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Octo

Torwächter

Registrierungsdatum: 4. Juli 2004

Beiträge: 3 760 Aktivitäts Punkte: 19 995

Wohnort: Berlin

1

Samstag, 23. Juni 2007, 09:02

In Zukunft nur noch auswärts!

Wenn mein Erinnerungsvermögen in nächster Zukunft zu wünschen übrig lassen sollte, so kann dies mit Sicherheit auch damit zu tun haben, dass ich an keine Datei in meinem PC mehr herankomme. Aus. Und so schnell kann das gehen:

Ob es was mit dem Blitz letzte Woche zu tun hat, der bei den Nachbarn einschlug und bei dem immerhin die Sicherung eines zweiten Stromkreises im Hause rausflog, so dass ein DVD-Player und ein VHS-Rekorder ins funktionale Nirwana geschickt wurden? („Spannungsüberschläge“ –glaube ich- nannte die Versicherung das, weil der Blitz nicht direkt einschlug und sie aus diesem Grunde nicht zahlen.) Ich weiß es nicht.

Jedenfalls ging in etwa ab diesem Zeitpunkt das Gezicke des PC los, mal blieb das Bild des Satelliten-TVs stehen, dann sagten verschiedene Programme gerne mal „Auf Wiedersehen“ und schlossen sich –ohne Daten abzuspeichern- mitten bei der Arbeit. Zum Schluss erzählte mir NERO, dass auf einmal ein Treiber von ihm beschädigt sei, ich doch mal den Virenscanner laufenlassen sollte, und dass ich ihn aber in jedem Fall vollständig deinstallieren und wieder komplett neu aufziehen müsse. 8o

Nun sorgt der vermeintlich schlaue Mensch ja vor – hatte ich mir nicht erst letztens auf Anraten verschiedener pc-beschlagener Bekannter mit Hilfe von „Acronis True Image“ für solche Fälle ein Image erstellt? :+:
Die beiden internen Festplatten sind schön partitioniert, die wenigen vorhandenen Dateien auf „C“ werden schnell umgeschaufelt, der Image-Ordner liegt auf „E“. Es soll ja im Grunde alles so einfach sein. Nun nur noch die (natürlich vorsorglich längst gebrannte) „True-Image Start-Boot“ Notfall-CD“ eingelegt und die Kiste runter und wieder hochgefahren. Acronis hat die Partitionen erkannt, Systemwiederherstellung angeklickt, das Programm zum Image-Ordner und der ersten „Start“-Datei geführt – und los ging’s. Alles lief gut, bis mir die Ratte plötzlich erklärt, die Datei sei beschädigt – auf gut Deutsch: dieses Image ist unbrauchbar. :grim:
Na, da kommt Freude auf.

Leider konnte ich den PC nach all dem Procedere nicht einmal mehr „normal“ starten, „Boot-Sektor“ beschädigt, oder so ähnlich.
Nun gut, Zähneknirschend habe ich also ein älteres Image auf DVD hervorgeholt, die „True-Image-Boot-CD“ wieder eingelegt – Hauptsache, ich komme irgendwie wieder an die Festplatten-Inhalte heran (Archiv, Fotos, Büro usw.).
Nur leider: Acronis kann die Partitionen nicht mehr erkennen. Nichts geht mehr. Datentotalverlust! :sick:

Wunden lecken: Die wichtigsten Filme, bei denen man getrost davon ausgehen kann, dass sie sich im TV wahrscheinlich nie einer Wiederholung erfreuen werden dürften, liegen auf DVD gebrannt bzw. externer Festplatte (oder aus einleuchtenden Gründen auf VHS). Photos sind zum großen Teil auch wiederbringlich (mit riesigem Aufwand natürlich), aber das Büro mit Adressen, Seriennummern, Korrespondenzen und Scans? Viele Clips, Videos, Musik – den Bach runter. Und ich wähnte mich auf der sicheren Seite, wenn ich grundsätzlich alles eben nur nicht auf „C“ abspeichere. ;(

