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Sonntag, 8. Januar 2006, 02:49
Politische Beeinflussung in Deutschland am Beispiel von "Max und Moritz Reloaded"
Was unterscheidet die Bundesrepublik Deutschland von einer Diktatur?
Die Antwort ist erstaunlicherweise recht simpel: im Deutschland des 21. Jahrhunderts erfolgt die Propaganda nicht so offensichtlich wie in einer Diktatur, sie ist vielmehr untergründig, erfolgt auf "versteckte" Art und Weise.
In der "BRD" wird klar getrennt zwischen gut und böse, oder anders gesagt zwischen "sich dem System anpassend" (= gut) und "das System kritisch in Frage stellend" (= böse). Sehr vereinfacht ausgedrückt könnte man auch sagen "links ist gut, rechts ist schlecht".
Natürlich schreibt man das nicht in großen Buchstaben in die Zeitung. Man indoktriniert das Volk auf subtilere Art und Weise. Im Medienzeitalter bietet sich neben den Zeitungen der Film als Verbreitungsmedium an. Das gleichgeschaltete Fernsehen ist hier natürlich die Bezugsquelle Nummer Eins, aber ab und zu kann man solche Machenschaften auch auf der Kinoleinwand "bewundern".
Da der Film "Max und Moritz Reloaded" in meinem Kaff nicht ins Kino kam, habe ich ihn mir jetzt auf DVD angeschaut. Schauen wir uns ihn mal etwas genauer unter diesem Gesichtspunkt an. Auch hier gibt es eine strikte Trennung:
Die Guten
---------
Diese werden verkörpert durch 2 ehemalige NVA-Offiziere. Anfangs etwas eigentümlich in ihrer Art, entwickeln sie sich im Verlauf des Films zu fürsorlichen Männern. Der Soundtrack bläst lautstark und poppig "so wie früher - kommunistisch" oder "es war nicht alles schlecht", um die Furcht vor den "Roten" auf spaßhafte Weise abzubauen. Die Stimmen der beiden Nostalgiker sind weich und sympathisch.
Der Film endet in der Errichtung eines Kinder- und Jugendlagers im Sinne ihrer Väter, man singt fröhliche Lieder aus der "guten Zeit". Fazit: Kommunismus ist (war) gar nicht so schlimm, er hatte durchaus seine spaßigen, positiven und fürsorglichen Seiten.
Der Böse
--------
Er wird verkörpert durch einen Hamburger Luden (Zuhälter), der von der ersten Sekunde an abstoßend wirkt. Er spricht wie der letzte Prolet, ist dementsprechend gekleidet, und behandelt Frauen wie der letzte Dreck. Natürlich ist er nicht ein beliebiger Lude von der Reeperbahn, er ist ein ausgesprochener "Faschist": er prahlt mit seinen "arischen" Mädels in seinem "Gau", foltert Max und Moritz, weil sie ihm seinen Ferrari geklaut haben, und will sie sogar an einen Pädophilenclub in Thailand verkaufen. Zu guter Letzt erschießt er sogar aus schlechter Laune heraus eine unschuldige Nutte. Dem Bösen gebührt ein gerechtes Ende: er wird von Max & Moritz von Kugeln durchsiebt.
Man könnte diesen Film als Satire abtun, aber Schema und Zielsetzung sind eindeutig.
Interessant ist, daß wir kürzlich die Diskussion um den Film "Hitlerjunge Quex" hatten.
"Max und Moritz Reloaded" ist "Hitlerjunge Quex" mit umgekehrtem Vorzeichen und mit bundesrepublikanischen Mitteln.
Ein frohes neues (für JoJo "altes"
) Jahr wünscht
Huckleberry
Die Antwort ist erstaunlicherweise recht simpel: im Deutschland des 21. Jahrhunderts erfolgt die Propaganda nicht so offensichtlich wie in einer Diktatur, sie ist vielmehr untergründig, erfolgt auf "versteckte" Art und Weise.
In der "BRD" wird klar getrennt zwischen gut und böse, oder anders gesagt zwischen "sich dem System anpassend" (= gut) und "das System kritisch in Frage stellend" (= böse). Sehr vereinfacht ausgedrückt könnte man auch sagen "links ist gut, rechts ist schlecht".
