Am 5. Februar startet in den deutschen Kinos der Spielfilm
Glaubensfrage von Regisseur John Patrick Shanley. Der Film basiert auf Shanleys Pulitzer-Preis-Theaterstück und könnte einer der wichtigsten Filme des Jahres sein:
Bronx, 1964: In der katholischen Schule St. Nicholas herrschen strenge Sitten, und über allem thront die grimmige Schulleiterin Schwester Aloysius Beauvier (Meryl Streep). Der zuständige Priester Pater Flynn (Phlipp Seymour Hoffman) kommt den Jungs und Mädchen da als Gegenpart gerade recht. Er versucht, die strengen Sitten aufzulockern und kümmert sich nebenbei noch besonders um den ersten und einzigen farbigen Schüler der Schule - den zwölfjährigen Donald (Joseph Foster II). Doch Schwester Aloysius ist auch diese Bindung ein Dorn im Auge. Sie traut dem Priester nicht und vermutet eine zu starke Bindung zwischen Flynn und Donald. Da scheint es ihr gelegen zu kommen, dass Donald plötzlich nach Alkohol riecht und der Priester auch noch dabei beobachtet wird, wie er das Unterhemd des Jungen zurück in dessen Spind legt. Konfrontiert mit diesen Vorwürfen kommt es zu einem psychologischen Duell zwischen Aloysius und Flynn, in den mehrere Unbeteiligte hineingezogen werden, unter anderem Donalds Mutter (kurzer, aber großartiger Auftritt von Viola Davis).
"Glaubensfrage" ist ein rundum großartiger Film, den man gesehen haben muss. Neben den zahlreichenden YS, die zwar nicht die Hauptrolle spielen, aber doch immer wieder auftauchen, überzeugt die Geschichte von vorn bis hinten, spielt mit den Zuschauern und mit den Darstellern ein fortwährendes Spiel. Hinzu liefern sich Meryl Streep und Philip Seymour Hoffman ein schauspielerisches Duell der Giganten, welches Meryl Streep dann zumindest in dieser Hinsicht charismatisch für sich entscheidet. Des Weiteren kann sich Hollywood hier leisten, den (vermeintlich?) pädophilen Priester nicht als Monster darzustellen, sondern als Beschützer und Freund des Jungen. Untermauert wird diese Darstellung von Aussagen der Mutter, die man in diesem Genre so wohl noch nicht gehört hat.
Insgesamt kann ich diesen Film nur dringend jedem empfehlen, der sich für diese Thematik interessiert. "Glaubensfrage" ist ein Film, der berührend, kontrovers und ganz wichtig ist - 10 von 10 Punkten.
YS:
Joseph Foster II als Donald Miller
Lloyd Clay Brown als Jimmy Hurley
Mike Roukis als William London
Matthew Marvin als Raymond
und einige mehr.
Liebe Grüße,
Damiano