Ich weiß, es gibt Firmen, die für solche Fälle das Equipment und entsprechendes „Know-How“ besitzen und die alles (mittels „Spiegelung“?) wieder herbei „zaubern“ könnten – aber das kostet richtig und würde den Rahmen meiner „Portokasse“ sprengen. :angst:

Was sagt mir das jetzt für die Zukunft? Interne Festplatte nur noch für Betriebssystem, Programme und temporäre Dateien – das „Stammhirn“ nur noch extern. Basta. :mecker:
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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

2

Samstag, 23. Juni 2007, 10:07

Ich fühle aufrichtig mit dir - mir hats innerhalb von 6 Wochen zwischen Februar und März auch 2 Platten zerschossen, meine interne Systemplatte UND eine externe - als outsourcen schützt vor Schande nicht!!

Nagut denk ich mir, dann ist alles weg - alle wichtigen Unterlagen, Mediendaten etc. pp. Letzte Woche hab ich mir 2 neue interne Platten besorgt (die aber auch wieder nicht ewig halten werden - Grüße an EST, sind Spinpoints!!!, knacken jetzt schon wieder rum) - und alles neu installiert. Habe die Gelegenheit genutzt, um meine Software aufzuräumen und bis auf wenige Ausnahmen komplett auf Open Source umzusteigen - mit den ganzen eigenen Daten aus den anderen Programmen (Export-Import, ist ja so schön einfach), hätte ich das wohl nie geschafft. Aber jetzt war eh alles weg, also kannste auch komplett umsteigen.

Und zum guten Schluss eine Totalverschlüsselung der wichtigsten Partitionen, nicht, dass ich was zu verbergen hätte, aber der Schäuble ist mittlerweile überall. Geht mir jetzt etwas vor die Hunde, ist es weg - auch fürs Labor. Das ist beruhigend, aber auch riskant. Aber wer nix wagt, der nix gewinnt. Ein Spiegeln der Platten bringt auch nix, da er sie nicht 1:1 kann, solange sie so vorliegen wie hier.

Und ab nächsten Sommer werde ich alle Platten prophylaktisch wohl einmal jährlich komplett tauschen.


An dieser Stelle nochmal danke an Mr. Encryption für die Hilfestellungen der letzten Woche!! Ich hätte es sonst wohl nicht gewagt, das anzupacken - schwingt wohl doch ne Menge Risiko mit.

Probleme macht mein System aber doch - ich kriege DLL-Fehler und tw. Hardware-Erkennungserrors mit meiner TV-Karte. Vielleicht sollte ich auf Mac umsteigen....

Wer Ideen hat: Systemprotokoll meldet:

"Generate Activation Context ist für C:\WINDOWS\WinSxS\x86_Microsoft.VC80.MFC_1fc8b3b9a1e18e3b_8.0.50727.163_x-ww_39049d00\MFC80U.DLL fehlgeschlagen. Referenzfehlermeldung: Der Vorgang wurde erfolgreich beendet."

Dazu gibts 5 weitere ähnliche Meldungen, wer richtig googelt tut die selbst auf - gibt wohl mehrer Proggis die son Stress machen, soll am RAM oder sonstwas liegen.

Ich weiß nur: Los gings erst nach Update von Acrobat 8.0 auf 8.1 vorgestern früh - seit genau dem Startzeitpunkt der Installation kommt dieses Fehler-Pack etwa einmal täglich.

Mein System beeinflusst das Ganz aber (noch) überhaupt nich und würd ich nicht ins Fehlerprotokoll schauen, hätte ich davon nix mitbekommen.


