Um mein Gewissen zu beruhigen, nehme ich mir vor, jedes Jahr mindestens ein englisches Buch zu lesen. Dieses mal ist es "Billy Elliot" von Melvin Burgess gewesen.
[attach]48534[/attach]
Autor: Melvin Burgess
Seiten: 155
Sprache: Englisch
ISBN:
9781903434338
Verlag: The chicken house
Autor:
Melvin Burgess wurde 1954 in London geboren und beschäftigte sich fünfzehn Jahre lang mit Kreativen Schreiben, hatte Gelegenheitsjobs und absolvierte eine Journalistenausbildung. 1990 veröffentlichte er sein erstes Jugendbuch. Seine Bücher kennzeichnen sich durch einen direkten und humorvollen Umgang mit heiklen Themen und wurden bereits für mehrere Literatur-Preise nominiert. Hierzulande ist Burgess vor allem durch seinem Roman "Billy Elliot" bekannt, welches im Jahr 2000 von Stephen Daldry verfilmt wurde.
Inhalt:
Billy Elliot ist der jüngste Sohn einer Bergarbeiterfamilie. Klar, dass er wie jeder andere Junge in seinem Alter das Boxen lernen soll. Doch dann entdeckt er seine wahre Leidenschaft: Ballett. Sein Vater, der die Familie während eines erbitterten Streiks nur zusammenhalten will, ist entsetzt. Fast schon gibt Billy seinen Traum vom Tanzen auf. Als dann aber ein Platz in der Königlichen Ballettschule winkt, steht er vor der Entscheidung seines Lebens. (Klappentext der deutschen Übersetzung)
Rezension:
Eine Geschichte muss schon packend sein und einigermaßen angenehm zu lesen, wenn ich mir sie in einer Fremdsprache antue. "Billy Elliot" ist eine solche. Von der Kino-Überrtragung des Musicals in den Bann gezogen, habe ich diesen Versuch gestartet und er ist mir gelungen. Ich wollte zum einem diese Geschichte wirklich im Original lesen, zum anderen testen, wie viel ich überhaupt verstehe. Halte ja mein Englisch für nicht gerade überragend aber offenbar schätze ich mich viel schlechter ein als es ist. Jedenfalls konnte ich der gesamten Handlung gut folgen, musste nicht ein Wörterbuch nebenher legen und auch so ging es mit dem Lesetempo gut voran. Wenn auch etwas langsamer als mit deutschen Büchern aber das ist ja normal. Trotzdem werde ich natürlich, habe ich auch schon da, die deutsche Übersetzung lesen und bin sehr gespannt, was mir im Englischen entgangen ist, was ich wie (vielleicht falsch oder richtig) verstanden habe und wo ich Abstriche machen muss. Auch dazu wird es, wenn gewünscht an anderer Stelle, einen Erfahrungsbericht geben. Zu gegebener Zeit.
Zur Sprache will ich nichts sagen, im ersten Abschnitt wird, denke ich, klar, dass sie verständlich ist und problemlos schaffbar. Ob da jetzt allerdings grobe Schnitzer dabei sind oder die Ausdrucksweise nicht stimmig ist, mögen Muttersprachler beurteilen.
Die Geschichte dürfte bekannt sein und ist in ihren Einzelheiten sehr detailliert und glaubwürdig. Das betrifft sowohl das Verhalten von Billys Umgebung als auch dem der Hauptfigur selbst. Man kann und will den Jungen nur ins Herz schließen, komt aber auch nicht umhin die anderen Positionen, hier vor allem sehr stark die seines Vaters und seines großen Bruders, zu verstehen. Und Billys Großmutter sorgt auch in der Literaturvorlage für einige Lacher, nicht nur im Musical.
So ergibt sich ein abgerundeter Roman mit liebenswerten Figuren innerhalb einer bewegten Zeitepoche, über die es durchaus lohnt, nachzudenken. Auch, wenn wir dies hierzulande nie so in der Form (glücklicherweise) erleben mussten. Am Ehesten kommen da vielleicht noch die zahlreichen Schließungen ostdeutscher Betriebe kurz nach der Wende, wo hunderte Frauen und Männer plötzlich arbeitslos waren und vor dem Nichts standen. Genau so müssen sich die Zechenarbeiter damals in England gefühlt haben. Natürlich hinkt der Vergleich, zwischen Äpfeln und Birnen sowie so aber die Billy Elliots gibt es überall auf der Welt. Denen sei gesagt, dass es sich lohnt an sich zu glauben und an seinen Träumen festzuhalten.
samuel