Die erste Szene zeigt einen Jungen im Supermarkt, der einen Einkaufswagen vor sich her schiebt und sichtlich Probleme hat den Einkaufszettel vorzulesen. Sascha hat eine ernsthafte Schreib und Leseschwäche! Sehr schnell wird aber klar: Der Junge hat noch viel mehr Probleme: Er klaut, raucht und pöbelt in der Schule! Und seine alleinerziehende Mutter ist mit drei Kindern sichtlich überfordert! Erst der Sozialarbeiter vom Jugendamt kommt dann mal auf die Idee den Jungen untersuchen zu lassen. Das Ergebnis: ADHS! Und schon ist das Medikament auf dem Tisch um das Kind ruhig zu stellen...
Natürlich kein Film der jetzt so das Mainstreampublikum anziehen wird! Dafür ist die Thematik wieder mal viel zu unbequem! Um so schöner die Erfahrung so einen Film in einen komplett ausverkauften Kino gesehen zu haben! Und dann noch mit so vielen Kindern! Es waren so einige Schulklassen anwesend, und der Regisseur hatte auch zunächst so seine Bedenken ob man so jungen Menschen dieses schwierige Thema zumuten kann. Aber er hat den Film dann doch eingereicht, und hat es wohl nicht bereut! Immerhin setzt sich der Film unter anderen auch mit den negativen Folgen der Medikamente auseinander die den Betroffenen eigentlich helfen sollen! „Du kannst nicht mehr lachen“ stellt Saschas Freundin fest! Tatsächlich hat sich der Junge verändert seit er das Medikament regelmäßig nimmt. Er hat zwar nun ein tolles Zeugnis und wurde versetzt, aber er ist nun oft schlapp und motivationslos. Für ihn stellt sich die Frage was ihm wichtiger ist...
Interessant wie Kinder das gesehene auf der Leinwand aufnehmen! Da vermischt sich leicht Realität mit Fiktion! Nach der Vorstellung durften Fragen gestellt werden. So einige Kinder wollten nicht nur wissen ob Sascha im Film wirklich geraucht hat, (Hat er nicht!) und ob er wirklich nicht lesen könne, und ob er das Medikament tatsächlich wieder abgesetzt hat und dann wieder schlecht in der Schule wurde! Das hat der Regisseur offen gelassen! Hat aber auch erklärt dass er in diesen Film eigene Erfahrungen mit einen Jungen wie Sascha verarbeitet hat. Dieser hat die Medikamente auch abgesetzt und hält sich heute mit Radsport nicht nur körperlich in Form! Geht doch...
Ein interessanter Aspekt im Film nimmt auch Saschas gleichaltrige Freundin Elli ein! Mit Mikro und Aufnahmegerät bewaffnet zieht sie mit Sascha los und nimmt Alltagsgeräusche auf, um diese dann zuhause am PC zu bizzaren Soundtapes zusammen zu basteln! Die besten Ergebnisse erzielen die beiden auf einer Autobahnbaustelle, wo weit entfernnte Baugeräte unterirdisch fast organische Geräusche von sich geben! Diese meditative Soundkulisse steht in einen interessanten Kontrast zu Saschas hyperaktive „Buchstabensuppe“ die in seinem Kopf tobt!
Der Film soll dann übrigens erst im Oktober dieses Jahres im Kino starten.Und möglicherweise erscheint die DVD dann rechtzeitig zur Berlinale 2014! Nach der Premiere gab es noch die Möglichkeit für Bilder und Autogramme
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