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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

1

Montag, 13. September 2004, 14:52

Lucas 2004



LUCAS - INTERNATIONALES KINDERFILMFESTIVAL

LUCAS ist ein international anerkanntes A-Festival, das aktuelle Kinderfilme aus der ganzen Welt präsentiert. Es genießt wegen der Qualität seines Programms in der Fachwelt und bei seinen Besuchern hohes Ansehen.

Kinder brauchen ein breites Spektrum an unterschiedlichen Seherfahrungen, um eigene, tragfähige Kriterien für einen aktiven Umgang mit dem immer größeren Medien-Angebot zu entwickeln.

LUCAS bietet genau diese Vielfalt: Im Programm haben ernste Stoffe genauso ihren Platz wie stille, poetische Filme und turbulente Unterhaltungsformate. Das Festival setzt sich für Filme ein, die das künstlerische und thematische Spektrum des Kinderfilms bereichern, die fremde Welten und Bilder verständlich werden lassen, die Kinder ernst nehmen und sie dabei auch zu unterhalten wissen.

LUCAS wurde 1974 ins Leben gerufen und ist das älteste deutsche Kinderfilmfestival. Seit seiner Gründung ist es stark gewachsen und erfreut sich großer Nachfrage. Es ist ein Festival bei dem der direkte Austausch zwischen Kindern und Kinderfilmmachern möglich ist: Kinder dürfen und sollen Fragen stellen und mit diskutieren. Für viele Regisseure oder Produzenten ist LUCAS der erste Ort, wo sie Reaktionen von Kindern auf ihre Filme erleben können.

Eine Besonderheit von LUCAS ist, dass Kinder auch bei der Preisvergabe ein Mitspracherecht haben: Eine paritätisch mit fünf Erwachsenen und fünf Kindern besetzte Jury vergibt die Preise.

Für den Wettbewerb können sich Beiträge aus allen Ländern der Welt qualifizieren. Sie konkurrieren um die beiden renommierten, mit jeweils 2.500 Euro dotierten Hauptpreise. Den Wettbewerb ergänzt eine Sonderreihe zu einem Themenschwerpunkt: 2004 präsentiert LUCAS Kinderfilme aus den neuen osteuropäischen EU-Mitgliedsländern.

Veranstalter
Deutsches Filmmuseum
Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF)
Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen)

Schirmherrschaft
Petra Roth, Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main



Die 27. Auflage des Festivals beginnt am kommenden Sonntag, 19. September, und dauert bis Sonntag, 26. September. Casperworld wird vor Ort sein und berichten. Vorab informieren über die Wettbewerbsbeiträge u.a. könnt Ihr Euch auf www.lucasfilmfestival.de.
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Svefinn

Torwächter

Registrierungsdatum: 18. August 2003

Beiträge: 3 710 Aktivitäts Punkte: 19 230

Wohnort: Nordish by Nature

2

Montag, 13. September 2004, 15:45

RE: Lucas 2004

Zitat

Original von Cole
Casperworld wird vor Ort sein und berichten.


Cool echt Live mit Übertragungswagen und Webcam 8o :lol:

Ne ist Ok, bin ja mal gespannt was so alles kommt :)
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Renko

König

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Beiträge: 128 Aktivitäts Punkte: 755

3

Dienstag, 14. September 2004, 12:36

:+:

Wie bereits an anderer Stelle bemerkt (und nicht beachtet ;( ;) ) eine Veranstaltung, die ein wenig Aufmerksamkeit verdient. Dabei sollten auch die - wenn auch älteren - Filme des Specials Osteuropa beachtet werden.

Ich bin gespannt auf eure Berichte, obgleich mich die Wettbewerbsbeiträge nicht wirklich vom Hocker reißen - mir fehlen ein paar (teilweise) neuere Filme, die auf anderen Filmfestivals erfolgreich am Start waren.
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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

4

Dienstag, 14. September 2004, 12:53

Zitat

Original von Renko
:+:

Wie bereits an anderer Stelle bemerkt (und nicht beachtet ;( ;) )[...]


Nee nee, das stimmt net. Auf Deinen Hinweis hin habe ich das Festival in den Kalender eingetragen und mich auf die Suche gemacht. Hättest Dus nicht erwähnt, wär dieser Kelch wohl an uns vorüber gegangen. Aber hast recht, hätte ich vielleicht mal erwähnen sollen. Also nachträglich ein DICKES DANKE für Deine Wachsamkeit. :)
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

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oliver

the one who makes the banners

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Danksagungen: 1

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5

Samstag, 18. September 2004, 18:29

Cool, bin mal neugierig was da so von euch berichtet wird drüber :-)
...
öhm... soll eigentlich kein Spam-Beitrag werden, aber ich weiß jetzt nicht was ich noch schreiben soll, sry

cya
euer Oly
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Cole

Bionic Beaver

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6

Sonntag, 19. September 2004, 19:16

So, heute war es endlich soweit: Vorhang auf für LUCAS!

Der Veranstalter ist zuversichtlich, dass es ab 2005 wieder ein jährliches Kinderfilmfest in Mainhattan gibt - seit 1998 hatte man aus Kostengründen nur noch alle 2 Jahre eins ausgerichtet. Mit dieser guten Nachricht lässt es sich doch gleich viel besser an.

Aloa, was stand heute auf dem Programm? Zum Weltkindertag die Vorpremiere von "Lauras Stern", dem neuen Trickfilm von den Machern vom "Kleinen Eisbär" (hängt übrigens im neuen Film als Kinoplakat im U-Bahn-Tunnel - für alle aufmerksamen Beobachter) - ein richtig schnuckeliger, völlig gewalt- und wie Kollege Gordo (zu Unrecht) meint, handlungsfreier Kinderfilm für alle von 5 bis 99 - mit der deutschen Synchronstimme von Jake Thomas (spricht den Max), dem kleinen Bruder von Kevin Ianotta aus den "Wildern Kerlen" (Sandro spricht den Tommy), Mirco Nontschew und Eva Matthes, wunderschöner Musik von Hans Zimmer und Wonderwall und einer gehörigen Prise Phantasie. Ab dem 25. September auch in allen anderen deutschen Kinos.


Laura ist gerade mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder in eine neue Stadt gezogen. Hier gefällt es ihr gar nicht, weshalb sie auch keine Lust hat, ihre neue Umgebung zu erkunden. Doch plötzlich ändert sich alles. Ein kleiner Stern fällt vom Himmel und bricht sich dabei eine Zacke ab. Als Laura den Stern findet, „verbindet“ sie die abgebrochene Zacke mit einem Pflaster. Sie ist begeisert von ihrem neuen leuchtenden Freund. Sie will ihn ganz für sich alleine haben. Doch der Stern verliert seine Leuchtkraft. Als Laura begreift, dass der Stern wieder an den Himmel muss, ist es schon fast zu spät. Wie soll sie diese schwierige Aufgabe lösen?

Im Weltvertrieb vom Warner Bros., Dauer 73 Minuten



Unser Fazit: Netter, unterhaltsamer, teilweise etwas langatmiger Trickfilm, der mehr Wert auf Phantasie als auf logische Handlungsabfolge legt. Wer den "Kleinen Eisbär" mochte, wird diesen Film ebenfalls in sein Herz schließen.


Und wäre die Festivaleröffnung durch die Herren in den Anzügen nicht so langweilig und Politiker-nichtssagend gewesen (Frau Roth hatte man uns dann zum Glück doch erspart), hätten auch die kleinen Zuschauer im Publikum, welches das kleine Kino im Deutschen Filmmuseum schon sehr ausfüllte, noch mehr Freude an diesem verregneten Sonntagnachmittag gehabt. So bleibt uns der diesjährige LUCAS-Eröffnungstag als phantastische Reise in eine Welt ohne Krieg und Elend in Erinnerung, das absolute Feuerwerk wurde aber noch nicht gezündet. Aber das kann ja noch werden...


Morgen berichten wir Euch an dieser Stelle vom dem französischen Animationsfilm "Die Regenkinder", der norwegischen Kinderkomödie "Kleine Miss Norwegen" und dem koreanischen Fußballfilm "Ferien in Boriwool". Den Schwerpunkt werden wir hier YS-bedingt wohl auf letzteren legen. In unserem Retro-Abriss geht es morgen um die osteuropäischen Kinderfilmklassiker "Aufregung um Weihnachten" und "Pan Tau", welche das Festival in seinem Osteuropa-Special im Abendprogramm hat.



Cole & Gordo (für Casperworld in Frankfurt a.M.)
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

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Svefinn

Torwächter

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7

Sonntag, 19. September 2004, 20:53

Ihr haut aber auf die Kacke hier du. :lol:

Cole du kannst auch Reporter werden. :+:

Mein Vorschlag du wirst dann Karla Kolumna 2 die rasende Reporterin :love2:
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JoJo

Spaminator

Registrierungsdatum: 9. Januar 2003

Beiträge: 3 953 Aktivitäts Punkte: 20 475

8

Sonntag, 19. September 2004, 21:17

Cooler Service von Euch :knuddel_2:
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Beiträge: 12 740 Aktivitäts Punkte: 67 375

Danksagungen: 30

9

Sonntag, 19. September 2004, 21:43

Macht weiter

*jojoanschließ* :)
Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben,
aber es hat nur genau so viel Sinn wie wir ihm geben.
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Cole

Bionic Beaver

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Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

10

Sonntag, 19. September 2004, 22:02

@Svefinn: Bin ich bereits, und das schon jahrelang. Was glaubst Du, warum ich immer so klugscheißerisch drauf bin hier. Kommt ja wohl alles nicht von ungefähr. :PP
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

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Yannick

Ehrenmitglied

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Beiträge: 944 Aktivitäts Punkte: 4 805

11

Sonntag, 19. September 2004, 22:15


Hab da mal ein Schild für gefunden :lol: aber die Infos die ihr hier liefert sind Klasse :knuddel_2: wenn ihr das bei den intressanten Filmen auch so macht dann :)
How up do High Knee!
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Gordo

Administrator

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Beiträge: 2 157 Aktivitäts Punkte: 12 045

Wohnort: Aus den Tiefen von Moria

12

Montag, 20. September 2004, 22:34

So, bevor Cole unseren Gesamt-Bericht zu heute abliefert sag ich nochmal schnell ein paar Worte zu dem Film von gestern:

Lauras Stern

Wie Cole schon bemerkte, fand ich die Handlung in der Tat etwas zu "lau". Wahrscheinlich weil er wirklich für das allerjüngste Kinopublikum zugeschnitten ist. Schlecht ist der deswegen aber nicht. Nur ein Meisterwerk wie z.B. Der Gigant aus dem All sollte man nicht erwarten.

Der Film ist liebevoll gezeichnet, die Figuren allesamt sympathisch und die Musik passt wunderbar, sowohl der Score von Hans Zimmer, als auch der Titelsong von Wonderwall. :+:

Das Tempo des Films kann man als "langsam" bezeichnen - lange Kamerafahrten, Szenen die einfach nur "eingefangen" werden und Totalen, die zum phantasieren anregen sollen.

Fazit: Reingehen und berieseln lassen. :D

p.s. Und in der Tat ist mal wieder die Stamm-Synchronstimme von Jake Thomas aus Lizzie McGuire zu hören. Er heißt übrigens Maximilian Artajo - und spricht hier den Max. ;)

und weiter im Text....
Album(s) of the Moment: Libera in Concert, Corvus Corax, Cultus Ferox, Jesse McCartney - Right where you want me
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Cole

Bionic Beaver

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Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

13

Montag, 20. September 2004, 22:34

Heute liefen also dann die nächsten 3 Wettbewerbsbeiträge und 2 Filme im "Osteuropa"-Special...


FILME IM WETTBEWERB


Kleine Miss Norwegen

(Lille frk Norge)
Norwegen 2003 Regie: Hilde Heier, Spielfilm, 87 Minuten
ab 10 Jahren

Lottes Vater ist der Bodyguard der norwegischen Königin. Und die ist zufällig auf der Suche nach einem Mann. Eigentlich wäre es toll, wenn ihr Vater und die Königin heiraten würden. Aber er hat schon eine neue Freundin: eine Ex-Schönheitskönigin. Lotte freut sich auf den Umzug und ihre neue Schwester Vendela. Doch die steckt gerade mitten in der Vorbereitung auf den Wettbewerb „Kleine Miss Norwegen“ und findet Lotte ziemlich hässlich. Zum Frühstück gibt es bei der neuen Mutter nur langweilige Reispuffer und im Haus geht es manchmal sehr unheimlich zu. Zum Glück hat Papa Lotte ein Handy geschenkt.



