom Kreuzchor gesungen wurden. Sehr ordentlich und eingeübt marschierten die Knaben des Kreuzchores von hinten in zwei Reihen durch den Mittelgang der Kirche nach vorn auf die Bühne, wo sie sich auf einer hölzernen Treppe in fünf Reihen aufstellten. Es gab keine Koreografie, strammes Stehen eben. Wenn sie grad mal nicht dran waren marschierten die Knaben in zwei Reihen aus zwei Türen links und rechts vom Altarbereich der Kirche hinaus, danach kamen sie ebenso ordentlich wieder herein. Während des Wortes zum Sonntag verließen die Kruzianer (so nennen sich die Knaben des Kreuzchores auch) die Kirche nicht, sie blieben vorne an der linken und rechten Seite der Kirche in Reihen stehen.
Das Orgelstück "Allegro vivace aus der Symphonie Nr. 5 op. 42/1" von Charles-Marie Widor spielte Kreuzorganist Holger Gehring ganz fantastisch. Es war ein sehr temperamentvolles, schnelles bis tief depressives Stück.
Beim "Vater unser" von Oskar Wermann, eine Motette für Soli und vierstimmigen Chor, stellten sich die Knabensolisten oben an der Orgelempore auf während der größte Teil des restlichen Chores vorn auf der Bühne blieb. Der Chor sang eine Passage und von den Knabensolisten kam das Echo dazu. Die beiden Solisten waren von den kleineren Kruzianern, ihre Stimmen klangen sehr klar und rein - wirklich schön.

Meinen Aufenthalt in Dresden nutzte ich auch um mir die Schule des Dresdner Kreuzchores anzusehen, das Kreuzgymnasium. Es ist wirklich ein riesiges Gebäude mit Fussballplatz, Tischtennisplatten und einem extra Gebäude in dem sich das Internat des Kreuzchores befindet. Im Internat sind derzeit ca. 60 Jungen im Alter von 8 bis 17 Jahren. Der Kreuzchor besitzt ausserdem eine eigene Küche und mehrere Räume für Gesangsunterricht. In der Schule selbst sind auch Mädchen, diese dürfen aber nur im Schulchor des Kreuzgymnasiums singen, nicht im Kreuzchor. Auch der Gesangsunterricht der Schule bleibt einzig und allein den Knaben vorbehalten. Ich habe die Infos von verschiedenen Lehrern mit denen ich dort sprach.
Nun, es ist also ein gemischtes Gymnasium aber die Knaben werden bevorzugt. Weiter werde ich das hier nicht ausführen weil mich sonst andere Nutzer wieder als feministisch titulieren.


Liebe Lu Electra,

ich kenn mich relativ gut aus, was den Kreuzchor betrifft und kann da sicherlich einige nützliche Informationen zur Erklärung liefern.

Tatsächlich ist es so, dass die Kreuzschule vor über 700 Jahren für die Ausbildung der Kruzianer gegründet wurde und lange nur diesen vorbehalten war. Bereits weit mehr als 100 Jahre ist es aber auch einfach nur ein ganz normales Gymnasium, welches eben auch die Kruzianer unterrichtet. Ich weiß nicht sicher seit wann dort auch Mädchen unterrichtet werden, mindestens aber seit den 50er Jahren. So schreibt der weltberühmte Tenor Peter Schreier in seiner Biografie, dass seine Ehefrau eine Mitschülerin war, welche gemeinsam mit Schulfreundinnen die Kreuzchorvespern besuchte und die Hausbälle der jungen Sänger. Peter Schreier war Chormitglied von 1945-55. Somit haben hier wirtschaftliche Gründe ganz sicher keinen Ausschlag gegeben, sondern in den 50er Jahren hielt man es nicht mehr für verwerflich Mädchen und Jungen zusammen zu unterrichten.

