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Cole

Bionic Beaver

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Mittwoch, 2. Februar 2005, 07:44

Fußball, Sex und Politik

"Fußball, Sex und Politik"
Berlinale 2005: Mehr Inhalte, weniger Stars

Weil die Oscarverleihungen vor der Tür stehen, scheuen viele Stars den Weg ins kalte Berlin. Doch Dieter Kosslick, Leiter der Internationalen Filfestspiele, verspricht trotzdem eine "Rekordberlinale". Von 3320 eingereichten Filmen treten 21 im Wettbewerb an, der am 10. Februar beginnt. Schwerpunkte sind, so Kosslick, "Fußball, Sex und Politik".


von Gunnar Krüger, 01.02.2005
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Irgendwer muss es verraten haben. Durch diese blaue Tür wird er kommen. Ein Dutzend Fernsehkameras richtet sich auf die hinterste Ecke des Raums, Fotografen rangeln um die besten Plätze am Podium, über 300 Journalisten zücken ihre Kugelschreiber. Bei der Pressekonferenz vor der Eröffnung der Berlinale am 10. Februar herrscht ein Auflauf, als schwebte gleich ein Star aus Hollywood ein. Doch der hier auftritt, ist ein Schnurrbartträger im grauen Anzug und schwarzem T-Shirt, einen roten Schal um den Hals geschlungen.


Oscar-Verleihung stört Terminplan

Dieter Kosslick ist Direktor der Internationalen Filmfestspiele, man kann auch sagen, der Mann, der der Berlinale ein Gesicht gibt. In diesen Tagen vor der Eröffnung haben die blau-gelben Festivalplakate den Starhunger der Stadt schon entfacht, aber noch ist da nur Kosslick. Er allein muss seinen Kopf in die Kameras halten und manche sind sogar überzeugt, dass das auch nach dem 10. Februar so bleibt. Der Oscar wird seit dem vergangenen Jahr einen Monat früher verliehen, dieses Jahr am 27. Februar. Früher trafen die Nominierungen ein, während die Stars in Berlin über den roten Teppich liefen. Jetzt ist die Luft ein wenig raus.


Glanz auf der Berlinale

Am liebsten würde er diese Pressekonferenz bleiben lassen, sagt Kosslick und zitiert Karl Valentin: "Es ist schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem." Dann rasselt er doch eine lange Liste herunter: Keanu Reeves, Will Smith, Anjelica Huston, Glenn Close, Kevin Spacey und Daniel Day-Lewis. Auch Cathérine Deneuve und Gérard Déaprdieu seien dabei. Immerhin, das sind alles keine Unbekannten, doch in Berlin sind sie Leute wie Leonardo de Caprio gewohnt. Der aber war schon vor zwei Wochen in der Stadt.


Sex sells

Kosslick selbst hat den ganzen Starrummel angefangen, als er 2001 die Festivalleitung übernahm. Jetzt sieht es so aus, als scheitere er an seinem Anspruch, doch eigentlich sind ihm die Stars gar nicht so wichtig. Der studierte Kommunikationswissenschaftler verkauft den Star-Mangel geschickt: Weniger Gesichter, die jeder kennt, dafür mehr Inhalte - die 55. Berlinale werde "vielleicht nicht das größte, aber auf jeden Fall das angenehmste und fröhlichste Filmfestival der Welt werden", verspricht er. Schließlich gehe es um "Fußball, Sex und Politik - drei Themen der Gerechtigkeit". Sex sells - und Humor auch. Die Sympathien der Medienmeute sind Kosslick schon mal sicher. Er kündigt den Dokumentarfilm "Inside Deep throat" an, der der Entstehung des "erfolgreichsten Pornofilms aller Zeiten" auf die Spur geht und die verklemmte Sexualmoral der Sechziger Jahre entblößt. Auch "Kinsey" von Bill Condon mit Liam Neeson spielt in einer Zeit, als, wie Kosslick sagt, "die katholische Kirche noch das Rückenmark der Jungs bei Masturbationsgeschichten kontrollieren wollte." Doch nach diesem Film, verspricht Kosslick, "macht es Spaß, Sex zu machen".


Politischer Schwerpunkt Afrika

"Die Berlinale ist ein politisches Festival", bekennt Kosslick, und Afrika ist ihr politischer Schwerpunkt. Der grausame Völkermord im Innern des Kontinents ist das Thema in "Hotel Ruanda" von Terry George und "Sometimes in April" mit Debra Winger (Regie: Raoul Peck). Der Film "Man to Man" eröffnet das Festival. Unter der Regie von Régis Wargnier spielen Joseph Fiennes und Kristin Scott Thomas Afrika-Forscher, die im 19. Jahrhundert einen Pygmäenstamm entdecken. Berlinalebär aus PlüschDie Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland 2006 wirft ihren Schatten voraus. Franz Beckenbauer und André Heller werden Kurzfilme zum Thema Fußball präsentieren. Der deutsche Regisseur Hannes Stöhr ("Berlin is in Germany") schickt "One Day in Europe" ins Rennen um die Goldenen Bären. Darin werden an einem Spieltag der Championsleague in Istanbul, Santiago de Compostela, Moskau und Berlin Touristen in Überfälle verwickelt.


Bären für alle


Letzte Zweifler an dem wegen angeblichen Star-Mangels "angenehmsten und fröhlichsten Filmfestival" versucht Kosslick mit "ultimativen Merchandising-Artikeln" zu überzeugen. Das Berlinale-T-Shirt spannt sich schon um seinen Bauch, der rote Berlinale-Becher steht neben dem Mikrofon und einen Bären für alle gibt es auch. Nicht aus Gold, sondern aus Plüsch.


Quelle: ZDF online / heute.de
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Larry

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Beiträge: 792 Aktivitäts Punkte: 4 065

Wohnort: G. C.

2

Mittwoch, 2. Februar 2005, 12:46

Zitat

"Fußball, Sex und Politik"


Hört sich an wie ein gemütlicher ( Nerviger ) Kneipenabend.:wohl:
Nach ner guten Zeche, :freitag:.ist alles kein Thema mehr für mich. :sleep2:
Dann bin ich nur noch :sick: und :tuff:

Ich fass mich kurz. Hab von Fussball keine Ahnung.

Ein Pedant gibt niemals auf sein Chaos nach System zu ordnen
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