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Minifant

Imperator

Registrierungsdatum: 22. November 2007

Beiträge: 575 Aktivitäts Punkte: 2 995

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1

Dienstag, 3. April 2012, 20:38

Michael (Österreich 2011)

In der Reihe "Kino Kontrovers" bringt Legend Films am 24.5.2012 den österreichischen Film "Michael" fürs Heimkino als DVD + BD Combopack in einem flatschenbedruckten Mediabook auf den Markt.

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Titel: Michael
Land: Österreich, 2011
Regie: Markus Schleinzer
Darsteller: David Rauchenberger


Haneke-Schüler Markus Schleinzer (Jahrgang 1971) nimmt sich in seinem ersten Spielfilm als Autorenregisseur ein Extremthema vor.

Synopsis
Die letzten fünf Monate des unfreiwilligen Zusammenlebens des 10jährigen Wolfgang und des 35jährigen Pädophilen Michael. Der polarisierende Debütfilm des Österreichers Markus Schleinzer zeichnet ein messerscharfes Portrait eines unglaublichen Verbrechens und versetzt den Zuschauer in die Rolle des Täters.

Der pädophile Michael (Michael Fuith), ein unauffälliger Versicherungskaufmann, hält im Keller seines anonymen Vorstadthauses Wolfgang gefangen. Die beiden leben einen grausamen Alltag: Hinter heruntergelassenen Rollläden darf Wolfgang (David Rauchenberger) aus seinem dunklen Kellerzimmer zum Abendessen nach oben, und als Michael für ein paar Tage ins Krankenhaus muss, legt er für Wolfgang einen Vorrat Tütensuppen an. Die Situation gerät aus dem Lot, als Wolfgang beginnt, gegen seinen Unterdrücker zu rebellieren.


Auszeichnungen bisher:
Max Ophüls Preis 2012 (Gewinner)
FF München 2011 - CineVision Award Lobende Erwähnung
Official Selection - Cannes 2011

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Produktionsfoto

Zum Hintergrund hier ein Auszug aus dem Presseheft - Interview mit Regisseur Markus Schleinzer:

Zitat


UB Du hast vorhin von Deinen Schauspielern gesprochen – ein Kind für so einen Film einzusetzen ist eine ziemlich gewagte Sache, finde ich.

MS Das wichtigste war absolute Ehrlichkeit. Bei einem der letzten Castings ist eine Mutter aufgestanden und gegangen, weil ich ihr nicht versprechen konnte, dass ich ihr Kind in Zukunft schützen kann. Ich kann nicht verhindern, dass das Kind, das diese Rolle gespielt hat, dann für die Darstellung dieser Figur von seinen Schulkollegen gehänselt wird. Das kann ich nicht, das wäre eine Lüge, das zu behaupten. Wir haben aber versucht, dem Kind Rüstzeug mitzugeben, durch Sprechen, durch Diskutieren, durch Reden und auch Zuhören, sodass dieses Kind auch ein bisschen für sich selbst stehen kann, als Mensch in diesem Thema. Das wichtigste war also, Eltern zu finden, die nicht nur ihrem Sohn erlauben, eine solche Rolle zu spielen, sondern in denen man auch interessierte Gesprächspartner finden kann; ein Kind zu finden, das ausreichend Talent mitbringt, und gesund und mit beiden Beinen in seiner Persönlichkeit verankert ist. Ich kann keinen Film über Missbrauch machen und missbrauche dann selber. Das betrifft natürlich in großem Maße das Kind, weil es das Opfer spielt, aber auch den Darsteller des Täters, Michael Fuith. Es war sehr wichtig, dass wir uns im Vorfeld sehr intensiv damit auseinandergesetzt haben, wer wir selber sind, bevor wir angefangen haben über die Figuren zu sprechen.

UB Wie verarbeitet ein Zehnjähriger so eine Geschichte?

MS Mein Vorteil war, dass ich schon sehr viel mit Kindern gearbeitet habe. Gerade das WEIßE BAND von Michael Haneke war da eine große Schule. Unbeleckt hätte ich mich an MICHAEL nicht herangetraut. Ich habe gelernt, dass man Kinder da abholen und ihnen begegnen muss, wo sie stehen, nämlich in ihrem Kindsein. Das war ganz wichtig. Also es ging nicht darum, vor allem bei so einem Thema, dass man das Kind hinaufzieht in die Welt der Erwachsenen. Wir haben offen mit ihm darüber gesprochen, und er hat gewisse Strategien entwickelt. Ich habe ihm immer wieder die Möglichkeit gegeben, sich selber zu überlegen, was mit seiner Figur passiert. Wichtig war auch, dass er an der Gestaltung seines Kellerraumes mitarbeiten konnte. Alle Bilder, die da hängen, hat er selbst gemalt. Er hat Befreiungsphantasien entwickelt, z.B. dass er einen Tunnel gräbt, und wie er sich dann rächt. Wir haben ihn bei sich gelassen, und auch in seiner Stärke. Er hat das Drehbuch gekannt und auch gewusst, wie es ausgeht; und er hat für sich entschieden, wie er als Figur da herauskommt. Und obwohl immer klar war, worum es hier geht, haben wir gemeinsam mit den Eltern und dem Buben eine Sprachregelung gefunden, wie wir mit der Sache umgehen. Es war ganz wichtig, ihn nicht mit Information zu überfordern, sondern die Situation sozusagen haptisch für ihn erfahrbar zu machen. Man darf Kinder nicht unterschätzen. Kinder haben viel mehr Ahnung als uns vielleicht manchmal lieb ist oder als wir ihnen zutrauen wollen. Dennoch. Das Kind ist zu schützen, wie auch die Kinderfigur in diesem Film zu schützen ist – vor mir und vor dem Publikum – um jede Art von Voyeurismus und jede Form von Obszönität auszuschließen.
Quelle: Presseheft von der offiziellen Website des Films www.michaelfilm.com
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Jonny

Torwächter

Registrierungsdatum: 2. Mai 2011

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2

Mittwoch, 4. April 2012, 01:06

:thx: Minifant !

Den Film sah ich ja im Kino, aber ich denke nicht, dass ich ihn mir zulegen werde.

Mein gepostetes Filmzitat nahm man nun sogar für das Cover des Mediabooks. :S

Ein beklemmender Film, der gut in die Reihe "Kino Kontrovers"passt.
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Jonny

Torwächter

Registrierungsdatum: 2. Mai 2011

Beiträge: 3 623 Aktivitäts Punkte: 19 155

3

Mittwoch, 9. Mai 2012, 23:46

DVD-Cover erhält einen neuen Untertitel:

altes Cover: "Das ist mein Messer... und das ist mein Schwanz. Was soll ich dir reinstecken?"

neues Cover: "Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte."
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