Casperworld Forum

Zitat von »vobis«

In Anlehnung an den Film "Le Ballon rouge" von 1956.

Daran habe ich sofort gedacht, als ich den Topic las...

Scheint sehr interessant, danke für die Erwähnung/Vorstellung und die Bilder !

Die Frage ist wohl nur (und wieder mal), wie an den Film "ranzukommen" ist... die Links bieten leider auch keinen Aufschluss darauf, ob und wann der Film in den französischen Kinos gelaufen ist...

Gibt's Hoffnung ?

Irgendwann mal eine Ausstrahlung auf Arte, das läge sicherlich am nähesten...

Thema aus aktuellem Anlass (des franz. DVD-Release) mal wieder hervorhol...

Nun, bin es nur ich - oder ist dieser Film tatsächlich einer der schwächsten, langweiligsten, am meisten Potential verschenkenden Machwerke der letzten Zeit ?

Selten habe ich mich so angeödet gefühlt. Zuzuschreiben ist dies der merklich stillen Erzählweise und der ruhigen Kameraführung (siehe beispielsweise die ersten 10 Minuten, wo es kaum Schnitte gibt). Und dann auch noch eine Spieldauer von satten 113 Minuten ! Gerade in Anbetracht des vielverprechenden Titels (und die damit verbundene Hommage an den 1956'er Originalfilm "The Red Balloon") habe ich etwas völlig anderes erwartet. Nein, der rote Ballon hat hier gar nix zu melden ! Der schwebt nur sinnlos (und minutenlang) durch die Gegend.

YS-technisch... da haben wir Simon Iteanu. Aber Pustekuchen, es ist eine vollkommen unbedeutende Rolle - wohl so unbedeutend wie der gesamte (verschenkte) Inhalt des Films. Ich bin enttäuscht ! Und sogar etwas sauer; da der Film nicht mehr als eine bessere Frechheit ist. Einzig und allein die Kameraführung weiss zu überzeugen; man hat es anscheinend mit Spiegeln, Glasscheiben und eigentlich störenden Gegenständen mitten im Bild. Das ist ungewöhnlich, und gar nicht schlecht. Einmal eine besagte Spiegelszene, serviert:



Hier der Link zur DVD auf Amazon.fr - hier der Link zu meiner vollständigen Rezension; (wenig) Punkte gibt's da. Wunderbar bissig auch die Rezension von Outnow.ch. Stichwort "sinnlose Alltagsszenen"... stimme vollständig überein !

Auf gut deutsch: Schwamm drüber.

Jo...

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Hi Vobis,

Zitat von »vobis«

Spaß beiseite: hast du den Film in französisch auch verstanden?

Viel Dialog gibt es eigentlich gar nicht - wenn, dann wird über eher alltägliche, aktuelle Dinge gesprochen (wie geht es dir, was habt ihr gemacht, was ist mit dem Untermieter los et cetera). In jedem Fall keine ausschweifenden, komplizierten Diskussionen und von daher auch mit leichten Französischkenntnissen ganz gut zu verstehen. Ansonsten gibt's englische Untertitel im Netz (habe ich mir dann auch zur Hilfe besorgt), per VLC Player lässt sich leicht eine Untertitelspur zur DVD hinzufügen.

Zitat von »vobis«

hat er immerhin eine Punktzahl von 7.1/10 - würde mich schon wundern, falls er so grottig ist wie du ihn beschreibst.

Den Wertungen bei IMDB habe ich noch nie vertraut. Aber glaub mir - er ist so grottig.

Wäre jetzt natürlich blöd wenn ich sagen würde: keinesfalls anschauen, da es durchaus spannend wäre die Meinung anderer CW-User zu lesen. Denn auch ich habe mich erst gefragt: hast du irgendetwas übersehen, hast du den Film vielleicht nicht verstanden, ging etwas an dir vorbei - so schlecht kann der doch gar nicht sein... ?

Doch bleibe ich bei meiner Meinung. Eine Wertung von 11% hat er auf meinem Blog erhalten, ist für mich also einer der schlechtesten Filme überhaupt. Für mich ist nuneinmal der Inhalt und die Aussage eines Films das wichtigste - nichts davon hat Le Voyage du ballon rouge.

Ich denke, die hohe Wertung bei IMDB hat mit dem Namen des Regisseurs und dem Kontext des Films zu tun. Was auf einem Filmfestival gezeigt wird (auch noch von einem namhaften Regisseur), muss ja irgendwo gut sein. Und wenn nicht, hat der Zuschauer den Film einfach nicht verstanden - ist ja eine generell kursierende "Expertenmeinung"...