Bis 1997 war die Kreuzschule eine ganz normale staatliche Schule und erst dann wurde sie von der Evangelischen Kirche übernommen. Der Kreuzchor ist organisatorisch jedoch nicht der Kreuzschule unterstellt sondern der Stadt Dresden, welche den Chor auch finanziert. Damit hat die Schule überhaupt nichts mit der musikalischen Ausbildung der Jungs zu tun sondern eben nur mit der schulischen Ausbildung. Die schulische Ausbildung, für die das Schulgeld bezahlt wird, ist also für alle gleich, egal ob Sänger oder nicht. Die Schule kommt nur in einigen Belangen dem Chor entgegen, so eben mit den Kruzianerklassen für Klassenstufe 5-7 um das große Probenpensum und die Unterrichtsausfälle durch Tourneen zu kompensieren. Klasse 3 und 4 sind Grundschulklassen, welche nur räumlich der Kreuzschule zugeordnet sind, nicht aber organisatorisch. Außerdem bietet die Kreuzschule auch einen Musikleistungskurs für die Oberstufe an, den aber auch alle andern Schüler besuchen dürfen - auch Mädchen ;). Ab Klasse 8 werden die Kruzianer mit den anderen Schülern gemischt, was sicher nicht schaden kann um eine normale Jugendzeit zu verleben. Von den über 800 Schülern sind eben nur 130 Kruzianer. Das entspricht ca. einer Klasse pro Jahrgang. Die Schule ist ganz unabhängig vom Kreuzchor die beliebteste Schule in Dresden und die Bewerberzahlen übersteigen die vorhandenen Plätze meist um das 2-3-fache. Natürlich ist man stolz auf den Chor. Im schulischen Alltag ist das aber eher untergeordnet. Die Lehrer der Kreuzschule unterrichten die Jungen auch nur in den ganz normalen Schulfächern. Die musikalischen Fächer werden von Profimusikern abgedeckt, die aber beim Kreuzchor angestellt sind, nicht bei der Kreuzschule. Auch bei der Nachwuchsarbeit hat die Kreuzschule überhaupt nicht ihre Finger im Spiel. Da hat der Chor seine eigenen Leute.

Die Eltern der Kruzianer bezahlen einen Mitgliedsbeitrag an den Chor, der die musikalische Ausbildung mitfinanziert. Dieser wird von der Stadt bewusst niedrig gehalten (ca. 200 € pro Monat inklusive Verpflegung und Internat), um allen Jungs diese Ausbildung zu ermöglichen. Das ist natürlich nicht kostendeckend. Diese ganzen Sachen wie Gesangs- und Instrumentalunteriche, Garderobe und extra Verpflegung haben nichts mit der Schule zu tun, nur das sie im selben Haus stattfinden. Im Prinzip wäre das so, als wenn sich ein Sportverein in eine Schule einmieten würde und einem Teil der Schüler extra Training und eine extra Verpflegung organisiert, aber eben nicht für alle.

Nun ist es ja nicht so, dass die Jungs alles vorne und hinten reingesteckt bekommen, sondern sie müssen dafür ja auch ziemlich viel leisten. Die Aufnahme in den Chor verlangt den Sängern sehr viel Arbeit in den Klassen 2 und 3 ab und die Knaben haben bis zu 12 Stunden Probe die Woche und ca. 100 Auftritte im Jahr. Knabenchöre wie der Kreuzchor arbeiten auf einem sehr professionellen Niveau und sind verdammt wichtig für die musikalische Ausbildung von Jungen. Normalerweise dominieren Mädchen sämtliche Kinderchöre in ganz Deutschland. Statistisch sind sehr viel mehr Mädchen als Jungen in Chören. Sie haben definitiv mehr als genug Gelegenheiten auf unterschiedlichem Niveau zu singen. Da sie aber nicht in den Stimmbruch kommen und länger mitsingen können, verhindern sie dass Jungs sich in normalen Kinderchören etablieren. Ein 11-jähriger kann mit 14-15-jährigen Mädchen vermutlich nicht allzu viel anfangen ...
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Musica85

Haudegen

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Beiträge: 63 Aktivitäts Punkte: 345

40

Montag, 20. Juni 2011, 21:09

Nachtrag zum Post über den Kreuzchor

Nochmal zu deinem späteren Post

- die extra Küche - natürlich, die Jungs kriegen Frühstück, Mittag und Abendessen in der Schule, die anderen Schüler brauchen nur ein Mittagessen, da sie gar nicht so lange in der Schule bleiben

- die extra Schneiderei - verstehe jetzt nicht, wofür ein normaler Schüler eine Schneiderei braucht? Wenn ein Mädchen in einem der Dresdner Chöre singt, kriegt sie dort selbstverständlich auch die Chorkleidung gestellt ...

- Einzel-Gesangsunterricht und Instrumentalunterricht plus die zugehörigen Räumlichkeiten - wie schon gesagt, dass finanziert nicht die Schule, sondern die Stadt. Singt ein Mädchen in einem anderen Chor hat sie dort auch Stimmbildung und Proben und die Räumlichkeiten dazu

- ein ganzes Internat - wozu braucht ein normaler Schüler ein Internat, der dort nur 5-8 Schulstunden verbringt? Die Kruzianer verbringen sehr viel mehr Zeit in der Schule als ein normaler Schüler, oft auch am Wochenende. Natürlich brauchen sie dafür auch Räumlichkeiten. Manche Sänger kommen auch von auswärts und können nicht jeden Tag zur Schule fahren.

- extra Lehrer und Erzieher - wie gesagt, die gehören nicht zur Schule

- der bessere Musikunterricht - stimmt nicht, auch Nicht-Kruzianer dürfen Musik vertiefen


Jungs, die nicht singen sondern sehr gut ein Instrument spielen, werden auch nicht extra gefördert. Ist das auch ungerecht? Kann man wirklich verlangen, dass eine ganz normale Schule sowas leistet? Die Kreuzschule ist ein Evangelischen Gymnasium - kein Musikgymnasium. Das gibt es in Dresden auch, mit Internat und allem. Dort sind die Mädchen in der Überzahl.

http://www.landesmusikgymnasium.de/

"Jetzt stell dir mal vor, du wärst Schüler dieser Schule. Die Jungen sind ja nicht doof, die merken dass sie gegenüber den Mädels bevorzugt werden, dass die Mädels nicht das bekommen was die Jungen bekommen, dass in ihrem Internat Mädels quasi verboten sind. Ich frage mich halt, ob ein so "erzogener" Knabe ein gesundes Bild vom weiblichen Geschlecht entwickeln kann." - ab der 8. Klasse besuchen sie gemeinsame Klassen und sind bei den Mädels in der Regel äußert beliebt. Das hängt sicherlich auch mit dem Selbstbewusstsein zusammmen, was sie durch den Chor entwickeln. Normalerweise sind Jungs in dem Alter Mädchen in punkto Selbstbewusstsein häufig unterlegen. Im schulischen Bereich werden die Jungs nicht übermäßig bevorzugt. Wer das Gymnasium nicht packt neben dem extremen Chorpensum fliegt sowohl von der Schule aus auch aus dem Chor, da gibt es keine Extrawurst für die Jungs.

"Oder welche Auswirkungen diese Schule auf ein musisch begabtes Mädchen hat, wenn es erkennt dass sein Talent an dieser Schule nicht erwünscht ist oder eben gegenüber dem Talent der Jungen völlig ignoriert wird, dass die Jungen Chancen bekommen die es als Mädel nicht bekommt." - wie gesagt, auch nicht für Jungs, die nicht seit der 3. Klasse im Chor sind - die Entscheidung fällt bereits vor der Gymnasialzeit. Und es gibt für ein Gymnasium ein realtiv großen Freizeitangebot für die Schüler, auch musikalisch, wenn auch nicht in der selben Professionalität wie beim Kreuzchor. Aber dafür gibt es eben in Dresden ein Musikgymnasium oder einfach auch schulbegleitend die Musikschulen.

"Eltern von musikalisch interessierten Mädchen dieser Schule müssen also vermutlich den Gesangsunterricht etc. aus eigener Tasche finanzieren." - die Ausbildung der Kruzianer ist nicht kostenfrei!!! Und das dürfte die Eltern von Mädchen auch nicht wesentlich teurer kommen, als dass, was die Eltern der Kruzianer bezahlen. Im Osten Deutschlands sind die Musikschulen immer noch sehr, sehr startk subventioniert.

"Ich meine, bei jedem Menschen mit ausgeprägtem Gefühl für Recht und Unrecht schellen doch hier die Alarmglocken." - nö, bei mir nicht - Mädchen haben in Deutschland mehr als genug Möglichkeiten sich musikalisch zu entfalten. 90 % aller Mitglieder in Kinderchören sind Mädchen. Nicht viel anders sieht es bei musikalischen Wettbewerben wie "Jugend musiziert" oder an den Musikhochschulen aus. Auch da stellen inzwischen Frauen eindeutig die Mehrheit, insbesondere im Gesangsfach. Es gibt ein vielfaches an weiblichen Bewerben für ein Gesangsstudium. Tatsächlich geben Institutionen wie der Kreuzchor eben gerade den benachteiligten Jungs eine Chance auf eine sehr gute musikalische Ausbildung! Dort können sie erfahren, dass Singen nicht uncool sein muss und auch Jungs Freude am Singen haben dürfen!

Interessanter Link zum Thema: http://www.ruendal.de/aim/tagung06/pdfs/mecke.pdf
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