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Ender

Überlieferer der Zeit

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121

Montag, 9. Dezember 2013, 10:57

@mawi

Danke für Deinen ausführlichen Bericht.
Ich stimme Dir zu, und daher brauche ich keinen eigenen Bericht mehr zu schreiben.
Äußerst schade finde ich, dass in Bezug auf dieses Konzert Chancen vertan wurden. Wo sind die ganzen Knabensolisten geblieben, die es in der Vergangenheit gab?
Ich meine jetzt nicht konkrete Personen, die sind einfach inzwischen im Stimmbruch. Aber es gibt doch ganz sicher neue Solisten, die einzeln oder in Gruppen die Parts hätten übernehmen können,
auf die sich mawis Anmerkungen bezogen. Das ist nun schon das zweite Adventskonzert nach dem im vergangenen Jahr, in dem diese Solisten fehlen. Ich hoffe mal nicht,
dass der Knabenchor Hannover den Weg des Windsbacher Knabenchores geht, der grundsätzlich auf Knabensolisten verzichtet.
Bei Gelegenheit werde ich Professor Breiding fragen.

Ender
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Hans-Dietrich Genscher
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Ludwig

Kaiser

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122

Montag, 9. Dezember 2013, 11:55

Danke mawi,

ich bewundere immer wieder Deine Gabe, das Gehörte so in Worten wieder zu geben.

Ludwig.
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mawi

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123

Montag, 9. Dezember 2013, 22:53

@samuel
@ludwig

ich habe eigentlich eher das Gefühl, dass ich einige Details, die ich mir gerne gemerkt hätte, einfach vergessen habe.
Notizbuch und Kamera hatte ich nicht dabei und ich denke, dass es einfach auch am Bekanntheitsgrad der Lieder liegt, wenn ich mir gewisse Details dazu merken kann.
Über die mir unbekannten Lieder wusste ich bereits kurz nach dem Konzert (fast) nichts mehr.

Es freut mich, dass euch meine Art der Berichterstattung gefällt. Ich verspreche sie beizubehalten. (bei den wenigen Gelegenheiten, die sich mir bieten)
Aber, lieber Samuel, Du brauchst Dein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Deine Berichte soeben in einen anderen Thread (du weißt sicher welcher) sind wunderbar zu lesen, sind grundehrlich und man kann sich sehr gut in Deine Gefühlslage versetzen. :thumbup:


Ich hatte ja fast erwartet, und leichte Andeutungen dazu hatte ich in meinen Bericht eingeflochten, dass von Ender eine Gegendarstellung kommt. ;)
Aber offensichtlich stand ich mit meiner Erwartungshaltung nicht alleine da.
Ich bin mal gespannt, wie Herr Breiding unserem Ender das erklären wird. :D
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Ender

Überlieferer der Zeit

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124

Donnerstag, 1. Mai 2014, 00:14

in desem Jahr hat Hannovcer ein Jubikläum. Vor 300 Jahren übernahm das Königreich Hannover den britischen Thron.
In Hannover gibt es daher von Mai bis Oktober Ausstellungen und Veranstaltungen unter dem Thema
"Als die Royals aus Hannover kamen". Wen das interessiert kann sich mal folgenden Link zur Übersicht ansehen.

Auch der Knabenchor Hannover ist bei den Veranstaltungen mit dabei:

[attach]44043[/attach]

Ich werde am Sonnabend, 17. Mai 2014 das Konzert mit der Musik zur Krönung von König Georg I / King George I erleben dürfen und Euch darüber sicherlich einen Bericht schreiben. Wenn noch jemand nach Hannover kommen möchte, bitte mir eine PM schreiben; ich helfe gern.


Ender
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mawi

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125

Samstag, 18. Oktober 2014, 21:02

SING JOYFULLY! (17. Oktober 2014 im Mariendom Hildesheim)

Eine Premiere gab es am gestrigen Freitag im frisch renovierten Hildeheimer Dom.
Der Knabenchor Hannover war zu Gast und dies tatsächlich wohl zum ersten Mal. So wurde zumindest am Anfang berichtet.
Unter dem Motto "Sing Joyfully!" stand das Programm, das als A-Capella-Konzert mit Orgelmusik ausgeschrieben war.

Entdeckte hatte ich den Hinweis auf das Konzert auf einer Radtour durch das Hildesheimer Land an einer kleinen Dorfkirche. A-Capella ist nicht so meine Sache, aber da in erster Linie Stücke englischer Komponisten im Programm standen reizte es mich dann doch.

Der Dom präsentierte sich in einem zurückhaltenen Sandsteinlook und sah erstaunlich alt aus. Ist er ja auch, nur nach der Jahre dauernden Umbauphase hatte ich befürchtet ein halbwegs neues Bauerk vorzufinden. Tatsächlich aber kann man dem neuen Innenleben das junge Alter nicht ansehen.

Überaus steif präsentierte sich das Personal, von dem ich nicht weiß, ob es nun vom Dom oder vom Knabenchor war. Überhaupt wirkten alle zum frühen Zeitpunkt anwenden Personen irgendwie steif und legten "elitäres Gehabe" an den Tag. Normale Menschen strömten dann erst 15 Minuten vor dem Konzert in den Dom.

Die Ansage vor dem Konzert verriet schon mal etwas Positives, nämlich dass die im Programm ausgeschriebene Pause entfallen sollte und durch ein an anderer Stelle erwähntes Orgelwerk ersetzt wird. Das lies die Chancen auf die früher fahrende S-Bahn steigen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich allerdings noch nicht, dass ich mir die Pause dann doch gewüscht hätte. Zumindest um der Folter für einen kleinen Moment wieder zu entkommen. Um Missverständnissen vorzubeugen, ich meine damit nicht den Gesang vom Knabenchor Hannover, obwohl....

Die Stühle hatte vor der Anschaffung anscheinend niemand probegesessen. Von unten drückte das Korbgeflecht durch die Hose, von hinten bohrten sich die zwei Stangen der Rückenlehne ins Fleisch. Für den nächsten Besuch bringe ich dann besser einen Klapphocker mit.

Der Chor kam unter verhaltenem Beifall in den Dom und nahm Aufstellung. Ich zolle gerne Beifall, aber bevor jemand etwas geleistet hat? Das fällt mir immer schwer. Gezählte habe ich die Sänger nicht, aber der Chor bestand knapp zur Hälte aus Erwachsenen, die andere Hälfte waren KInder zwischen vielleicht 10 und 13.

Dier ersten Stücke waren
Sing Joyfully (William Byrd)
Hosanna to the son of David (Thomas Weelkes)


Ich konnte in beiden Liedern keine Struktur und keine Melodie erkennen, nur ein Stimmengewirr ohne Harmonie. Ebenso uhnharmonisch und langweilig war das erste Orgelstück
Fantasia CCLXI (William Byrd)

Mit den nächsten Liedern wurde es besser, was Melodie anging. Es folgten
O Lord, grant the King a long life (William Child)
I was glad (Henry Purcell)
The King shall rejoyce (William Turner)
Behold, o God (John Blow)
Praise the Lord (Jeremiah Clark)
Faire is the heaven (William Henry Harris)
The Shower (Edward Elgar)
Hail, gladdening Light (Charles Wood)


Die Lieder wurden ohne zwischenzeitlichen Beifall gesungen und am Schönsten war es eigentlich, wenn die Lieder aufhörten. Nicht nur weil sie aufhörten, sondern auch weil es die schönsten Momente waren, wenn der Chor immer leiser wurde und bisweilen die Stimmen dabei sehr lange gehalten wurden. So gab es meist ein sehr sanftes Ende, sehr gut gemacht.

Das nächste Orgelwerk
Voluntary II (John Stanley)
begann genauso langweilig wie das erste, zeigte aber nach kurzer Zeit, dass die Orgel auch andere Töne kann. Für das was rauskam hätte aber sicher auch ein kleineres Instrument gereicht.

Singet dem Herrn ein neues Lied (Johann Sebastian Bach)
war das erste Lied des zweiten Teils und zu meiner Verwunderung gab es danach plötzlich Beifall. Sorry, ich für meinen Teil kann nur sagen "nehmt den Bach aus dem Programm". Es ist ein sehr langes LIed, dass sicher sehr sehr schwer zu singen ist, und es besteht im Prinzip aus drei Teilen. Im ersten Teil wurde jedes Wort mindestens 100 Mal wiederholt, so dass eine Zeile gefühlte 10 Minuten dauerte. Text hat man dabei auch nicht mehr verfolgen können. Ich hatte schon nicht mehr mit gerechnet, da wurde das Lied ruhiger, die nächsten Textzeilen verschwanden in kurzer Zeit und es blieb der dritte Teil über, der wieder an den ersten erinnerte, aber wesentlich lebendiger war.

Dass sich nach so einem Lied die Sänger ausruhen und sammeln müssen ist klar und es folgte daher das Orgelwerk
2. Satz (Largo) aus der Trio-Sonate Nr.6 in G-Dur (Johann Sebastian Bach)

Dabei ergab es einen kleinen ungewollt komischen Moment, nämlich als zu Beginn der Orgelstückes der Chor sich in der Gesamtheit setzen wollte, Professor Breiding jedoch mit einer galanten Handbewegung den Chor teilte und dem rechten Teil das Zeichen gab nach rechts zu entschwinden. Taten sie auch brav, nur stellten ersten fest, dass sie auf dem eingeschlagenen Weg ihr Ziel nicht erreichen können. So kamen die ersten zurück, während der Rest weiter nach vorne drängte. Das Knäuel einigte sich dann auf den richtigen Weg, der aber schon durch den anderen Teil des Chores blockiert war, da diese nun die volle Breite der Treppe zum sitzen nutzten und "not amused" waren, den anderen wieder Platz zu machen. Schließlich gelangten sie aber trotzdem noch an ihr Ziel, nämlich den hintersten Teil des Kirchenschiffes (also immer noch vor uns, aber weit hinter dem Altar). Warum, vierriet uns das nächste Lied.

Hymn to the Virgin (Benjamin Britten)
Dieses Lied lebte von der Aufteilung des Chores, denn die lateinischen Zwischenzeilen des Textes wurden von der weiter entfernt stehenden Hälfte gesungen und so entstand auf akustische Weise eine gewisse räumliche Tiefe. Doch obwohl die beiden Chorhälften sicherlich 20 Meter auseinander standen musste man doch genau hinhören, da auch die hintere Hälfte fast in der gleichen Lautstärke zu hören war wie der Chor vorne.

Interessant weil extravagant war das folgende Stück:
Immortal Bach "Komm süßer Tod" (Knut Nysted)

Es folgten wieder zwei weniger interessante Stück aus dem 16./17. Jahrhundert:
Come heavy sleep (John Download Dowland)
Come away (John Dowland)


Völlig überraschend gab es dann zum Schluss noch ein echtes Highlight.
Cloudburst (Eric Whitacre)
Das Lied ist in spanisch (?, oder ähnliche Sprache) und begann schon so, dass man sofort aufmerkte. Man kann das Lied nicht wirklich beschreiben. Da eine deutsche Übersetzung im Programmheft abgedruckt war ließ sich der Text verfolgen. Das was dort in Schrift stand wurde durch den Gesang auch genau so ausgedrückt. Es entstanden Bilder, Stimmungen, Landschaften, Szenarien... und viel Regen. Dazu legten die Jungs und Männer schließlich die Gesangbücher beiseite und mit Klatschen, Fingerschnippen und anderen Möglichkeiten Geräusche zu erzeugen wurde förmlich ein starker Landregen in den Dom geholt, der am Ende langsam abnahm und schließlich aufhörte. Mit geschlossenen Augen hätte man wohl kaum geglaubt, dass dies alles von einem Chor (und einem einfachen Instrument) erzeugt wurde. Wahrlich ein starkes Stück.

Leider gab es noch eine Zugabe, denn nach so einem Lied muss eigentlich Schluss sein.
Apropos Schluss, jetzt ist Schluss!


Es ist übrigens alles heil geblieben, kein abbröckelnder Putz, keine einstürzende Decke, kein zersungenes Fensterglas, alles gut.
»mawi« hat folgende Datei angehängt:
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Choralix

Kaiser

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126

Sonntag, 19. Oktober 2014, 16:11

Vielen Dank für den aufschlussreichen Bericht. Darf ich annehmen, dass du deinen Anspruch den Qualitäten des Knabenchor Hannover nicht anpassen konntest? Als ich die Zeilen las, habe ich mit dir gefühlt. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Ich hatte so etwas auch schon mal erlitten, vor einem Jahr in Paris, deswegen sind mir manche Leute heute noch "dankbar". Aber als ich dann versuchte, mein Erlebtes aufzuschreiben, war es aus mit der Freundschaft. Nun ist Hildesheim nicht Paris und ich hoffe, dass du deine Freunde behalten darfst.

Das Foto vom Dom ist beeindruckend. Die Deckenkonstruktion und die Treppenanlage halte ich allerdings für einen weniger gelungenen Ausflug in die Moderne. Man könnte es auch Stilbruch nennen. Denkt man sich diese Ausrutscher weg, könnte man von einem wirkungsvollen Minimalismus sprechen, der dem altehrwürdigen Bau gut zu Gesicht steht. Man sieht, dass die Kirche ordentlich tief in die Geldschatulle gegriffen hat um ihre Bescheidenheit in aller Deutlichkeit zum Ausdruck zu bringen.

Nun zum musikalischen Erlebnis: Ich konnte nicht erkennen, ob es dir "nur" nicht gefallen hat, wegen der Musikauswahl, oder ob der Chor gesanglich nicht zum dargebotenen Programm passte. Ob die Sänger deinen Vorstellungen nicht entsprachen oder "nur" die Liedauswahl. Egal, du hast es überstanden und bist eine wertvolle Erfahrung reicher. Vielleicht treten die Verursacher der Darbietung bei der nächsten Misswahl an - in der Kategorie missraten oder misslungen ;)
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont. (Konrad Adenauer)
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Ender

Überlieferer der Zeit

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127

Sonntag, 19. Oktober 2014, 17:05

@Choralix
Und Du wunderst Dich ..... Bei Deiner Wortwahl...
Trotzdem schön, dss Du mal wieder da bist.

@mawi
Danke für Deinen interessanten Bericht.
Schade, zu diesem Konzert wäre ich auch gern hingefahren. Aber bei mir hatte im Vorfeld einiges an Kommunikation nicht geklappt.
Bei Dir habe ich manchmal Schwierigkeiten, den Unterschied zwischen Ernsthaftigkeit und Ironie zu erkennen. Deswegen liest sich Dein Bericht für mich etwas sperrig. Natürlich empfindet jeder ein Konzert, gleich welcher Art, immer etwas anders.

Was ist für Dich "elitäres Gehabe"?

Personal des Knabenchores tritt eigentlich immer freundlich-sachlich auf, nicht elitär.

Zitat

Das lies die Chancen auf die früher fahrende S-Bahn steigen.

Wolltest Du eigentlich wirklich ins Konzert gehen, oder fühltest Du Dich gezwungen? :zwinkern:

Aber nach nochmaligem Durchlesen Deines Berichtes werde ich keine weiteren Kommentare geben.

Deutsche Knabenchöre sind ja, so mein Empfinden, nicht "Dein Ding". Dann lass es doch einfach, statt soviel Negativität zu verbreiten.

Der Knabenchor Hannover ist schon immer ein hervorragender Chor gewesen, der beachtliche Gesangsleistungen erbringt, und nicht umsonst auch internationale Anerkennung hat.

Und wenn ich dann lese:

Zitat

Sorry, ich für meinen Teil kann nur sagen "nehmt den Bach aus dem Programm".

dann fasse ich mich nur an den Kopf. Bach ist für Knabenchöre mit die wichtigste Musik überhaupt. Und Bach, der viele Jahre Thomaskantor in Leipzig war, hat ja immer wieder seine Musik in großen Teilen auf Knabenchöre abgestimmt.

Was hast Du nur mit diesem Bericht bezweckt?


Ender
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mawi

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128

Sonntag, 19. Oktober 2014, 19:05

Darf ich annehmen, dass du deinen Anspruch den Qualitäten des Knabenchor Hannover nicht anpassen konntest?
Ich konnte nicht erkennen, ob es dir "nur" nicht gefallen hat, wegen der Musikauswahl, oder ob der Chor gesanglich nicht zum dargebotenen Programm passte.


Ersteres wird es wohl gewesen sein. Ich hatte es absichtlich ein wenig offengelassen, auch wenn es zwischen den Zeilen gelesen schon erkennbar sein sollte.
Im Prinzip war ich fehl am Platz in der Veranstaltung. Eine negative Erfahrung mit einem A-Capella-Konzert hatte ich ja bereits mit einem Adventskonzert des Dresdner Kreuzchores gemacht, in so fern war ich vorgewarnt.
Hingefahren bin ich mal wieder, weil englische Chorwerke im Fordergrund standen und nachdem ich da auch schon mal enttäuscht wurde, war auch hier die Grunderwartung nicht besonders hoch.

Wenn man normalerweise zu Konzerten fährt um unterhalten zu werden, dann ist ein solches Konzert von vornherein natürlich nicht dafür geeignet.
Die Lieder wurden ja im Regelfall für kirchliche Veranstaltungen geschrieben und ganz sicher war es im 16. oder 17 Jahrhundert nicht das Ziel die Besucher einer Messe zu "unterhalten". Eigentlich auch heute nicht.
Trotzdem fällt auf, dass die jüngeren Werke melodiöser und vielseitiger sind als die älteren. Besonders die Stücke von Knut Nysted und Eric Whitacre haben mir gerade wegen ihrer Andersartigkeit gefallen.

Soweit ich es beurteilen kann war der Chor selbstverständlich gut, vielleicht sogar sehr gut. Zumindest gehört schon einiges dazu diese teilweise sehr anspruchsvollen Lieder perfekt zu singen.
Wie Professor Breiding die Leistung beurteilt kann ich nicht beurteilen. Ob man die Werke anders hätte umsetzen können, z.B. mit Einsatz von Sopransolisten, kann ich nicht beurteilen, da ich bislang von diesen Lieder (zumindest bewusst) keine anderen Versionen gehört habe.


@Ender

Dass ich mich über die frühere S-Bahn gefreut habe hing einfach damit zusammen, dass die Verbindung nach Hause bei der späteren deutlich schlechter gewesen wäre.

Ich habe nirgendwo die Qualität des Chores in Frage gestellt. Eigentlich habe ich über den Chor gar nichts gesagt, sondern nur die Wirkung der Lieder beschrieben. Und wahrscheinlich hätten sich die Lieder mit jedem anderen guten Chor genausso angehört.
Und dass die Anfangsvoraussetzungen für ein Konzert das mir gefällt nicht unbedingt gegeben waren habe ich ja auch erwähnt. Ich hatte tatsächlich vorher überlegt, ob es überhaupt Sinn macht dieses Konzert zu besuchen, und die Kombination aus englischen Werken und gerade frischen wiedereröffneten Hildesheimer Dom gab dann den Ausschlag. Obwohl ich mich die meiste Zeit eher gelangweilt habe konnte ich aber trotzdem ein paar kleine positive Eindrücke mitnehmen.

Um es also noch einmal klar zu stellen: Der Bericht ist rein subjektiv und bezieht sich auf die Lieder an sich.
Die gesangliche Präsentation war ohne Fehl und Tadel.
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Ender

Überlieferer der Zeit

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129

Sonntag, 19. Oktober 2014, 19:09

@mawi

Danke für die Klarstellung. :)

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Ender

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130

Donnerstag, 27. November 2014, 00:47

[attach]48510[/attach]

Donnerstag, 11. Dezember 2014
Freitag, 12. Dezember 2014
Sonnabend, 13. Dezember 2014

jeweils um 20.00 Uhr in der Marktkirche zu Hannover



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Ender

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131

Freitag, 12. Dezember 2014, 23:25

Gestern Abend war ich beim Adventskonzert. Es war wunderschön!

Hier das Programm:



Bericht folgt sobald wie möglich.

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samuel

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132

Samstag, 13. Dezember 2014, 08:46

Die Mischung ist doch sehr interessant. Deutsch und Englisch, traditionellere und modernere Stücke, soweit ich das beurteilen kann. Es ist schön, wenn sich ein Chor nicht nur auf eine Richtung festlegt.
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mawi

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133

Samstag, 3. Oktober 2015, 18:58

Ein Heimbesuch

Es lohnt sich immer den besten Bäcker in der Umgebung zu besuchen. Brot und Brötchen schmecken einfach besser und die süßen Kuchen sowieso. Und als ich dann vor zwei Tagen aus der Tür rausging blieb mein Blick auf einem kleinen Plakat hängen.
Dieses veranlasste mich dazu mir am Folgetag gleich nach der Arbeit einen Platz im Seniorenstift zu sichern.

Ich muss es wohl etwas präzisieren: einen Platz im Festsaal eines Seniorenstiftes. Denn sooooooo alt bin ich ja noch nicht. Das Plakat hatte ein kleines Konzert des Nachwuchschores des Knabenchor Hannover angekündigt und da der Veranstaltungsort zwischen Arbeitsplatz und Wohnung lag, die Uhrzeit passte und die Veranstaltung öffentlich war entschied ich mich für einen Besuch.

