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milu

RobinZon

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81

Dienstag, 16. September 2014, 16:13

Hallo zusammen,

Ein Musical, welches zu Herzen geht, zumal es auf einer wahren Begebenheit beruht. Im schweizerischen Kanton Tessin war die Armut sehr groß. Um der Armut zu entfliehen, versuchten die Jungen in vielen Städten, auch in Deutschland ihr Glück als Kaminfeger. Sie wurden als billige Arbeitskräft regelrecht ausgenutzt. Von Schleppern wurden sie an Schornsteinfeger in Mailand verhökert. Die Jungen wurden wie Arbeitssklaven behandelt. Dabei kamen viele Kinder nicht mehr zurück. Sie starben oft qualvoll an Kälte, Entkräftung und unter menschenunwürdigen Bedingungen. 1830 wurde in der Schweiz zwar ein Gesetz gegen Kinderarbeit verabschiedet, aber man hielt sich nicht dran. Bis nach dem zweiten Weltkrieg lebten zahlreiche Jungen unter unwürdigsten Bedingungen. 1954 wurde der letzte Junge aus dem Verzascatal (Tessin) nach Norditalien gebracht. Die ganze Geschichte kenne ich leider nur zum Teil und weiß von daher nicht viel zu berichtem. Ich kann nur erahnen aus dem Musical, was sich zugetragen hat.
Erzählt wird, wie Ihr schon wisst, die Geschichte des kleinen Kaminfeger-Jungen (ital.: Spazzacamino) Giorgio und seines Freundes Alfredo.

Das Musical beginnt.

Die Mutter des kleinen Giorgio bricht sich den Fuß. Einen Arzt kann sich die Familie nicht leisten. Man traf auf dort auf Antonio Luini, dem "Mann mit der Narbe". Er verstand es, ohne schlechtem Gewissen, die Jungen an Kaminkehrer-Meister in einem Wirtshaus in Mailand zu versteigern. Auch Giorgio wurde versteigert . (Apropo Giorgio: Bisher wurde von zwei Darstellern berichtet. Von Jasper Klein und Moritz Gehrckens. Ich hatte die Gelegenheit, Nicolai Schein als "Giorgio"-Darsteller zu sehen. Aber dazu später mehr.) Man begab sich auf eine schwierige Reise über den See. Dort freundete sich mit dem etwas älteren Kaminfeger-Jungen Alfredo an. Während der Überfahrt kenterte das überladene Boot und die meisten Jungen kamen ums Leben. Giorgio und Alfredo retteten sich und auch Antonio Luini. Er versprach Giorgio zum Dank, dass er bei ihm einen Wunsch frei habe.
Giorgio wurde verkauft. Giorgio kam zum Kaminfegermeister Battista Rossi. Von nun an sahen sich Giorgio und Alfredo nur noch sporadisch. Dieser Battista Rossi stand doch sehr unterm Pantoffel seiner umbarmherzigen Frau. Während sich Herr Rossi so gut es ging um Giorgio zu kümmern, sah es seine Frau garnicht erst ein, diesen schmutzigen Jungen gütig zu behandeln. Sie steckte ihn in ein dunkles Verließ. Beistand bekam sie auch von ihrem Sohn Anselmo. Alfredo bekam es schon mal mit Anselmo zu tun. Doch Anselmo zog hierbei den kürzeren. Giorgio, der sehr unter Frau Rossi und Anselmo zu leiden hatte, bekam Trost von der bettlägrigen Tochter Angeletta. Sie litt unter Tuberkulose, auch Schwindsucht genannt.
Tag ein, Tag aus musste Giorgio, wie alle Kaminfegerjungen oft in glühendheiße Kamine steigen, um sie zu reinigen. Wie anfangs erwähnt, kamen viele dieser Jungen durch Rauchvergiftungen und Verbrennungen ums Leben. Auch Kälte und Entkräftung machte den Jungs zu schaffen und sie starben daran qualvoll. Sie wurden meist würdelos verscharrt.
Giorgio traf eines Tages auf seinen Freund Alfredo, der ziemlich mitgenommen aussah. Er hatte noch mehr unter seinem Kaminfegermeister zu leiden. Doch Alfredo verstand es, zu kämpfen. Er war Anführer der "Schwarzen Brüder", die sich gegen die "Wölfe", denen Anselmo Rossi gerne angehören möchte, zu wehren. Die "Schwarzen Brüder" waren eine Gemeinschaft, um sich gegenseitig in ihrer Not zu helfen.
Die "Wölfe", die sehr für Gerechtigkeit kämpfen, wurden aus Geltungssucht von Anselmo an der Nase herumgeführt. Anselmo dichtete Giorgio stets Gemeinheiten an und bezichtigte ihn des Diebstahls. Er stahl oft seiner Mutter Haushaltsgeld, welches Battista Rossi ihr gab und schob es Giorgio in die Schuhe.
Giorgio wurde Mitglied der "Schwarzen Brüder". Die "Schwarzen Brüder" trafen sich meist nach der Arbeit, um zu besprechen, was zu tun ist.
Eines Tages trafen die "Wölfe" und die "Schwarzen Brüder" wieder mal aufeinander. Dieses Mal sollte es Giorgio an den Kragen gehen, der des Diebstahls von Anselmo bezichtigt wurde. Er wusste sich aber zu wehren und verabredete ein Zusammentreffen mit den Wölfen am nächsten Tag.
Am Ende des Kampfes lag Alfredo im Sterben und wurde von den "Schwarzen Brüdern" zu seinem Meister gebracht. Er übergab Giorgio ein Medaillon bevor er starb. Dieses sollte Giorgio an Alfredos kleine Schwester geben.

Er wollte, dass Alfredo ein ordentliches Begräbnis bekommt. Die "Schwarzen Brüder" hatten nichts. Er hat sich den "Wölfen" gestellt. Dazu nahm er all seinen Mut zusammen und sprach mit dem Anführer Giovanni von den Wölfen. Dabei überführte er Anselmo der Lüge. Die "Wölfe" und die "Schwarzen Brüder" vertrugen sich. Giorgio ging zu Ginos Kneipe und erinnerte Luini an das Versprechen, dass er einen Wunsch bei ihm frei habe. Luini sollte mit den Meistern der Jungen sprechen, damit sie am kommenden Samstag frei bekämen, um Alfredo ein würdiges Begräbnis zu geben.
Nach einer Kaminreinigung erging es auch Giorgio schlechter. Battisto Rossi fürchte, er wäre tot. Die Bediensteten des Hauses holten den reichen und gutmütigen Arzt Doktor Casella. Er kümmerte sich liebevoll um den Jungen. Er sorgte dafür, dass Giorgio vernünftige Kleidung und ordentliches festes Schuhwerk bekam. Zudem bekam Giorgio auch einige Lire geschenkt. Damit sollte er seinen Freunden "Die Schwarzen Brüdern" helfen, um warme Sachen zu kaufen, damit sie den Winter überleben. Er sollte mit seinen Freunden nach Lugano kommen. Erst dort hatte Dr. Casella die Möglichkeit, ihnen zu helfen.
Frau Rossi vermutete ihren Mann wie immer beim Wirt Gino. Sie wollte ihn dort aufsuchen. Anselmo wurde beauftragt, etwas zu kochen. Battisto brachte Giorgio nach Hause und sorgte sich um ihn.
Am nächsten Tag, als Battista nicht zu Hause war, bestahl Frau Rossi Giorgio und gab seine neuen Sachen an Anselmo weiter. Zwischen Meister Rossi und seiner Frau kam es zu einem handfesten Streit. Giorgio beschloss mit drei seiner Freunde zu fliehen.
Giorgio verabschiedete sich von Angeletta und verließ Mailand. Ihr konnte nicht mehr geholfen werden. Sie starb an ihrer schweren Krankheit. Noch einmal wurde im Schnelldurchlauf gezeigt, wie die Jungen zu leiden hatten. Immer und immer wieder wurden Kreuze für verstorbene Kinder aufgestellt.
Nun habe ich "Die Schwarzen Brüder" als Musical erlebt. Es brachte mich ins Grübeln, ob man man diese wahre Begebenheit als Musical aufführen sollte...? Noch heute leben ehemalige "Spazzacamini" in der Schweiz. Das macht mich doch ein bisschen nachdenklich. Es war ein anrührendes Musical, sehr feinfühlig aufgeführt, ohne dabei die Würde dieser Kinder zu verletzen. Oft hatte ich mit den Tränen zu kämpfen. Am Ende gab es natürlich sehr großen Applaus für alle Darsteller.
Alle Darsteller hatten sich diesen Applaus mehr als verdient.
Ich hoffe, dass ich die Geschichte einigermaßen herüberbringen konnte.
Ich habe noch etwas in petto. Das wars also noch nicht ganz. Später mehr.

Gruß MiLu
Gruß MiLu

"Ich weiß nicht, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen."

Albert Einstein

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samuel

Überlieferer der Zeit

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82

Dienstag, 16. September 2014, 21:10


Nun habe ich "Die Schwarzen Brüder" als Musical erlebt. Es brachte mich ins Grübeln, ob man man diese wahre Begebenheit als Musical aufführen sollte...? Noch heute leben ehemalige "Spazzacamini" in der Schweiz. Das macht mich doch ein bisschen nachdenklich. Es war ein anrührendes Musical, sehr feinfühlig aufgeführt, ohne dabei die Würde dieser Kinder zu verletzen. Oft hatte ich mit den Tränen zu kämpfen. Am Ende gab es natürlich sehr großen Applaus für alle Darsteller.
Alle Darsteller hatten sich diesen Applaus mehr als verdient.


Diese Passage muss man unbedingt hervorheben. Sonst geht die noch unter. Ich finde, das hast du sher schön auf den Punkt gebracht.
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milu

RobinZon

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83

Mittwoch, 17. September 2014, 00:50

Hallo zusammen,

Am Ende des Musicals kamen alle Darsteller auf die Bühne. Ein Zeitpunkt den man nutzen konnte, um sie zu fotografieren. Dank Vollautomatik und ISO 1600-Einstellung gelang mir zu später Stunde kein einziges Bild. Alles vergrieselt und zu nichts zu gebrauchen. Das ärgert mich. Ich nutze eine "Lumix TZ 8" von Panasonic. Probleme habe ich immer wieder bei Nachtaufnahmen. Tagsüber geht es.
Aber es gab noch eine Abschluss-Party mit Musik, bei der sich Gäste und Darsteller trafen. Auch die vielen Jungen, die sonst nach den Vorstellungen immer gleich nach Hause gefahren wurden, waren dieses Mal dabei. Einige Gäste nutzten die Gelegenheit, um nach Autogrammen und Fotos zu fragen. Bereitwillig gaben alle Darsteller Autogramme.



und ließen sich auch fotografieren. Auch die Kinder ! