Samstag, 27. April 2024, 22:39 UTC+2

Sie sind nicht angemeldet.

  • Anmelden
  • Registrieren

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Casperworld Forum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

Registrierungsdatum: 19. Dezember 2003

Beiträge: 12 740 Aktivitäts Punkte: 67 375

Danksagungen: 30

1

Samstag, 19. Februar 2022, 00:48

Gewalten (DE 2022)




Der Film wurde auf der Berlinale 2022 gezeigt


https://www.imdb.com/title/tt17321168/

Brutal langsam und brutal körperlich versucht Gewalten ein Bild von Zärtlichkeit zu finden. In einem Ensemble isolierter
Figuren und an Orten, in denen Menschlichkeit verschluckt wird, müht sich der Film durch die Dichte einer finsteren
Märchenwelt hinter dem Ende der Zeit. Constantin Hatz hat bereits in Filmen wie Brut (2017) oder Fuge (2015) seine
Fähigkeit demonstriert, mit eisiger Schärfe eine unter jeder zwischenmenschlichen Beziehung lauernde Gewalt freizulegen.
Gewalten entwirft nun eine Welt, die aus nichts anderem mehr zu bestehen scheint, die sich überhaupt erst formiert als
Welt einer universellen zwischenmenschlichen Gewalt – bis der Film selbst nicht mehr aus ihr herausfindet.
https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-t…g/gewalten-2022


Das Leben des 14-jährigen, sanftmütigen und duldsamen Daniel, der es doch nur allen recht machen möchte, ist geprägt von
Gewalt und emotionaler Kälte. Sein dominanter Bruder nutzt ihn für Botengänge aus und überlässt ihm die Pflege des todkranken
und verbitterten Vaters, der das eigene Ende herbeisehnt, aber nicht wagt, selbst den Schlussstrich zu ziehen. Im Wald trifft
Daniel auf Marcel, einen Ausgestoßenen, der nach vielen Jahren in das abgeschiedene Dorf zurückgekehrt ist und sich mit
Hundekämpfen durchschlägt. Die beiden eint ihre Empfänglichkeit für die tröstende Stille des Waldes und eine intensive Beziehung
zur Natur. Daniel glaubt, einen Freund gefunden zu haben.
Mit erbarmungsloser Konsequenz und in langen, wohlgewählten Einstellungen beschreibt Gewalten eine harte, lieblose Welt, jenseits
von Zeit und geografischer Verortung. Daniel erträgt seine enttäuschten Hoffnungen ebenso wie die Demütigungen seiner emotional
verkümmerten Mitmenschen mit stoischer Miene, als wolle er bis zuletzt vermeiden, genauso zu werden wie sie – selbst wenn das am
Ende bedeutet, sich der rohen Natur auszuliefern.

[Es findet sich hier auch ein Trailer]
https://www.berlinale.de/de/programm/pro…lm_id=202203541







Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben,
aber es hat nur genau so viel Sinn wie wir ihm geben.
  • Zum Seitenanfang