Meinung: Die gut gewählte Thematik "Beauty- und Wellnesswahn" in Zeiten der Überfütterung durch multimediale und werberelevante Einflüsse, gerade auch bei Kindern und Jugendlichen, wird ansprechend umgesetzt und kindgerecht aufbereitet. Mit teilweise etwas brutalen Bilden (szenische und thematische Anlehnugen an Stephen Kings "Shining" und "Das zweite Gesicht" mit Mac Culkin und Elijah Wood von 1993 sind nicht zu übersehen) und gelungenen Charakterdarstellungen weiß dieser Film zu überzeugen. Vor allem die jungen Mädchen spielen ihre Rollen glaubwürdig - nur die erwachsenen Hauptdarsteller, allen voran die schönheitsbesessene Mutter und Lottes Bodyguard-Vater könnten ein wenig mehr aus sich herauskitzeln. Realität und Fiktion gehen Hand in Hand - Der "Spiegel der Seele", Schnee im eben noch so sommerlichen Wald oder eine "BodySculpture"-Wohlverformungsmaschine lassen mehr als einmal das Gefühl aufkommen, man befinde sich in einem alt-tschechischen Ammenmärchen, wo Gut gegen Böse kämpft. Die teilweise wohl ungewollte Situationskomik (die Sprüche der amerikanischen Managerin, notgeile Prinzen, die die Königin ehelichen wollen) lockern die Atmosphäre oft nur störend auf, genauso wie die laute Balaika-Musik, die vor allem die "fühligen" Szenen zwischen Mann und Frau nur hölzern untermalt. Trotz aller Kritik: An pädagogischen Werten vermittelt dieser Film einiges - sowohl im aktuellen gesellschaftlichen Kontext, als auch im langfristigen persönlichkeitsfördernden. Dem jungen Publikum wars zufrieden, sitzender Applaus am Ende unterstreicht ein gelungenes, wenn auch nicht vollkommenes, skandinavisches Kinderfilmwerk.

vorläufige Wertung: 4 von 5 Punkten




Ferien in Boriwool

(Boriwool Yi Yeorum)
Südkorea 2003, Regie: Min-yong Lee, Spielfilm, 102 Minuten
ab 8 Jahren

Der brasilianische Fußballstar Pele ist ihr Idol. Doch vorerst muss sich die Jugendmannschaft eines kleinen Dorfs in Südkorea mit einem buddhistischen Mönch als Coach abfinden. Die Jungs und das einzige Mädchen der Mannschaft kicken noch unkoordiniert vor sich hin und prompt verlieren sie gegen die Profis aus der Stadt. Dann entpuppt sich der neue Pfarrer des Dorfklosters als ehemaliger Fußballspieler und mit vereinten - religiösen - Kräften wird ein starkes Team aufgestellt. Nur die Mutter Oberin der Klosterschule sieht es noch nicht so gerne, dass sich ihre Schützlinge zusammen mit dem Pfarrer ständig auf dem Fußballplatz herumtreiben.



Meinung: Ein weiterer Sommerferienfilm? Gelangweilt mag man vielleicht schon das Programmheft aus der Hand legen - auf dem Weg in den Tiefschlaf. Gerade noch wach genug, um das Wort "Südkorea" wahrzunehmen. Ein Ferienfilm aus Fernost sieht so ganz anders aus als die Schinken aus Hollywood - und der Titel "Ferien in Boriwool" mag irgendwie nicht so wirklich passen. Es ist südkoreanische Promotion für den Fußball - der 2 Jahre nach dem unglaublichen 4. Platz bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land unheimlich an Gewicht gewonnen hat. So verpflichtete man keine Amateure für die Dreharbeiten, die nur ihre Rolle als Darsteller gut spielen, vom Sport aber überhaupt keine Ahnung haben (vgl. z.B. die Fußballszenen "Just For Kicks" mit Cole und Dylan Sprouse). So ist denn der Spagat zwischen religiöser Ernsthaftigkeit und sportlichem Entertainment kein Griff ins Klo - nein, dieser Film beeindruckt mit starken Bildern, subtilem Humor und erstaunlich vielen westlichen Einflüssen. Dennoch bleibt er eine Welt für sich - hält sich bedeckt mit allzu großen Ambitionen auf zwanghaften Pomp. Szenische Darstellung und viele der jungen Schauspieler bewegen sich auf höchstem Niveau - pädagogische Unterhaltung zum Zungeschnalzen. Stellenweise reißt der rote Faden zwar ab und man fragt sich "Was hat diese Szene jetzt gerade hier verloren?" (Tiefpunkt: Die "Fang das Schwein und schlachte es dann ab"-Parade). Aber gerade diese größtenteilige Unvorhersehbarkeit in der Mitte des Films macht ihn so interessant. Bleibt nur zu hoffen, dass er wenigstens irgendwann mal bei uns im TV läuft, denn fürs europäische Kino ist diese Art von filmischer Asia-Unterhaltung wohl etwas zu vermessen.

vorläufige Wertung: 4 von 5 Punkten




Die Regenkinder

(Les Enfants de la Pluie)
Frankreich/Südkorea 2003, Regie : Philippe Leclerc, Animationsfilm, 82 Minuten
ab 10 Jahren

Das Volk der Pyross überlebt nur in Hitze und Trockenheit. Kommt ein Pyross mit Wasser in Berührung, verbrennt er. Genau umgekehrt geht es dem Volk der Hydross: Gerät eines dieser zarten Geschöpfe des Wasser ins Sonnenlicht, erstarrt es zur Statue und erwacht erst wieder, wenn es nass wird. Die beiden Völker verbindet eine lange Feindschaft: Die Pyross geben den Hydross die Schuld an den Überfällen gefährlicher Drachen. Eines Tages beschließen sie, ihre während der Trockenzeit wehrlosen Erzfeinde auszulöschen. Doch dann trifft der Pyross-Krieger Skän das Hydross-Mädchen Kallisto...



