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sherab

unregistriert

1

Montag, 7. Juli 2008, 16:30

Knabenchor Hannover

Wie an anderen Stellen erkennbar, interessiere ich mich für so einige Knabenchöre ganz verschiedener Art.
Und zu meinen Lieblingschören gehört nun mal der Knabenchor Hannover. Nicht weil ich etwa Lokalpatriot wäre, sondern er hat mich in jahrelangen Konzertbesuchen einfach überzeugt.
Gegründet wurde er 1950 vom damals 28-jährigen Professor Heinz Hennig. Zwar ist damit dieser Chor relativ jung in der deutschen Knabenchorszene, hatte aber schon Vorläufer: im 14. Jahrhundert gab es an der größten Kirche Hannovers, Marktkirche, eine Lateinschule mit Knabenchor, der für die Musik im Gottesdienst zu sorgen hatte. Einen Nachfolger fand dieser "Urchor" in dem im 19. Jahrhundert durch den Welfenkönig Georg V. verfügten Schlosschor, der für die damalige Schlosskirche zuständig war. Der heutige Knabenchor Hannover, der unabhängig von der Institution Kirche ist, gestaltet freiwillig einen Teil der Gottesdienste in der hannoverschen Kreuzkirche, in der die ehemalige Schlosskirchengemeinde nach dem 2. Weltkrieg aufging.
So, zur Auflockerung folgender YouTube Link. Ein Fan hat offenbar ein wenig kreativ auf dem Computer gespielt und lässt auf seine Weise das Logo des Knabenchor Hannover entstehen:

http://www.youtube.com/watch?v=Z_sEPlCdVOE

Der Gründer, Professor Heinz Hennig, verstarb 2002. Kurz zuvor hatte er die Gesamtleitung des Chores an den damals 29-jährigen Professor Jörg Breiding übergeben.
Jeder Chorleiter prägt einen Knabenchor natürlich auf seine Art und Weise. Professor Hennig hat ein grandioses Lebenswerk hinterlassen, einen in der ganzen Welt bekannten und geschätzten Knabenchor. Unzählige Schallplatten und später CDs zeugen von der Vielfalt und den großartigen leistungen dieses Chores. Ich selber besuche seit vielen Jahren die Konzerte des Knabenchor Hannover, und auch grundsätzlich den Weihnachtsgottesdienst, in dem dieser mitsingt. Nach dem Wechsel des Chorleiters bemerkte ich sehr schnell den frischen Wind, der den Chor durchwehte. Mit dieser Aussage will ich nicht die Leistungen des alten Chorleiters schmälern, ganz im Gegenteil. Aber es wäre schon seltsam, wenn bei einem Chorleiterwechsel sich nicht auch etwas in der Chorarbeit änderte. Musik ist etwas sehr Dynamisches, und so ist das auch mit einem Chor, der diese Bezeichnung wirklich verdient. Professor Breiding macht keinen Hehl aus seiner Begeisterung, Musik neu auszuprobieren, die längere Zeit nicht aufgeführt wurde. Die Akzeptanz und Achtung seiner Jungen hat er sich seit 2002 erworben einfach schon durch seine deutliche Kompetenz, seine Begeisterung für die Chormusik, seinem Spaß daran, diese Begeisterung den Jungen zu vermitteln und sie daran teilhaben zu lassen und am Ende durch die Glanzleistungen des Knabenchor Hannover ein Publikum mitzureißen.
Der Chor ist im Laufe seiner Existenz schon oft ins Ausland gereist, zuletzt im Jahr 2007 nach Chile und in diesem Jahr, 2008, zu einer ganz besonderen Reise nach Cuba.
Wer den Begriff"Knabenchor Hannover" bei YouTube eingibt, kommt auf eine ganze Menge schöner Videoclips, z. B. den folgenden aus dem Jahr 2006: http://www.youtube.com/watch?v=W5prPiWxaiI&feature=related

Oder der folgende, der einfacxh von der Galerie einer Universität in Chile gessungen wurde, im Jahr 2007:
http://www.youtube.com/watch?v=C7UQ_0ShgLY&feature=related

Nun, schaut selbst weiter, Ihr werdet genug finden.

Seit ein paar Monaten bin ich Mitglied im Freundeskreis dieses Chores. Bei einer Veranstaltung für diesen Freundeskreis im Chorheim im April konnten wir uns einen kleinen Einblick in die Chorarbeit verschaffen. Es war schon toll zu beobachten, wie der Chorleiter mit den Chormitgliedern umgeht. Die Jungen hatten sichtlich Spaß daran, obwohl diese Musik wohl in den seltensten Fällen der Musik entspricht, die sie privat auf ihrem MP3-Player hören würden.

Soweit meine Vorstellung des Knabenchor Hannover. Bleibt noch die Webseite zu erwähnen: [url]http://knabenchor-hannover.de/[/url]

Herzlichst

sherab
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Jimbo

Hüter der heiligen Lanzen

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Wohnort: Olympus Mons

2

Montag, 7. Juli 2008, 17:06

Moin Sherab,

na, das ist doch mal wieder ein gelunger Vorstellungspost. Alles drin - Infos, eigene Erfahrungen, Links.

Ich habe bisher noch nicht soo viel vom Chor gehört - doch verwendete ich schon vor einiger Zeit einen von diesem Chor interpretierten Titel für eine CW-Slideshow (die allererste, "Ich fahre auf zu meinem Vater")... vereinzeltes Material sollte sich in den Tiefen der Festplatte finden.

Im Kurzfilm "Mein Erlöser" wirkte der Chor auch mit, habe ich das richtig in Erinnerung ?

Wie dem auch sei, vielen Dank für diese Vorstellung; liest sich wie immer geschmeidig !

Liebe Grüße,

Jimbo
Bald schon 20 Jahre hier... es wird Zeit für die Ewigkeit.
Der größte Feind des Menschen ist (und bleibt) der Mensch.
Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris !
As long as the Sun, the Moon, and the Earth exist, everything will be all right.
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sherab

unregistriert

3

Mittwoch, 9. Juli 2008, 01:50



Diese nette Eintrittskarte vom Knabenchor Hannover wollte ich Euch doch nicht vorenthalten.
Am Sonntagabend war ich in dem o.a. Konzert. Endlich mal wieder Knabenchor Hannover! Den hatte ich zu lange nicht mehr erlebt (Weihnachtskonzert zuletzt).

Ich wollte bei dem Konzert einfach mal wieder den Knabenchor Hannover genießen. Der Titel, wie oben auf der Eintrittskarte zu sehen, versprach ein geistliches Konzert, wie man es von vielen Knabenchören oft erleben kann. Im Vorfeld war bereits interessant dem, Chor und seinem Leiter beim Warmsingen durch eine verschlossene Glastür zusehen zu können. Die Jungen und der Chorleiter waren wegen der Hitze noch in Hemdsärmeln. Die besagte Glastür war schalldicht, so dass alles wie im Stummfilm ablief. Der Chorleiter ließ die Jungen singen, dirigierte er nicht die ganze Zeit, sondern lief teilweise im Laufschritt durch die gesamte Kirche, um den Klang in allen Bereichen zu überprüfen.
Dann endlich wurden wir eingelassen.
Noch nie hatte ich beim Knabenchor Hannover so nah dran am Geschehen gesessen, 2. Reihe. Die Knaben mit Chorleiter kamen herein , stellten
sich auf und dann folgte ein Konzert, welches für mich wie berauschend war.

Aber erst einmal das Programm:


Ich werde nicht mehr auf die einzelnen Stücke eingehen,sondern einfach ein paar Eindrücke schildern.

Den Anfang machten die Männerstimmen, es klang wie Mönchsgesang aus einer längst vergangenen Zeit.
Die große Stärke des Knabenchor Hannover ist A-Cappella-Gesang. Die einzelnen Stücke waren derart präzise gesungen, jedes Wort, jeder Ton saß an genau der richtigen Stelle. Bestimmt lernen nur die wenigsten der Jungen Latein in der Schule. In diesem Konzert kamen ungewöhnlich
viele Lieder in dieser alten Sprache vor. An zwei Stellen zwischendurch konnten die Jungen pausieren während das Ensemble „Le Secret des Muses“ jeweils ein Instrumentalmusik auf alten Instrumenten spielten.
Hervorzuheben ist noch die Einsätze von 4 Solisten, die allerdings hinten über dem Publikum zusammen mit Orgelpositiv stattfanden. Die Solisten waren so großartig, dass ich mich doch in einen Schwebezustand versetzt fühlte. Das ganze Konzert wir insgesamt so schön, dass es fast überirdisch wirkte. Deutlich zu merken war die viele Mühe, die sich Chor, Chorleiter und jeder einzelne Junge gegeben hatten.

Hochspannend war für mich ganz vorne seitlich sitzend, die Interaktion zwischen Chorleiter und Chor zu beobachten. Professor Breiding wurde zu einem Teil der Musik. Seine Mimik, Gestik und damit die Signale an den Chor und einzelne Sänger drückten abwechselnd Kraft, Dramatik, Sanftheit, Freude und Trauer aus. Der gesamte Chor wurde zu personifizierter Musik Und so soll das ja auch sein. Vieles was da ablief lässt
sich mit Worten garnicht beschreiben. Irgendwann war das Konzert zu Ende. Aus überirdischen Sphären gelangte das Publikum zur
Erde zurück und quittierte die großartige Leistung des Knabenchor Hannover mit tosendem Beifall.

Es fiel dem Chorleiter bestimmt nicht schwer, mit dem Chor noch einige Zugaben zu präsentieren. Und diese Zugaben waren ein komplettes Kontrastprogramm zum vorangegangenen Konzert. Der Knabenchor Hannover war ja in zwei aufeinanderfolgenden Jahren in Süd- und Mittelamerika auf Tournee gewesen. Wir Konzertbesucher bekamen nun ein Lied aus Chile und vier Lieder aus Kuba präsentiert.

Aus Chile:
El Tortillero
Und aus Kuba:
Huellas en la Arena
und aus dem bekannten Film“Buena Vista Social Club“ die beiden Lieder
Chan chan
De Camino al la Vereda
Beschlossen wurde der Abend mit der heimlichen Nationalhymne Kubas:
Guantanamera

Der Chor war auf einmal in diesem Programmteil wie ausgewechselt. Die Stimmung wurde sehr locker. Die meisten Jungen strahlten und hatten sichtlich Spaß an dieser Musik. Der Chor geriet auch körperlich immer mehr in Bewegung, einige Jungen waren kurz vorm Tanzen! Richtig schön war dann am Ende, als das Publikum ausdrücklich aufgefordert wurde, den Refrain von Guantanamera mitzusingen.

Aber irgendwann war dann Schluss. Das Konzert war im Nachherein wie im Fluge vergangen.

Ein paar freundliche Worte wechselte ich noch mit Professor Breiding und einem anderen, älteren Mitglied des Chores, der mir auch die Titel der Lieder aus Chile und Kuba verschaffte.

Der Knabenchor Hannover braucht sich wirklich nicht zu verstecken, man kann ihn bedenkenlos weiterempfehlen. Das beschriebene Konzert wird am kommenden Wochenende wiederholt, nicht in Hannover sondern am

11.07.2008 19:30 Schönberg, St. Laurentiuskirche
Geistliche Chormusik Im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern

12.07.2008 20:00 Naumburg/Saale, Dom
Geistliche Chormusik Im Rahmen des MDR-Musiksommers

Wer zu diesen Konzerten nicht hingehen kann, sollte es sich, wenn möglich, im Radio anhören, und zwar

30.08.2008 19:20
NDR Kultur
06.09.2008 19:20
Konzert vom 11.07.08 aus der St.Laurentius-Kirche in Schönberg Im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern

Herzlichst

sherab
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Octo

Torwächter

Registrierungsdatum: 4. Juli 2004

Beiträge: 3 760 Aktivitäts Punkte: 19 995

Wohnort: Berlin

4

Mittwoch, 9. Juli 2008, 07:29

Durch den tollen Mix wird das sicherlich ein besonders interessantes Konzert gewesen sein, vor allem für aktive Besucher von Live-Auftritten. Denn das ist wohl immer noch etwas anderes als die Eindrücke, die durch Radio oder TV vermittelt werden. Vor allem die latein-amerikanischen Sachen machen neugierig - fraglich, ob das fest im augenblicklichen Repertoire enthalten ist und dann auch ausgestrahlt wird...?
Vielen Dank jedenfalls für deine ausführlichen Impressionen. :knuddel:
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sherab

unregistriert

5

Mittwoch, 9. Juli 2008, 18:08

@Octo
Also bei den Konzerten am kommenden Wochenende bin ich davon überzeugt, dass die chilenischen und kubanischen Lieder als Zugabe bereitgehalten werden. Ich weiß nicht wie eng NDRKultur an einen bestimmten Zeitrahmen gebunden ist...Vielleicht schaffst Du es ja, zu einem der Konzerte hinzufahren?

Herzlichst

sherab
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Caedmon

Ehrenmitglied

Registrierungsdatum: 26. Januar 2005

Beiträge: 777 Aktivitäts Punkte: 4 085

6

Freitag, 11. Juli 2008, 01:10

Hi Sherab

vielen Dank für diese nette Vorstellung.
Wie du ja weisst, hatte ich 1996 das Vergnügen 2 Tage mit Prof. Henning in seinem Hause zu verbringen :).
Erinnerst du dich noch daran, als wir vor ein paar Jahren sein Grab besuchten?


Im übrigen ein kleiner Tip an alle Berliner die gerne gute Chormusik hören

Der Dresdner Kreuzchor gibt am 13.07.2008 um 20 Uhr ein Konzert im Berliner Dom.
Ich selber werde leider nicht dort sein können, weil ich anderweitig beschäftigt bin
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sherab

unregistriert

7

Dienstag, 2. September 2008, 19:52

So, Ihr lieben CWler,
ich wollte Euch mal wieder etwas vom Knabenchor Hannover erzählen.

