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samuel

Überlieferer der Zeit

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Freitag, 10. April 2015, 22:54

Kurzblick

Langsam bin ich wieder in der Lage Rezensionen zu schreiben, nachdem ich krankheitsbedingt eine Zwangspause einlegen musste. Nicht mal lesen (oder zumindest so, dass es für mich produktiv gewesen wäre) konnte ich da. Das ist vorbei also kann's auch hier weitergehen.

Bevor ich aber zu einer neuen Rezension komme (Das zweite "Rico, Oskar..."-Buch von Andreas Steinhöfel lese ich gerade aus.), hier eine neue Kategorie.

Ich nenne sie Kurzblick und möchte dort in einem schnellen Überblick möglichst viele Bücher zu einem speziellen Thema vorstellen. Entstanden ist die Idee für eine Freundin, die Bücher für die Uni brauchte und eine Liste wollte. Die bekommt ihr hier in abgewandelter Form.

Das erste Thema dieser Übersicht ist der Zweite Weltkrieg.

Tadeusz Sobolewicz: Aus der Hölle zurück. Von der Willkür des Überlebens im Konzentrationslager.
Das hier ist ein sehr bedrückender Überlebensbericht eines Polen, der eine Odyssee durch verschiedene Konzentrationslager überlebte, u.a. Auschwitz. Nach dem Krieg wurde er Schauspieler auf verschiedenen Theaterbühnen und heute führt er durch das Konzentrationslager Auschwitz und hält Vorträge vor Jugendlichen. Als mein Bruder mit seiner Klasse Auschwitz besuchte, hat er ihn getroffen, muss ein eindrucksvoller Mann gewesen sein.

Hans Peter Richter: Damals war es Friedrich
Das ist wohl ein Klassiker unter den Kinder- und Jugendbüchern und handelt von einer Jungenfreundschaft zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Beide Jungen wachsen jeweils als Einzelkinder im selben Mietshaus auf, werden Freunde, sind gleichalt. Doch Friedrich ist Jude und mit der Machtübernahme der Nazis zerbricht die heile Kinderwelt. Die Freundschaft bleibt intakt, bekommt aber Risse. Schließlich kommt es zur Katastrophe.

Leon Leyson: Der Junge auf der Holzkiste

Leon Leyson war einer der Juden, die Oskar Schindler mit seiner Liste vor dem sicheren Tod rettete. Er war einer der Jüngsten, eigentlich zu klein, um in der Fabrik zu arbeiten. Er war 13 Jahre alt und musste, um an die Maschinen heranzukommen, immer auf einer Holzkiste stehen. Leon Leyson erzählt hier vom Lageralltag, der ständigen Todesgefahr und seinem persönlichen Helden Oskar Schindler.

Katrin Himmler: Die Brüder Himmler. Eine deutsche Familiengeschichte.
Das ist hier eine mal ganz andere Perspektive und zwar die Geschichte Heinrich Himmlers und seiner Brüder. Wie sie aufwuchsen, wie sie erzogen wurden und lebten. Wie konnte aus einem Kind in einem verhältnismäßig bürgerlichen Haushalt einer der grausamsten und unberechenbarsten Massenmörder der deutschen Geschichte werden? Wie viel macht Erziehung aus? Katrin Himmler recherchiert hier die Geschichte ihres Großonkels, für den es kein Mitleid für die Verfolgten gab, dessen Weg schon in seiner Jugend in eine bestimmte Richtung zeigte. Eine persönliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und einer beklemmenden Familiengeschichte.

Lion Feuchtwanger: Die Geschwister Oppermann

Der Jude Gustav Oppermann feiert seinen 50. Geburtstag. Man hofft, dass die völkische Bewegung abflaut. Aber die Barbarei nimmt schlagartig zu, nachdem Hitler zum Reichskanzler ernannt worden war. [...] Die Personen des Romans reagieren unterschiedlich. Gustav leistet Widerstandsarbeit und stirbt daraufhin an den Folgen eines Konzentrationslageraufenthaltes. Ohne Beachtung der Demütungen wandelt Martin sein jüdisches Geschäftshaus in ein deutsches Möbelhaus um und holt sogar aus der Situation Vorteile für sich heraus. Liselotte, seine Frau, schämt sich vor ihm und ihrem halbjüdishen Sohn, eine Deutsche zu sein. Ihr Sohn Berthold wählt lieber den Tod, als seine Ansichten vor seinem nationalsozialistischen Lehrer zu verleugnen. Liselottes Bruder steht zu seinen linksgerichteten Freunden und wendet sich gegen die Regierung. Rektor Francois versucht erst, sich mit dem neuen System zu arrangieren, als er aber merkt, dass er dieses mit sich selbst nicht mehr vereinbaren kann, nimmt er den Verlust seines Postens und damit Armut in Kauf.