Meinung: Hollywood in Germany - das trifft es wohl. Technisch auf höchstem Niveau und mit sehr guten Ansätzen in der Story. Der Film ist stellenweise etwas brutal, FSK 12 wäre hier schon angebracht, wenn diese europäische Coproduktion demnächst in die deutschen Kinos Einzug hält - und das wird sie wohl. Der Film ist deshalb eher für Jugendliche geeignet als für Kinder - die Handlung ist zwar universell angelegt, die Umsetzung für die Kleinsten aber unangebracht. Insgesamt ein doch sehenswerter Film für alle, die auf gezeichnetes Kino stehen und auch mal auf reale Youngstars verzichten können.

vorläufige Wertung: 3,5 von 5 Punkten



Und nun die Sondervorstellungen im Kurzabriss:


SPECIAL OSTEUROPA


Aufregung um Weihnachten
(Ziemassvetku Jampadracis)
Lettland 1993, Regie: Varis Brasla, Spielfilm, 72 Minuten
ab 5 Jahren

Eine lettische Kleinstadt in den 20er Jahren. Es ist Weihnachten, doch bei Familie Cirulitis will keine Stimmung aufkommen. Der Vater ist arbeitslos und kann seine Familie nur mühsam mit Klavierstunden über Wasser halten. Die fünf Kinder bemühen sich nach Kräften zu helfen. Doch diesmal scheint alles gegen sie zu sein. Der Hausbesitzer droht ihnen mit Rauswurf und dann raubt ein Dieb auch noch ihr letztes Geld. Da kommt Hilfe - von ganz unerwarteter Seite.
(LUCAS Preisträger 1993)



Meinung: Der Sieger von vor 11 Jahren ist auch heute noch sehr ansehnlich. Der kleine Privatkrieg Kinderwelt vs. Erwachsenenwelt ohne festgeschriebene Handlung zeigt "Life just like it is". Viel Sing-Sang in diesem musikalisch angehauchten Geheimtipp, selbstironische Charaktere (hier sei allen voran die auf ihre ganz eigene Art herausragende Kleinste der Familie Cirulitis erwähnt) und selbsternannte Sprücheklopfer. Sogar ein "kleiner Scotty Leavenworth" (O-Ton Kollege Gordo) ist vertreten. "Aufregung um Weihnachten" - ein absolut sehenswerter kleiner Familienfilm, der - wäre seine Festivalzeit nicht schon eine Dekade her - auch heute wieder zu den aussichtsreichen Kandidaten für die LUCAS-Trophäe zählen würde.

ohne Wertung, da kein Wettbewerbsbeitrag
dennoch unsere Tagesempfehlung :+:



Pan Tau - Der Film
CSSR / BRD 1988, Regie: Jindrich Polák, Spielfilm, 90 Minuten
ab 6 Jahren

Nach Jahren soll wieder ein Film mit dem berühmten Pan Tau-Darsteller Karasek gedreht werden. Doch wo steckt der Mann mit der Melone? Er tritt nur noch in kleinen Vorstadttheatern auf und freut sich, wieder vor die Kamera zu dürfen. Aber er ist ungelenkig geworden, und es kommt raus, dass er zu viel trinkt. Da taucht Herr Novak auf, der wie ein Zwilling von Karasek aussieht. Novak bringt es auf wundersame Weise fertig, dass der griesgrämige Karasek sein Selbstvertrauen und die Beweglichkeit des alten Pan Tau zurückgewinnt. Die Filmpremiere wird ein Riesenerfolg für Karasek. Aber keiner kann das Double finden...



Meinung: Wer kennt ihn von den älteren Herrschaften nicht - den sympathischen Zauberer mit Stock und Melone. Dieser Film ist allerdings eher für Fans, da die "Pan Tau"-typische Magie, auch handlungsbedingt, in diesem Streifen etwas verloren geht. Herr Karasek verzaubert uns zwar mit seinen beiden ansehnlichen Enkeln (Bonuspunkte!!), die Gesamthandlung ist jedoch zu platt, um der Originalserie oder dem ersten Kinofilm "Pan Tau in den Wolken", de facto nur ein Szenen-Zusammenschnitt aus Serienschnipseln, ernsthaft Konkurrenz machen zu können. Sympathisch erzählt zwar, kommt der Film nicht mehr als dem nach, wozu er am heutigen Tag vielleicht sogar gedacht war: als Absacker zum gemütlichen Ausklang eines abwechselungsreichen, jedoch keinesfalls überragenden Filmtages. Morgen geht dann aber endlich die Post ab, das können wir Euch schriftlich geben...

ohne Wertung, da kein Wettbewerbsbeitrag




Was läuft morgen? - Ein Ausblick
Mit dem niederländischen Familienfilm "Weiter als der Mond" startet der 2. Wettbewerbstag in Frankfurt. Schon hier, genau wie im nächsten Film "Suske und Wiske", der aus Belgien zu uns kommt, erwarten wir darstellerische Höchstleistungen. Highlight ist aber sicherlich die einzige Weltpremiere des Festivals 2004: "Villa Henriette", aus Österreich kommend, der hochkarätig besetzt (Cornelia Froboess, Lars Rudolph u.a.), ein ganz heißer Kandidat für einen der vorderen Ränge ist. Mit dem polnischen, Berlinale-belobten Film "Im Gully" und dem litauischen Ferienfilm "Das Sommeralbum" haben wir morgen auch Youngstar-technisch alle Hände voll zu tun. Wir lesen uns morgen. Bis dahin einen schönen Abend und immer schön locker bleiben.



Cole & Gordo (für Casperworld in Frankfurt a.M.)
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

14

Dienstag, 21. September 2004, 22:38

Und ein weiterer Tag aus Frankfurt...


FILME IM WETTBEWERB


Weiter als der Mond

(Verder dan de Maan)
Niederlande/Belgien 2003, Regie: Stijn Coninx, Spielfilm, 105 Minuten
ab 10 Jahren

Der Film spielt Ende der 60er Jahre und erzählt die Geschichte der neunjährigen Caro und ihrer Familie, die in einem kleinen Dorf in Holland leben. Während sich Caro auf ihre Kommunion vorbereitet, sorgt im Dorf die bevorstehende Mondlandung des Raumschiffs Apollo 11 für Aufregung. Caro hat andere Sorgen. Sie ist die einzige in der Klasse, die noch nicht schwimmen kann und zu Hause beobachtet sie, wie ihr Vater heimlich trinkt. Um ihn zum Aufhören zu bewegen, schließt sie einen Vertrag mit ihm und überwindet ihre Angst vorm Schwimmen. Es scheint gut zu gehen. Bis ihr Vater während ihrer Kommunionsfeier betrunken auftaucht. Für Caro bricht eine Welt zusammen.



Meinung: Das typisch mitteleuropäische Kinderdrama fokusiert mehr oder minder alltägliche Lebenserfahrungen aus stinknormalen Kinderwelten. Die starke Story und die guten Darsteller lassen den Film spannend bis zum Schluss - fesselnd für Kinder ebenso wie für Erwachsene - beeindrucken. Ohne überzogen humoristisch daherzukommen, beleuchtet die Geschichte der kleinen Caro Lebensprobleme in der vorpubertären Phase ebenso wie schlimme Alltagssorgen in der "heilen Welt der Großen". Mit "Weiter als der Mond" ist Stijn Coninx eine kleine Filmperle gelungen, die sicherlich noch von sich hören lassen wird. Absolut sehenswert!

vorläufige Wertung: 4,5 von 5 Punkten




Suske und Wiske

(Suske & Wiske - De Duistere Diamant)
Belgien/ Deutschland 2004, Regie: Rudi van den Bossche, Spielfilm, 90 Minuten
ab 6 Jahren

Suske und ihr Bruder Wiske verbringen die Sommerferien auf einem Landgut in den Niederlanden, auf dem nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen scheint. Gegenstände bewegen sich wie von Geisterhand gelenkt. Im Wald findet Wiske einen geheimnisvollen dunklen Stein, den er seiner Tante schenkt. Er weiß nicht, dass es sich um einen Zauber-Diamanten handelt: Wer ihn verkauft, dem drohen Krankheit und Tod. Prompt lässt sich die Tante den Stein von einem reichen Baron abkaufen. Um ihr Leben zu retten, müssen Suske und Wiske in eine Zeitmaschine steigen und sich auf eine gefährliche Reise ins 15. Jahrhundert begeben.



Meinung: "Suske und Wiske" - oder, wie wir zu deutsch sagen würden: "Vorsätzliche Körperverletzung". Die alberne Story wird nur noch durch stupide Charaktere getoppt, die außer Dumm-Dumm-Humor Marke Beavis und Butthead nicht viel auf dem Kasten haben. Dem Film ist zugute zu halten, dass er auf einem Comic aufbaut und daran ähnlich wie "Scooby Doo" zugrunde geht, die entscheidende Frage ist allerdings: Wer liest sowas? Sicherlich, dem jüngeren Publikum stößt diese verkehrte Welt - erwachsene Trottel als den Kindern Unterlegenen - wie ein schöner Traum auf, welcher für neunzig Minuten ein nachvollziehbares Wunschdenken in die Realwelt transportiert - unsere Zustimmung erfährt er dadurch aber noch lange nicht. Die beiden jungen Titeldarsteller geraten vollkommen in den Hintergrund in einer Geschichte, die in zwei Sätzen erzählt wäre. Der Titel des Films muss als billiges Alibiargument herhalten - ohne diese bekannten Namen hätte er wohl keinerlei Aussicht auf Erfolg. Technisch auf hohem Niveau - Kamera, Sound, Schnitt - alles passt, vergibt der Film die großartige Chance, dem Realfilm nach Comicvorlage neue Horizonte zu eröffnen. Zuviel Geld für Special Effects ausgegeben, mag manch einer denken - den Kindern ist es wohl egal, sie werden die Badewannenstöpsel-IQ-Charaktere lieben. Allein deshalb und wegen der guten Technik schrammt der Streifen knapp an der miesesten Wertung vorbei. Aber bitte, liebe Produzenten: Bitte bitte erspart uns eine Fortsetzung!

vorläufige Wertung: 2 von 5 Punkten




Villa Henriette

Österreich 2004, Regie: Peter Payer, Spielfilm, 84 Minuten
ab 11 Jahren

Marie lebt in einem ganz besonderen Haus: Ihre Villa Henriette hat Eigenheiten wie ein Mensch. Missachtet man diese, reagiert sie mit verstopften Wasserleitungen oder macht ihrem Ärger mit anderen Baufälligkeiten Luft. Als Maries Großmutter, die sich als glücklose Erfinderin betätigt, ihr gesamtes Geld verliert und das Haus versteigert werden soll, ist für die 12 Jahre alte Marie eines sofort klar: Sie wird die Villa nicht verlassen. Auf ihrer Seite sind Stefan und Konrad - beide allerdings nur so lange wie sich Marie nicht entscheidet, welcher der beiden ihr Freund sein darf.



Meinung: Jugendliche Entwicklung, hormonelle Störungen, der erste Kuss und "mal was Neues" bestimmen diesen toll gemachten Film nach der Kinderbuchvorlage von Christine Nöstlinger (als Hausmeisterin sogar selbst mitspielend). Es ist kein reiner Kinderfilm mehr, wenn populäre Schauspieler wie Lars Rudolph oder Cornelia Froboess und allen voran Nachwuchstalent Hannah Tiefengraber zeigen, was in ihnen steckt. Seinen Kinderschuhen längst entwachsen, spricht er vor allem Teenager an, für die das Erwachsenwerden eine große Herausforderung darstellt und die an ihren erreichten Zielen stetig wachsen. Soundtechnisch top, lässt sich der Film vor allem von der hervorragenden Kameraarbeit tragen - viele Einstellungen bedürfen keiner Dialoge mehr, nicht einmal menschlichen Elementen - sie sprechen für sich, genau wie das gutmütige Haus namens Henriette (gesprochen von Nina Hagen), welches den Zuschauern modernes Wohnen aus ganz neuer Perspektive zeigt. Die schöne Idee wird 84 Minuten charmant und dem Kino zuliebe perfekt umgesetzt - keine Minute zu kurz oder zu lang. Viele kleinere lustige, nachdenkliche, interessante Momente gestalten die Reise durch Höhen und Tiefen gemeinsam mit Marie und ihrer Sippschaft zu einem unvergesslichen Trip ins Kino-Erlebnis. Wer einmal "etwas anderes" sehen möchte, ist hier bestens aufgehoben. Nur wenige Kinderfilme werden in Österreich produziert - noch wesentlich weniger als in Deutschland. Wenn das Ganze dann aber so endet wie hier, soll uns das recht sein.

vorläufige Wertung: 5 von 5 Punkten
unsere Tagesempfehlung :+:



Und nun die Sondervorstellungen im Kurzabriss:


SPECIAL OSTEUROPA


Im Gully
(Kratka)
Polen 1996, Regie: Pawel Lozinski, Spielfilm, 50 Minuten
ab 10 Jahren

Der zehnjährige Sebastian und der Rentner Eugeniusz bemerken auf ihrem Weg in die Stadt, wie eine Touristin versehentlich einen 500-Franc-Schein verliert. Er fällt durch das Gitter in einen Gully. Zwischen den beiden entbrennt ein heftiger Streit um ihren Fund. Gerade als Sebastian die Oberhand zu haben scheint, fährt ein Lieferwagen vor und parkt genau über dem Abflussgitter. Jetzt müssen sich die beiden wohl oder übel wieder zusammenraufen, um das Hindernis aus dem Weg zu räumen...
(Lobende Erwähnung beim Internationalen Kinderfilmfest Berlin 1997)



Meinung: Mit vielen Vorschusslorbeeren bedacht, weiß dieser Film perfekt zu verwirren. Die augenscheinlich klar erkennbare Botschaft von Freundschaft selbst im Hass wird viel zu oft untergraben, als dass wirkliche Klarheit aufkommen könnte. "Im Gully" zeigt alles Negative dieser Welt zentriert auf eine Handlung - man weiß nicht mehr, ob man sich jetzt noch in einem fiktionalen Werk oder schon in einer TV-Reportage befindet. Harte, oft unangenehme Konfrontationen mit der harten Wirklichkeit im Warschau von heute - was auch auf viele andere Städte, selbst in Deutschland wiederzufinden sein mag - passen so gar nicht in das Gesamtbild eines Kinderfilmfestivals. Weder pädagogisch wertvolle noch positiv unterhaltende Elemente sind auszumachen - auf den ersten Blick nicht, auf den zweiten und dritten immer noch nicht. Die Intention bleibt unklar - genauso wie die Antwort auf die Frage nach den Gründen seines Erfolgs. Seine in sich weder negative noch positive Realitätsnähe ist beeindruckend, seine Herangehensweise an Kinderwelten schockierend. Was bleibt, sind viele Fragezeichen.

ohne Wertung, da kein Wettbewerbsbeitrag



Das Sommeralbum
Litauen/Deutschland 1991, Regie: Kai Wessel, Spielfilm, 95 Minuten
ab 8 Jahren

1905, es ist Sommer und Josefine langweilt sich. Wie jedes Jahr ist sie mit ihrer Mutter in Ferien an die kurischen Nehrung in Litauen gefahren. Ihre Brüder haben keine Lust mit ihr zu spielen. Sie werken lieber im Schuppen an einer „geheimen“ Sache. Erst als Josefines Vater zu Besuch kommt und der Elfjährigen einen Fotoapparat schenkt, sind die Ferien gerettet. Jetzt ist Josefine nur noch unterwegs, um Bilder zu machen. Und dann weihen auch ihrer Brüder sie in ihr Geheimnis ein: Sie bauen an einem Fluggerät, das sie am Ende der Ferien erproben wollen. Josefine soll das riskante Unternehmen fotografieren.



Meinung: Dieser in drei Handlungsteile (Einführung, Fotografie, Gleitflieger) aufgesplittete Film stellt auf nette und zugängliche Weise die Anfänge des modernen Fortschritts Anfang des letzten Jahrhunderts dar; in Zeiten, wo alles noch in Handarbeit geschehen musste, ohne dass man nur ein buntes Knöpfchen drückte wie bei Digitalkamera, Boeing 747 oder Windows XP. Gute Ansätze gehen leider oft in hölzernen, wie auswendig gelernt klingenden, Dialogen unter - die Schauspieler erscheinen anfangs wie direkt aus der Fußgängerzone gecastete Amateure. Erst mit Fortschreiten der Handlung um Josefine und ihre Familie lernt der Zuschauer, sich in die Lebenswelten einer anderen Zeit einzufinden. Josefine bleibt dabei die Einzige, die wir wirklich kennenlernen - zu aufgesetzt und lebensfremd kommen die anderen Charaktere daher - wohl beabsichtigterweise. Man lernt sie gar nicht richtig kennen, was sicherlich schade, aber für den Film nur wenig schädlich ist. Ein Fotoalbum als Ergebnis der Erlebnisse eines Sommers beschließt den Film, nicht ohne einen augenzwinkernden Blick nach vorne zu werfen: Ein reingeklebter Gleiter in einer schwarz-weißen Foto-Landschaft: sicherlich die Anfänge der modernen Fotomontage und Vorreiter von Photoshop und Co.

ohne Wertung, da kein Wettbewerbsbeitrag




Was läuft morgen? - Ein Ausblick
Mit der schwedischen Mädchen-Wolf-Symbiose "Misa Mi" beginnt der dritte Festivaltag. Vom holländischen Film "Rotznasen" erwarten wir Höchstleistung, vom französischen Trickfilm "Black Mors Insel" eher das Gegenteil. Im Osteuropa-Special werden das tschechische Fantasy-Märchen "Hexen aus der Vorstadt" und der estische Streifen "Dear Mr. Moon" gezeigt. Wir lesen uns morgen.



Cole & Gordo (für Casperworld in Frankfurt a.M.)
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

15

Dienstag, 21. September 2004, 23:46

Weil Lauras Stern auch am Wettbewerb teilnimmt, sind wir Euch hier der Vollständigkeit halber noch unsere vorläufige Wertung schuldig: 3 von 5 Punkten
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

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timmy

Lebende Foren Legende

Registrierungsdatum: 3. Januar 2003

Beiträge: 1 350 Aktivitäts Punkte: 7 290

16

Mittwoch, 22. September 2004, 01:43

:app: Applaus für die vielen Filmbeschreibungen & eure Bewertungen.

Macht weiter so !!!