Als Mitglied des Freundeskreises bekam ich letzte Woche per E-Mail eine sehr kurzfristige Einladung, der ich aber sehr gern Folge leistete.
Es war dieses Mal kein Konzert, sondern eine ganz andere Veranstaltung, die am letzten Sonnabend in der Aula des Chorheims stattfand, nämlich ein Vortrag über die diesjährige Konzertreise des Chores nach Cuba.
Der Vortrag war in Form einer auf dem Computer hergestellten Multimediapräsentation, bestehend aus Videoclips, Fotos, Musik und Interviews einzelner Chormitglieder. Ich fand diese 2-stündige Präsentation sehr gelungen. Ein paar ältere Chor"knaben" hatte unter anderem eine ganze Nacht im Chorheim am Computer gearbeitet, um diese Präsentation fertigzustellen! Alle Zuschauer bekamen einen wunderbaren Einblick, was für ein Unterfangen diese große Reise für den Chor war, die ohne großzügige Sponsoren und den persönlichen Einsatz eines Chorfreundes, der Beziehungen nach Cuba hat, nicht hätte stattfinden können.
In der Präsentation waren Eindrücke der Reise, des Landes, der Begegnung mit den Menschen dort, dieses ganz andere Lebensgefühl sehr schön herausgearbeitet. Ich kann nur sagen: ich wäre gern dabeigewesen. Die Präsentation betrachtete nicht nür die schönen Seiten dieses Landes, wie es Reisebürowerbung tun würde, sondern auch die Mängel des real dort existierenden Sozialismus.
Anmerkung: diese Mängel wären sicherlich nicht so gravierend, wäre da nicht der Boykott vor allem der nahegelegenen USA!!!
Alles zusammengenommen war diese Konzertreise des Knabenchor Hannover für alle Chormitglieder sicherlich eine Reise, die sie so schnell nicht vergessen werden, ein prägendes Erlebnis.

So, das war etwas Gewesenes. Hier noch etwas für die nahe Zukunft:

In diesem Jahr hat der Knabenchor Hannover die Michaelisvesper von Michel Praetorius eingeübt und bringt diese natürlich auch zur Aufführung. Es gibt keine in Hannover, aber dafür in der Stadt, in der Michael Praetorius hauptsächlich gelebt und gearbeitet hat, Wolfenbüttel:

21.09.2008 17:00
Wolfenbüttel, Hauptkirche Beatae Mariae Virginis

weitere Aufführungen

27.09.2008 19:30
Mandelsloh, St. Osdag


12.10.2008 17:00
Oldenburg, St. Lambertikirche

Michael Praetorius: Michaelisvesper

Vielleicht kann ja der eine oder andere CWler eine dieser Aufführungen besuchen.
Ich werde jedenfalls in Wolfenbüttel dabei sein.
Wer näheres über Preise etc. wissen will, bitte eine PM an mich.

Herzlichst

sherab
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sherab

unregistriert

8

Dienstag, 23. September 2008, 01:18

Der Knabenchor Hannover singt eine
Uraufführung!



Michaelisvesper von Michael Praetorius in Wolfenbüttel, 21. September 2008


Oh, Mann, wie beschreibt man das Erlebnis, ein solches Werk zu hören?
Bei meinen bisherigen Chorberichten hier und an anderer Stelle handelte es sich um Konzerte, eine Abfolge
von
Liedern, zu denen man jeweils etwas sagen konnte. Hier aber, bei diesem
Konzert, war das ganz anders. Ein Gesamtwerk, wie es so noch nie
aufgeführt wurde, welches nur im Zusammenhang einen Sinn ergibt und
beschrieben werden kann. Ich hoffe mir gelingt letzteres.

Vorwort

Schauen wir uns einmal kurz den Komponisten der Musik an: Michael Praetorius
lebte von 1572 bis 1621. Er stammte aus Creuzburg bei Eisenach, lebte
eine Zeitlang in Torgau, sang als Junge in der dortigen Kantorei. Er
wurde Berufsmusiker und Komponist. Komponisten waren damals nicht
„frei“, sondern immer Diensten ihrer Geldgeber, also der Fürsten. Nach
dem Studium in Frankfurt(Oder) war er ab 1592 in den Diensten des
Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel, erst als
Organist, dann als Kapellmeister. Und das bis zu seinem Tod. Er hat
eine Riesenmenge an Kompositionen hinterlassen nebst genauen
Beschreibungen, wie diese aufzuführen sind. Einige Werke fanden sich
erst in seinem Nachlass. Wenn man Werke von Praetorius originalgetreu aufführen will, kommt man an Knabenchören nicht vorbei! Denn der Komponist
hat seine Werke für Knaben- und Männerstimmen geschrieben. Weibliche Stimmen waren in der damaligen Kirchenmusik nicht
vorgesehen.

Also wie geschaffen für den großartigen Knabenchor Hannover!!

So trat dann das Wolfenbütteler Michael Praetorius Collegium vor etwa zwei Jahren an den Knabenchor Hannover
heran mit dem Wunsch, „...anlässlich des Michaelistages eine Vesper zu
konzipieren, wie sie Praetorius zu seinen Lebzeiten hätte aufführen
können.“

Und das hat Professor Jörg Breiding mit seinen Jungs vom Knabenchor Hannover getan!

Informationsquellen: Programmheft zur Michaelisvesper, Wikipaedia

So, jetzt bin ich zu müde zum Weiterschreiben. Der eigentliche Konzertbericht folgt im Laufe des Dienstags.
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sherab

unregistriert

9

Mittwoch, 24. September 2008, 00:53

2.Teil

Das Konzert findet statt in der Stadtkirche zu Wolfenbüttel mit dem Namen Beatae Mariae Virginis. Es ist eine der ersten Kirchen Norddeutschlands, die von vornherein als evangelische Kirche gebaut wurden. Und sie war die langjährige Wirkungsstätte des Komponisten Michael Praetorius. Es handelt sich um eine reichhaltig ausgestattete Renaissancekirche.






Fast eine Stunde vorher ist Einlass. Das sichert mir und anderen hervorragende Plätze ziemlich weit vorn. Bald kommen die Musiker herein. Es handelt sich um mehrere Musikgruppen, die sich mit dem Spielen von historischen Instrumenten befassen, wie sie in heutigen Orchestren nicht mehr zu finden sind.
Dann betritt der Knabenchor Hannover die Bühne, d.h. den für ihn vorgesehenen Platz , erhöht hinter dem Orchester.. Vorn, direkt vor den Kirchenbänken stehen Podeste für die Solisten, die reichliche Auftritte haben.
So, hier erst einmal ein Abbild aus dem Programmheft:

Der Anfang ist ein A-cappella-Stück, gesungen von der Schola, d.h. 4 Herren. Danach kommen das Orchester, der Gesamtchor und die Solisten zum Zuge. Das geschieht in wechselnden Zusammensetzungen, 1 bis 4 Knabensolisten, oder Knaben- und Erwachsenensolisten, entweder im Wechsel oder zusammen.
Nun, selbst mit Hilfe des o.a. Konzertprogramms schaffe ich nicht mehr, aus dem Kopf zu sagen, wann
welche Kombinationen von Chor und Solisten gesungen haben. Das Gesamtwerk besteht aus einer sehr kraftvollen Musik, die alles andere als langweilig ist. Selten habe ich rund 400 Jahre alte Musik erlebt, die für mich zum Teil so modern klingt. Selten habe ich ein solches Werk erlebt, in dem so viele Solisten, insbesondere Knabensolisten zum Zuge kommen. Und das in einer sagenhaften Perfektion!! Die Perfektion
insbesondere dieser Knabensolisten versetzt mich in eine Begeisterung, die ich so noch nie bei einem Konzert des Knabenchor Hannover erlebt habe. Und ich habe in vielen Jahren schon sehr viele Konzerte dieses Chores erleben dürfen. Immer noch geht mir ein Lied aus der Michaelisvesper nicht aus dem Sinn, in welchem ein Knabensolist und ein erwachsener Tenor zusammen singen, und der Knabensolist den Tenor(immerhin ein Profisänger) locker and die Wand singt. Das ist ein fach toll. Der Junge hat ja nicht gebrüllt, sondern in
hoher Qualität mit einer unwahrscheinlichen Kraft gesungen. Dieses Konzert versetzt mich geradezu in einen Rausch, im positiven Sinne, die Musik transportiert mich in höhere Sphären, der Erzengel Michael bekämpft den Drachen, ...

Hochspannung von Anfang bis Ende. Eine fantastische Leistung des Knabenchor Hannover, insbesondere
seiner Solisten!

Am Ende des Konzertes tosender Beifall. Aber selbst der größte Beifall wird der unglaublichen Leistung dieses Knabenchores noch lange nicht gerecht.

Professor Breiding muss mächtig stolz auf seine Jungen sein! Das geht garnicht anders. Und die Jungen haben sich den Stolz und die Anerkennung ihres Chorleiters redlich verdient!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »sherab« (24. September 2008, 01:02)

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sherab

unregistriert

10

Mittwoch, 24. September 2008, 01:51

Nachwort


Das Konzert ist geschafft. Den Jungen des Knabenchor Hannover ist die Erleichterung anzumerken.
Ein wenig bleibe ich noch in der Kirche, unterhalte mich mit einigen anderen Besuchern. Gerade will ich die Kirche verlassen um noch eine Ausstellung zu besuchen, da beginnt es wieder zu singen....
Eigentlich hatte sich der Knabenchor Hannover noch mal für eine Fotosession aufstellen sollen, vermutlich für das Cover der im Frühjahr erscheinenden CD der Michaelisvesper. Die Jungen fangen einfach an zu singen. Locker und fröhlich aus ihrem sonstigen Repertoire.

Da erklingen ihre lateinamerikanischen Leder aus Kuba und Chile, ein bestimmtes kubanisches Lied geht dann über in ein Fußballlied...

Die noch anwesenden Besucher bekommen also noch ein halbes Konzert geliefert.
Auf einmal erklingt das Sandmännchen aus dem Fernsehen.... ;)
Es ist erfrischend, zu bemerken, dass auch die Jungen des Knabenchor Hannover eine liebfreche Rasselbande sind. In einem ganz anderen Forum und in anderem Zusammenhang hatte ein CW-Mitglied behauptet, das
Kinder/Jugendliche in Ballet und Chören sowas garnicht mögen und nur von ihren Eltern da hineingezwungen würden. Sowohl das Konzert wie auch dieses „Nachkonzert“ sind der beste Beweis, dass dies nicht so ist. Jungen in Knabenchören sind zum Glück ganz normale Jungen!

