Mein BERICHT Nummer 1 Teil 2
Zu den Konzerten werde ich gleich noch separat kommen. Natürlich fand ich mich am ersten Konzertabend pünktlich (also zu früh) am Veranstaltungsort ein und erlebte zusammen mit Choralix und Timjanni, wie sich der Saal nur langsam füllte, wobei füllte wohl wirklich der falsche Ausdruck ist. Es ist traurig leere Plätze zu sehen, aber hier waren ganze Sitzreihen menschenleer. Das hat LIBERA nun wirklich nicht verdient. Ich hatte einen Platz in der fünften Reihe (Beim Buchen hatte ich das Gefühl, dass die ersten Reihen zu tief unter der Bühne lagen und lag damit völlig richtig.) und bekam kurze Zeit später einen Sitznachbarn. Nachdem wir beide mit gebrochenem englisch miteinander zu sprechen versuchten stellte ich heraus, dass dieser ebenso aus Deutschland kam. Zur linken Seite gesellte sich dann Choralix zu mir, der seinen „teuren“ Platz in der ersten Reihe gegen einen um 5 Pfund billigeren Platz tauschte. Aber Platz war ja hier genug. Zum Konzert - wie gesagt – später mehr.
Für den zweiten Konzertabend hatte ich eine Karte für den Balkon, erste Reihe, fast mittig. Ursprünglich hegte ich den Gedanken nach der Pause in die vorderen Reihen des Saals zu wechseln, aber dafür hat es mir oben viel zu gut gefallen. Auch hier saß ein mir bis dahin unbekannter Deutscher neben mir. Und das auch nur, weil eine andere nette Besucherin den Platz dazwischen mit uns getauscht hat, weil sie bemerkte dass wir uns bei der Platzsuche unterhielten. Diese Besucherin schien mir sehr aufgeregt zu sein und winkte am Anfang des Konzerts häufiger nach vorne. Meine Vermutung dass es sich um eine Mutter eines der Kinder handeln musste bestätigte sich in der Pause. Ich hatte auf Isaac oder Michael U-R getippt und es war tatsächlich Michaels Mutter. Sie war erstaunt und erfreut, dass ich sogar den Nachnamen wusste. Von ihr erfuhr ich dann auch, dass Stefan und Ralph wegen des Stimmbruchs nicht dabei sind und Barney wohl mit anderen Dingen sehr beschäftigt ist. Sie war kurzfristig angereist, da Michael wohl ein wenig unter Heimweh litt (und das so eine kleine Entfernung von London entfernt).
Zu den Konzerten – wie gesagt – später mehr. Die Zeit nach den Konzerten verbrachten wir gemütlich im Pub und nachdem am ersten Abend LIBERA noch genau an dieser Kneipe vorbeilief, sassen am zweiten Abend auch die Fans aus anderen fernen Ländern in diesem Pub. LIBERA hat aber selbstverständlich eine andere Route zum Hotel eingeschlagen.
Am Tag nach dem beiden Jersey-Konzerten sinnierten Choralix und ich noch gerade darüber, dass dies nun der erste von mehreren Tagen ohne LIBERA sei, stiegen abends aus dem Bus aus (wir berichteten) und fanden uns inmitten einer Schaar von weißen Kapuzenshirts und kurzen Hosen wieder. Schnell war LIBERA an uns vorbeigelaufen, Ziel unbekannt. Ein kleiner Versuch der Kontaktaufnahme mit einem Zuruf „Hello Boys, see you on Guernsey“ scheiterte. Ich glaube, die waren so vertieft in ihre Gespräche - einige haben auch etwas gesungen – dass die das gar nicht mitbekommen haben. Bei der Gelegenheit habe ich erst einmal realisiert wie klein doch die Kleinen waren, die an uns vorbeiliefen. Erinnern kann ich mich noch an Michael U-R, Thomas, Matthew Jansen, Cassius und Isaac.
Nun habe ich mein Bier ausgetauscht und es steht ein Leffe Ruby auf dem Tisch. Sehr lecker!
Ein freier Tag blieb mir, bevor am Samstag Inselwechsel angesagt war. Choralix war auch wieder mit dabei, aber nur bis wir unsere Plätze hatten. Die Überfahrt wahr etwas unruhiger, Speedboote liegen wohl etwa ähnlich im Wasser wie diese Fähren. Bei der Drehung im Hafen wäre mir tatsächlich auch noch fast übel geworden. Natürlich achteten wir nach unserer Ankunft in St. Peter Port (Hauptstadt von Guernsey) auf Anzeichen von Werbung für die Konzerte, fanden aber erst einmal …. nichts. Nicht in der Touristeninformation, nicht in den Schaufenstern. Dafür aber in den Bussen. Hier hingen tatsächlich in jedem Bus Poster (A4), von außen und von Innen zu sehen. Bei ungünstigem Licht allerdings nicht gut lesbar.
