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Choralix

Kaiser

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101

Montag, 9. September 2013, 20:06

Tschick

Wolfgang Herrndorf „Tschick“
Autor: Wolfgang Herrndorf
256 Seiten Jugendbuch
Verlag: rororo
ï‚· ISBN-10: 3499256355
ï‚· ISBN-13: 978-3499256356
Preis: 8,99 € (Taschenbuch)
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ï‚· ISBN-10: 3871347108
ï‚· ISBN-13: 978-3871347108
Preis 16,95 € (Hardcover)
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Der Autor:
Wolfgang Herrndorf wurde 1965 in Hamburg geboren, studierte Malerei in Nürnberg, und arbeitete als Zeichner bei der Satirezeitschrift TITANIC. Er schrieb Tschick, das zur Zeit die Bestsellerlisten für Taschenbücher anführt. Herrndorf erkrankte an einem unheilbaren Hirntumor und starb am 26. August 2013 (Suizid).
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Klappentext:
Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, kommt aus einem der Asi-Hochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Außerdem hat er einen geklauten Wagen zur Hand. Und damit beginnt eine Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz.
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Handlung:
Der 14-jährige Maik kommt aus einer „ordentlichen“ Familie. Vater hat ein Unternehmen, das kurz vor der Pleite steht und Mutter macht regelmäßig eine Kur in der Schönheitsfarm – so nennt Sie die Anstalt zum Alkoholentzug. Ganz anders ist die Herkunft des neuen Mitschülers der Klasse 8c, Andrej Tschichatschow. Weil den Namen keiner aussprechen und sich merken kann, wird er Tschick genannt. Er ist ein Aussiedlerkind mit asiatischem Aussehen, kam erst in die Förderschule, später Haupt-, Realschule und ist jetzt der Neue im der 8C des Gymnasiums. Als er den Schülern vorgestellt wird, ist er hacke dicht. Erzählt wird die Geschichte von Maik, der ein – na sagen wir mal – Außenseiter ist. Beide Schüler haben eigentlich nicht viel gemeinsam – außer dass beide zur Geburtstagsparty von Tatjana nicht eingeladen sind. Das nimmt Maik ganz schön mit. Als die Ferien beginnen wird Maiks Mama in die Schönheitsfarm abgeholt und kaum ist sie weg, begibt sich sein Papa auf Urlaubsreise mit seiner Freundin. Maik ist allein zu Haus. Tschick kommt mit einem geklauten Lada vorbei, überredet Maik zu einem beeindruckenden Auftritt auf Tatjanas Party und dann begeben sich die beiden auf Urlaubsreise in die Walachei. Auf der Reise erleben sie Einiges und – wie sollte es anders sein – endete alles mit einem Unfall auf der Autobahn.

Rezension:
Das Buch ist zwar ein Jugenbuch, aber es ist ebenfalls den älteren Generationen sehr empfohlen, denn der Autor schaut seinen Mitmenschen sehr genau aufs Maul. Er beschreibt das Alltägliche so bildreich, dass man sich selbst oder Nachbarn aus dem richtigen Leben exakt erkennt. Die Handlung ist spannend erzählt und dabei bedient sich Herrndorf der Sprache der Jugend.
Mir hat das Buch gefallen, alles andere als langweilig, vielleicht lese ich es in ein paar Monaten ein zweites mal. Vielleicht noch bevor ich die Bühnenfassung von Robert Koall in unserem Stadttheater besuchen werde. Die Aufführung kann man in einigen Städten sehen. Bitte die regionalen Ankündigungen beachten.

Viel Vergnügen Choral IX
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont. (Konrad Adenauer)
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samuel

Überlieferer der Zeit

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102

Montag, 9. September 2013, 20:16

Danke Choralix, für deine Vorstellung. Bin für solche Tipps immer zu haben. Zurzeit lese ich gerade ein paar nicht forenrelevante Bücher.
Aber, ich habe schon die nächste Rezension im Hinterkopf.

Dein Buch kommt auf meine Merkliste.
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samuel

Überlieferer der Zeit

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103

Samstag, 14. September 2013, 00:43

Da ich euch momentan nichts anderes bieten kann, hier mal eine Aktualisierung meiner Lesestatistik.

Bisher gelesen, 2013: 34 Bücher
Gesamtzahl gelesener Seiten: 11802

Auf den SUB: 7 Bücher

Alef, Rob: Kleine Biester
Creech, Sharon: Leo mittendrin
Fest, Joachim: Staatsstreich - Der lange Weg zum 20.Juli
Kleinau, Christian: Eine Woche MafiaN@t
Lukianenko: Sergej: Der Herr der Finsternis
Lukianenko: Sergej: Die Ritter der vierzig Inseln
Vinke, Hermann: Fritz Hartnagel - Der Freund von Sophie Scholl

Itsy hat mich auf das Jugendbuch "Eine Woche MafiaN@t" (wird wirklich so geschrieben) von Christian Kleinau gebracht und dieses werde ich auch als nächstes lesen und vorstellen. Zurzeit lese ich immer noch Erwin Wickerts "John Rabe - Der gute Deutsche von Nanking", komme da aber nicht wirklich voran. Kann also noch eine Weile dauern. 20 Seiten pro Tag ist echt eine schlechte Zahl für mich. Normalerweise schaffe ich mehr. Auch bei Sachbüchern.

Die aufgeführten Bücher versuche ich alle noch dieses Jahr zu schaffen, höchstens bis Januar dafür zu brauchen, denn zum Geburtstag und Weihnachten gibt's bestimmt wieder Nachschub. Meine Amazon-Wunschliste für Bücher ist 11 Bücher groß. Die lasse ich aber zu Gunsten meiner Filmliste (8 Stück) erst einmal ruhen und kaufe erst wieder ein Buch, wenn ich meine anderen SUB-Stücke gelesen habe. Zudem füge ich keine Bücher mehr zu der Liste hinzu, bis ich die geleert habe, wobei ich schon im Hinterkopf wieder neue Bücher "habe", die sozusagen nachrutschen.
Auf der Wunschliste habe ich u.a. stehen (geordnet nach Priorität):
- Meyer, Daniel: Dieses bescheuerte Herz (Nemesis' Buchempfehlung)
- Petschull, Jürgen: Mit den Wind nach Westen
- Dicks, Matthew: Der beste Freund, den man sich denken kann
und insgesamt, wie gesagt, noch acht weitere Bücher (darunter Chroalix' Empfehlung).

Das ist jetzt erst einmal der Ausblick und ich freue mich schon darauf, itsys Buchempfehlung zu lesen und zu rezensieren.

LG samuel.
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samuel

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104

Mittwoch, 18. September 2013, 17:19

Marcel Reich-Ranicki ist tot.

[attach]39790[/attach]

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung verkündete heute in einer Eilmeldung, den Tod des wohl beachtesten und bekanntesten Literaturkritikers Deutschlands. Ranicki, der über 50 Jahre den Literaturgeschmack der Deutschen prägte und damit Bestsellerlisten beeinflussen konnte, starb am Mittwoch im Alter von 93 Jahren in Frankfurt/Main. Ein Buch, von ihm erwähnt, egal ob in einer guten oder schlechten Kritik, wurde automatisch zum Verkaufsschlager. Der Name Ranicki genügte. Bekanntheit erlangte der Schriftsteller und Journalist durch das "Literarische Quartett", eine Fernsehsendung über Literatur, die sich durch lebhafte und kontroverse Diskussionen auszeichnete. In seiner eigenen Geschichte waren sicherlich das Überleben und die Flucht aus dem Warschauer Ghetto markante Punkte. Diese verarbeitete er in seiner Biographie "Mein Leben".

Ohne ihn, ist die literarische Welt ärmer geworden.

Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Marcel Reich-Ranicki.

Euer samuel.
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samuel

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105

Donnerstag, 19. September 2013, 20:30

Diese Rezension entstand auf eine Empfehlung itsys hin. Bedankt euch bei ihm. :)

Eine Woche MafiaN@t

[attach]39832[/attach]

Autor: Christian Kleinau
Seiten: 277
Verlag: R.G. Fischer Verlag
ISBN-10: 383011124X
ISBN-13: 978-3830111245

Autor:
Leider habe ich keine biographischen Informationen über den Autoren gefunden, zumal dies der erste und bisher einzige Kinder- und Jugendroman/-krimi zu sein scheint. Er scheint jedoch ein sehr freiheitsliebender Mensch zu sein, der sich viele Gedanken, auch über die gesellschaftliche Situation in Deutschland, macht. Ein paar davon, hat er hier aufgeschrieben.

Vetrieb:
Für dieses Buch ein Satz dazu. Bei diesen Verlag handelt es sich nicht um den großen Fischer-Taschenbuch-Verlag, sondern nur um einen kleineren, mit ähnlichen Namen. Bücher dieses Verlages sind zumeist inprinted-Werke, also solche, die erst gedruckt werden, wenn auf den Bestellknopf gedrückt wurde. Mit einer Lieferzeit von 5-7 Tagen ist also zu rechnen. Diese Möglichkeit nutzen immer mehr Neu-Autoren, die nicht das Geld für einen Literatur-Agenten und sonst keine Chancehaben, auf den Büchermarkt verlegt zu werden. Ein Bereich im Buchhandel, der seit einigen Jahren stark wächst.

Handlung:
Michel ist ein elfjähriger Junge. Klein, schüchtern, lieb, blond und blauäugig. Und er kennt sich mit Computern, Informatik und dem Internet aus, nimmt eine Einladung eines Chatfreundes an. Wider besseren Wissens, trifft er sich mit ihm und findet sich plötzlich in den Fängen einer internaltional agierenden Verbrecherorganisation wieder, die mit allen handelt, was illegal ist. Waffen, Drogen, Menschen... Auch Michel soll "vermittelt" werden, doch schafft er es aufgrund seiner Intelligenz immer wieder, das Drohende von sich fernzuhalten. Und auch zwei der Entführer geraten immer mehr in Zweifel über ihr Tun. Doch, aus der Organisation, die Michel MafiaN@t nennt, gibt es kein Entrinnen.

Rezension:
Den Satz "Steig nie zu Fremden ins Auto." oder "Geh mit niemanden mit, den du nicht kennst." bekommt wohl jedes Kind zu hören und das zu Recht. Immer wieder hört man von entsprechenden Fällen in der eigenen Umgebung und auch aus Erfahrungen in der eigenen Familie (kleine Schwester) kann ich wohl sagen, dass diese Ermahnungen ihre volle Berechtigung haben. Michel wirft diese bekannte Regel kurzerhand über Bord, um sich mit einem Chat-Partner zu treffen, von dem er weiß, dass er viel älter ist und damit beginnt für ihn die Hölle auf Erden. Michel sieht sich in den Fängen einer kriminellen, international agierenden Organisation gefangen, aus der es kein Entrinnnen gibt und bald wird ihm klar, was mit ihm passieren soll. Verkauft soll er werden, über eine Art Internet für illegale Aktivitäten und Michel, ständig neuen Ungeheuerlichkeiten ausgesetzt, beginnt um sein Überleben zu kämpfen. Mit seiner Intelligenz, seinen Computerkenntnissen und später einen anderen Jungen, der ebenfalls in die Fänge der Verbrecherbande geraten ist, verschafft er sich Zeit, doch ihm ist bewusst, auch diese ist nur begrenzt. Und so steigert sich von Tag zu Tag die Spannung ins unangenehm Unermessliche, auch seine Entführer lässt die Situation nicht lange kalt. Nicht nur die intensiv blauen Augen dringen in ihr Bewusstsein ein, dass das, was sie da machen, mehr als falsch ist und das Michel nicht dort hinein gehört. Doch, einen Weg heraus gibt es nicht...

Ein Jugendroman muss schnell einen gewissen Spannungsbogen aufnehmen, kompakt und übersichtlich sein, nicht zu viele Handlungsstränge aufweisen und diese klar, deutlich formulieren, ohne allzu große Logikfehler aufzuweisen. Christian Kleinau erfüllt all diese Kriterien in "Eine Woche MafiaN@t" und hat mit dieser Geschichte einen sehr intensiv wirkenden und lesenswerten Krimi, nicht für die Zielgruppe geschaffen. Interessant ist dabei, dass es dem Autoren gelingt, auf so wenigen Seiten eine glaubwürdige Charakterentwicklung, sowohl Michels als auch der Täter darzustellen. Michel baut, im Laufe der Woche innerhalb dieses "Systems" eine Art Beziehungsebene Vater-Sohn zu den Tätern auf, die ihrerseits eine Art Beschützerrolle entwickeln. Psychologen und Polizisten kennen dieses Phänomen, welches Opfer und Täter aufbauen, wenn sie längere Zeit zusammen sind. Dies so frei und glaubwürdig darzustellen, ist eine Großleistung des Autors und ein Kniff, zu den man Christian Kleinau nur beglückwünschen kann, auch wenn sein Protagonist Michel mindestens zwei Fehler begeht, vom gesunden Menschenverstand aus gesehen, die ich auch von einen Elfjährigen erwarte, dass er die eventuellen Folgen vorher erkennt. Na gut, über den letzten "Fehler" könnte man sich streiten, da der Roman ein halboffenes Ende lässt. Widerum ein Kunstgriff, den ich bei Krimis sehr schätze.

So bleibt ein Buch, dass sich lohnt, gelesen zu werden und darüber nachzudenken. Einen kleinen Kritikpunkt gibt es vielleicht. Mit den letzten, in "Eine Woche MafiaN@t" aufgeführten Zitat, bin ich nicht ganz einverstanden. Das schmälert dieses Buch aber in keinster Weise.

LG Euer samuel.

P.s. Ich danke dir, itsy, für diese Buchempfehlung.
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itsy

unregistriert

106

Freitag, 20. September 2013, 20:47

Ich soll sagen, der Autor ist ein Freund von mir. Also, ich bin ein bisschen parteiisch. :) Aber ich habe dieser Buch sehr viel geniessen. Ich habe es kurz nach die Publikation gelesen, und mit mein Deutsch es hat mich vier wochen genommen.

Also... ich gebe auf... Hier, auf Englisch...

I really enjoyed this book, the characters are well thought out, the plot is interesting, and keeps your attention throughout the story. The main character Michel and the secondary characters are developed well enough that you care about them, and the plot is ambiguous enough that you want to keep reading because you need to find out if they are going to be ok...

Der Autor ist ein sehr intressant, klug, und treue freund. Ich bin erlaubt um dich zu informieren das ein zweiten Buch kommt, aber wann... weißt der Autor im dieser moment nicht. :)

I should also say that the author liked Samuel's review. :)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »itsy« (20. September 2013, 20:57)

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Choralix

Kaiser

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107

Sonntag, 22. September 2013, 14:35

Die Liga der Guten

Rüdiger Bertram „Die Liga der Guten“

· Broschiert: 208 Seiten
· Verlag: rororo (2. September 2013)
· Sprache: Deutsch
· ISBN-10: 3499215063
· ISBN-13: 978-3499215063

Preis 9,99€ (Taschenbuch) auch als Ebook erhältlich.

Über den Autor:

Geboren in Ratingen am letzten Mai 1967. Heute wohnt Rüdiger Bertram mit seiner Frau und seinen zwei Kindern, die gleichzeitig seine ersten Testleser sind, in Köln, wo er davon lebt, sich Geschichten für Kinderbücher und Drehbücher auszudenken und aufzuschreiben. (Quelle: amazon.de)

Die Handlung:

Mats, Jan und Andy verbindet eine Zweckgemeinschaft. Sie sind 14 Jahre alt und besuchen die selbe Klasse im Gymnasium. Mit einigem Abstand sind alle drei die Kleinsten in ihrer Klasse und alle hacken auf ihnen rum – beleidigen sie, treten ihnen auf die Füße und verprügeln sie grundlos. Aber eines Tages ist Schlsss damit. Im Ethikunterricht, den Lehrer Christian hält, (der Lehrer macht einen auf „Gut Freund“, ist so eine Art übriggebliebener Hippie und fährt einen Opel aus den 70ger Jahren des vergangenen Jahrhunderts) geht es um Gut und Böse (oder Gut und Schlecht). Da fragt ihn Jan, ob er ein guter Mensch ist. Der Lehrer gglaubt ja. Da bohr Jan weiter und will wissen, warum er dann noch immer mit dieser alten Spritschleuder rumgurkt, obwohl er doch weiß, dass die Karre mehr als 15 Liter frisst und er damit die Umwelt extrem schädigt. Der Lehrer antwortet: „und was ist mit deinem T-Shirt? – das kommt doch bestimmt aus Asien“ und man weiß doch unter welchen Bedingungen die T-Shirts dort hergestellt werden. Nach kurzer Überlegung zieht Jan sein T-Shirt aus, wirft es auf den Boden und fragt: „So, werden Sie jetzt ihr Auto verschrotten?“

Jan gründet in der Folgt eine Bewegung, die keine Kompromisse zulässt. Er findet Freunde – Anhänger – Jünger... die mit ihm eine verlassene Gerberei am Stadtrand besetzen. Dort räumen sie erstmal auf und beackern den Boden, um die Lebensmittel, die sie zum Überleben gebrauchen selber anzubauen. Die örtliche Presse wird aufmerksam. Dadurch gewinnt Gruppe an Bekanntheit. Viele Kinder und Jugendliche finden nun zu Ihnen und Rundfunk und Fernsehen besuchen sie täglich. Aber die Probleme wachsen, je mehr sie werden. Am Schluss sollen es wohl hunderte sein.

Ob und wie diese Probleme gelöst werden beschreibt die spannend geschriebene Geschichte auf ca 200 Seiten, die keine Langeweile aufkommen lassen.

Rezension:

Die Geschichte wird von Matz in der Ich-Form erzählt. Dabei beschreibt er alles, was wichtig ist und fesselt den Leser an den Text. Gut verständlich und spannend vorgetragen, erfahren wir als Leser, was im Kopf der Jungen Reformer vorgeht. Während die Presse anfangs von pubertierenden Moral-Talibanen schreibt, ändert sich die Berichterstattung später und berichtet über Jugendlliche Idealisten irgendwo zwischen Jesus, Dalai Lama und Barak Obama.

Welche Gedanken die Jungs wirklich vor die großen Probleme stellt beschreibt Matz auf seine eigene Art. Zu allem Überfluss kommt natürlich auch noch die Liebe zur bildhübschen Paula hinzu, die er leider Gottes mit Jan teilen muss. Das Buch bietet also trotz seines relativ geringen Umfangs allerlei Handlung, ohne den Leser damit zu überfordern.

Wer in der Lage ist zwischen den Zeilen zu lesen, der kann zusätzlich noch sehr viel Kritik an den Handelnden (einschließlich Matz) erkennen. Da wir in Mitteleuropa seit rund 70 Jahren das Leben in Frieden, Demokratie und Freiheit – auch Meinungsfreiheit genießen dürfen, ist es doch überraschend, wieviele – auch junge und intelligente Menschen nahrezu bedenkenlos einem Anführer folgen, obwohl sie wissen, dass sie auf eigige Bequemlichkeiten verzichten müssen, wenn sie dabei sein wollen.

Mich hatte das Buch gefesselt. Ich las es in einem Rutsch und es machte mich nachdenklich. Allein deswegen möchte ich es jedem, der mit kritischen Augen durchs Leben geht, empfehlen. Es dient ebenfalls als Grundlage für angeregte Diskussionen mit Freunden, Eltern und im Unterricht – nicht nur im Ethikunterricht.

Viel Vergnügen und

Servus Choralix
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samuel

Überlieferer der Zeit

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108

Sonntag, 22. September 2013, 14:48

Danke, für den Tipp. Kann Rüdiger Bertram als Autoren für Kinder- und Jugendbücher nur wämstens empfehlen.

Eine Buchbesprechung von mir, zu seinem Buch "Knastkinder" gibt es hier.

samuel
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Damiano

Torwächter

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109

Dienstag, 24. September 2013, 17:11

Lieber Samuel,

ich habe inzwischen "Tom und Thomas" gelesen. Ich war insgesamt nicht besonders angetan. Als man im letzten Drittel des Buches erfährt, wie alt die Jungs sind, bin ich fast vom Sitz geflogen. Meiner Meinung nach handeln sie nicht altersgemäß, sondern wirken viel viel älter.

Die Sprache ist zudem nicht authentisch, die Scherze der Jungs klingen, als wenn Erwachsene Witze machen und sich dabei wie ein Kind benehmen.

Insgesamt war es für eine Bus-Hin- und Rückfahrt aber ganz OK ;).

Liebe Grüße,

Damiano
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samuel

Überlieferer der Zeit

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110

Dienstag, 24. September 2013, 18:42

@ Damiano: Danke, für deine Einschätzung.

Da mittlerweile so viele andere Bücher in den Vordergrund gerückt sind, musste ich meine Rezension von damals heraussuchen, um dir jetzt antworten zu können. Den Schreibstil bzw. die Sprache der Figuren, die ihnen von dem Autoren verliehen wurde, hatte ich damals nicht beurteilt, zumal mein Fokus eher auf die Vergleichbarkeit von Film und Buch gerichtet war. Den Film hatte ich zuerst gesehen und wollte daher die Romanvorlage lesen und ich hatte daher die ganze Zeit das Bild von Aaron Johnson im Kopf, der zum Zeitpunkt des Drehs 12 Jahre alt gewesen ist. Ich hatte also die ganze Zeit einen 12-jährigen Jungen vor Augen und wahrscheinlich die Stelle der Altersangabe der Protagonisten glatt überlesen und daher hat es für mich wieder gepasst, da ich einen Zwölfjährigen durchaus zutraue, im Rahmen des Buches und der Gedankenwelt des Autoren, so zu reden und zu handeln. Und in Extrem- oder ungewöhnlichen Situationen handelt man halt auch anders als altersgemäß. In sofern magst du recht haben, mich hat es nicht aber nicht gestört, weil eben mein Fokus ein anderer war. Hätte der jetzt auf Sprache gelegen, hätte es gut sein können (ich bin mir sogar sicher), dass mein Urteil ähnlich deinem ausgefallen wäre.

Wir beide dürfen aber nicht vergessen, dass das Buch ein Kinderbuch ist und auch aus einer solchen Sichtweise heraus gelesen werden muss. Stört sich ein Kind an der dort gegebenen Sprache? Ergeben sich, für einen 10- bis 12-jährigen Logikfehler durch die Art und Weise der Sprache der Figuren? Macht diese die Geschichte für Kinder dadurch unattraktiv? Ich glaube, nicht. Aus unserer Sichtweise heraus, mag es daher ein paar Abzüge geben, ich halte es trotzdem für ein gutes und angenehmes Kinderbuch.

P.s. Ich freue mich, dass du als einer der Wenigen hier ab und an deine Einschätzung abgibst oder ein Kommentar hinterlässt. Ich schätze deine Meinung sehr.
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samuel

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111

Mittwoch, 25. September 2013, 18:20

Rob Alef "Kleine Biester"

[attach]39928[/attach]

Autor: Rob Alef
Seiten: 348
Verlag: Unionsverlag (ältere Ausgabe beim Rotbuch Verlag erschienen (anderes Cover))
ISBN-10: 3293206212
ISBN-13: 978-3293206212

Autor:
Rob Alef, 1965 in Nürberg geboren, arbeitet als freier Rechtshistoriker und schreibt Satirisches für das Magazin "Der Eulenspiegel" und die taz. Seine Krimis sind eine Mischung aus Berlin-Roman, Gesellschafts-Satire, -kritik und Science-Fiction und lassen sich nicht eindeutig einem Genre zuordnen. Sein erster Krimi "Bang Bang stirbt" erschien im Jahre 2005. Er schrieb zudem u.a. die Romanvorlage zu dem mehrteiligen Fernsehfilm "Die Wölfe". Die Geschichte einer Gruppe Berliner Jungen, vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis nach dem Mauerfall. "Kleine Biester" ist sein fünftes Buch.

Handlung:
Der Frühlingsanfang wird für die Schüler einer Grundschule in Berlin-Kreuzberg zum Albtraum. Erst wird ein Mädchen auf einem Spielplatz durch einen Erdrutsch in die Tiefe gerissen, dann verunglückt im Chemielabor einer ihrer Mitschüler tödlich. Oder war es Mord? Hauptkommissar Pachulke und sein Team finden sich zwischen Familien wieder, die alle nur ein Ziel verfolgen: Ihr Kind soll einen Platz auf dem nächstgelegenen Gymnasium erhalten. Dafür ist manchen von ihnen fast jedes Mittel recht. Zu spät begreifen die Ermittler, dass die kleinen Biester außer Kontrolle sind. Rob Alefs feinsinniger Kriminalroman führt in die Welt von Schulsponsoring und Schülermobbing, Elternwahn und Ehrgeiz, wo der Traum von der bestmöglichen Bildung lebensbedrohliche Gefahren erzeugt. (Quelle: Amazon.de)

Rezension:
Wie weit gehen Eltern, um für ihr Kind einen Platz auf der besten Schule der Stadt zu bekommen? Wie weit gehen die Verantwortlichen, um nur die besten Schüler auf ihre Schule aufzunehmen und wie weit gehen Schüler selbst, um in einen System, bestehend aus ständigen Erwartungsdruck und Stress, von ihren Mitschülern anerkannt zu werden? Diese Fragen wird Rob Alefs fünfter Roman mit der treffenden Titelformulierung "Kleine Biester" auf, der eigentlich ein Kriminalroman sein soll, es aber so richtig auch nicht ist. Tatsächlich wusste ich zum ersten Mal nicht, was ich da überhaupt in den Händen halte. Ist es Satire, harte Gesellschaftskritik, erst an Schuldruck, Mobbing, im weiteren Verlauf sogar an den menschlichen Eingriffen in die Natur durch Gentechnik? Ist es doch ein Krimi, ein Roman oder gar Science-Fiction?

Wohl etwas von allem. Der Leser bekommt mit Rob Alef eine Mischung serviert, wie es sie wohl nicht noch einmal gibt. Seine Werke lassen sich kaum in eines der bekannten Genre einordnen und dem entsprechend schwierig ist auch "Kleine Biester" zu bewerten. Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Geschichte liest sich schnell, die Idee dahinter ist genial, doch, wer eine bestimmte Richtung erwartet, wird enttäuscht. Rob Alef lässt sich nicht festlegen, will das nicht und so muss der geneigte Krimi-Leser einige Kuriositäten in Kauf nehmen. Oder ist es glaubhaft, dass ein Jugendlicher plötzlich eine Anleitung findet, 1,50 m große Ameisenlöwen zu züchten, dies aus Wut über seine Mitschüler, von denen er gemobbt und ausgegrenzt wird, dann auch in die Tat umsetzt, das Experiment außer Kontrolle gerät und die Stadt in eine Reihe von schrecklichen Zwischenfällen stürzt? Ist es realistisch, dass ein Polizist, nah an der Grenze zum Irrsinn, ein Klassenzimmer zertrümmert, wenn er das Thema "Gewaltprävention" zur Sprache bringen will? Wohl eher nicht. So bleibt eine krude Mischung, die ich eher als Sciene-Fiction-Krimi (Was für ein Wort.) bezeichnen würde, damit das ganze auch so funktioniert. Dann aber liest es sich gut und ohne Probleme. Alef legt genug falsche Fährten, nutzt Klischees ausgiebig, um in die Irre zu führen umd am Ende kommt alles doch irgendwie anders, als zweitens, wie man denkt. Idee sehr gut, Verwirrung manchmal, Chaos sicher, Realitätssinn nicht ganz so. Lektüre für Zwischendurch, auf die man sich aber einlassen muss. Entweder mag man es oder nicht.

So bleibt ein Werk, was sich nicht klar und deutlich zuordnen lässt, amüsant und flüssig zu lesen, aber für zu sehr auf die Realität beharrende Leser wohl nicht die richtige Lektüre ist. Mir hat es jedoch Spaß gemacht, mal etwas "anderes" kennen gelernt zu haben. Urteil, ein sonderbares Werk auf das man sich einlassen muss, wenn man es lesen möchte.

Euer samuel.
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Choralix

Kaiser

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112

Freitag, 27. September 2013, 21:05

das nächste Buch, über das ich berichten möchte ist iboy
von Uwe-Michael Gutzschhahn

das Buch wurde mir empfohlen und ich habe es heute als Taschenbuch für 8,95 ,€ im mir vertrauten Fach-Buch-Handel gekauft.

PS: ich kaufe grundsätzlich im Einzelhandel am Ort, obwohl ich weiß, dass man auch online kaufen kann. Das ist aber nicht billiger oder besser. Ich weiß, viele Bücher kann man auch als E-Book runterladen, aber nachdem ich es ausgelesen habe kann ich das Taschenbuch weitergeben oder weiterverkaufen - an wen auch immer. Geht das auch beim E-Book?

Also seid gespannt auf meine Einschätzung über dieses interessante Buch. Es wurde im übrigen für den Deutschen Jugendbuch Preis 2012 nominiert.
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samuel

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113

Freitag, 27. September 2013, 21:29

Schon der Klappentext von "iboy" lässt mich schaudern. Bin gespannt auf deine Einschätzung.

Ich kaufe viele (nicht alle) Bücher über den Internetversand. Einfach deshalb, weil man so an viele vergriffene, aber vor allem gebrauchte Bücher kommt und dadurch eine Menge Geld spart. Ich kann es mir leider nicht leisten, so gerne ich es täte, jedes Buch neu zu kaufen. Dazu ist einfach mein Lese-Volumen zu groß. Dennoch gebe ich jedes Jahr mindestens eine dreistellige Summe für Bücher aus. Wie viel genau, will ich nicht nachrechnen.

Bücher, die ich aber unbedingt neu besitzen möchte, kaufe ich mir im Buchhandel. Das geht schnell (und bestellte Bücher sind meistens schon am nächsten Tag in der Filiale) und so lasse ich noch genug Geld den hießigen Bücherläden.

Über E-Book-Reader denke ich zwar regelmäßig nach, habe aber für mich noch keine Gründe gefunden, warum ich einen haben sollte (außer die Platzproblematik). Eben, weil ich Bücher auch mal verleien will und was ist, wenn ich das Gerät wechsel? In wie weit hat Amazon noch Zugriff auf den Reader und kann Bücher löschen (wenn sich später etwa rechtliche Probleme ergeben)? Sind halt unsichere Fragen dabei. Außerdem sieht ein E-Book-Reader im Regal nicht so toll aus, wie eine komplette Buchreihe. Und ein Buch veträgt (aus Versehen) auch mal einen Wasserschaden oder die Sandkörner vom Strandurlaub. Wie ist das mit den Readern?

So bin ich immer noch bei der Papier-Ware. Und vollkommen zufrieden damit.

samuel.
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Choralix

Kaiser

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114

Freitag, 27. September 2013, 21:42

du sprichst mir aus der Seele. Durüber hinaus nennst du noch Argumente, über die ich nicht - oder noch nicht - nachgedacht hatte.

Was mit Iboy ist, weiß ich auch noch nicht. im Moment schaue ich das Fußballspiel FCA gegen M-Gladbach an. Momentan steht es 1:1.

Lg Choralix
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont. (Konrad Adenauer)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Choralix« (27. September 2013, 21:49)

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Choralix

Kaiser

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Sonntag, 29. September 2013, 09:21

iboy

· Titel: iboy
· Autor: Kevin Brooks
· Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
· Sprache: Deutsch
· ISBN-10: 3423248459
· ISBN-13: 978-3423248457
· Preis 8,95€
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Über den Autor:
Kevin Brooks, geboren 1959, wuchs in einem kleinen Ort namens Pinhoe in der Nähe von Exeter/Südengland auf. Er studierte in Birmingham und London. Sein Geld verdiente er lange Zeit mit Gelegenheitsjobs. Seit dem überwältigenden Erfolg seines Debütromans ›Martyn Pig‹ ist er freier Schriftsteller.
Für seine Arbeiten wurde er mit renommierten Preisen ausgezeichnet, u.a mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem Buxtehuder Bullen. Für den Deutschen Jugendliteraturpreis wurde er innerhalb von sieben Jahren fünf Mal nominiert und hat den begehrten Preis auch schon zwei Mal erhalten - 2006 für ›Lucas‹ und 2009 für ›The Road of the Dead‹. Seit 2011 schreibt er auch Kriminalromane für Erwachsene. (Quelle amazon.de)

Handlung:
Tom ist 16 Jahre alt und lebt in einer Hochhaussiedlung südlich von London. Verschiedene Gangs beherrschen die Gegend mit illegalen und kriminellen Machenschaften.
Als Tom von der Schule kommt, trifft ihn ein aus dem 30sten Stockwerk geworfenes iPhone, zerschmettert seinen Schädel und zersplitter in tausend Teile. Während der Notoperation können nicht alle Teile, die sich in sein Gehirn gebohrt haben entfernt werden. Als er aus dem Coma erwacht haben sich diese Teile mit seinem Gehirn verbunden und verleihen ihm ungeahnte Fähigkeiten. In den folgenden Tagen entdeckt Tom nach und nach diese Fähigkeiten und erlernt den Umgang damit.

Er bekämpft das Böse in seiner Siedung und unterstützt auf eigene Faust die Ordnungshüter. Es ist klar, dass es sich dadurch einige Feinde schafft.


Rezension:
Die Idee am Anfang ist gut. Deswegen habe ich das Buch gekauft und gelesen. Nach den ersten einleitenden Seiten kommt der Autor gleich zur Sache, ohne sich mit langweiligen Kleinigkeiten zu beschäftigen. Er beschreibt jede Situation, jede Person, jede Szene so, dass es noch genug Spielraum für die eigene Fantasie lässt. Das Buch ist in der ich-Form geschrieben und es liest sich nahezu von selbst. In eiem Ruscht ist man durch.

Die Idee am Anfang ist aber leider fast der einzige Höhepunkt. Sicher, es ist ein Judendbuch, empfohlen ab 14 Jahren, mit Action, wie bei Spiderman, Superman, Star Wars.... aber es will keine richtige Spannung aufkommen. Das was einen jugendlichen Jungen im richtigen Leben beschäftigt, die Zuneigung zu einem Mädchen, in diesem Fall zu Lucy, zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die Geschichte. Insgesamt würde ich 3 von 5 Sternen vergeben.

Trotzdem, iboy ist eine Kurzweilige Lektüre, die vom Leser nicht allzuviel fordert.

Viel Spaß

Choralix
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont. (Konrad Adenauer)
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samuel

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Samstag, 12. Oktober 2013, 10:48

Sergej Lukianenko "Die Ritter der vierzig Inseln"

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Autor: Sergej Lukianenko
Seiten: 400
Verlag: Heyne
ISBN-10: 3453266277
ISBN-13: 978-3453266278

Autor:

Der heute in Moskau lebende Schriftsteller wurde 1968 geboren und studierte in Alma-Ata Medizin, bevor er als Psychiater praktizierte. Seine schriftstellerische Tätigkeit begann mit der Erzählung von Kurzgeschichten, die er u.a. für das Magazin "Sputnik Junior" verfasste. In Deutschland erlangte er vor allem durch die Veröffentlichung seiner Wächter-Romane (Wächter der Nacht, Wächter des Tages...) Bekanntheit. Die ersten Bände dieser Reihe wurden mit großem Erfolg verfilmt. Einige seiner Werke haben bis heute noch nicht den Weg in die deutsche Übersetzung gefunden. Im Jahre 2012 erschien sein letzter Roman "Wächter des Morgen" in Deutschland.

Handlung:

Dima lebt in einer russischen Kleinstadt, bis er sich für ein Zeitungsbild zu Verfügung stellt - mit dem Klicken des Auslösers findet er sich plötzlich auf einer von vierzig Inseln im Nirgendwo wieder. Schnell stellt er fest, dass auf jeder Insel eine Burg steht und deren Wachtürme von Insel zu Insel mit Hängebrücken verbunden sind. Auch auf den anderen Inseln sind Jungen wie er auf dieselbe Art und Weise gelandet. Doch anstatt sich gegenseitig zu helfen, beginnen sich die Jungs auf den Brücken mit Schwertern zu bekriegen, denn: Nur wer zuletzt über alle Inseln herrscht, kommt zurück zur Erde. (Amazon.de)

Rezension:
Sergej Lukianenko weiß, wo genau er seine Leser packen muss und vor allem, womit. Auch sein Science-Fiction-Roman "Die Ritter der vierzig Inseln" , welcher 2009 in deutscher Sprache erschien, beweist, dass er nicht umsonst zu einem der größten Autoren der russischen Fantasy-Literatur gehört, ist diese Geschichte doch wieder genau so spannend und packend, wie man es von ihm gewohnt ist. Und so bin ich schon mit den ersten Zeilen in eine wahrhaft phantastische, aber auch grausame Welt versunken, nahezu gefesselt an den papiernen Seiten, wie der Hauptprotagonist Dima, 14 Jahre alt, der sich im Gegensatz zu mir von dieser jedoch nicht mehr lösen kann. Er landet, nachdem er fotografiert wurde, von einer Sekunde zur anderen, auf einer Insel, die zu einer Inselgruppe von 40 Eilanden gehört, und muss fortan dafür kämpfen, am Leben zu bleiben. Denn, nur die Gruppe Kinder, allesamt im Alter von 11-18 Jahren, länger hat dort noch niemand überlebt, so heißt es, die alle anderen Inseln erobert, hat die Möglichkeit auf die Erde, in die reale Welt, wieder zurückzukehren. Und so beginnt eine immer schneller verlaufende Geschichte, während der Dima und seine neuen Freunde immer wieder an ihre Grenzen der Belastbarkeit geraten.

Das Grundprinzip dieser Geschichte ist vergleichsweise einfach. Man nehme eine Art andere Dimension, verfrachte dabei den Hauptprotagonisten in diese und lasse ihn, im Laufe der Geschichte an seinen Erfahrungen wachsen, immer beobachtet, immer wieder mit plötzlichen und unvorhergesehenen Ereignissen konfrontiert und dann zuletzt dem Hauptfeind, so man einen hat, gegenübertreten. Fast zu einfach und alles schon einmal irgendwie da gewesen, trotzdem oder gerade deswegen hat es Lukianenko mit "Die Ritter der vierzig Inseln" einen wahrhaft phantastischen Roman zu verfassen, der jede Minute Zeit wert ist, die man mit ihm verbringt. Lange ist das nicht, die Zeilen fliegen nur so dahin. Ich habe für die 400 Seiten nur 2 Tage gebraucht, das ist selbst für mich ein enormes Tempo. Der russische Autor schreibt in gewohnt flüssiger Weise und der Leser selbst wird zumindest gedanklich in diese Welt der vierzig Inseln eingesogen und fast ist es so, als würde er die Kämpfe von Dima, seinen Freunden und Feinden am eigenen Leib durchleiden. Bezeichnend wieder für diesen Roman ist, dass man nicht nur Sympathie für den Hauptprotagonisten empfindet, sondern eben auch für dessen Feinde oder Gegner, deren Ziel und Auflösung für den Leser nur eines sein kann. Gruselig und packend interessant.

Manche Figuren bleiben ein wenig blass, über viele hätte ich gerne mehr erfahren, aber dann wäre wohl aus "Die Ritter der vierzig Inseln" eine Buchreihe geworden. Was mich persönlich nicht stören würde, so aber hat man trotzdem eine stimmige und in sich abgeschlossene Geschichte, die es sich lohnt zu lesen. Ein zwei kleinere Sprünge finden sich und das Ende ist mir leider etwas zu kurz geraten, trotzdem tut dies dem Lesevergnügen kein Abbruch. Wobei man nicht wirklich von Vergnügen sprechen kann, dazu ist der Roman einfach zu fesselnd, packend und in Teilen gruselig, wenn auch die Düsternis und Beklemmung, die der Autor durch schriftstellerische Kunstgriffe über die gesamte Geschichte erreicht, nicht ganz so groß ist, wie beim "Schlangenschwert". Da hatte ich das Gefühl, das Buch ab und zu zur Seite legen zu müssen, während ich mich hier ohne Unterbrechung der Handlungen auf den vierzig Inseln hingeben und in diese Welt versinken konnte. Von den vier Romanen, die ich von Lukianenko bisher gelesen habe, ist dies der, den ich als für mich genau die richtige Mischung aus Grusel und Spannung empfand. Nur deshalb konnte ich dieses Buch quasi in einem Rutsch durchlesen, was mir beim "Schlangenschwert" nicht so ganz gelingen wollte.

Für alle Fantasy/Science-Fiction-Liebhaber ist dieses Werk unbedingt zu empfehlen, aber auch für die jenigen, die wissen wollen, wie eine böse Variante der "Truman-Show, einer etwas anderen Art" aussehen könnte.

Dieses Werk gibt es inzwischen auch als Taschenbuch zu kaufen, mit einem etwas anderen (auch passenden) Cover.

LG samuel
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Samstag, 12. Oktober 2013, 15:46

:thx:
Irgendwie erinnert mich die Geschichte an die Filme:

Die Tribute von Panem und
Battle Royale 1+2
wobei letztere etwas blutiger sein dürften.
Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben,
aber es hat nur genau so viel Sinn wie wir ihm geben.
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samuel

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Samstag, 12. Oktober 2013, 21:32

Hier ging es schon einmal um Lukianenkos "Die Ritter der vierzig Inseln".

Vor dem Kino-Besuch gestern, hatte ich ein wenig Zeit und konnte mich wieder einmal nicht zurückhalten.
Darum liegen jetzt folgende Neuzugänge bei mir. Enders Biografie in zweifacher Ausführung. :lol:

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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »samuel« (13. Oktober 2013, 16:15)

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samuel

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Mittwoch, 23. Oktober 2013, 08:18

Heute möchte ich euch einen Teil meiner Amazon-Wunschliste vorstellen oder zumindest das, was ich vorhabe, nächstes Jahr u.a. zu lesen.

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Mittwoch, 23. Oktober 2013, 23:18

The Lost Boy: A Search for Life, a Triumph of Outback Spirit by Robert Wainwright

Eine wirklich tragische Geschichte mit wahrem Hintergrund.
Die Geschichte ist mir mal in einem TV Bericht über Down Under untergekommen.

Zitat

Little Boy Lost
In October 1993 eight year old Clinton Liebelt went missing from Dunmarra Roadhouse. He'd gone off on his motorbike to pursue his father to help find an
escaped horse. He knew to "follow the sun" to get home from his adventures and to never never cross the Stuart Highway into the inhospitable country.
But on this occasion he did, sparking the biggest manhunt in the Territory.
As the search in searing heat progressed, it appeared Clinton was "following the sun" for the way home, unaware as he had crossed the highway, he was
heading further away.
Hundreds joined in the search, from army volunteers and passing tourists, to footballers abandoning a match at Katherine. All knew hours meant the
difference between life and death. A make-shift camp of some 1200 people sprang up on the side of the road.
It began as a desperate search for life, but as one searingly hot day followed another, it became obvious they would now recover the body of a small boy
from the wilderness. And so it was. The search ended in tragedy.
Years later the epic search has been recorded as true mateship – Australia’s national identity is alive and well. The story “The Lost Boy’ by journalist
Robert Wainwright who was there at the time is available at Dunmarra Wayside Inn.
Quelle

Hier noch ein Bericht über den Fund des Jungen
http://www.darwinshoes.com.au/darwin-sho…erritory-scrub/
Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben,
aber es hat nur genau so viel Sinn wie wir ihm geben.
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