Wirklich sehr gut.


:)
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JoJo

Spaminator

Registrierungsdatum: 9. Januar 2003

Beiträge: 3 953 Aktivitäts Punkte: 20 475

17

Mittwoch, 22. September 2004, 01:50

Jo..macht weiter so :+:

Aber bei der Bewertung....

Punkte sin langweilig.. bei uns im Radio bewerten se mit "Sesselpupsern" :lol:
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Renko

König

Registrierungsdatum: 19. September 2003

Beiträge: 128 Aktivitäts Punkte: 755

18

Mittwoch, 22. September 2004, 09:58

Vielen Dank an die fleißigen Berichterstatter. Liest sich doch alles sehr schön (ich war wieder mal zu schnell mit meinem Urteil), werde auch noch ins Detail gehen. Aber nicht gleich. ;)

Wie schaut's sonst so aus ... abseits der großen Leinwände? Schon die eine oder andere Berühmtheit vors Mikrophon bekommen? Abends beim Lachs- und Hummeressen? Seid ihr geblendet vom Glanz der Stars und Filme? Oder glänzt in Frankfurt zur Zeit nur der blitzblank polierte Casperworld-Übertragungswagen? :D

[SIZE=7]... selbstverständlich neben dem roten Teppich geparkt.[/SIZE]
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Svefinn

Torwächter

Registrierungsdatum: 18. August 2003

Beiträge: 3 710 Aktivitäts Punkte: 19 230

Wohnort: Nordish by Nature

19

Mittwoch, 22. September 2004, 15:21

Sehr schön sehr schön ihr zwei :app: und auch so ausführlich :)

Das Lob ich mir

Sagt mal war da schon etwas bei was euch vom Hocker gehauen hat oder eher nicht ?( Oh doch, ich sehe der mit dem ersten Kuss :lol: Habt ihr das wieder gut :rolleyes:*träum*

@Renko Ich denke es ist nicht ganz so. Der Übertragungswagen ist mehr ein Fahrrad und übertragen wird erst wenn die wieder zu Hause arrieved sind :lol:
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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

20

Mittwoch, 22. September 2004, 20:56

@Renko: Den zusammenfassenden Festivalbericht (mit nichtssagenden Fotos) reichen wir in der kommenden Woche ein.

@Svefinn: Radfahren wäre bei diesem Wetter etwas vermessen. Und "arrived" schreibt man nur mit einem e.


Nun aber zum Grund dieses wieder viel zu langen Postings, das aber ein wenig kürzer ausfällt als sonst, denn heute wars ein ziemliches Auf und Ab...


FILME IM WETTBEWERB


Misa Mi

(Misa Mi)
Schweden 2003, Regie: Linus Torell, Spielfilm 83 Minuten
ab 8 Jahren

Misa verbringt die Ferien bei ihrer Großmutter in Lappland. Dort gibt es keinen Fernseher, die Oma liest die Uhrzeit am Stand der Sonne ab und auch sonst passiert nicht viel. Im Dorf erzählt man sich, dass nachts Wölfe ihr Unwesen treiben und bereits mehrere Tiere gerissen haben. Bei einem ihrer Streifzüge durch den nahe gelegenen Wald entdeckt Misa eine Wölfin mit ihren zwei Jungen. Es entwickelt sich langsam eine Freundschaft zwischen der Wolfsmutter und Misa. Als sie hört, dass Jäger unterwegs sind, die die Wölfe töten wollen, versucht sie alles, um sie zu retten. Nur alleine schafft sie es nicht.



Meinung: In der herrlichen Wald- und Seenlandschaft Nordschwedens fotografiert, mutet dieser Film wie ein abgekupferter Western Karl Mays an - natürlich nur in Bezug auf die Außenaufnahmen, allesamt in Super-Widescreen gehalten. Riskiert man einen näheren Blick, so findet man einen typischen Kinderfilm über die Freundschaft zu Tieren wieder, der so schon oftmals dagewesen ist. Und doch ist dieser auch wieder etwas Besonderes, da gut umgesetzt und fesselnd bis zum Schluss. Vor allem die Thematik des modernen Lebens auf dem Lande ist interessanter Dreh- und Angelpunkt, der auf diese Weise kinderfilmisches Neuland betritt. Herausragende Filmtechnik, glaubwürdige Darsteller, eine "Tsatsiki"-DVD in der Tankstelle und das Kinopublikum begeisternde Wolfswelpen ("Oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooh, Babys!") runden diesen durchaus für einen gelungenen Kinoabend oder -nachmittag zu empfehlenden Film ab.

vorläufige Wertung: 4 von 5 Punkten




Rotznasen

(Mogunger)
Dänemark 2003, Regie: Giacomo Campeotto, Spielfilm, 82 Minuten
ab 7 Jahren

Die Kinder aus der Wohnanlage Apfelgarten haben nur einen Feind: ihren tyrannischen Hausmeister. Ständig schnüffelt er ihnen hinterher und zerstört ihr Spielzeug. Sein nächster großer Coup soll die Zerstörung ihres geheimen Treffpunkts in einem alten Bunker sein. Doch - wie ein Geschenk des Himmels - der Tyrann wird versetzt. Die Freude der Kinder ist groß, doch dann kommt die Polizei ins Spiel, weil nachts Diebe ihr Unwesen auf dem Gelände der Wohnanlage treiben. Der erste Verdächtige ist der neue Hausmeister, dabei war der allen Kindern sofort sympathisch.