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Wie sich später herausstellen sollte, hingen auch in allen Kirchen Poster. Mit Choralix (Dein Realname liegt viel günstiger auf der Tastatur) hatte ich am Sonntag ein Date um 10:30 in der Katholischen Kirche St. Joseph und Mary, doch leider saß Choralix im falschen Bus. Ich weiß noch nicht einmal, warum er überhaupt im Bus saß. Egal. Einer Eingebung folgend ging ich vor der Messe doch noch einmal zur Touristeninformation und fand nun doch einige Flyer, von denen ich welche mitnahm.
Ich weiß jetzt übrigens, warum das Bier hier in St. Malo so teuer ist. Die waschen die Gläser nicht ab sondern zerdeppern sie gleich.
In der Kirche waren dann aber so viele Leute, dass ich nur ausgewählten Besuchern einen Flyer in die Hand drücken konnte. Da der Pfarrer zum Händeschütteln an den Ausgang kam konnte ich mir die Aktion auch gleich noch offiziell genehmigen lassen. Ob die Pinguine nun deshalb im Konzert saßen, weil ich einem von Ihnen einen Flyer gegeben hatte, das vermag ich nun nicht zu sagen.
Im Hotel sprach ich eine Familie (Vater, Mutter zwei Kinder von vielleicht 11 und 12 Jahren) aus Deutschland auf das Konzert an. Etwas zögerlich nahmen sie den Flyer entgegen, hörten sich meinen Veranstaltungshinweis an und wollten sich es überlegen. Am Mittwoch bekam ich am Frühstückstisch dann tatsächlich eine Rückmeldung. Sie waren im Konzert (Balkon, aber ohne Kinder), fanden es seeehr schön und hatten auch gleich eine CD gekauft.
Ein älteres Paar aus den Niederlanden hatte ich noch angesprochen, gesichtet hatte ich sie jedoch nicht. Am Tag meiner Abreise erfuhr ich an der Rezeption jedoch, dass wohl mehrere Gäste aus dem Hotel die Konzerte besucht hätten und alle begeistert waren.
Auf Guernsey jagte ich übrigens in der freien Zeit Choralix wieder die Klippen rauf und runter oder die Buchten entlang und fand auch ein paar neue Freunde.
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Auch entdeckten wir offensichtlich gefährliche Bereiche, auch wenn die deutsche Übersetzung den Sinn vielleicht ein klein wenig ändert.
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Choralix ist jetzt wieder topfit. Aber wir ließen uns auch Zeit für ausgedehnte Pausen, bei Bier, Cidre, Cola, Hot Chocolate, Scones und Hot Dog. Dabei fiel uns auf, dass es schwierig war einmal irgendetwas zu bestellen und ohne weitere Nachfrage zu bekommen. Eine Heiße Schokolade ging noch problemlos, Scones gab es dann mit oder ohne Creme, halbiert oder ganz, mit oder ohne Erdbeermarmelade und wahrscheinlich noch in verschiedenen Reihenfolgen. Ich spann mir dann mit Choralix eine Gegenreaktion aus, wenn es dann ums Bezahlen ging:
„Wie möchten Sie das Geld, in Euro oder Pfund? Jersey-, Guernsey- oder britische Pfund?
Scheine oder Münzen? Große oder kleine Scheine?“
Die Bedienung an der Bar von der St. James-Hall auf Guernsey wird wahrscheinlich heute immer noch überlegen, warum ich spontan einen Lachanfall bekam, als Choralix seine Cola bestellte. Sie kam sich sicherlich ein wenig verarscht vor.
("Die Cola mit oder ohne Eis?")
Selbst beim Kauf der Programmhefte musste man sich übrigens entscheiden. Signiert oder unsigniert, wenn signiert, von heute oder von gestern?
Nach den Konzerten trafen wir uns wieder in einer gemütlichen Lokalität, diesmal draußen und mit Blick auf den Hafen, um dann festzustellen, dass die Gaststätten hier gerne früh schließen. Ich hatte Glück auch bei diesen Konzerten einen Besucher aus Deutschland zu treffen, der sich unser abendlichen Runde anschloss und Choralix und mich danach sogar noch mit seinem Mietwagen zurück in unsere Hotels brachte. Busse fuhren um diese Zeit schon lange nicht mehr und ich hätte einen Fußweg von einer Stunde zum Hotel in der Nähe des Flughafens gehabt.
Als dann heute die Fähre von Guernsey in Richtung St. Malo ablegte lief mir doch tatsächlich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel. Es war wie eine Familie verlassen zu müssen, ohne zu wissen, wann es ein Wiedersehen geben wird, trotzdem aber wohl wissend, dass sie sich in guten Händen befindet.
Nun mach ich erst mal Pause, Licht ist kaum noch vorhanden und das zweite Bier ist alle.
Nachtrag: Ich bin heil zu Hause angekommen, ebenso mein Auto.
Ich glaube ihr wollt auch noch etwas zu den Konzerten hören, auch wenn schon einiges geschrieben wurde.
Also, Fortsetzung folgt...
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »mawi« (11. August 2012, 20:50)