Knabenchor & Friends 2017 - Der Bericht(endlich)
Mit ziemlich hohen Erwartungen ging ich in dieses Konzert, nachdem ich zweimal diese jährliche Veranstaltung „Knabenchor & Friends“ versäumt hatte.
Die „Friends“ in diesem Jahr waren
1. quattrocelli“, 4 Herren, die eben jeweils ein Cello spielen, und diesen nicht nur Musik entlocken.
Hier ist ihre
Homepage.
2. „Stephan Abel &b Band“, eine Jazzband mit einem „Oriental Percussion“-Spieler dabei.
Auch da gibt es eine
Homepage.
Der erste Wermutstropfen war für mich der Platz. Ich hatte extra einen Platz für die erste Reihe der Empore in der Markuskirche gewählt. Vor ein paar Jahren hatte ich dort schon einmal gesessen, in der Mitte mit bestem Blick auf das geschehen. Dass es auch Plätze auf der linken Seite gab, hatte ich gar nicht in Erinnerung gehabt. Genau dort landete ich aber, und konnte beim bequemem Sitzen nur ein Drittel des Altersvorraums sehen, wo alle musikalischen Auftritte stattfanden. Mit großer Unbequemlichkeit konnte ich durch Vorbeugen und Verdrehen meines Rückens alles sehen bis auf einen winzigen Teil. Die Folterschmerzen spürte ich noch länger am Abend.
Diese Plätze hätten weniger kosten müssen! Ja. Dies ist eine deutliche Kritik an den Organisatoren.
„Knabenchor & Friends“, nicht unbedingt müssen alle zusammen musizieren. Der Knabenchor Hannover selber eröffnete das Konzert ganz klassisch mit einer Motette von Johann Sebastian Bach, „Lobet den Herrn, alle Heiden“, makellos und schön dargebracht.
Dann folgte die Gruppe „quattrocelli“ mit ihrer Version von „Air“ von Johann Sebastian Bach und zwei Filmmusiken aus Mission Impossible und Ghostbusters. Es ist schon erstaunlich, was man aus vier Celli herauslocken kann. Vor der originalen Orchesterfilmmusik brauchten sich diese vier Herren nicht zu Verstecken. Das Zuhören machte einfach Spaß und die Darbietung wurde mit viel Applaus honoriert.
Nun stellte sich „Stephan Abel & Band“ vor mit „Spring Dance“ und dem Kirchenlied „Befiel Du Deine Wege“. Die Musik wurde gekonnt interpretiert, aber mein Geschmack war das überhaupt nicht. Für mich war die Oriental Percussion .wie auch das Saxophon viel zu dominierend und schmerzhaft laut. Da gibt es bessere Jazzband wie im letzten Sommer bei „Knabenchor meets Landgren“!
Dann kamen wieder die „quattrocelli“ zum Zuge. Das war für mich wieder ein Genuss. Ennio Morricones Filmmusik wurde ganz toll dargebracht. Und die vier Herren bewiesen Humor, als zwischendrin ein Cello „erschossen“ , betrauert und wiedererweckt wurde. Für einen Teil der Filmmusik hätte man Stimmen mit einsetzen können. Warum nur hat man das beim Knabenchor nicht bedacht?
Stattdessen begleiteten „Stephan Abel & Band“ einen Teil der nächsten vier Lieder. Für mich hat das eben dieser Teil der Musik etwas zerstört. Aber, wie gesagt, das können andere gern anders sehen.
Die reinste Erholung waren dann wieder die „quattrocelli“ mit einer weiteren Filmmusik, „Skyfall“, und zwei Musiken von Nate James und Pharell Williams.
Im letzten Abschnitt kam wieder der Knabenchor zum Zuge mit alten Volksliedern und geistlichen Liedern.
Bei einem der Lieder, ich weiß leider nicht mehr welchem, begleiteten sowohl die „quattrocelli“ wie auch „Stephan Abel & Band“ den Knabenchor.
Das gesamte Konzert bekam viel Applaus. Da musste eine Zugabe folgen. Ich war sehr gespannt, was das sein würde.
Es kam eines meiner Lieblingslieder, welches ich schon in so vielen Versionen gehört habe. Nun endlich auch vom Knabenchor Hannover:
„Hallelujah“ von Leonard Cohen.
Es klang himmlisch!
Aber warum hat man nicht einen Teil auch als Solo gebracht? Das werde ich den Chorleiter, Herrn Professor Breiding, bei nächster Gelegenheit einmal fragen.
Jedenfalls hat mich diese Zugabe wieder versöhnt nach dem Teil des Konzertes, der mir persönlich nicht so gut gefiel.
Zum Ausklang des Konzertes gruppierte sich der Knabenchor rund ums Publikum herum und sang das Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“. Einfach nur schön!
Ich freue mich auf weitere Konzerte.
Ender
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Hans-Dietrich Genscher