Liebe Grüße,

Jimbo

Zitat von »Jimbo«

...da es durchaus spannend wäre die Meinung anderer CW-User zu lesen.

Ich hab' mir den Film nun auch als OMeU-Version besorgt und werde ihn mir mal bei Zeiten reinziehen. Falls ich hinterher ne Meinung zu dem Film haben sollte, werd' ich diese hier kundtun

Jo, würde mich freuen !

So, ich habe mir den Film eben auch mal reingezogen...obwohl, das eigentlich schon wieder sehr übertrieben ist.
Ich habe mich regelrecht durch den Film durchgequält (es ist wirklich nicht empfehlenswert, diesen Film nachts zu gucken; die Gefahr dabei wegzuratzen, wenns gemütlich ist, ist verdammt hoch!).

Somit kann ich Jimbo's Meinung nur noch in allen Punkten zustimmen. Ich hatte beim Gucken exakt das selbe Gefühl wie er.

Der komplette Film hat für mich irgendwie überhaupt gar keinen Sinn gemacht. Mir hat da einfach der rote Faden gefehlt, dem man als Zuschauer gerne folgen würde, um die Geschichte eines Films nachzuvollziehen.
Aber eine Geschichte hatte der Film nicht wirklich zu erzählen, obwohl der Titel und die Idee ja eigentlich sehr viel Potenzial dafür bieten würden.

Eine der ersten Szenen des Films, in dem eine "Konversation" zwischen dem Jungen und dem roten Ballon stattfindet, hatten in mir noch ein wenig die Hoffnung geweckt, dass der Film vielleicht ganz hübsch werden könnte. Auch die paar folgenden Szenen, in denen der Ballon dem Jungen durch die Stadt folgt, ließen noch Platz für eine schöne Geschichte. Jedoch wurde die ganze Hoffnung mit jeder weiteren Minute immer mehr zerstört.

Der Ballon fliegt den restlichen Film über in einzelnen Szenen wirklich einfach nur noch sinnlos durch die Luft und es besteht eigentlich kein weiterer Zusammenhang mehr mit den (relativ farblos bleibenden) Charakteren des Films (gut, dann hätten die Macher wenigstens dem Titel des Films einen Sinn gegeben, nämlich, dass ein roter Ballon durch die Gegend fliegt).

Man fühlt sich den Hauptteil des Films über irgendwie nur noch als ein sinnlos in der Ecke stehender Betrachter (das Gefühl hatte ich wirklich oft; als wäre ich in denen ihre Wohnung als Geist eingebrochen, hätte mich hingestellt und hätte sie einfach nur minutenlang bei langweiligen Sachen, wie Crêpes-backen beobachtet) von Alltagssituationen, in denen sich Mutter, Kind und neues Kindermädchen (kam es nur mir so vor oder hat sie wirklich am Häufigsten von allen "D'accord!" gesagt? ) so befinden können (meistens zuhause in der beengten Wohnung).

Ich meine, ich bin ja wirklich offen für Filme, die sich als Kunstwerk darstellen wollen. Aber in diesem Falle konnte ich dem überhaupt gar nichts abgewinnen. Ich habe keinerlei Symbolik o.ä. erkennen können und ich hab mich wirklich ganz, ganz ehrlich angestrengt, nachdem ich Jimbo's Rezension gelesen habe.

Das mit den laaaaaaaaaaaaaaaaaangen, langen Kameraeinstellungen (nicht nur Kamerafahrten draußen, sondern auch komplette Dialogszenen in der Wohnung wurden oftmals nur mit Kameraschwenks und 0 Schnitten gelöst) und den raren Schnitten kann ich auch nur bestätigen. OK, manchmal kann man einen Film mit sowas wirklich wirken lassen (es müssen nicht immer die Millisekunden-Schnitte à la James Bond sein). Aber hier war es echt ein Mittel zur Langeweile.

Also Jimbo, ich kann dir sagen: Das warst nicht nur du, der all die von dir aufgezählten Gefühle während dem Gucken des Films empfunden hat. Mir ging es da ganz genau so.

Meine Erwartungen an den Film wurden überhaupt nicht erfüllt. Schade eigentlich um die schöne Filmidee (so von wegen Kindheitserinnerungen und sowas)...Man hätte wirklich mehr draus machen können.

Anbei noch ein paar Shots aus dem Film, die ich aus lauter Langeweile während des Guckens gemacht habe: