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Minifant

Imperator

Registrierungsdatum: 22. November 2007

Beiträge: 575 Aktivitäts Punkte: 2 995

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1

Donnerstag, 30. Oktober 2008, 18:57

Viva Cuba

Titel: Viva Cuba
Regie: Juan Carlos Cremata Malberti
Produktion: Kuba 2005
Darsteller: Jorgito Milo Avila, Malu Tarrau Broche



ab 21.11.2008 auf DVD erhältlich mit spanischem Originalton und deutschen Untertiteln

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Review

Die Kinder Malu und Jorgito sind beste Freunde. Sie wohnen in der selben Straße in Havanna, ihre Familien könnten aber gegensätzlicher kaum sein. Jorgitos Vater ist ein regimetreuer Arbeiter. Er findet es unmöglich, daß sein Sohn mit einem Mädchen spielt, noch dazu mit einer, die so ein übertriebenes bourgeoises Getue an den Tag legt. Malus Mutter hat sich von ihrem Mann getrennt und will unbedingt auswandern. Das Leben in Kuba ist ihr nicht gut genug. Und daß ihr vornehmes Töchterchen statt fleißig Klavier zu üben auf der Straße mit einem Jungen spielt, noch dazu mit einem aus der ordinären Arbeiterklasse, das schickt sich ihrer Ansicht nach gar nicht.
Die beiden Schüler stören sich nicht daran, daß ihre Mütter sich herablassend angeifern, wann immer sie sich auf der Straße begegnen. Malu und Jorgito vergraben als Zeichen ewiger Freundschaft zusammen ein Kistchen, in das jeder einen Brief mit seinen Geheimnissen legt.
Als Malus Großmutter stirbt, hält ihre Mutter nichts mehr im Land. Sie setzt alles in Bewegung, damit sie mit ihrer Tochter ausreisen kann. Malu wird nicht gefragt, ob sie überhaupt wegziehen und ihre Freunde zurücklassen will. Ihre einzige Hoffnung ist jetzt ihr Vater, der am anderen Ende der Insel wohnt. Nur er könnte verhindern, daß Malu ihre Heimat verlassen muß, denn er müßte der Ausreise zustimmen. Heimlich treffen Jorgito und Malu Reisevorbereitungen. Die Eltern ahnen nichts, als sie ihre Kinder am Morgen wie immer auf den Schulweg schicken.
Für die zwei kleinen Ausreißer beginnt eine abenteuerliche Reise quer durch Kuba. Sie genießen die Freiheit, müssen aber auch ständig auf der Hut vor der Polizei sein, denn bald wird sogar im Fernsehen nach ihnen gefahndet. Während die Kinder sich mit allerlei fantasievollen Tricks ohne Geld durch das Land fortbewegen, sind ihre Eltern zuhause außer sich vor Sorge über das Verschwinden ihrer Kinder. In ihrer Not finden sogar die verfeindeten Mütter zusammen, um ihren Kummer zu teilen.
Die Wanderung ist eine große Herausforderung für die Kinder. Sie sind aufeinander angewiesen und müssen zusammenhalten. Als sie ihr Ziel schon fast erreicht haben, ist jedoch ihre Freundschaft unter der Belastung zerrieben, sie gehen als geschiedene Leute nebeneinander. Doch als sie sich am Ende damit konfrontiert sehen, daß ihre ignoranten und streitenden Eltern durch den Schock über die weggelaufenen Kinder noch immer nichts dazugelernt haben, wird für Malu und Jorgito eines klar: Sie gehören für immer zusammen!

Eltern sind egoistische Ignoranten, das ist doch überall auf der Welt das gleiche! Für die Kinder besteht die größte Schwierigkeit darin, ihrerseits nicht ebenfalls in die stupiden Verhaltensmuster der Erwachsenen zu entgleiten.
Es ist eine Freude, die vitalen Kinderdarsteller zu erleben, wie sie mit sprühendem Temperament vor der Kamera ihre lautstarken Szenen spielen. Jorgito und Malu ist anzusehen, welchen Spaß sie dabei haben, sich besserwisserische Wortgefechte zu liefern. Zugleich haben beide auch ihre nachdenklichen Seiten. Der Regisseur taucht die Gefühlswelten der Kinder in wunderbare Bildkompositionen, wo mitunter die Großaufnahme eines Spiegeleis zum spannenden Kunstwerk wird. Der atmosphärische Wechsel von Tageszeiten, Wetter und Landschaften erzeugt eine große Bandbreite von Stimmungen.
"Viva Cuba" zeigt mit leisem Humor den vorsichtigen Wandel der totalitären Diktatur Kubas hin zu einer Spur mehr Freiheit. Nicht zu allen Zeiten durfte der Ausreisewunsch von Bürgern auf der riesigen stalinistischen Gefängnisinsel offen thematisiert werden. Dem aufmerksamen Beobachter dürfte indessen auch nicht entgehen, daß jenseits aller Kritik am repressiven Regime die Bilder vom Alltag in Kuba sich in mancherlei Hinsicht positiv von den unterentwickelten Zuständen im übrigen Lateinamerika unterscheiden: Hier gehen alle Kinder in die Schule, das kostenlose kubanische Bildungswesen ist ebenso vorbildlich wie die medizinische Versorgung.

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Die DVD für Deutschland erscheint bei Icestorm in der Reihe "Meisterwerke des lateinamerikanischen Kinos". Eine deutsche Synchro gibt es zu dem Film nicht. Das Cover der DVD aus Spanien gefällt mir besser, aber das gibt es keine Untertitel.

Cover der DVD aus Spanien [attach]22381[/attach]
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Prometheus

Dr. Hasenbein

Registrierungsdatum: 10. August 2007

Beiträge: 8 473 Aktivitäts Punkte: 43 160

Wohnort: Schwäbischer Hasenbau

2

Donnerstag, 30. Oktober 2008, 20:10

Yeah...super Vorstellung. Den wollte ich mir eh u. a. auch schon zulegen und damit ist das so gut wie sicher. :)
Vive et alios sine vivere!

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