Philippe Grimbert: Ein Geheimnis

Als Einzelkind hat es Philippe nicht leicht. Schmächtig ist er, nicht der talentierte, kräftige Sohn, den seine Eltern – beide begeisterte Sportler – gern gehabt hätten. Auch der große Bruder, den er sich in seinen Tagträumen herbeiphantasiert, kann nicht helfen: Kein Stolz, nur Enttäuschung und Leere liegen im Blick des Vaters. Philippe ist 15, als ihm Louise, eine enge Freundin der Familie, ein über lange Jahre gehütetes Geheimnis enthüllt. Die Grimberts sind Juden. Und sie haben das Leben im besetzten Paris keineswegs so unbeschadet und ereignislos überstanden, wie sie ihren Sohn glauben machen wollen. Behutsam wird Philippe an eine vor seiner Geburt liegende, von allen verdrängte Vergangenheit herangeführt, in der es den großen Bruder seiner Phantasie tatsächlich gegeben hat. Jetzt – fast 50 Jahre später – hat sich der Autor Philippe Grimbert entschieden, die bewegende Geschichte seiner Familie aufzuschreiben.

Jens Ebert: Feldpostbriefe aus Stalingrad

Hier hat man die Feldpostbriefeder Soldaten gesammelt, welche sehr schön die Stimmung zeigen. Vom Anfang der Schlacht im ungebremsten Optimismus und Begeisterung über Resignation und Enttäuschung, Wut über die Führung am Ende der Schlacht. Hier erfährt man viel über die Lage, persönlichen Hoffnungen, Wünsche und Ängste der einfachen Soldaten, die später eingekesselt waren und mit ihrer Kapitulation den Beginn des Endes des Zweiten Weltkrieges einläuteten.

Hermann Vinke: Fritz Hartnagel - Der Freund von Sophie Scholl
Wenn man vom Widerstand gegen Hitler hört, ist natürlich Sophie Scholl ein großes Thema. Doch, wie sieht es aus mit den Menschen um die Scholl-Geschwister herum? Wie mit den ganz nahestehenden Personen, wie eben z.B. Sophies freund Fritz Hartnagel. Wie tief war er im Widerstand verstrickt und beteiligt? Wie war Sophie scholl neben ihren politischen Aktivitäten auch zu anderen Menschen? Welche Rolle spielte die Beziehung im Leben der beiden und wie war Sophie Scholl als Mensch? Aus Schriftstücken und Briefen ist hier ein eindrucksvolles Portrait entstanden.

Michael Morpurgo: Freund oder Feind
Dieses Mal ein Kinderbuch, was die Geschehnisse um die Kinderlandverschickung in England sehr schön aufzeigt. Wie gesagt, ein Kinderbuch aber wunderbar beschrieben, die Freundschaft zweier Jungen. Diese entdecken eines Tages, wie zwei feindliche Piloten abgeschossen werden und abstürzen und sind anfangs skeptisch. Sollen sie sie ausliefern? Doch, mit der Zeit werden aus Feinden vielleicht nicht Freunde aber das Feindbild bekommt heftige Risse. Was nun? Eine schöne spannende Kindergeschichte, die viel erklärt und zugleich viele Fragen aufwirft.

Jacques Lederer: Groß und klein
Hier eine Geschichte einer Jungenfreundschaft im besetzten Paris. Der eine ist groß und stark, der andere klein und schmächtig. Zusammen verbindet sie eine typische Jungenfreundschaft. Doch, einer von beiden ist Jude und bald kehrt sich das verhältnis um, denn der andere Junge ist natürlich dann in einer stärkeren Position. Doch auch der trägt ein Geheimnis in sich. Eine Freundschaft, die zerbröckelt aber irgendwie nicht ganz zerfällt im besetzten Paris.

Erwin Wickert: John Rabe - Der gute Deutsche von Nanking
Im Zweiten Weltkrieg erobern japanische Truppen die chinesische Hauptstadt. Dies ist der Beginn eines beispiellosen Massakers, doch John Rabe, deutscher Geschäftsmann, Handelsvertreter und Nazi kann nicht darüber hinwegsehen und hilft den Chinesen, wo er kann. Wer war dieser Mensch, der sich über den Nationalsozialismus falsche idealisierte Vorstellungen machte, Menschlichkeit bewahrte und selbstlos für das leben von Zivilisten kämpfte? Ein Oskar Schindler für Asien? John Rabes Tagebücher erzählen, ergänzt von Kommentaren von dieser Zeit. Auch hier, ein eindrucksvolles Portrait.

"Lauf, Junge lauf" von Uri Orlev stelle ich jetzt mal nicht vor, da es hier schon erwähnt wurde, kann ich aber ebenso empfehlen.

Wibke Bruhns: Meines Vaters Land
Auch hier wieder Familiengeschichte. Nach dem gescheiterten Attentat der Gruppe um Stauffenberg wird auch Hans Georg Klamroth, Abwehroffizier vor dem Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet. Jahre später sieht seine Tochter Wibke Bruhns, Journalistin, Bilder der "Gerichtsverhandlung" im Fernsehen und erkennt einen Mann, den sie kaum als ihren Vater erkennt. Die Bilder lassen sie nicht mehr los und sie beginnt zu recherchieren, taucht dabei tief in ihre Familiengeschichte ein.

Marianne Fredriksson: Simon
Jede Familie hat ein Geheimnis und von diesem ahnt Simon schon in seiner Kindheit. Denn, er gehört anscheinend nicht in diese Familie. Seine Eltern einfache Leute, Handwerker, Macher und er schöngeistig interessiert, musikalisch begabt. Simon weiß nicht, dass er jüdischer Abstammung ist, seine Eltern verschweigen ihm seine Herkunft. Die Schatten des krieges werfen trotzdem ihre Fänge über Göteborg und das neutrale Schweden, seine Heimat. Simon sieht das, ahnt aber nicht, was das für ihn bedeutet, wo die Regierung schon klammheimlich Listen anfertigt, nur für den Fall der Fälle. Und dann freundet sich der Junge auch noch mit den gleichaltrigen jüdischen Isaak an. Die Verbindung zweier Familiengeschichten beginnt. Langsam zuspitzend auf eine persönliche Katastrophe hinauslaufend.

Clara Asscher-Pinkhof: Sternkinder
Immer mehr schränken Verordnungen und Gesetze das Leben der Juden im Deutschen Reich ein und schließlich müssen sie sogar einen Stern tragen, um überall erkennbar zu sein. Wie war dies, für die betroffenen Kinder? Wie ertrugen sie diese Demütigungen und wie versuchten Mütter und Väter dies zu erklären. Situationen, die sie nicht einmal selbst fassen konnten? Wie war es als Sternkind stigmatisiert, gezeichnet zu sein? Pinkhof erzählt hier die Geschichte verschiedener Kinder. Zwischen Hoffen und Bangen, Mut und Angst aus den Augen von Kindern.

Henry Winterfeld: Timpetill - Die Stadt ohne Eltern
Diese Geschichte hat direkt nichts mit dem Zweiten Weltkrieg zu tun, ist aber durch seine Entstehungsgeschichte interessant und durch die Geschichte des Autoren, die im Anhang erklärt wird. Denn, Winterfeld war Jude und musste mit seiner Familie aus Deutschland/Österreich fliehen. Seinem Sohn, zwölf Jahre alt, erzählte er am Krankenbett (Masern oder Scharlach) diese Geschichte zur Aufmunterung und nahm ihn gleich als Helden für diese Geschichte. Liest sich sehr schön.

Die Bücher, die ich hier empfehle, habe ich, wie auch die sonst ausführlich vorgestellten, alle gelesen. Ich schreibe hier über nichts, was ich nicht kenne.

Demnächst wird es aber wie gesagt auch wieder eine ausführliche Rezension geben.

samuel
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samuel

Überlieferer der Zeit

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Samstag, 11. April 2015, 23:17

Heute zwei Bücher über das Reisen.

Pia Volk - Mama, sind wir bald da?

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Titel: Mama, sind wir bald da?
Autorin: Pia Volk
ISBN: 978-3-451-30927-4
Seiten: 239
Verlag: Herder

Autorin:
Pia Volk lebt und arbeitet als freie Autorin in Leipzig, wenn sie nicht gerade irgendwo in der Welt unterwegs ist. Sie schreibt für verschiedenen Zeitungen u.a. für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Süddeutsche, Zeit und Spiegel-Online.

Handlung:
Pia Volk folgt der Stimme ihres Herzens. Als ihr Sohn Paul zweieinhalb Jahre alt ist, durchqueren beide gemeinsam die Wüste Australiens von Süden nach Norden. Mit fünf kennt Paul die Nachtzüge nach Schweden und so ziemlich jedes Verkehrsmittel in Thailand - auch jene, die nie einen TÜV sehen. In Japan kämpft er gegen Ninjas und in Kalifornien gegen die Tücken eines Wohnmobils. Nun ist er neun Jahre alt, und die Welt ist für ihn grenzenlos. Neulich sagte er: Mit einem Flugzeug kann man überall hinkommen, man muss nur einen Koffer packen und losfahren. Ein bezauberndes Buch über zwei, die sich aufmachen, das Leben zu erfahren. (Klappentext)