Ungewöhnlich für den Seniorenstift fand ich, dass offensichtlich an Demenz erkrankte noch am Empfang eingesetzt werden. Konzert? Heute? Nein, da wäre nichts. Erneute Nachfrage und doch, auf einem Zettel stand etwas. Eigentlich müsste der Chor ja vor nicht allzu langer Zeit an selber Stelle durchgelaufen sein. Es dauerte noch eine Weile, bis der Festsaal geöffnet wurde. Man konnte Stimmen daraus hören und nach einiger Zeit wuselten die Jungs durch die Gänge, versuchten zu zehnt eine "Ein-Mann-Toilette" zu stürmen und rannten auch mal versehentlich eine Heimbewohnerin fast über den Haufen. Aber man sah sie auch artig im Gespräch mit älteren Damen und zwei Jungs gaben, offensichtlich etwas verlegen, der Bitte einer alten Frau im Rollstuhl nach und schoben sie in den Saal. Das nennt man "Dienst am Kunden".

Ein Offizieller des Heimes begrüßte die Anwesenden sehr nett und bereitete sie auf den kommenden Auftritt vor. Als dann die Kinder auf der Bühne standen begrüßte auch der Leiter des Nachwuchschores, Michael Jäckel, das Publikum und erklärte den Ablauf des Nachmittages. So sollte es neben einigen Liedern verschiedener Ausrichtungen auch einiges über die Arbeit im Chor zu hören geben.

In sehr entspannter und lockerer Atmosphäre wurden die Lieder vorgetragen, am Klavier begleitet von einem Engel - nein, von Frau Engel und immer wieder mit interessanten Berichten über die Chorarbeit bzw. die Ausbildung der Kinder.
So wurde z.B. berichtet, dass die Kinder im Regelfall mit sechs Jahren im Vorchor beginnen, im Alter von acht bis zehn Jahren im Nachwuchschor singen, wo sie auf den Konzertchor vorbereitet werden und je nach ihrem Leistungsstand früher oder später wechseln können. Es wurde auch erzählt, dass die Kinder zwei Mal die Woche drei Stunden proben, wobei auch hier ein fließender Übergang stattfindet. Mit einer Stunde fängt es an. Auch, dass die Kinder ein Mal getrennt nach Stimmen und ein Mal zusammen üben.

Die verschiedenen Stimmen hat man sehr gut gehört. So hatte ich schnell festgestellt, dass von links deutlich höhere Stimmen zu hören waren als von der rechten Seite und das zeigte sich dann auch, als sich die Kinder entsprechend ihrer Stimme (erster Alt, zweiter Alt, erster Sopran, zweiter Sopran) einmal melden sollten. Links standen fast alle Sopranstimmen, rechts überwiegend Altstimmen.

Der Reportoi war gemixt. Klassiches aus dem Programm des Konzertchores, Klassisches, das der Konzertchor nicht mehr singt, Volkslieder und ein kleiner Ausblick auf das Weihnachtsoratorium. Und ein Piratenlied.

Den Umgang mit den Liedermappen beherrschten manche der kleinen Sänger weniger gut als das Singen und ich frage mich, warum diese Mappen immer so konstruiert sind, das zwangsläufig immer mal wieder etwas daraus runterpurzelt. Wenn dann allerdings gleich die ganze Mappe fiel, dann lag das daran, dass Hr. Jäckel zu viel erzählte. Nicht für meinen Geschmack, aber es war ein vereinbartes Zeichen, wenn seine Rede zu lange wurde. Und so fiel auch schon mal eine Mappe kurz nachdem er angefangen hatte zu sprechen. Ganz klar, die Jungs wollten singen.

Es war ein nett gemachter Nachmittag für die Bewohner und Besucher des Stifts und in ein paar Jahren werden sie sicher wieder vorbeischauen.
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Ender

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134

Samstag, 3. Oktober 2015, 19:34

@mawi

Herzlichen Dank für Deinen schönen Bericht!
Wie gern wäre ich da auch hingegangen, aber ich wusste nichts davon.
Nächstes Mal sag doch bitte Bescheid. Allerdings hatte ich auch eine Menge anderer Dinge in den Kopf zu nehmen.

Danke nochmals.

Ender
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samuel

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135

Samstag, 3. Oktober 2015, 21:26

@mawi:

Ich liebe diese Berichte. Du kannst das sehr gut beschrieben und witzig liest es sich.

Fast als wäre man dabei gewesen. Ich finde es schön, wenn solche großen Chöre auch solche kleinen Auftritte ernst nehmen, das ganze aber auch locker gestaltet wird. Angenehm für alle Beteiligten.
Und Musik ist ja auch ein Mittel für geistige Beweglichkeit.
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Ender

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136

Samstag, 3. Oktober 2015, 21:35

Der Chorleiter des Nachwuchschores, Michael Jäckel, ist nicht nur ein netter Kerl, er ist eben falls Mitglied der "Hannover Harmonists "

Ender
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ender« (4. Oktober 2015, 15:01)

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mawi

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137

Sonntag, 4. Oktober 2015, 10:49

Nächstes Mal sag doch bitte Bescheid.

Entschuldigung Ender, an Dich hatte ich irgendwie gar nicht gedacht. Da ich es erst einen Tag vorher gesehen hatte und bis kurz vorher nicht wusste, ob ich tatsächlich hingehe, habe ich mir auch keine Gedanken weiter darüber gemacht.

Ich liebe diese Berichte.

Danke! Ich versuche es halt immer als kleinen "Erlebnisbericht" zu verpacken. Dabei macht es mir besonders Spaß, den Leser auch Mal für einen kleinen Moment in die Irre zu leiten. Ein reiner Tatsachenbericht ist mir zu langweilig. Aber keine Angst, ich dichte nichts dazu.
Es gibt Einige hier im Forum, die interessant schreiben können, jedenfalls gefallen mir die Berichte manch Anderer auch sehr gut, auch Deine. ;+:

Ich musste dabei übrigens an den Thomaner-Nachwuchs denken, den wir letztes Jahr durch Zufall erleben durften. Sind aber zwei grundverschiedene Veranstaltungen gewesen.

Der Chorleiter des Nachwuchschores, Michael Jäckel, ist nicht nur ein netter Kerl, er ist eben falls Mitglieder der "Hannover Harmonists "

Oh ja, da kann ich ihn mir sehr gut vorstellen. Hr. Jäckel hat als Kind auch selber im Knabenchor Hannover gesungen und kam sehr symathisch rüber. Die Chemie zwischen ihm und den Kindern stimmt und offensichtlich schafft er sehr gut den Spagat zwischen "mit Spaß lehren" und "Disziplin zu vermitteln". Dieses Thema hatte er auch angesprochen, denn ohne Disziplin geht es ja nicht. Irgendwo hatte ich das auch schon mal gehört. :gruebel:
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mawi

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138

Freitag, 9. Oktober 2015, 20:15

Fast offtopic

Durch Zufall bin ich gerade auf die folgende CD gestoßen

[attach]52711[/attach]

Interessant, gut und gewöhnungsbedürftig zusammen.
"The Dark Tenor" mischt klassische Melodien mit moderner Musik und eigenen Texten, das ganze mit dem Gesang eines klassichen Tenors.
Das Cover entführt einen nach Dresden, gut kann man die Semperoper erkennen.
Und letztendlich kommt auch der Dresdner Kreuzchor auf der CD zum Zuge.

Laut Wikipedia und Interview hat der Sänger, der unbekannt bleibt, auch im Dresdner Kreuzchor gesungen,
aber auch, und deswegen schreibe ich es hier rein,
im Knabenchor Hannover.

Hier ein interessantes Interview. http://tombstone-webzine.de/the-dark-ten…-mit-tombstone/
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Ender

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139

Freitag, 9. Oktober 2015, 22:49

@mawi
Danke für Deine Entdeckung.
Ichhabe mal ein wenig gestöbert, und ich fand seine Homepage .
Dort ist allerdings keine Rede von einer Mitgliedschaft im Knabenchor Hannover.

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mawi

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140

Freitag, 9. Oktober 2015, 22:54

@ Ender

Das wird sicherlich nicht überall stehen.
In dem von mir verlinkten Artikel findest Du den Hinweis gleich am Anfang.
Vermutlich hat er dort angefangen, wie langer er in dem Chor war steht dort allerdings nicht
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