Sodele soweit mein Schicksal, zurück zu Octo: Reg dich nicht auf, Daten sind vergänglich - und mit dem Sammeln gar nicht erst anzufangen, ist wohl der beste Rat, den ich dir aus eigener Erfahrung geben kann!! Selbst alles wegbrennen heißt nur, dass der Verlust der Daten erst einige Jahre später auftritt (nämlich dann, wenn die CDs/DVDs ihren Geist aufgeben) - dann aber sicher. Externe und interne Platten unterscheiden sich in ihrer Haltbarkeit nicht wirklich - einziger Vorteil von externem Zeugs: Ist der Bootsektor der internen Platte weg, musste die Platte an einen anderen Rechner oder einen anderen IDE-Controller hängen, um die Bootplatte zu umgehen. Ist ein wenig aufwändiger, als mit externen Platten. Leute die nichts von Partitionierung halten (es soll welche geben....), haben aber auch da dann Pech gehabt. Also bitte alle hier: Regelmäßig Platten erneuern, selbst wenn sch Defekte noch nicht abzeichnen!! Ist natürlich auch ne Geldfrage, wem seine Daten lieb und teuer sind, sollte aber ab und an nen Fuffi investieren.


Coles kleines Platten-Einmaleins ist bald auch im Blog "Gelaber das die Welt nicht braucht" nachzulesen.

Ich bin jetzt aufm Filmfest und werde dann heute Nacht meine neue Forenrubrik "Lost in Celluloid" eröffnen. Für alle Jimbos :D, die wirklich bis hierher gelesen haben und das noch mitbekommen: Lasst euch also überraschen!
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Cole« (23. Juni 2007, 10:10)

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DC4eva

unregistriert

3

Samstag, 23. Juni 2007, 10:55

RE: In Zukunft nur noch auswärts!

Zitat

Original von Octo
Interne Festplatte nur noch für Betriebssystem, Programme und temporäre Dateien – das „Stammhirn“ nur noch extern. Basta. :mecker:


Genau das wird das Grundkonzept meines neuen Rechners in naher Zukunft. Extern! Das ist das Zauberwort. Ich habe jetzt zwar nicht das Problem wie du, aber durch diese SCh**** letztens mit diesem VLC-Player habe ich mal gemerkt, wie angearscht man mit internem Festplattensystem ist. Alle sind intern und das wäre mir FAST zum Verhängnis geworden.


Gruß, DC4eva!
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Richie

Kaiser

Registrierungsdatum: 25. November 2006

Beiträge: 381 Aktivitäts Punkte: 2 040

Wohnort: München

4

Samstag, 23. Juni 2007, 11:21

Wir brauchen Storage-Systeme und gute Überspannungsschutz-Techniken. :lol:

@Cole: Ich habe mal auf heise.de gelesen, dass die meisten Festplatten in den ersten 3 Monaten kaputt gehen und nicht erst nach vielen Jahren oder durch Überhitzung wie es die meisten Leute denken. Da ist dein Jahreswechsel vielleicht nicht sinnvoll.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Richie« (23. Juni 2007, 11:24)

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DC4eva

unregistriert

5

Samstag, 23. Juni 2007, 11:22

Zitat

Storage-Systeme


Was für ein Store?! :P
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Richie

Kaiser

Registrierungsdatum: 25. November 2006

Beiträge: 381 Aktivitäts Punkte: 2 040

Wohnort: München

6

Samstag, 23. Juni 2007, 11:29

Zitat

Original von DC4eva

Zitat

Storage-Systeme


Was für ein Store?! :P




Da hat man ganz viele Festplatten und man kann sie im laufenden Betrieb wechseln. Je nachdem wie man sein RAID einstellt, hat man dann auch immer genug Platten die Sicherungen machen oder die Prüfsummen speichern um die Daten wieder herstellen zu können.
Das Gehäuse gibt einen auch meistens Informationen über die Festplatten so das man sofort mitbekommt wenn etwas nicht stimmt. Ich möchte sowas schon lange haben.

Leider fehlt mir nur das nötige Kleingeld. :lol:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Richie« (23. Juni 2007, 11:30)

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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

7

Samstag, 23. Juni 2007, 11:32

Zitat

heise.de


Was fürn Schund liest denn du?? :D
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

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DC4eva

unregistriert

8

Samstag, 23. Juni 2007, 11:34

@ Richie:

Wow! Das wäre doch mal die Lösung! Aber lass mich raten: außer Bill Gates kann sich das Ding keiner Leisten ... :lol:
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samuelclemens

Herrscher über Raum, Zeit und Materie

Registrierungsdatum: 12. Februar 2006

Beiträge: 3 472 Aktivitäts Punkte: 18 160

Danksagungen: 3

Wohnort: Wo immer ich meinen Umhang fallen lasse!

9

Samstag, 23. Juni 2007, 11:51

Wenn man das so liest könnte man fast meinen es ginge um wirklich wichtige Daten!
Mal ehrlich, wirklich wichtige Daten, meist in Form Irgendwelcher Dokumente, Korrespondenz etc. passen locker auf ein paar MBs. Eine entsprechende sicherung auf verschiedene (mind. 3) Medien lässt sich daher leicht bewerkstelligen! CD, Platte, USB Stick, externe Hoster (selbstverständlich vorher verschlüsseln).

Alles andere an Daten ist im falle des verlustes zwar ärgerlich aber dennoch vertretbar!

Die Image geschichte nutze ich auch seit Jahr und Tag und hatte damit nur selten Probleme! Klar das bei externen Einflüssen auch dieses Mittel nicht 100% sicher sein kann!

Ich denke man muss aufwand und Nutzen abwägen! Muss man wirklich als Privatperson für die heimischen Bilder, MP3 oder Videosammlung solch einen Aufwand mit Storage Systemen machen!
Eine externe Platte und zusätzlich noch backups auf DVDs langen allemal. Alles andere geht schon in den Profi Bereich und ist völlig übertrieben.
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Richie

Kaiser

Registrierungsdatum: 25. November 2006

Beiträge: 381 Aktivitäts Punkte: 2 040

Wohnort: München

10

Samstag, 23. Juni 2007, 11:58

Zitat

Original von Cole

Zitat

heise.de


Was fürn Schund liest denn du?? :D


Wieso Schund? ?(
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Pyrokar

unregistriert

11

Samstag, 23. Juni 2007, 13:53

Hast du mal normale Recovery-Software ausprobiert wie EasyRecovery (ist nur ein populäres Beispiel, gibt bessere)?
Die kümmern sich eigentlich nicht darum, ob die Partition kaputt ist oder nicht, nur überschrieben dürfen die Daten halt nicht sein.
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Haley

Administrator

Registrierungsdatum: 24. November 2002

Beiträge: 7 067 Aktivitäts Punkte: 37 375

12

Samstag, 23. Juni 2007, 17:34

Vor Jahren, als 500 MB - Harddisks noch ca. 1000 DM kosteten, da konnte man noch relativ sicher sein, dass die Festplattenhersteller jede HD einem Qualitätstest unterzogen.

Bei den heutigen Tiefstpreisen für Festplatten und den gigantischen Produktions -Zahlen ist das nicht mehr möglich.

Schlußfolgerung: Wer wichtige Daten nur einer einzigen HD anvertraut (egal ob intern oder extern) handelt zumindest ein wenig leichtsinnig.

HD-Ausfälle lassen sich jedoch reduzieren, wenn einige wenige aber sehr wichtige Gesichtspunkte berücksichtigt werden:

- Die teuerste HD muss nicht die beste sein, die billigste ist aber mit höherer Wahrscheinlichkeit die unzuverlässigere. Ich empfehle vor jedem Festplattenkauf diverse Tests zu konsultieren - die gibt es im Internet in großer Zahl. Meine persönlichen Erfahrungen über einige Jahre: Hitachi, Western Digital, Seagate zeigen weniger Ausfälle als zum Beispiel Maxtor, Samsung. Das kann allerdings von HD-Typ zu HD-Typ auch wieder unterschiedlich sein. Erscheint ein neuer HD-Typ, sollte man nicht sofort zuschlagen (wegen der beworbenen unübertroffenen Schnelligkeit z.B.), sondern abwarten, ob es einige Monate später nicht ein Nachfolgemodell gibt, bei dem einige Kinderkrankheiten beseitigt worden sind

- HDs mit 7200 U/min erfordern zwingend eine zusätzlichen Lüfter (oder ein derartig konstruiertes PC-Gehäuse, dass der kühlende Luftstrom über die Festplatten geführt wird). Hersteller geben zwar an, dass die Betriebstemperaturen der HDs bis zu 55°C betragen dürfen, Temperaturen deutlich über 45 °C verkürzen die Lebensdauer von HDs jedoch oft erheblich. Temperaturprobleme sind die Hauptgründe, weshalb Notebook-HDs viel häufiger ausfallen, als Desktop-HDs

- Einige schlaue Bastler bauen Festplatten mit Schwingungsdämpfern in ihren PC ein, um so die Laufgeräusche der HD zu verringern. Das kann für die HD tödlich sein, weil die Schwingungen dem Lese- / Schreibkopf-Systemen schaden können

- Mit Powermanagment-Tools können HDs abgeschaltet werden, wenn einige Zeit nicht auf diese zugegriffen wird. Davon ist abzuraten, weil das ständige Hoch- und Herunterfahren der HD dieser ebenfalls schaden kann.


Moderne Festplatten verfügen über das sog. S.M.A.R.T. - System. Miit diesem System werden sämtliche Informationen über die Festplatte gespeichert.
In aktuellen BIOS-Versionen kann zwar eine S.M.A.R.T. - Prüfung während des Bootvorganges durchgeführt werden, diese beschränkt sich jedoch nur auf die wichtigsten Informationen - eine Warnung kann dannn mitunter schon zu spät sein. Es gibt diverse Tools, die permanent diese Informationen auswerten, wie z.B. HDSentinel. Ist zwar nicht kostenlos, aber es gibt eine Testversion. Dieses Tool zeigt sehr frühzeitig sich ankündigende Festplattenprobeme an und erlaubt das Auslesen der kompletten S.M.A.R.T. - Informationen.


Einige Bemerkungen zu Datensicherungen:

Vorweg: Sichere und vor allem gleichzeitig kostengünstige Lösungen gibt es leider nicht. In Servern werden meist RAID5-Systeme mit SCSI-Festplatten verwendet. Zusätzlich erfolgt eine tägliche Bandsicherung.
Für private Zwecke natürlich nicht realisierbar.

Ein Kompromiss wäre z.B.:

- die wirklich wichtigen Daten mehrfach auf zusätzlichen externen Medien (Festplatte, CD, DVD, Diskette) speichern - wurde ja bereits erwähnt

- Daten niemals auf der Festplatte speichern, auf der sich das Betriebssystem bzw. die temporären Verzeichnisse befinden (temp, temp. Internetdaten, Dokumente und Einstellungen) wegen der erhöhten Beanspruchung dieser HD-Bereiche

- Für die Daten ein RAID1-System (Festplattenspiegelung) anlegen. Viele meinen zwar, RAID5 ist bzgl. der HD-Kosten günstiger - das ist zwar richtig, aber ein RAID5-System verleitet dazu, sehr große Datenmengen auf einem einzigen RAID-System zu speichern. Bei einem Crash des Filessystems ist dann alles im Nirwana. Und zuverlässige RAID5-Controller sind nicht gerade günstig (Hände weg von Billig-Controllern!). Zusätzlich sollte in gewissen Zeitabständen ein Komplett-Backup der Daten auf eine extern HD durchgeführt werden, besser auf zwei oder mehr im Generationsprinzip. Ist natürlich klar, das kostet alles - aber Datensicherheit gibt es nicht zum Nulltarif. Nach solchem Prinzip arbeite ich nun schon mehrere Jahre und bin damit recht gut bei HD-Ausfällen gefahren. Verloren gegangen sind mir Daten eigentlich nur dann, wenn ich sie nur auf einer externen HD gespeichert hatte (wie z.B. die kompletten Aufnahmen der Heavytones-Kids in MPEG2 - hat die evtl. noch jemand?) oder wenn ich mal längere Zeit zu faul war vom RAID ein Backup zu machen

- Backup der Systemplatte (incl. Profil-Daten), das reicht meist in mehrwöchigen Abständen.


Noch eine Bemerkung zu Trueimage:

Ich setzte dieses Tool ebenfalls schon seit langem ein. Es ist komfortabler und zuverlässiger als andere Tools wie Ghost oder Driveimage. Aber auch hier sollten einige Dinge beachtet werden:

- Image-Erstellung gründsätzlich im Offline-Betrieb. Trueimage erlaubt zwar eine Imageerstellung im laufenden Betrieb (also unter Windows), Systemzugriffe während der Imageerstellung können das Image allerdings unbraucbar machen. Das gleiche gilt für die Wiederherstellung, zumindest wenn es sich nicht um reine Daten-Partitionen handelt

- Grundsätzlich das erstellte Image überprüfen - das kostet zwar nochmal die gleiche Zeit, kann aber vor beschädigtem Image bewahren

- Immer die gleiche Programmversion beim Wiederherstellen benutzen, mit der das Image erstellt wurde - die Images verschiedener Versionen sind nicht unbedingt kompatibel. Trueimage erstellt bei Bedarf die Partitionen wie sie im Image gesichert wurden, selbstständig wieder her

- Selbst wenn die Wiederherstellung abbricht, können die im Image gespeicherten Laufwerke meistens noch gemountet werden (auf einem anderen PC versteht sich) und zu einem großen Teil doch noch wieder hergestellt werden.

Noch eine abschließende Bemerkung zur Haltbarkeit von DVDs:

Wirklich gesicherte Erkenntnisse gibt es (noch) nicht. Lediglich im wesentlichen simulierte Alterungstests. Aber man kann aufgrund des Aufbaus von DVDs und der Art der Produktion (immer mehr immer billiger u.a.) schon darauf schließen, dass die Haltbarkeit begrenzt ist. Die oft genannte Zeit von etwa drei bis fünf Jahren ist allerdings eine sehr pessimistische Schätzung bzgl. schlechter Rohlingsqualität und schlechter Lagerung. Es gibt auch Schätzungen, die unter optimalen Bedingungen von 50 Jahren und mehr ausgehen.

Auch hier gilt es einige Dinge zu beachten:
- Markenrohlinge sind meist besser als noname - Tests gibt es ebenfalls genügend im Internet
- Nicht die maximale Schreibgeschwindigkeit benutzen beim Brennen den DVDs, höchstens 8fach
- für eine längerfristige Speicherung keine wiederbeschreibbaren Rohlinge verwenden
- Aufbewahrung der gebrannten Rohlinge geschützt vor Licht, Chemikaliendämpfen, Feuchtigkeit
- Schweiß ist tödlich für DVDs und die empfindlichste Stelle ist die Klebestelle der DVD-Schichten, also an der Seite (wo auch am ehesten Feuchtigkeit eindringen kann): also DVDs möglichst nur in der Mitte im "Loch" berühren.
„Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein.“
(Albert Einstein)
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Jimbo

Hüter der heiligen Lanzen

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13

Samstag, 23. Juni 2007, 22:56

Wo wir gerade davon reden - eben noch halbwegs Sonnenschein, jetzt kracht's schon wieder ordentlich...

Interessanter, wenn auch etwas trauriger Erlebnisbericht - fühle immer mit, wen wichtige Daten aufgrund von, nennen wir es: höherer Gewalt flöten gehen.

Aber die hier geposteten Tipps sind ja schonmal nicht schlecht, und um gewisse Überraschungen zu vermeiden, möglichst einzuhalten.

Mit Recovery und Spiegelung habe ich übrigens nichts am Hut, habe sowas auch noch nie gebraucht. Für mich reicht die Lösung: Interne Systemplatte - Externes Datenlager - Sicherung auf Dvd's - völlig aus. Würde ich pauschal auch jedem anraten, der was auf seine Daten hält.

