Casperworld Forum

Ab 7. August gibt's mal wieder eine Perle der Berliner Filmfestspiele im Kino: "Sweet Mud"
Der zwölfjährige Dvir lebt mit seiner depressiven Mutter 1974 in einem Kibbuz in Israel. Als Außenseiter hat er es nicht leicht. Vaterlos verbringt er viel Zeit mit seinen Freunden. Da ergibt sich die Möglichkeit seine Mutter mit einer alten Jugendliebe wieder zusammenzubringen. Damit wäre nicht nur seiner Mutter geholfen sondern auch seine vaterlose Zeit ginge dem Ende entgegen. Allerdings wird alles eher noch schwieriger!

Klingt nach einer interessanten Studie übers erwachsenwerden an einen undankbaren Ort in politisch schwierigen Zeiten!
Hier der Trailer: http://www.sweetmud.de/
Wer das Glück hat in der Nähe eines Kinos zu wohnen wo der Film spielt sollte unbedingt da rein!

Da gibt's nur eins: "Come in and find out" ! Ich werd ihn mir ansehen und dann berichten...

Zitat von »Myles«

Ich schau in mir auch an mit der gesamten Familie

Und, Myles warst du mit der ganzen Familie drin? Ich hab ihn mir heute angesehen! Und ich kann ihn nur empfehlen ! Allerdings als Famielienfilm? Ich denke eher nicht. Dafür ist die Thematik zu ernst und alles andere als Popcornkino.
Ich gehe gern und oft ins Kino! Und sehe natürlich ne Menge Mainstream.
Aber hin und wieder darf es auch mal etwas Kultur sein! Und wenn sich meine Begeisterung für YS Filme damit verbinden lässt, um so besser! "Sweet Mud" ist so ein Fall!
Der Film mit den bedeutsamen Untertitel: "Gefangen im Himmel" wird überwiegend aus der Sicht des zwölfjährigen Dvir erzählt. Der junge Tomer Steinhof der hier seine erste Filmrolle spielt überzeugt auf der ganzen Linie!
Seine verzweifelten Bemühungen seiner krankhaft depressiven Mutter zu helfen scheitern immer wieder an der Engstirnigkeit der Erwachsenen,für die Dvirs Mutter nur ein störendes Element in ihrem von Regeln geordnetes Kibbutz darstellt.
Am Ende scheint nur noch eine Flucht aus dieser Gemeinschaft ,die wie ein Gefängnis anmutet die einzige Lösung zu sein.
In teilweise verstörenden aber auch schönen Bildern eröffnet sich hier dem westlichgeprägten Zuschauer eine
andere Weltanschauung, die fernab unseres kulturellen Denkens liegt.
Sicher keine leichte Kost und für kleinere Kinder eher ungeeignet.Aber wer Wert legt auf Erzählkino und es als wohltuend empfindet mal wieder ein Film zu sehen der nicht im Stakkato geschnitten wurde und nicht im zurzeit sehr beliebten Wackelkamera Modus aufgenommen wurde: Rein da!
Oder schon mal auf die DVD Wunschliste schreiben !

Bis die Tage!

Zitat von »Cole«

Ich wundere mich gerade nur etwas über euer aller Filmgeschmack und die scheinbar niedrigen Ansprüche an gute Drehbücher...

Bei der Flut von Mainstream, auch grad im YS Bereich sollte man dankbar sein für jeden Versuch dem was entgegenzusetzten!
Und "Sweet Mud" ist mehr als nur ein Versuch!
Aber schön daß dir wenigstens neben Tomer Steinhof auch der Cow Job gefiel !