Casperworld Forum

Habe letztens beim Überspielen von alten VHS auf DVD diesen Film wiederentdeckt.
Steven – die Entführung mit Luke Edwards und Corin Nemec. Er lief leider nur zwei Mal im deutschen TV (SAT1 am 29.08.1992 und am 21.10.2000 auf Sunset („Faß' mein Kind nicht an“). Ich hoffe, er wird irgendwann nochmals ausgestrahlt (wie man in einigen Internetforen lesen kann, ist das Interesse relativ groß; viele erinnern sich und waren von den Film sehr berührt), denn die Qualität von damals lässt leider sehr zu wünschen übrig (Zimmerantenne ) - wer eine gute Qualität hat, möge sich melden .


Steven – Die Entführung (Originaltitel: I know my first Name is Steven) ist ein 2-teiliger US-amerikanischer Fernsehfilm von 1989, der auf den wahren Entführungsfall Steven Stayner und Timmy White beruht.
Luke Edwards spielte die Rolle des 7-jährigen Steven Stayner, Corin Nemec („Parker Lewis - Der Coole von der Schule“) übernahm den Part des älteren Steven, für den er 1990 für den Young Artist Award nominiert wurde (ebenfalls nominiert: Bester Fernsehfilm für den Golden Globe Award, 4 Kategorien für den Emmy Award, Casting Society of America Award ).



Die (knappe) Handlung:

Im Dezember 1972 wird der erst sieben Jahre alte Steven Stayner von dem mehrfach vorbestraften und verurteilen Sittentäter Kenneth Parnell entführt und sieben Jahre lang gefangen gehalten.
Steven wird extrem manipuliert, gar einer Gehirnwäsche unterzogen. Die Behauptung Parnells, Stevens Eltern wollten ihn nicht mehr haben, akzeptiert er irgendwann in seiner kindlichen Naivität, da er um Probleme zu Hause weiß.
Parnell „tauft“ Steven in „Dennis“ um und gibt ihn fortan als seinen Sohn aus – er muss ihn nun auch „Dad“ nennen. Oft wird der Wohnort gewechselt.
Steven wird von Anfang an sexuell missbraucht (Parnell wird später von 3000 Mal während der gesamten Zeit reden). Am Anfang wehrt sich der Junge noch, erkennt jedoch bald, dass er keine Chance hat und lässt alles mit sich geschehen.
Jeder Versuch der Eltern, Steven zu finden bleibt erfolglos. Auch auf den aufgehängten Fotos in den Schulen, die er besucht, wird er nicht erkannt.
Steven geht auf verschiedene Schulen, verwahrlost, ergibt sich seinem Schicksal, lebt eine Kindheit, die längst keine mehr ist - bis auch die zu Ende ist; er wird 14 Jahre alt und somit zu alt und damit uninteressant für Parnell.
Am 14. Februar 1980 kidnappt Parnell den fünfjährigen Timmy White.
Steven erkennt, dass Parnell an Timmy die gleichen Manipulationen versucht wie bei ihm damals.
Langsam begreift er, dass er damals gar nicht von seinen Eltern verstoßen worden war, und vor allem: dass Timmy das gleiche Schicksal blühte wie ihm.
Schließlich nimmt er den kleinen Jungen und sie ergreifen die Flucht.

Die Rückkehr ins Elternhaus (hier beginnt der 2. Teil) erweist sich als Katastrophe: Sein Vater kann ihm nicht in die Augen sehen, von Mitschülern wird er gehänselt und diskriminiert – es schwingt der Vorwurf einer „Mitschuld“ an seinem erlittenen Elend mit, was für ihn natürlich unerträglich wird und zu Selbsttötungsgedanken führt.

Parnell erhält „nur“ für die Entführung (!) von Timmy White eine Strafe von 5 Jahren Haft.
(2003 versuchte er einer armen Frau ihr Kind abzukaufen und bekam dafür lebenslänglich; er starb im Januar 2008 im Gefängnis).

Steven Stayner schafft es, ein relativ „normales“ Leben zu führen; er heiratet und wird Vater zweier Kinder.
Tragischer Weise stirbt er 1989 – in dem Jahr in dem seine Geschichte verfilmt wird – bei einem Motorradunfall.

1991 erscheint das Buch "I Know My First Name is Steven" von Mike Echols.




Timmy White hat ebenfalls Kinder.
Seinen ersten Sohn benennt er nach seinen Retter:

STEVEN

Zitat von »Prometheus«

Man kann nur auf eine US DVD hoffen (gibt es da eine?).

Es gibt nur eine VHS.

Zitat von »DC4eva«

Ich nehme an, der Bruder war älter als Steven. Weiß da jemand genaueres drüber?

Sein Bruder, Cary Stayner war ca. 4 Jahre älter.
(Ich hatte ihn bewusst aus der Geschichte rausgelassen.)

Zitat von »DC4eva«

hat mit dem Film selber als Vorstellung nicht viel zu tun!

Nicht nur das .

Kleiner (glücklicher) Nachtrag bezüglich des realen Falles: