27. Internationales Kinderfilmfestival LUCAS 2004 Frankfurt/Main - Ein Fazit
Eine Woche lang war Frankfurt die Hauptstadt des internationalen Kinderfilms. 15 Filme aus 12 Ländern, dazu 10 Filme aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten - Jury-Mitglieder, Offizielle, andere Teilnehmer und Gäste, oftmals Schulklassen, hatten alle Hände und vor allem Augen voll zu tun. Was waren die Highlights? So viele gab es nicht, was schade ist, da aus mehr als 80 Einsendungen gewählt werden musste - da scheint es schon verwunderlich, was dabei heraus gekommen ist. "Malabar Princess", "Weiter als der Mond", "Villa Henriette", "Misa Mi" und der besondere YS-Leckerbissen "Rotznasen", dazu vielleicht noch mit Abstrichen "Der Junge Kees", das wars dann aber schon. "Weiter als der Mond" gewann letztlich alles, was es zu gewinnen gab - ob verdient oder nicht ist nicht mehr unsere Aufgabe, zu beurteilen. "Malabar Princess" liegt nach unseren persönlichen Eindrücken jedoch trotz allem ganz vorne. Bleibt zu hoffen, dass es im nächsten Jahr wieder etwas mehr Höhepunkte des Kinderkinos zu sehen gibt und nicht, dass wieder die Hälfte aller Wettbewerbsbeiträge nach dem ersten Mal Anschauen schon ausgedient haben, weil sie so schlecht sind. Den erste Höhepunkt konnte LUCAs schon am Eröffnungstag verkünden: Ab 2005 wieder jährlich! Das freut uns doch...
Was haben wir außerhalb der Leinwand gesehen? Volles Haus herrschte selten im Filmmuseum, im Cinestar war sogar fast gar nichts los. Schade eigentlich, und der Aufmerksamkeit, welche der Kinderfilm verdient, nicht gerecht. Ein Vorteil hatte das Ganze aber doch: Filmemacher - Darsteller, darunter Hannah Tiefengraber aus "Villa Henriette" oder LUCAS-Jury-Mitglied Christine Urspruch, bestens bekannt als "das Sams", Produzenten, Drehbuchautoren, Regisseure gaben sich ein Stelldichein in Frankfurt - sicherlich nicht so in dem Umfang, wie man ihn von der Berlinale kennt, aber sicher besser als anderswo. So konnte man schon das eine oder andere fachliche Wort wechseln, Autogramme ergattern oder sich einfach nur von selbsternannten Kinderfilmexperten zuquatschen lassen, was ja auch ganz spaßig sein kann. Hier hat LUCAS einen bedeutenden Sonderpunkt verdient: In fast familiärer Atmosphäre - jeder kennt jeden und wenn nicht, dann lernen wir uns eben kennen - ganz ohne offizielles Getue ließ es sich eine Woche lang sehr gut aushalten. Es wurden neue Kontakte geknüpft und kommende Projekte geplant, was in dieser Art nur auf Festivals und in dieser besonderen Atmosphäre deutschlandweit wohl nur bei LUCAS möglich ist. Im Kino selber saßen Zweit- oder Drittklässler direkt neben den sogennanten VIP's, bekannte Filmkorrespondeten neben filmliebenden Gästen. So soll das sein. Bei alldem fehlte uns nur noch eins: die Jungdarsteller/innen aus den Filmen, denn außer Hannah war niemand da, was sicherlich schade war. Trotzdem: Wir kommen nächstes Jahr wieder!
Abschließend eine kleine LUCAS-Fotogalerie:
Vor der Festivaleröffnung noch hektischer Stress im Foyer: Festivaldirektor Kinstler (mit Zetteln in der Hand), hier im Gespräch mit Kollegen, hatte aber immer alles im Griff...
Eröffnungsfeier im Kino
Hätte man vor allem den Kindern ersparen können: Einschläfernde Reden während der Eröffnungsfeier
Vor jedem Film: Gebanntes Warten aufs Öffnen des Vorhangs...
Regisseur Gilles Legrand (vorne rechts) beantwortete nach der Vorstellung von "Malabar Princess" mit Hilfe einer Dolmetscherin Fragen aus dem Publikum (links Festivalleiter Günther Kinstler)
Regisseur Peter Payer und Hauptdarstellerin Hannah Tiefengraber (vorne von links) auf der Presse- und Publikumskonferenz nach der Weltpremiere von "Villa Henriette"
Nach dem letzten Film: reges Rätselraten um die Preisträger
Wir hoffen, Ihr hattet ein wenig Freude an unserer Berichterstattung vom LUCAS 2004. Uns hats großen Spaß gemacht und pünktlich zum Start des Kinderfilmfests auf der nächsten Berlinale kramen wir unseren Filmkritiker-Slang auch wieder aus der Schublade - versprochen
.
Bis dahin alles Gute und jetzt gehts im normalen (?) CW-Alltagsgeschäft weiter.
Grüße von
Cole, Gordo & Lucas