Am Ende singen die Jungen dann wieder brav „Der Mond ist aufgegangen“. Selbst dieses Lied klingt nicht abgedroschen sondern wunderschön lebendig und trotzdem getragen.
Und noch eine Anmerkung sei mir gestattet: Was ich an diesem Sonntag in der „Michaelisvesper“ an
Leistung vom Knabenchor Hannover erlebt habe, macht mich doch verwegen. So verwegen, dass ich sage: Ich kann mir vorläufig(!) keinen anderen der guten deutschen Knabenchöre(die ich auch sehr
schätze!) vorstellen, dass sie auch solche Leistungen bringen können wie der Knabenchor Hannover mit seiner Uraufführung der Michaelisvesper!

Wer dieses Konzert nicht erleben konnte hat dazu noch die Gelegenheit am kommenden Sonnabend, den 27.
September 2008 in der St. Osdag Kirche in Neustadt- Mandelsloh (Neustadt am Rübenberge) um 19.30 Uhr und am Sonntag, 12. Oktober 2008 um 17 Uhr in der St. Lamberti Kirche in Oldenburg(Oldb.). Außerdem entdecke ich gerade kleingedruckt am Ende des Programmheftes einen weiteren Termin: Sonntag, 23. November 2008 um 18 Uhr in der St. Anna Kirche in Twistringen(Nähe Diepholz). Leute, lasst Euch dieses Erlebnis nicht entgehen!!

Herzlichst

sherab

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »sherab« (24. September 2008, 01:57)

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cayden

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11

Mittwoch, 24. September 2008, 02:13

Du hast sowohl im Vorwort als auch im Nachwort jeweils einmal vergessen, das Wort Knabenchor Hannover fett zu schreiben :D
Im übrigen ein ganz ganz.... ganz ganz grausiges Wort, wie ich finde. Kann das nicht Jungenchor heißen? Wer sagt denn in der heutigen Zeit noch Knabe. *schüttel*

Nix für ungut.. für mich ne komplett andere Welt. Möchte dir aber keineswegs deinen Bericht zerstören. Haste fein gemacht.
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sherab

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12

Mittwoch, 24. September 2008, 02:19

@cayden

Wie schön, dass Du nach den fetten und normalen Buchstaben schaust. ;)
Mmmh, Jungenchor? Das klingt für mich viel zu gewöhnlich... Knabenchor, das sind die Jungen, die die besondere Leistung erbringen. Ist rein gefühlsmäßig bei mir so. Vielleicht auch eine Geschmackssache. Aber schütteln deswegen? Etwas übertrieben wie ich finde.

Herzlichst

sherab
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cayden

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13

Mittwoch, 24. September 2008, 02:24

Findest du? Vielleicht eine Generationenfrage, denn ich bin offenbar eine ganze Stufe jünger als du (ich tippe mal circa halb so jung) und ich für meinen Teil datiere das Wort "Knabe" eher in die mittelalterliche Zeit.
"Oh holder Knabe, dessen Gesicht dem eines Engels ähnelt, magst du es wagen, mir einen Apfel vom Baum der Gezeiten zu reichen?"

So in etwa ;) Ganz grausig ^ ^
Bin auch gerade etwas erschrocken über mich selbst :S hihi
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sherab

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14

Mittwoch, 24. September 2008, 02:33

Also cayden,

sieh das mal nicht so eng. Ich sehe das nicht unbedingt als Generationenfrage. Knabe hängt sprachgeschichtlich mit dem Wort Knappe zusammen, also dem quasi "Ritterlehrling".
Aber dass Du so schön kitschige Verse schmieden kannst... ;)
Sieh es mal nicht so ernst.
Und dränge mich mal nicht so sehr in die "Alte-Sack-Ecke"...

Herzlichst

sherab
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pyXis

Hüter des Lichts

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15

Samstag, 27. September 2008, 15:33

Danke sherab für den erfrischenden Bericht :)
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Octo

Torwächter

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16

Samstag, 27. September 2008, 21:09

Zitat

Danke sherab für den erfrischenden Bericht


Ja, da hat sich jemand richtig Mühe gegeben! :knuddel:
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sherab

unregistriert

17

Sonntag, 28. September 2008, 01:14

Danke pyXis und Octo!

Sonnabendabend war nun das 2. Konzert in Neustadt-Mandelsloh. Ein guter Freund, der letzten Sonntag aus Krankheitsgründen nicht dabeisein konnte, war hingefahren und rief mich danach total begeistert an.

Also Leute, wenn Ihr in Norddeutschland seid, versäumt die beiden noch ausstehenden Konzerte nicht.

Herzlichst

sherab
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sherab

unregistriert

18

Mittwoch, 3. Dezember 2008, 13:44

So, liebe CW-Mitglieder,

Vorweihnachtsazeit! Da stehen bei europischen Knabenchötren die Weihnachtskonzerte an. So auch beim Knabenchor Hannover.

Nachdem ja äußerst erfolgreich im Herbst die Michaelisvesper stattfand, konzentriert sich auch das Weihnachtskonzert des Knabenchor Hannover auf Werke von Michael Praetorius.

"Michael Praetorius: Christvesper
Weihnachtskonzert

Termine:
12.12.2008 20:00 Marktkirche, Hannover
13.12.2008 20:00 Marktkirche, Hannover

Knabensolisten des KNABENCHOR HANNOVER

Manuel König, Tenor (12.10.)
Nils Ole Peters, Bariton
Michael Jäckel, Bass

Knabenchor Hannover

Hille Perl und Gambenconsort Sirius Viols

Bremer Lautten Chor

Johann Rosenmüller Ensemble

Markus Barth, Dulzian

Margit Schultheiß, Harfe und Orgel

Klaus Eichhorn, Orgel



Leitung: Jörg Breiding



Kartenvorverkauf ab sofort bei LAPORTE Kartenshop Hannover, Kirche im
Blick (Buchhandlung an der Marktkirche) und Hannover Tourismus Service
(Ernst-August-Platz)sowie an der Abendkasse."

Wer gern hingehen möchte und nicht so in der Nähe von Hannover wohnt, ich bin gern beim Kartenkauf behilflich! PM oder E-Mail an mich.

Herezlichst

sherab
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sherab

unregistriert

19

Dienstag, 16. Dezember 2008, 02:21

Weihnachtskonzert des Knabenchor Hannover
am 13. Dezember 2008 in der Marktkirche in Hannover
Liebe CWler,

da hatte man sich im Knabenchor Hannover doch wieder etwas Interessantes ausgedacht: das
Weihnachtskonzert gestalten wie eine Christvesper zur Zeit des großen Komponisten Michael Praetorius, also vor knapp 400 Jahren.

Nachdem der Knabenchor Hannover ja schon im Herbst eine Weltpremiere gesungen hatte, nämlich die „Michaelisvesper“, lag es ja nahe, mit Praetorius weiterzumachen. Allenthalben um diese Zeit singen deutschsprachige Knabenchöre bekannte Weihnachtsmusiken wie das Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, oder im englischsprachigen Bereich die Musik des „Messiah“ komponiert vom G.F. Händel. Aber der Knabenchor wagt etwas ganz anderes, er singt Praetorius und landet wieder einen Hit!! Vereinzelt singen Chöre in ihren Konzerten Lieder dieses Komponisten, aber fast ein ganzes Konzert? Ist normalerweise nicht üblich. Aber unter der Leitung von Professor Jörg Breiding gelingt das natürlich. Er schafft es, seine eigene Begeisterung für diese alte Musik auf die Jungen des Knabenchor Hannover zu übertragen. Denn machen wir uns doch eins klar: Chorsätze gesangstechnisch einzuüben ist eine Sache. Aber diese auch glaubhaft vor großem Publikum vorzutragen, dazu müssen die jungen Sänger und weiteren Ausführenden auch von dieser Begeisterung ergriffen sein! Und das hat der Knabenchor Hannover wieder einmal bewiesen.
Aber bevor ich als Schreiber vor eigener Begeisterung überschäume, hier erst einmal ein Scan des Programms dieses Weihnachtskonzerts, dieser Christvesper von Michael Praetorius:
Wie schon in meinem Bericht über die Michaelisvesper gesagt: Praetorius hat in seiner Musik sehr viele Knabensolisteneinsätze vorgesehen. Das kam auch in dieser Christvesper zum Ausdruck. In diesem Jahr hatten Jimbo und ich das Glück, jeder einen Platz in der 6. Reihe zu haben. So hatte wir nicht nur wunderbare Musik zum Hören, sondern auch etwas fürs Auge. Wir konnten den Gesang der Solisten und des Chores sehr genau beobachten. Der Knabenchor Hannover hat hervorragende Solisten! Keiner dieser Jungen braucht sich zu verstecken. Was ich da wieder einmal an Leistung hörte, da muss ich einfach meine allergrößte Hochachtung zum Ausdruck bringen.
Der Reihe nach.
In diesem Konzert war etwas anders: das Konzertpublikum, die „Gemeinde“ der Christvesper,
musste auch singen, bei bestimmten Liedern eine oder zwei Strophen. Dadurch war gleich ein Kontakt zum Chor da, eine gewisse Verbundenheit. Es sangen der Gesamtchor, Solisten, oder auch
verschiedene Kleingruppen bestehend aus den Solisten. Zwischendurch, an bestimmten Stellen dieser Christvesper, sangen dann nur die Männerstimmen als „Schola“.

Interessant auch, dass Praetorius vorsah, bei bestimmten Gesängen Knabensolisten an verschiedenen Stellen der Kirche zu postieren und von dort singen zu lassen. Das hatte eine ganz eigenartige, überirdische, sphärische Wirkung. Das war aufregend, „Gänsehauteffekt“...
Der Nachwuchschor wurde auch eingesetzt, wohl das erste Mal für diese Jungen, dass sie in einem großen Konzert mitsangen. Aus dem hinteren Teil erklang auf einmal wunderschöner Gesang. Die Gruppe der kleinen Engelbengel gab ihr Debüt mit einer Kantate von DietrichBuxtehude.
Später, während des sehr bekannten Weihnachtsliedes „Quem pastores laudavere“ zogen sie mit Kerzen in der Hand nach vorn und gesellten sich dann zum eigentlichen Knabenchor.
Nun, es bleibt noch zu ergänzend zu bemerken: Der Chor wurde von kleinen Orchestern begleitet, die sich speziell mit alter Musik und historischen Orchesterinstrumenten befassen. Da wäre zu nennen: Hille Perl und Gambenconsort Sirius Viols, Bremer Lautten Chor (kein Schreibfehler!),
Johann Rosenmüller Ensemble, sowie Ulfert Smid an der Orgel.
Drei namhafte erwachsene Solisten von außerhalb des Knabenchores: Manuel König-Tenor,
Nils Ole Peters-Barit
on, Michael Jäckel-Bass.

Aaaaber(!): wie schon in der Michelisvesper, gibt es da Knabensolisten, besonders einen sehr kraftvoll singenden, der die erwachsenen Solisten locker „an die Wand sang!“ Dies hatte ich noch garnicht ausgesprochen, da benutzte Jimbo genau diesen Ausdruck.
Und ich sage jetzt: Ein donnerndes Bravo für die Knabensolisten, insbesonders für den einen, der gestandene Profisänger „an die Wand singt“!
Das gesamte Weihnachtskonzert dauerte fast 2 Stunden. Und es waren 2 Stunden höchster Qualität. Kein Wunder, dass es am Ende einen Riesenapplaus gab... und drei Zugaben.
Noch eine kleine Sache am Rande: die Chorknaben wirkten sehr konzentriert(das ist gut so) und „würdevoll“.... bis auf einen kleinen Knaben ziemlich weit vorn im Chor, vom Publikum aus gesehen ganz links, wenn mich das Licht nicht täuschte, leicht rötlich blond. Dieser Junge sah die ganze Zeit so vergnügt aus. Man sah, wieviel Freude er am Singen hatte. Und er hob sich dadurch etwas von den anderen ab.
Meiner Meinung nach dürfen auch die anderen Chorknaben ihre Freude am Singen sichtbar werden lassen!
Und ich wiederhole hiermit noch einmal, was ich schon am Ende meines Berichtes über die „Michaelisvesper“ sagte: Professor Breiding hat allen Grund, auf seinen Knabenchor Hannover mächtig stolz zu sein, besonders auf die exzellenten Knabensolisten. Und wenn er es nicht schon getan hat, dann sollte er ihnen dies auch unbedingt sagen!

So, ich hoffe Euch gefällt mein Bericht.
Hier noch 2 Photos, die Jimbo zur Verfügung stellt.

Wer den Knabenchor Hannover in Kürze noch einmal erleben will, sollte den Heiligabendgottesdienst am 24. Dezember 2008 um 18 Uhr in der Marktkirche in Hannover besuchen.
Ich wünsche allen CW-Mitgliedern noch eine schöne Adventszeit!

Herzlichst


sherab

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »sherab« (16. Dezember 2008, 02:27)

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Jimbo

Hüter der heiligen Lanzen

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20

Dienstag, 16. Dezember 2008, 23:10

Ja; schöner Bericht !

Liest sich wie immer sehr flüssig; und ist voller Details - super !

Es war in der Tat etwas besonderes; gerade für mich als "Konzert-Neueinsteiger". Wunderbar wie sich manche der Leute umdrehten, als von hinten die Knabenstimmen erklangen. Ich dachte mir auch: nanu, wird das jetzt von irgendwo über Boxen eingespielt ? Aber als dann die Knaben mit den Kerzen quasi direkt neben einem standen (sehr andachtsvoll), wurde es einem klar. :)

In der Tat, super Solisten (der meist ganz links stand war wohl der kräftigste gewesen; weiss leider nicht den Namen - auf dem oberen Foto müsste das der 5te von links sein oder ?). Insgesamt ein schönes Konzert mit leichtem Gänsehaut-feeling. Gut, dass wenigstens eines der Fotos etwas geworden ist. Hatte erst nach dem Konzert, als der Beifall erklang die Kamera gezückt, hochgehalten und einfach geknipst. Denn während des Konzerts waren Aufnahmen ja verboten (wäre ja auch blöd, so Blitzlichter mitten drin)...

Tolle Sache jedenfalls. Müsste man unbedingt mal wiederholen !

Sofern noch jemand Interesse hätte, das nächste mal zu uns (Sherab & Jimbo) zu stossen - aus der Region Hannover wäre schon vorteilhaft - so wäre das kein Problem ! Denn ich werde definitiv mal wieder beim Chor vorbeischauen. :)

Liebe Grüße,

Jimbo
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