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Cole

Bionic Beaver

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1

Mittwoch, 6. Februar 2008, 00:18

Picture Europe! The Best of European Cinema 2008

Zum zweiten Mal findet in diesem Jahr das "Picture Europe!"-Festival statt, das von Februar bis April in München (21.-27.2., Gloria Filmpalast), Kopenhagen (12.-18.3., Grand Teatret) und Madrid (11.-17.4., Cinemas Princesa) preisgekrönte Filme und Oscar-Kandidaten unserer europäischen Nachbarn zeigt. Ich werde mir zwischen dem 23. und 25. Februar einige Filme anschauen und dann im Berlinale-Nachlauf evtl. noch Geheim-Empfehlungen abgeben.

YS-technisch laufen drei äußerst interessante Streifen: "Warden of the Dead" (Bulgarien), "Tricks" (Polen) und "The Art of Crying" (Dänemark) - erster und letzter wurden für dieses Jahr von ihren jeweiligen Produktionsländern für den Oscar vorgeschlagen.

Warden of The Dead (OT "Pazachyt na myrtvite")
[attach]19918[/attach]

Tricks (OT "Sztuczki")
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The Art of Crying (OT "Kunsten at graede I kor")
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Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

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Prometheus

Dr. Hasenbein

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Wohnort: Schwäbischer Hasenbau

2

Donnerstag, 7. Februar 2008, 02:59

Hmmm...Danke für den Tipp, das klingt durchaus interessant.
Vive et alios sine vivere!

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David

Überlieferer der Zeit

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Danksagungen: 171

3

Montag, 11. Februar 2008, 23:39

Danke für die Infos! :thumbup:

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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

4

Samstag, 23. Februar 2008, 23:20

Habe heute "Warden of the Dead" und "Sztuczki - Tricks" gesehen.

Ersterer okay, vom Niveau schon viel besser als die lauen Berlinale-Beiträge. Der Hauptdarsteller spielt überzeugend, der makabre schwarze Humor treibt das Cast stellenweise zu Höchstleistungen. Eine Mischung aus Drama und Realsatire, dabei aber immer angemessen komisch und nie überspitzt. 7 von 10 Punkten.


"Sztuczki" hat mich dann anschließend vom Hocker gehauen.

Inhaltsangabe des Festivals:

Mit erzählerischem wie visuellem Einfallsreichtum zeichnet Andrzej Jakimowski den polnischen Provinzalltag als eine Schatzkiste, gefüllt mit Erinnerungen, Hoffnungen und Sehnsüchten. Jakimowskis Held heißt Stefek, ist sechs Jahre alt und ein Tagträumer, der sich gerne am Bahnhof herumtreibt - einer kleinen Station mit zwei Gleisen. Hier fällt ihm ein Mann auf, der stets in letzter Minute den Zug in die nächste Stadt besteigt. Stefek phantasiert sich zusammen, dass dieser Mann sein ihm unbekannter Vater ist, der die Familie vor Jahren verlassen hat. Er setzt alles daran, mit kleinen Tricks den Mann kennenzulernen und ihn in den Laden seiner Mutter zu locken. Eine Film über die Kraft von Kinderphantasien, dessen Mischung aus melancholischer Lakonie, menschlicher Wärme und verschmitztem Humor einen Zauber über die Wirklichkeit legt. Auf dem Filmfestival in Venedig wurde „Tricks" mit dem „Label Europa Cinemas Award 2007" ausgezeichnet.


Die zahlreichen Preise, die der polnische Film einheimste (auch der Hauptdarsteller Damian Ul, der den Stefek spielt), lügen nicht: Selten hat mich ein Film kameratechnisch so einfühlsam mit auf die Reise genommen, haben die kleinen Gegebenheiten des Alltags eine so gewichtige Rolle gespielt wie hier. Der Butterfly-Effekt lehrte uns, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings am anderen Ende der Welt bei uns ein Erdbeben auslösen kann. Was zwei Geschwister durch Beobachtung und kleine Detailveränderungen in der polnischen Provinz auslösen können, ist fast noch größer. Damian Ul spielt unglaublich überzeugend und lässt auch trockenen (manchmal auch feuchten...) Humor nicht vermissen. Nicht so musikalisch wie "August Rush", nicht so weltumspannend wie "Babel", dafür aber mitreißend im Kleinen. Es muss nicht immer alles sein, manchmal reicht ein Wimpernschlag... Ich hoffe, dass der Film es bei uns in wenige Kinos schafft, die polnische DVD (die demnächst kommen wird) ist aber in jedem Fall in Must-Have. Da ich genau wie Jimbo nie die Höchstwertung vergebe, kann ich nicht schließen, ohne Punkte zu verteilen. 10 von 10.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Cole« (24. Februar 2008, 23:42)

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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

5

Sonntag, 24. Februar 2008, 23:31

"The Art of Crying" - "Kunsten at græde i kor" oder wie ich es nennen würde "Heulen, sterben, Kinder betatschen". Der beste dänische Film 2007 (hat gerade eben den dänischen Filmpreis gewonnen + bester Hauptdarsteller für Jesper Asholt) verlangt uns einiges ab. Die Dramatik erzeugt sich durch kaputte Familienverhältnisse in der dänischen Provinz. Die naive Unschuld vom Lande - hier in Form des zehnjährigen Allan (Jannik Lorenzen) - wächst in einer Welt auf, in der nichts so heil ist wie es scheint und nichts so ernst genommen wird wie es anderswo wäre. Zusammen mit seiner Schwester versucht er, die Familie so gut es geht beisammen zu halten und seinen ständig heulenden Vater, der sich ständig mit Selbstmordgedanken zu tragen vorgibt, zu besänftigen. Der schwarze Humor, der dafür sorgt, dass man selbst in den schwärzesten Momenten dieser Tragikkomödie lachen kann, gibt uns eigentlich den Rest. Episodisch aufgebaut, aus den Augen eines Kindes, das bis zum Schluss nichts und niemanden verstehen kann oder will, vermittelt "The Art of Crying" einen Einblick in die ländliche Prüderie der frühen Siebziger. Filmisch nicht so befreiend wie "Droemmen", aber mit Top-Drehbuch und hervorragender Besetzung. Auch wenn mir das Rumgeheule ab der Mitte des Films nur noch auf den Sack ging, ist dieser Film eine weitere europäische Offenbarung. Wenigstens einen auf dem Niveau hätte ich mir auf der sehr schwachen Berlinale gewünscht. Ein weiteres Must-see. 9 von 10.
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Cole« (24. Februar 2008, 23:38)

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pyXis

Hüter des Lichts

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Wohnort: pyxis: Sternbild des Südhimmels

6

Samstag, 1. März 2008, 19:51

Danke Cole für diese aufschlussreichen, wenn auch zuweilen etwas drastischen Reviews. :+:
Aber so kennen wir dich halt :knuddel_2:
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