Casperworld Forum

Mal eine interessante Abwandlung des immer gleichen Themas.
Kommt auf jeden fall auf meine todo Liste. Als BD oder dergleichen...

Mmh, mal abwarten.
Nur weil da ein niedlicher Bengel mitspielt ist das noch lange kein guter Film.

Ender

Zitat von »Ender«

Nur weil da ein niedlicher Bengel mitspielt ist das noch lange kein guter Film.

Taika Waititi ist ein interessanter Regisseur und auch Drehbuchautor. Habe ihn mal kurz auf der Berlinale getroffen, als er seinen Film "Boy" vorstellte. Kam eigentlich sehr sympathisch rüber. Auch wenn er seit "Thor: Tag der Entscheidung" in die Mainstream-Hollywood-Liga vorgestoßen ist, hat er sich seinen Namen doch zunächst mit Indie-Filmen gemacht. Dass er vielleicht ein wenig schräg drauf ist, zeigt sich auch in seinen Filmen. Aber schräg drauf ist Quentin Tarantino auch ...

Es gab nun eine Golden Globe Nominierung für den Hauptdarsteller:
https://www.msn.com/en-ca/video/celebs/r…tion/vi-BBY0r3S

Heute mich mit einer Kollegin unterhalten, die den Film in der Sneak Preview gesehen hat. Der Film muss spitzenmäßig sein.

http://www.fantasyfilmfest.com/dt-film/Jojo.html

6 Oscar-Nominierungen (u.a. Bester Film, Beste Nebendarstellerin, Bestes adaptiertes Drehbuch). Glückwunsch! Hab ihn gestern gesehen. Finde ihn grandios. Bissig, satirisch, dramatisch, politisch, rührend, lustig - alles gleichzeitig, und das sind gute Zeichen für einen guten Film.

Hatte heute die Gelegenheit, mir den Film anzusehen und ja, was soll ich sagen? Ich schwanke zwischen Begeisterung und Missfallen, denn zumindest in einer Szene provoziert der Film Mitleid für die falsche Seite. Ansonsten ist der Film gelungen und so, wie es sich für eine Satire gehört, bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Roman Griffin Davis macht seine Sache gut und auch Waititi ist es gelungen, zwischen Drehbuch, regie und Schauspielerei zu pendeln. Großartig. Der Film zeigt die Verblendung und das erst allmähliche Erkennen eines Jungen, wem er da eigentlich hinterherjubelt. Gleichzeitig fühlt man sich an Charlie Chaplins "Der große Diktator" erinnert, der, wie heute bekannt ist, den Film nicht gemacht hätte, hätte er gewusst, was Hitler und Konsorten alles verursachen. Ein Film im oberen Mittelfeld.

Gestern Abend habe ich mir den Film angesehen, von einer Ultra HD Blu-ray.
Excellente Bildqualität, wie man es von einer 4K-Scheibe erwarten kann.
Ton leider nur DTS, kein Dolby Atmos, was m.E. eigentlich bei 4K Standard werden sollte.
Der englische Orginalton ist zumindest in DTS-HD Master Audio.
Der erste Teil des Filmes, der sehr comedymäßig daherkommt, in knallbunten, fast übertriebenen Farben.
Mit zunehmender Ernsthaftigkeit und Dramatik des Filmes weichen die bunten Farben mehr und mehr dezenteren Blautönen, was dramaturgisch sicher so gewollt und auch angemessen ist.
Der Comedy-Anteil des Filmes ist mir teilweise etwas zu übertrieben, hart an der Grenze zum Klaumauk und dem Thema nicht angemessen, besonders zu Beginn des Filmes.
In einem deutschem Film könnte ich mir das so nicht vorstellen.
Insgesamt ist es jedoch ein gelungener Film, der nachvollziehbar die Wandlung des 10jährigen Hitlerjungen JoJo Betzler darstellt.
Teilweise satirisch überhöht, aber insbesondere im zweiten Teil des Filmes gut umgesetzt..

Herausragend Roman Griffin Davis, der in seiner ersten Filmrolle ein glanzvolles Debüt hinlegte.
Absolut verdient seine mehrfachen Nominierungen für Filmpreise.
Bekommen hat er 2020 den Critics’ Choice Movie Award als bester Jungdarsteller.
Man darf gespannt auf seine nächsten Filme sein.

Was mir auffiel:
Roman hat in vielen Einstellungen eine verblüffende Ähnlichkeit mit Jonas Kaufmann, dem Darsteller des Till Hainzinger in den letzten beiden Staffeln von "Schloß Einstein":

[attach]59062[/attach] [attach]59063[/attach]