XP und die nötigen Programme sind vergleichweise schnell wieder aufgespielt, da brauch ich auch nix altes "retten". Läuft auch angenehm & ungewohnt schnell, wenn man das Ganze mal wieder neu aufsetzt... tut nicht wirklich weh, und ist ja auch fast ein Muss, wenn man den Rechner häufig und ausschweifend benutzt.

Denn:

Ausfälle gibt es, wie wir hier wieder mal schön sehen können, immer wieder. Auch wenn ich für meinen Teil bisher völlig verschont geblieben bin, zum Glück (Uhh, der Blitz war aber wieder mal SEHR nah dran ...)

Und:

Zitat

@Cole: Ich habe mal auf heise.de gelesen, dass die meisten Festplatten in den ersten 3 Monaten kaputt gehen und nicht erst nach vielen Jahren oder durch Überhitzung wie es die meisten Leute denken. Da ist dein Jahreswechsel vielleicht nicht sinnvoll.

Zitat

Die oft genannte Zeit von etwa drei bis fünf Jahren ist allerdings eine sehr pessimistische Schätzung bzgl. schlechter Rohlingsqualität und schlechter Lagerung


Solche Angaben sollte man meiner Meinung nach nie versuchen großartig zu verallgemeinern. Ich habe meine (Midprice) Festplatte beispielsweise nun schon seit Äonen, eingebaut war sie in verschiedenen Rechnern, wurde unzählige Male formatiert - rauf & runter, doch sie läuft schnell & problemlos wie eh und jeh.

Dass eine Platte bereits nach 3 Monaten den Geist aufgibt, habe ich zumindest in meinem Umfeld noch nicht mitbekommen - zumindest solange ein Eigenverschulden ausgeschlossen ist. Selber falsch machen kann man immer noch am meisten...

Zur Haltbarkeit von Rohlingen.

Finde auch, dass da etwas zu sehr auf "Panik" gemacht wird. Ich hatte in meinem gesamten bisherigen Leben noch keine Probleme mit Cd's oder Dvd's gehabt, die sich plötzlich nicht mehr abspielen liessen (soll's ja geben) - waren sie noch so schlecht gelagert oder behandelt.

Heutzutage gehe ich selbstverständlich etwas pfeglicher mit den Medien um, achte schon auf die jeweiligen Marken - doch im Grunde sind sie doch ziehmlich robust, die kleinen Silberlinge.

Und, wenn wir das nächste Mal unser Archiv entstauben, um eine erneute Sicherung vorzunehmen, vielleicht gibt's ja schon wieder ein ganz neues Medium...

Zitat

Für alle Jimbos die wirklich bis hierher gelesen haben


Bevor ich jetzt wieder einen längeren Text als die der euren schreibe, lasse ich es an dieser Stelle - hab's (in typischer Jimbo-Manier) aber natürlich auch alles gelesen ;)

Ist immer wieder interessant, über die Thematik zu plaudern - auch wenn's meist aus gegebenem schlechtem Anlass rührt.

Danke jedenfalls für die Berichte und die Tipps,

Liebe Grüße,

Jimbo
Bald schon 20 Jahre hier... es wird Zeit für die Ewigkeit.
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Pyrokar

unregistriert

14

Sonntag, 24. Juni 2007, 00:19

Zitat

Original von Jimbo
Dass eine Platte bereits nach 3 Monaten den Geist aufgibt, habe ich zumindest in meinem Umfeld noch nicht mitbekommen - zumindest solange ein Eigenverschulden ausgeschlossen ist. Selber falsch machen kann man immer noch am meisten...

Ich habe eigentlich immer sehr viele Festplatten eingebaut (momentan 7 Stück mit insg. 1,3 TB) und hatte mit 2 Seagate Platten innerhalb der ersten Monate ständigen Datenverlust. Die meisten (nicht-uralt-Festplatten) gehen aber eher verschleißbedingt nach 2-3 Jahren kaputt, wenn man den Rechener Tag und Nacht durchlaufen lässt, ansonsten halt etwas später.

Zu SMART ist vllt noch zu sagen, dass man von schlechten Werten zwar auf ein Problem schließen kann, aber nicht umgekehrt.
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