Meinung: In der Tradition guter dänischer Kinderfilme der letzten Jahre schließt sich dieses Kleinod des Youngstar-Kinos nahtlos an die gelungenen Vorstellungen von Hodder, Axel, Bertram oder Buster an. Eine alltägliche Story ohne unangebracht hohen Tiefgang als Grundlage, begeistern die sehr guten und sehr süßen Darsteller in einer Mischung aus "Emil und die Detektive" und "Ferien und andere Katastrophen". Ein hochkarätig besetztes Cast tut sein Übriges: Wir sehen in der Hauptrolle Adam Gilbert Jespersen, der den "Axel" gespielt hat, den jungen Pelle Bang Sörensen - Hauptdarsteller aus "Bertram & Co." und sicherlich eine der größten Hoffnungen für das skandinavische Kinderkino in den kommenden Jahren, Sebastian Aagaard-Williams von den B-Boys sowie die äußerst talentierten Marius Sonne Janischefska als Thomas und Tobias Johannessen als Nicolaj. Auch die Darsteller aus "Hodder rettet die Welt!", dem erolgreichsten dänischen Kinderfilm des vorletzten Jahres, sind mit Anders Lund Kjeldsen (spielte den Filip) und Maurice Blinkenberg (spielte den Alex) vertreten. Nicht der pädagogisch wertvollste Streifen, aber ein perfekt unterhaltender. Besonders der CW-Community möchten wir diesen ganz dringend ans Herz legen!

vorläufige Wertung: 5 von 5 Punkten
unsere Tagesempfehlung :+:




Black Mors Insel

(L´Ile de Black Mor)
Frankreich 2003, Regie: Jean-François Laguionie, Animationsfilm, 85 Minuten
ab 8 Jahren

Eingesperrt im Waisenhaus träumt Kid davon, als Pirat um die Welt zu segeln. Eines Nachts kann er der Obhut seiner grausamen Aufseher entkommen. Ein Zufall spielt ihm eine Schatzkarte des legendären Piraten Black Mor in die Hände. Er will den Schatz suchen und heuert eine Besatzung an. Die Truppe kapert ein herrenloses Schiff: Weil keiner von ihnen Karten lesen kann, entführt Kid aus einem verwahrlosten Kloster Petit Moine. Als sich herausstellt, dass sich unter der Kutte ein Mädchen verbirgt, sind die Piraten ratlos. Denn Mädchen dürfen auf echten Piratenschiffen nicht an Bord.



Meinung: Umständliche Handlung, viel zu lange Dialoge, zu alt gezeichnete Charaktere, einfach zu voll gepackt - so präsentiert sich dieser Zeichentrickfilm aus Frongroisch. Die vom Papier her gute Story hätte um einiges besser umgesetzt werden können - vor allem nette kleine Actionszenen und fesselnde Wendungen innerhalb des Film kommen viel zu kurz. Wir sehen Frauenbrüste, wo wir sie eigentlich gar nicht sehen wollen (Kommentar des jungen Publikums: "Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiih"), schlafen an Stellen ein, wo es eigentlich völlig unnötig wäre und werden nur durch die harmonische Melodie des Abspanns geweckt. Der Rest ist Mittelmaß. Das geht wesentlich besser!

vorläufige Wertung: 2,5 von 5 Punkten




Und nun die Sondervorstellungen im Kurzabriss:


SPECIAL OSTEUROPA


Hexen aus der Vorstadt
(Carodejky z predmesti)
Tschechische Republik 1990, Regie: Drahomirá Králová, Spielfilm, 88 Minuten
ab 6 Jahren

Die Geschwister Veronika und Petra leben mit ihren Eltern in einer tristen Hochhaussiedlung. Der einzige Farbklecks im Beton ist das Hexenhäuschen der alten Frauen Emma und Linda. Ihr Garten ist wunderbar verwildert. Als auch er verschwinden soll, schalten Veronika und Petra sich ein. Sie überlegen, wie sie den Frauen helfen können. Dann finden sie ein zerfleddertes altes Zauberkochbuch. Beim Testen der ersten Rezepte, passieren allerlei Pannen, wie die Verwandlung des Katers Miki in einen großen Tiger. Doch das hindert die beiden Mädchen nicht daran, weiter zu kämpfen.
(CIFEJ Preisträger bei LUCAS 1992)



Meinung: Tierisch, tierisch - auch wenn viele Zauberszenen in Ermangelung an Spezialeffekten dürftig improvisiert werden, überzeugen die beiden sehr jungen Hauptdarstellerinnnen doch auf der ganzen Linie. Merkwürdige Schnitte, die zu teilweise seltsamen Szenenübergängen führen, und eine miese deutsche Synchronisation stören nicht weiter - ein netter Film für den Familiennachmittag oder das Kaffeekränzchen. Sehenswert ist dieser überdurchschnittliche Film allemal, mehr als einmal muss aber nicht unbedingt sein.

ohne Wertung, da kein Wettbewerbsbeitrag



Dear Mr. Moon
(Kallis Härra Q)
Estland 1998, Regie: Rao Heidmets, Spielfilm, 92 Minuten
ab 6 Jahren

Zwei Schwestern, die zuvor nichts voneinander wußten, treffen sich eines Tages zufällig und stellen dabei fest, dass sie Geschwister sind. Ihre Großmutter lebt in einem Altersheim und fühlt sich dort nicht besonders wohl. Die beiden Mädchen beschließen, die Oma zu kidnappen. Der Plan geht auf, die alte Dame wird befreit. Doch damit der Ereignisse noch nicht genug. Denn die nächsten aufregenden Abenteuer lassen nicht lange auf sich warten...



Meinung: Tja, Satz mit X. Nicht nur, dass die Story bereits nach 5 Minuten jegliche Bedeutung verliert - nein, dann setzt man uns auch noch einen Döner-Einsprecher vors Mikro, der die Stimmung, die gar nicht vorhanden war, zerstört. Nun gut, von der Geschichte her liest sich das ja nicht schlecht - die Umsetzung entbehrt aber jedweden Kommentars. Ihr wollt den Grund wissen, warum dieser Film weder im deutschen Kino noch im TV lief und deshalb niemals synchronisiert wurde? Dieser nichtssagende Kommentar ist Grund genug. Estisches Kinderkino? Nein danke.

ohne Wertung, da kein Wettbewerbsbeitrag




Was läuft morgen? - Ein Ausblick
Der Vormittag wird mit "Der junge Kees" aus Holland und "Malaber Princess" aus Frankreich zwei absolute Boys-Buster hervorbringen, da sind wir uns schon so gut wie sicher. Der tschechische Märchenfilm "Weiß der Teufel" beschließt das Wettbewerbsprogramm am Donnerstag, bevor mit "Galoschen des Glücks" und "Der Sommer in der Seemuschel" tschechisch-österreichische und slowenische Streifen die Leinwand unsicher machen. Ob diese vor Entsetzen reißt oder nicht, erfahrt Ihr morgen an dieser Stelle.



Cole & Gordo (für Casperworld in Frankfurt a.M.)
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

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