Natürlich schreibt man das nicht in großen Buchstaben in die Zeitung. Man indoktriniert das Volk auf subtilere Art und Weise. Im Medienzeitalter bietet sich neben den Zeitungen der Film als Verbreitungsmedium an. Das gleichgeschaltete Fernsehen ist hier natürlich die Bezugsquelle Nummer Eins, aber ab und zu kann man solche Machenschaften auch auf der Kinoleinwand "bewundern".
Da der Film "Max und Moritz Reloaded" in meinem Kaff nicht ins Kino kam, habe ich ihn mir jetzt auf DVD angeschaut. Schauen wir uns ihn mal etwas genauer unter diesem Gesichtspunkt an. Auch hier gibt es eine strikte Trennung:
Die Guten
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Diese werden verkörpert durch 2 ehemalige NVA-Offiziere. Anfangs etwas eigentümlich in ihrer Art, entwickeln sie sich im Verlauf des Films zu fürsorlichen Männern. Der Soundtrack bläst lautstark und poppig "so wie früher - kommunistisch" oder "es war nicht alles schlecht", um die Furcht vor den "Roten" auf spaßhafte Weise abzubauen. Die Stimmen der beiden Nostalgiker sind weich und sympathisch.
Der Film endet in der Errichtung eines Kinder- und Jugendlagers im Sinne ihrer Väter, man singt fröhliche Lieder aus der "guten Zeit". Fazit: Kommunismus ist (war) gar nicht so schlimm, er hatte durchaus seine spaßigen, positiven und fürsorglichen Seiten.
Der Böse
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Er wird verkörpert durch einen Hamburger Luden (Zuhälter), der von der ersten Sekunde an abstoßend wirkt. Er spricht wie der letzte Prolet, ist dementsprechend gekleidet, und behandelt Frauen wie der letzte Dreck. Natürlich ist er nicht ein beliebiger Lude von der Reeperbahn, er ist ein ausgesprochener "Faschist": er prahlt mit seinen "arischen" Mädels in seinem "Gau", foltert Max und Moritz, weil sie ihm seinen Ferrari geklaut haben, und will sie sogar an einen Pädophilenclub in Thailand verkaufen. Zu guter Letzt erschießt er sogar aus schlechter Laune heraus eine unschuldige Nutte. Dem Bösen gebührt ein gerechtes Ende: er wird von Max & Moritz von Kugeln durchsiebt.
Man könnte diesen Film als Satire abtun, aber Schema und Zielsetzung sind eindeutig.
Interessant ist, daß wir kürzlich die Diskussion um den Film "Hitlerjunge Quex" hatten.
"Max und Moritz Reloaded" ist "Hitlerjunge Quex" mit umgekehrtem Vorzeichen und mit bundesrepublikanischen Mitteln.
Ein frohes neues (für JoJo "altes"
) Jahr wünschtHuckleberry
Registrierungsdatum: 11. Juli 2005
Beiträge: 5 223 Aktivitäts Punkte: 26 855
Danksagungen: 10
Wohnort: Olympus Mons
Sonntag, 8. Januar 2006, 03:23
Bald schon 20 Jahre hier... es wird Zeit für die Ewigkeit.
Der größte Feind des Menschen ist (und bleibt) der Mensch.
Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris !
As long as the Sun, the Moon, and the Earth exist, everything will be all right.
Der größte Feind des Menschen ist (und bleibt) der Mensch.
Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris !
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Sonntag, 8. Januar 2006, 04:05
Hm, ich könnte was dazu schreiben.... Soll ich?? Na guuuut, aber nur ganz kurz, sonst artet das wieder aus 
.
1) Dir auch ein frohes neues Jahr
.
2) Deine These "sich dem System anpassend = gut = links" geht so meines Erachtens nach nicht auf. Gerade linke radikale Gruppierungen wie k.o.m.m.u.n.i.s.t.i.s.c.h.e (zensiert, damit Billy es nicht machen muss) Plattformen etc. machen doch rapide Druck und Stimmung gegen das bestehende System. Ich würde sagen, sowohl extrem rechts als auch extrem links bedrohen das System.
3) Die "Guten" im Max und Moritz-Film:
Also, bei mir ist es ja schon länger her, dass ich den Film gesehen habe. Ich meine mich aber daran zu erinnern, dass diese "Guten" doch die totalen Oberloser sind, oder? Eben durch das s.o.z.i.a.l.i.s.t.i.s.c.h.e System sind sie doch zu diesen - wie du sagst - "eigentümlichen" Individuen geworden. Ich würde sie übrigens nicht als eigentümlich, sondern extrem durch den Wind und verloren bezeichnen. Sie gelten immerhin auch als letzte Bestrafung für Max und Moritz und sind deshalb sicherlich nicht gut im eigentlichen Sinne. Vielmehr werden - wie ich denke - beide extremen politischen Richtungen karikiert und in ihrem Scheitern dargestellt. Aber erstaunlich, dass du die beiden Offiziere scheinbar als gar nicht abstoßend empfindest.
4) Hm..erst sagst du, der Film würde den K.o.m.m.u.n.i.s.m.u.s als etwas darstellen, was nicht so schlimm war und seine positiven Seiten gehabt hätte und dann sagst du, der Film wäre Q.u.e.x mit bundesrepublikanischen Mitteln? Ich hätte jetzt eher erwartet, dass du nach deinem obigen Fazit sagst, es sei ein P.r.o.p.a.g.a.n.d.a.f.i.l.m (boah wie anstrengend) mit pseudo-sozialistischen Mitteln. Die Darstellung des K.o.m.m. etc. läuft doch gegen die vorherrschende bundesrepublikanische Meinung.
Oh, ist ja doch länger geworden.
VÖÖLKER HÖÖÖÖRT DIIIIE SIGNAAAAALE (sing) (nein, keine Sorge, nur der übliche Grußscherz :lol,
Damiano
.1) Dir auch ein frohes neues Jahr
.2) Deine These "sich dem System anpassend = gut = links" geht so meines Erachtens nach nicht auf. Gerade linke radikale Gruppierungen wie k.o.m.m.u.n.i.s.t.i.s.c.h.e (zensiert, damit Billy es nicht machen muss) Plattformen etc. machen doch rapide Druck und Stimmung gegen das bestehende System. Ich würde sagen, sowohl extrem rechts als auch extrem links bedrohen das System.
3) Die "Guten" im Max und Moritz-Film:
Also, bei mir ist es ja schon länger her, dass ich den Film gesehen habe. Ich meine mich aber daran zu erinnern, dass diese "Guten" doch die totalen Oberloser sind, oder? Eben durch das s.o.z.i.a.l.i.s.t.i.s.c.h.e System sind sie doch zu diesen - wie du sagst - "eigentümlichen" Individuen geworden. Ich würde sie übrigens nicht als eigentümlich, sondern extrem durch den Wind und verloren bezeichnen. Sie gelten immerhin auch als letzte Bestrafung für Max und Moritz und sind deshalb sicherlich nicht gut im eigentlichen Sinne. Vielmehr werden - wie ich denke - beide extremen politischen Richtungen karikiert und in ihrem Scheitern dargestellt. Aber erstaunlich, dass du die beiden Offiziere scheinbar als gar nicht abstoßend empfindest.
4) Hm..erst sagst du, der Film würde den K.o.m.m.u.n.i.s.m.u.s als etwas darstellen, was nicht so schlimm war und seine positiven Seiten gehabt hätte und dann sagst du, der Film wäre Q.u.e.x mit bundesrepublikanischen Mitteln? Ich hätte jetzt eher erwartet, dass du nach deinem obigen Fazit sagst, es sei ein P.r.o.p.a.g.a.n.d.a.f.i.l.m (boah wie anstrengend) mit pseudo-sozialistischen Mitteln. Die Darstellung des K.o.m.m. etc. läuft doch gegen die vorherrschende bundesrepublikanische Meinung.
Oh, ist ja doch länger geworden.
