Hallo zusammen,
Zunächst erstmal vielen Dank an Lord Greystoke für die tollen Bilder. Hast Du die Bilder geschossen? Ich hätte mich das nicht getraut.
Mit Sicherheit wartet Ihr auf den Bericht meines Besuchs des „Billy Elliot-Musicals“ in Scheveningen. Jetzt geht es aber los. Ich wäre aber beinahe zu spät gekommen, weil ausgerechnet an diesem Samstagnachmittag die Straßenbahnlinie 9 nicht fuhr. Ich wusste zwar, dass an dem Wochenende viel an den Straßenbahnlinien gewerkelt wurde und einige Haltestellen nicht angefahren wurden, jedoch nicht, dass überhaupt keine Bahn fuhr. Ich hatte etwas mehr als eine Stunde Zeit bis zum Ziel zu gelangen, aber zu Fuß wäre das nicht zu schaffen. Irgendwo fragte ich. Man empfahl mir, den Bus zu nehmen, jedoch die kommenden zwei Haltestellen wurden an diesem Wochenende nicht bedient. Nun war es kurz vor 14 Uhr und ich war gerade kurz vorm Miniaturen-Park „Madurodam“, ca. 200 m. entfernt. Aber bis zum AFAS Circustheater waren es wirklich gut und gerne 50 Minuten Fußmarsch. Was sollte ich tun?! Ich sah eine Seniorenresidenz, wo ich dachte, dort lasse ich mir ein Taxi rufen. Gesagt, getan. Das Taxi kam etwa zehn nach zwei. Jetzt schnell zum Circustheater. Die offizielle Straße, die mich zum Ziel bringen sollte, war total verstopft. Die Leute wollten alle zum Strand, wo eine große Fete stattfand. Ich weiß nicht, ob die „Tour de France“ auch eine Rolle spielte. Das versuche ich, herauszubekommen. Der Taxifahrer meinte, es würde unter diesen Umständen etwas länger auf dieser Strecke dauern und er fragte, ob ich damit einverstanden wäre, wenn ich pünktlich sein will, ob er einen kleinen Umweg nehmen könnte. Ich willigte ein und wirklich, ich kam auf dem Punkt genau um 14:30 Uhr an. Mein Eindruck am Einlass war, dass man wohl wahrscheinlich die Türen gerade schließen wollte. Dann wäre meine Karte wohl verfallen. Da hätte ich mich schwarz geärgert. Aber ich fand meinen Platz ziemlich weit vorn in der zweiten Reihe auf Platz 1. Ich hatte eine gute Sicht einmal auf den Pult der Souffleuse und zweitens, das wichtigste, den wirklich sehr guten Blick auf die Bühne. Störend war allerdings die sehr große Frau vor mir. Aber dennoch, ich konnte mich ja bewegen. Let’s go the Partie!
Der „kleine Junge“ (Roan) betrat die Bühne und setzte sich, sah sich den S/W-Film über den Bergarbeiterstreik in Durnham an. Es ging los. Die Akteure betraten die Bühne. Wenig später war auch der Hauptdarsteller zu sehen: Billy Elliot, alias Svenno van der Kleij, den ich anfangs nicht sofort erkannte. Neu auf der Bühne war aber der „Michael“-Darsteller Florijn Roos (9 Jahre). Er hatte an diesem Nachmittag seine erste Vorstellung. Von saukomisch bis hochemotional war alles dabei. Die jungen Darsteller überzeugten total. Süß fand ich die Szene mit dem kleinen Roar in der Liegestützszene. Ebenfalls niedlich fand ich die Szene als Michael (Florijn) sich verkleidete und Billy (Svenno) nach einem heftigen Streit mit seinem Vater zu ihm kam und er hierzu eingeladen wurde, sich einzukleiden. Sehr überzeugend spielte Svenno die „Electricity“-Szene. Kleiner Wermutstropfen war, dass Bas Heerkens, der den Vater spielte, mich nicht so überzeugen konnte, wie Deka Walmsley aus dem britischen BETM. Deka Walmsley hat ein sehr gutes Mimikspiel und spielt somit die Rolle überzeugender. Besser war hingegen die Oma alias Carry Tefsen. Sie sorgte für ordentliche Lachmuskeln. Ich erinnere mich gerne an Ann Emery von der britischen Version, die dieses Jahr als älteste Darstellerin mit 86 oder 87 Jahren, ich weiß es nicht, von der BETM-Bühne verabschiedet wurde. Ich glaube aber, Carry Tefsen spielte ihre Rolle sehr gut. Besonders gut gefiel mir die Briefszene. Oma empfängt die Post, alles aber für Billy. Vater kommt, Tony kommt, aber der Brief ist für Billy. Etwas später kommt auch Billy – Milch trinken aus der Flasche. Alle sitzen erwartend am Tisch, um die Nachricht von der Royal Ballett School zu erfahren, ob Billy bestanden hatte. Billy zerknüllt den Brief und … er, Svenno fängt an zu singen: „Ik kan het niet goed zeggen…“ aus der „Electricity“-Szene. Relativ schnell bemerkte Svenno seinen kleinen Irrtum aus der „Electricity“-Szene und formulierte die Textstelle auf seine Weise um, dass es dann passte. Echt profimäßig! Der Abschluss war sehr schön, es gab eine kleine Zugabe, nachdem der Vorhang gefallen war. Dann habe ich den Fotoapparat gezückt und ich glaube, dass ich die Darsteller gut getroffen habe. Als am Ende alle Darsteller auf der Bühne standen, fiel mir auf, wie klein der neue „Michael“-Darsteller doch gegenüber dem „kleinen Jungen“ (Roar) ist. Roar war nur um wenige Zentimeter größer als Florijn!
Die Show war großartig und am Ende habe ich gehofft, dass ich den einen oder anderen Darsteller vielleicht noch sehen kann. Ich habe Svenno noch gesehen, den ich dann um ein Foto bat. Er willigte ein – Mama natürlich dabei.
Natürlich habe ich auf meine Lieblingsdarsteller gehofft: Stijn van der Plas und Tydo Korver. Beide aber nicht dabei. Svenno überzeugte mich aber derart, dass ich ihn ebenfalls zu meinen Favoriten zähle. Der neue „Michael“-Darsteller überzeugte mich total! Er war so super!
Ich kann dieses Musical nur empfehlen. Das Fotografieren und Filmen während der Show war leider nicht erlaubt – verständlich! Riskieren wollte ich aber auch nichts. Mein Fotoapparat war teuer, ebenfalls meine 32 GB-Speicherkarte. Ihr wisst, was ich damit sagen möchte.
Liebe Grüße,
MiLu