Inzwischen habe ich einen etwas allgemeiner gehaltenen Bericht für den Blog verfasst, aber euch brauche ich ja nichts mehr zur Freilichtbühne oder den Theaterstücken zu erklären, zumal wir hier schon mit reichlich Fotos versorgt wurden.
Daher gibt es von mir nur ein paar Ergänzungen.
Insbesondere die Nachtvorstellungen sind sehr sehenswert und ich kann nur jedem empfehlen, wer noch nicht in die Gelegenheit kam, sich gerade diese anzuschauen. Das gilt natürlich auch für die normalen Aufführungen, die dieses Jahr wieder mit einer Professionalität durchgeführt wurden, dass man kaum glauben möchte, dass es sich hier um Laienschauspieler handelt. Das gilt für "Der schwarze Abt" ebenso, wie für "Mulan".
Bei ersteren Stück war es bezeichnend, dass der Handlungsverlauf zunächst einmal in sehr langsamen Tempo voranging, jedoch mit sehr viel Humor den einen oder anderen Lacher brachte. Gleich zu Beginn, der Gag mit den Kaffee war doch köstlich. Die Darsteller waren klasse, was sich besonders gezeigt hat, als die Geschichte Fahrt aufnahm und es spätestens nach der Pause Schlag auf Schlag zuging. Der Bühnenauf- und umbau, den Pauly angesprochen hat, ist alleine schon sehenswert genug, doch, was die Darsteller hier auf die Beine gestellt haben, ist richtig gut. Und, Edgar Wallace ist jetzt nicht gerade etwas, was ich mir im Fernsehen ansehen würde, hier, auf der Bühne war das jedoch total spannend gemacht. Keine Ahnung, wie lange die Aufführung letztlich ging, aber die Zeit verflog wie nichts.
Das gilt dann auch und insbesondere für die "Legende von Mulan", und irgendwie sind es immer die Nebenrollen, die mir persönlich hängen bleiben, vielleicht weil ich auch bei Filmen die meisten Nebenrollen viel interessanter finde als die Hauptfigur. Es macht Spaß zu beobachten, was links und rechts auf der Bühne passiert und ab und zu hüpfte hier auch eine Ziege durch den Publikumsraum. Ich mag diese Detailliebe, duie dann auch den einen oder anderen schiefen Ton (gerade zu Beginn) verzeihen lässt. Selbst die darstellerischen Leistungen der Kleinsten muss man hier einfach loben. Unser zehnjähriger Muli (der Bruder von Mulan) war tatsächlich Muli. Dass Kinder schon in diesem Alter ihre Rollen so leben finde ich beeindruckend. Kaiserliche Boten müssen auch Pausen verkünden und ich fürchte, Ender wird bald in einem Aufführungsende-Blus verfallen. Ich hoffe nur, die nächsten Stücke werden genau so interessant, witzig und abwechslungsreich.
Zustimmen muss ich Pauly bei den zeitlichen Übergängen. Mal Mulans Kindheit, Jugend, dann das Erwachsenenalter, kleinere Kinder verlangt dieses Stück echt etwas ab und das merkt man, wenn man inmitten von Familien im Publikum sitzt. Ob das so gut ist, weiß ich nicht, jedenfalls interessant gemacht. War übrigens auch eine meiner Fragen, die ich mir gestellt habe, wie man diese Übergänge gestaltet? Im Film ist das ja einfach, mit Schnitten und Einblendungen, hier jedoch super gelöst.
Beide Stücke muss man erst einmal etwas wirken lassen.
Ich habe mich gefreut, wieder zwei Aufführungen zu meiner Gesehen-Liste hinzufügen zu können und kann euch beide nur wärmstens empfehlen. Zur dritten werde ich es nicht schaffen und auch andere sollten sich beeilen. Die Theatersaison endet bald.
Gefreut hat es mich, Ning, ich meine Ender wieder zu sehen und auch, dass mich einige Mitglieder des Freilichtbühnen-Teams wieder erkannt haben. Wenn die wüssten, was ich für ein schlechtes Namensgedächtnis habe.
Pauly, es war auch mal schön, dass Gesicht hinter deinem Avatar und den Beiträgen kennenzulernen, auch wenn wir bei unseren Gesprächen ausgiebig umschwirrt wurden. Diese Wespen sind aber auch eine Plage dieses Jahr.
Ein paar Fotos habe ich gemacht,
siehe hier. Die Darsteller wurden natürlich vorher gefragt, ob ich die veröffentlichen darf.