VÖÖLKER HÖÖÖÖRT DIIIIE SIGNAAAAALE (sing) (nein, keine Sorge, nur der übliche Grußscherz :lol
,Damiano
Sonntag, 8. Januar 2006, 20:00
Zitat
Originally posted by Damiano
2) Deine These "sich dem System anpassend = gut = links" geht so meines Erachtens nach nicht auf. Gerade linke radikale Gruppierungen wie k.o.m.m.u.n.i.s.t.i.s.c.h.e (zensiert, damit Billy es nicht machen muss) Plattformen etc. machen doch rapide Druck und Stimmung gegen das bestehende System.
Das sehe ich anders, denn diese Gruppierungen sind ja bereits fester Bestandteil des Systems. Ich erinnere nur daran, wie ein Gregor Gysi von den Medien umhätschelt wird und vor Wahlen von einer Talkshow zur anderen hüpft. Eine echte Opposition ist das nicht.
Originally posted by Damiano
4) Hm..erst sagst du, der Film würde den K.o.m.m.u.n.i.s.m.u.s als etwas darstellen, was nicht so schlimm war und seine positiven Seiten gehabt hätte und dann sagst du, der Film wäre Q.u.e.x mit bundesrepublikanischen Mitteln? Ich hätte jetzt eher erwartet, dass du nach deinem obigen Fazit sagst, es sei ein P.r.o.p.a.g.a.n.d.a.f.i.l.m (boah wie anstrengend) mit pseudo-sozialistischen Mitteln. Die Darstellung des K.o.m.m. etc. läuft doch gegen die vorherrschende bundesrepublikanische Meinung.
Es geht hier um die Art und Weise, wie nach dem üblichen Schema 2 Fronten geschaffen werden. Wie bereits erwähnt, handelt es sich um eine Satire, deshalb wird sicherlich auch das NVA-Pärchen durch den Kakao gezogen. Aber es ist unverkennbar, welcher Seite Sympathien abgewonnen werden sollen. Geschickt wird in die Handlung noch eingebaut, daß die beiden Kommunisten schwul sind. Der Zuschauer assoziiert dadurch Kommunismus mit Toleranz.
Wenn Du die Rollenverteilung in dem Film OK findest, dann hast Du bestimmt auch nichts gegen einen Rollentausch: Max & Moritz werden in das Lager zweier Opis, ehemalige Wehrmachtsoffiziere, gebracht. Man singt das Horst-Wessel-Lied - poppig aufbereitet, um es der Jugend schmackhafter zu machen - und die Kinder werden am Ende des Films in HJ-Uniformen gesteckt anstatt in FDJ-Uniformen. Der kinderfolternde und frauenmordende Zuhälter ist überzeugter Kommunist. Wenn es einen solchen Film gibt und er vor dem Kinostart nicht beschlagnahmt wird, sprechen wir uns wieder. Ich werde dann allerdings nicht mehr leben...
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Wohnort: Olympus Mons
Montag, 9. Januar 2006, 00:39
und die Kinder werden am Ende des Films in HJ-Uniformen gesteckt anstatt in FDJ-Uniformen
Der Unterscheid ist tatsächlich nicht groß... beides waren Organisationen, in denen die Jugend von den Machthabern in politischer Form für Ihre Zwecke instrumentalisiert werden sollten. Früher waren die Jugendlichen, als sie "fertig ausgebildet" (besser: staatlich erzogen) waren, überzeugt vom N.a.t.i.o.n.a.l.s.o.z.i.a.l.i.s.m.u.s., und in der DDR eben vom K.o.m.m.u.n.i.s.m.u.s. - Wirklich frei war aber eben keiner, weshalb ich Damianos passendes Zitat noch einmal poste:
. Ich würde sagen, sowohl extrem rechts als auch extrem links bedrohen das System.
Genau so ist es, und nicht anders.
Bald schon 20 Jahre hier... es wird Zeit für die Ewigkeit.
Der größte Feind des Menschen ist (und bleibt) der Mensch.
Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris !
As long as the Sun, the Moon, and the Earth exist, everything will be all right.
Der größte Feind des Menschen ist (und bleibt) der Mensch.
Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris !
As long as the Sun, the Moon, and the Earth exist, everything will be all right.