Rezension:
Rucksack-Reisen mit Kind. Geht das? Darf man das? Setzt man sich damit unnötigen Gefahren aus, zumal mit Kleinkind? Pia Volk macht sich darüber Gedanken und reist nach der Geburt ihres Sohnes zum ersten Mal als Pauschaltourist. Eine Form der Reise, die sie stets abgelehnt hat. Es ist alles von vorne bis hinten organisiert und geht trotzdem oder gerade deswegen promt schief. Und so organisiert die Autorin mit Paul im Gepäck ihre Reisen wieder selbst und öffnet ihrem Sohn so ganz nebenbei die Welt und sich selbst die Mutter-Rolle, einen ganz eigenen besonderen Zugang zum Kind. Denn, Reisen fordern heraus, Dinge passieren und manches Mal ist Pia Volk kurz davor zu kapitulieren. Doch, die Reiselust und Lust am Leben und dem Unterwegs-sein ist stärker. Und so ganz nebenbei wächst Paul ebenfalls in diese Rolle rein.

Dieses kleine Büchlein ist viel mehr als ein Reisebericht, eher vielleicht ein Selbstfindungsbericht durch Reisen. Ein Erfahrungsbericht, der ermutigt, etwas auszuprobieren und nicht stehen zu bleiben, etwas zu wagen und dadurch zu wachsen. Pia Volk zeigt, wie einfach und aufregend dies sein kann. Positiv, lebensbejahend aber auch ehrlich ohne Fragen und Probleme zu verschweigen. Reisende werden dies verstehen, alle anderen bekommen vielleicht Lust, es Pia Volk nachzumachen. Denn, an die Reisen mit seiner Familie erinnert man sich sein Leben lang. Ob nun Pauschal oder nicht.

Lars Lilienthal/Svenja Lilienthal - In 50 Wochen um die Welt

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Autoren: Lars Lilienthal/Svenja Lilienthal
Titel: In 50 Wochen um die Welt - Eine Familie unterwegs zu sich selbst
ISBN: 978-3-466-37105-1
Seiten:240
Verlag: Kösel

Autoren:
Lars Lilienthal wurde 1972 geboren und absolvierte eine Ausbildung zum Industrieelektroniker und studierte anschließend Fotografie und Medientechnik in Köln. Von 2002 bis 2009 war er Geschäftsführer eines Postkarten- und Kalenderverlages und arbeitet seitde, aös freiberuflicher Fotograf und Grafiker.

Svenja Lilienthal wurde 1974 geboren und ist gelernte Arzthelferin und medizinisch-technische Assistentin. 2005 eröffnete sie ein Brautmodengeschäft und ist seitdem selbstständige Einzelhändlerin.

Zusammen haben sie zwei Söhne im Alter von zehn und sieben Jahren.

Homepage der Familie mit Fotos und dem Verlauf der Weltreise: http://www.4reisen.net/buch-zur-reise/

Handlung:
Alltagsroutinen machen stumpf und lassen die Lebenszeit an einem vorbeirasen. Familie Lilienthal nahm deshalb eine Auszeit von ihrem geregelten Leben in Leverkusen und ging auf Weltreise. Ein Jahr Pause von allen Gewohnheiten. Mit dabei der Bildungsauftrag, Sohn Noah zu unterrichten. Die Wochentage haben keine Bedeutung mehr - jeder neue Tag ist eine Wundertüte, gemeinsames Staunen der rote Faden. Ausführlich werden die Motive und die Machbarkeit des Projektes beschrieben - sowie die Erfahrungen der Heimkehrer. Die wunderbare Reise einer Familie zu sich selbst. Zur Nachahmung empfohlen. (Klappentext)

Rezension:
Das ist sie wirklich. zur Nachahmung empfohlen. Doch, wie organisiert man so etwas? Zumal mit schulpflichtigen Kind. Wie überzeugt man Freunde, Verwandte, den Partner oder Schulbehörden? Welche Kosten komen auf einem zu? Was muss man beachten? Was sollte man schon in der Heimat regeln? Worauf muss man sich einlassen, worauf gefasst sein und was passiert, wenn etwas nicht so passiert wie geplant? Was bei einem Unfall oder Krankheitsfall machen? Was, wenn ein Teil der Reiseplanung kurzerhand geändert werden muss? Diese und andere Fragen stellen sich die Lilienthals, planen und organisieren fast zwei Jahre ihren großen Traum. Der geht in erfüllung und so entstand ein phantastischer Reisebericht über das reisen mit Kind und Kegel um die Welt. Der Leser begleitet die Familie durch Indien und schläft auf Flughäfen, zittert im ausländischen Krankenhaus und spürt Montezumas Rache. Und eine gehörige Portion Lust es den Vieren nachzutun.

Ich habe diesen Erfahrungsbericht mit Freude gelesen und das ist jetzt nicht nur meiner beruflichen Natur geschuldet. Lebt doch die Familie einen Traum, den viele haben aber eben nur träumen und dann doch vor den Unwägbarkeiten einer solch gewaltigen "Aufgabe" zurückschrecken. Denn, ein Jahr so zu reisen, erfordert Kraft und Durchsetzungsvermögen, Durchhaltevermögen und Vertrauen in sich selbst. Den Lilienthals ist dies gelungen. Ein ermutigender, positiver bejahender Bericht über das Reisen und den Zusammenhalt einer Familie.
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samuel

Überlieferer der Zeit

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Mittwoch, 15. April 2015, 16:30

Neu gekauft...

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Damiano

Torwächter

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364

Donnerstag, 16. April 2015, 10:16

Danke für den Tipp! Scurati habe ich gleich bestellt, Sacro Pop ist auf der Wunschliste.

Liebe Grüße,

Damiano
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samuel

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Samstag, 25. April 2015, 12:49

Neu gekauft...

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Und forenunrelevant:
Jürgen Todenhöfer: Inside IS - 10 Tage im Islamischen Staat
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samuel

Überlieferer der Zeit

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Samstag, 25. April 2015, 15:49

Luca die Fulvio "Das Kind, das nachts die Sonne fand"

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Titel: Das Kind, das nachts die Sonne fand
Autor: Luca di Fulvio
ISBN: 978-3-404-17180-4
Seiten: 830
Verlag: Bastei Lübbe

Autor:
Luca di Fulvio wurde 1957 geboren und studierte nach der Schule Dramaturgie. Anschließend war er Mitglied des Livingf Theatre in London, bevor er 1996 seinen ersten Roman in Italien veröffentlichte. Der in Rom lebende Schriftsteller, dessen Werk "Der Junge, der Träume schenkte" 2011 ins Deutsche übersetzt wurde, beschäftigt sich dabei immer wieder mit Problematiken wie Gewalt gegen Frauen oder das Leben der Emigranten im Noew York der 20er Jahre. "Das Kind, das nachts die Sonne fand" ist sein dritter Roman, der im deutschsprachigen Raum erscheint.

Handlung:
Raühnval, ein opulentes Herrschaftsgebiet in den Ostalpen. Dort führt der junge Marcus ein priviligiertes Leben als Sohn des Landesfürsten. Bis zu dem Tag, als bei einem Massaker seine Familie und alle übrigen Burgbewohner ermordet werden. Marcus überlebt dank der Hilfe Eloisas, der Tochter der Hebamme, und findet Aufnahme bei den Dorfbewohnern. Doch die Herrschaft eines grausamen neuen Fürsten lässt bald einen kühnen Plan in ihm reifen: Marcus will für ein Leben in Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen, für sich und für die übrigen Leibeigenen des Reichs. Ein Vorhaben, das ihn erneut mit den dunkelsten Seiten des menschlichen Seins konfrontiert. Und ihm abermals das Kostbarste zu entreißen droht... (Klappentext)

Rezension:
Wenn ich Geschichte lesen möchte, greife ich meistens zu Sachbüchern, da ich nicht möchte, dass historische Fakten allzu sehr verdreht werden. Dann nämlich besteht die Gefahr, nicht mehr zwischen geschehenes und erfundenem unterscheiden zu können. Doch, habe ich mich dieses Mal an das neueste Werk von Luca di Fulvio gewagt, dessen andere Bestseller ich bisher unbeachtet gelassen hatte.

Der italienische Autor nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise ins tiefste Mittelalter, genauer 1407, wo der 9-jährige Marcus als Sohn des Landesfürsten von Raühnval ein umsorgtes Leben führt. Er schläft in einem echten Bett, ist nie hungrig und wird von seinen Eltern nach allen Regeln erzogen, die ihn später zum Nachfolger seines Vaters werden lassen sollen. Marcus ahnt nichts von der Welt da draußen, wo die Bewohner der Dörfer in Armut leben und mit den einfachsten Mitteln zurechtkommen und von dem leben müssen, was Feld, Wald und Tiere hergeben. Doch, der Fürst ist gerecht und das Leben einigermaßen erträglich. Doch, auf einmal ändert sich alles. Die Herrscherfamilie fällt einem Massaker zum Opfer und nur Markus wird gerettet durch die mutige Tat von Eloisa, einem kleinen Mädchen seines Alters. Doch nun, aller Privilegien beraubt, muss er ums Überleben kämpfen. Für ihn heißt das, lernen, wie ein einfacher Mensch zu leben und zu arbeiten. Die Vergangenheit lässt ihn jedoch keine Ruhe. Der grausame neue Fürst hat, ohne von der wahren Identität des Jungen zu ahnen, im ständig in Blick, wie alle anderen Leibeigenen auch. Doch Marcus lernt sich zu behaupten und in seinem Inneren entwickelt er einen kühnen Plan.

Ein atemraubendes Historienstück, Abenteuer und Krimi zugleich und eine beeindruckende Zeitreise. Auch, wenn es Raühnval nicht wirklich gegeben hat. Doch, so oder ähnlich hätte es sich durchaus abspeielen können als in Mitteleuropa noch das Heilige Römische Reich Deutscher Nation existierte und unzählige Fürsten um die Vormachtstellung im Reich kämpften und Komplotte mit- und gegeneinander schmiedeten. Der Unterschied zwischen Landbevölkerung und herrschenden Adel wird hier sehr schön und detailliert dargestellt, die Charaktere sind vielschichtig und nicht statisch. Tatsächlich ist die Wandlung, die Luca di Fulvio vor allem Marcus/Mikhail zuschreibt, beeindruckend beschrieben, was auch für die übrigen Protagonisten gilt. Tatsächlich versinkt man in diese Welt, leidet mit, hofft und bangt, so dass die über 800 Seiten schnell verfliegen.

Ein sehr guter Historienroman, über einen Jungen, der nachts die Sonne fand.

samuel.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »samuel« (25. April 2015, 15:59)

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Hibiki

Hüter des Lichts

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Samstag, 25. April 2015, 15:57

Dein ISBN-Link läuft ins Leere :zwinkern:.
Das Buch hab' ich auch auf den Plan, weiß nur nicht, wann ich dazu komme; es stehen noch so viele Bücher an - alles dicke Schinken :sick:.
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samuel

Überlieferer der Zeit

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Samstag, 25. April 2015, 16:02

Jetzt dürfte es funktionieren.

Zitat

Das Buch hab' ich auch auf den Plan, weiß nur nicht, wann ich dazu komme; es stehen noch so viele Bücher an - alles dicke Schinken :sick:.


Ja, ich versuche gerade meinen SuB an Wälzern (also ab 500 Seiten) abzubauen, damit ich im SuB-Regal mal ein wenig Platz schaffen kann. Diesen Monat schaffe ich aber vermutlich nur noch ein kleineres Buch.
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Damiano

Torwächter

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369

Samstag, 25. April 2015, 23:51

Deine Rezension zu di Fulvio überrascht mich. Hattest du damals auch "Der Junge, der Träume schenkte" gelesen? Den fand ich nämlich überhaupt nicht gut. Klischee reihte sich an Klischee, eine kitschig-naive Story und ein in meinen Augen unterdurchschnittlicher Schreibstil. Dazu nerven mich diese immer gleichen Titel, aber das könnte auch am deutschen Verlag liegen. Der vierte Roman soll ja gerüchteweise "Das Baby, das nach Rosen duftete" heißen. ;-)
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samuel

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Sonntag, 26. April 2015, 00:08

Deine Rezension zu di Fulvio überrascht mich. Hattest du damals auch "Der Junge, der Träume schenkte" gelesen? Den fand ich nämlich überhaupt nicht gut. Klischee reihte sich an Klischee, eine kitschig-naive Story und ein in meinen Augen unterdurchschnittlicher Schreibstil. Dazu nerven mich diese immer gleichen Titel, aber das könnte auch am deutschen Verlag liegen. Der vierte Roman soll ja gerüchteweise "Das Baby, das nach Rosen duftete" heißen. ;-)
Nein, ich habe noch nichts weiter von di Fulvio gelesen, eben wegen meiner Abneigung von historischen Romanen. Wenn ich Historisches lese, ist es normalerweise gleich ein Sach- oder Fachbuch. Deshalb kann ich zu den anderen beiden Büchern auch nichts sagen. Ich habe "Der Junge, der Träume schenkte" im Laden nur zum Vergleich kurz durchgeblättert und das wenige, was ich gesehen habe (einzelne Abschnitte) schienen sich tatsächlich vom Schreibstil her zu unterscheiden. Aber wie das gesamt wirkt, kann ich nicht sagen. Die gleichen Titel und die Aufmachung finde ich, gestaltungstechnisch, schön, wenn auch es vielleicht besser geht. Da ich aber selbst in solchen Dingen unkreativ wäre, halte ich mich da lieber zurück. Wie im Vergleich dazu die italienischen Ausgaben aufgemacht sind, weiß ich nicht. Kennt sich da hier jemand aus?

Hier hat mir die Geschichte gefallen, ich fand sie schlüssig und glaubwürdig. Vielleicht nicht höchste Literatur aber im Großen und Ganzen eine runde Sache. Da verzeihe ich dann auch stilistische und "fachliche" Fehler.

Ob ich allerdings jemals dazu komme, über die anderen di Fulvio Romane nachzudenken, weiß ich nicht. Dazu sind mein Stapel ungelesener Bücher und meine Wunschliste einfach zu groß. :)
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samuel

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371

Dienstag, 28. April 2015, 18:58

Mal etwas für die Statistik-Freaks unter euch. Mir war gerade langweilig.

33 Bücher innerhalb von 4 Monaten gelesen.
Macht durchschnittlich 8,25 Bücher pro Monat.
Pro Woche 2,06 Bücher.

Insgesamt waren das bisher 10865 Seiten. Das momentane Buch nicht mitgerechnet, ebenso Sprach- und Zeichenlernbuch nicht.
Wir haben die 18. Kalenderwoche. Das macht 603,6 Seiten pro Woche und 86,2 Seiten pro Tag.

Bald kommt wieder eine neue Aktion.
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itsy

unregistriert

372

Dienstag, 28. April 2015, 19:10

I have been reading a lot more since the start of February. In total since the start of the year I have read 7456 pages in 13 books (and 150 pages into the 14th). However, I still waste too much time on the computer... :(
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Musicmiles

Imperator

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373

Dienstag, 28. April 2015, 20:15

@Itsy i know that problem very well too...
Bei mir waren es dieses Jahr erst drei neue Bücher, wobei ich alte zum x-ten Mal gelesen habe wie zum Beispiel "Ender's Shadow".
Musicmiles
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samuel

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Dienstag, 28. April 2015, 20:23

Du, ich würde sehr gerne einige Bücher, die ich bereits gelesen habe, nochmal lesen. Aber erstens steht ein Großteil davon in Leipzig und zweitens habe ich leider nicht die Zeit dazu.
Dazu gibt es zu viele Neue, die ich noch lesen möchte. Das nächste von Fitzek z.B. ist schon angekündigt.
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Musicmiles

Imperator

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375

Dienstag, 28. April 2015, 21:23

Bei mir ist es bei den Ender-Büchern eben so, dass ich die zum Englisch lernen bzw. verbessern nutze und deshalb öfters lese. Ansonsten bin ich halt eher kauffaul und bekomme deshalb auch nicht so viele neue Bücher.
Musicmiles
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samuel

Überlieferer der Zeit

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Mittwoch, 6. Mai 2015, 07:31

Normalerweise stelle ich hier bewusst keine politischen Bücher vor. Der Rahmen ist in CW einfach nicht gegeben und so bleibt es meist bei Kinder-/Jugendbüchern oder welchen mit Kindern und Jugendlichen als Haupt-Protagonisten. Dieses Mal möchte ich von der, mir selbst auferlegten Regelung abweichen. Aufgrund der Aktualität der Thematik und der Brisanz in den Medien. Verzeiht mir das mal.

Jürgen Todenhöfer: Inside IS - 10 Tage im "Islamischen Staat"

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Titel: Inside IS - 10 Tage im "Islamischen Staat"
Autor: Jürgen Todenhöfer
Seiten: 286
ISBN: 978-3-570-10276-3
Verlag: Bertelsmann

Autor:
Jürgen Todenhöfer wurde 1940 geboren und saß 18 Jahre für die CDU im Bundestag. Er war Fraktionssprecher für Entwicklungshilfe und Rüstungskontrolle. Anschließend arbeitete er 22 Jahre an der Spitze eines großen Medienunternehmens. Immer wieder bereiste er Kriegs- und Krisenschauplätze im Mittleren Osten, vor allem Afghanistan, Irak, Syrien und Palästina. Mit seinen Buchhonoraren unterstützt er verschiedene Projekte, wie ein Waisenhaus in Afghanistan, ein HIV-Kinderkrankenhaus im Kongo oder ein israelisch-palästinensisches Versöhnungsprojekt. Das Honorar dieses Buches geht an syrische und irakische Flüchtlinge sowie an Kinder in Gaza.

Thematik:
Zehn Tage rieste Jürgen Todenhöfer als erster westlicher Publizist in Begleitung schwer bewaffneter Jihadisten durch den "Islamischen Staat". Eine abenteuerliche Unternehmung mit ungewissen Ausgang. Doch nur so ist es möglich, das Leben der gefährlichsten Terroristen der Welt hautnah nachzuvollziehen, ihren Alltag, ihre Motive. Bislang ist es niemanden gelungen, den IS so genau zu recherchieren. Todenhöfer: "Man muss dort gewesen sein, um das IS-Phänomen zu verstehen. Man muss seine Feinde kennen, wenn man sie besiegen will."

Eindringlich wird vor den radikalen und unmenschlichenn Zielen des IS gewarnt, für die es keine Rechtfertigung gibt. Vor allem keine islamische. Der IS sei ein Kind des völkerrechtswidrigen Krieges gegen den Irak. Todenhöfers dramatischer Report aus dem "Reich des Bösen" ist eine eindringliche Mahnung, um einen politischen Ausweg aus der Gewaltspirale im Mittleren Osten zu finden. Und ein Plädoyer für eine klügere Antiterrorpolitik. (Klappentext)

Rezension:
Jürgfen Todenhofer ist ein durchaus umstrittener Journalist und Publizist. Nicht nur, weil er thematisch immer wieder kontroverse Themen aufgreift sondern stets mit beiden Seiten spricht. Mit Terroristen von etwa al-Qaida oder umstrittenen Machthabern wie den syrischen Präsidenten Assad auf der einen Seite, wie auch mit den ganz normalen Bürgern, mit Flüchtlingen und Menschenrechtlern auf der anderen. Unter Journalisten umstritten, versucht er trotz Anfeindungen so ein ausgewogenes Bild von oftmals verqueren Situationen zu zeichnen, die sonst unverständlich bleiben. Für sein neuestes Projekt, dessen Erlöse wie immer für soziale Projekte gespendet werden, bereiste er mit Sohn Frederic den "Islamischen Staat".

Wie funktioniert der Terrorstaat im Inneren? Was denken die Menschen, was die Machthaber? Was sind ihre Ziele und wie ist das mit dem Islam vereinbar, von dem diese predigen, den einzig wahren zu leben? Diese Fragen stellt sich Todenhöfer und nimmt dazu Kontakt auf, mit den gefährlichsten Männern der Welt. Mit einer Sicherheitsgarantie des Kalifen macht er sich über die türkische Grenze auf, die Leute zu besuchen, die inzwischen zum Synonym für Terror und Grausamkeit schlechthin geworden sind. Rückkehr ungewiss. Das Medikament zur Selbsttötung immer griffbereit, um nicht zum Spielball des IS zu werden, sich dem im Notfall zu entziehen.

Und die Machthaber wissen um seine Einstellung, seine Arbeit, seine Meinung und versuchen ihre Ziele zu erklären. Offen und nicht weniger schrecklich als in den propaganda-Videos, die weltweit über das Internet flimmern. Es kommt zu lautstarken Auseinandersetzungen aber auch zu intensiven Gesprächen und Beobachtungen auf den Marktplatz von Mosul oder im Kampfgebiet. Es geht um die Auslegung von islamischen Glaubenssätzen, Todenhöfer stellt sich dem mit fundierten Kenntnissen entgegen und entlarvt die Terroristen als unislamisch, diese widerum gewähren Einblick in ihre Weltsicht.

Eine gefährliche Reise, um wenigstens einen kleinen Einblick in das Funktionieren, den Alltag eines Gewalt-Regimes zu erhalten, dass sich im schlechtesten Falle noch mehr ausbreiten könnte und unmenschliche Folgen hätte. Im besten Falle ist dieser Bericht ein kleiner Stein auf den Weg zum Sieg über Grausamkeit und Terror. Denn, "man muss seine Feinde versuchen zu verstehen, um sie zu besiegen", so Todenhöfer selbst. Seine Reise gewährt einen Einblick und klärt vielleicht nicht alle Fragen, gibt aber Antworten. Antworten, über die es sich lohnt nachzudenken. Ein Plädoyer für den Islam und gegen die Gewalt der "Unislamisten". Eine Schrift für eine klügere Außenpolitik. Keinesfalls Propaganda für den "Islamischen Staat", falls sich das die Machthaber erhofft haben als sie Todenhöfer in ihr "Land" ließen. Dieser Versuch ist fehlgeschlagen.

samuel

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »samuel« (6. Mai 2015, 07:55)

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samuel

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Donnerstag, 7. Mai 2015, 00:43

Kleiner Nachtrag.

Ich habe jetzt mal meine zahlreichen Blogversuche gelöscht und mich für eine Variante entschlossen, die auch ausgiebig im Hintergrund getestet und daran gebastelt habe, bis ich mit dem Design zufrieden gewesen bin.
Daher gibt es alles, was ich hier schreibe und noch mehr, bald hier und hier. Wobei das eine zum anderen führt und umgekehrt.

Wie das alles aussehen wird und wie langlebig das ist, weiß ich nicht aber dieses Mal will ich es durchhalten.

Das ich solche Ankündigungen mache, ist vor allem für mich ein leichtes Druckmittel, dahinter zu stehen und wirklich dran zu bleiben. Irgendwie.

In Blogform soll es um Bücher und Reisen gehen, und alles was dazwischen passt. Schreiben tue ich ja so schon viel.
Und zumindest die Rezensionen kann ich ja universel verwerten.

LG samuel
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samuel

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Samstag, 9. Mai 2015, 15:35

Gekauft.

David Abulafia "Das Mittelmeer - Eine Biographie" und Douglas Smith "Der letzte Tanz".

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Eigentlich wollte ich nur für Bulgarien ein Reiseführer kaufen. :)
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ferrari

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Samstag, 9. Mai 2015, 20:16

Ich hoffe, du hast nicht vergessen den Reiseführer zukaufen.

ferrari
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samuel

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Samstag, 9. Mai 2015, 20:19

Nein, habe ich nicht vergessen. :lol:
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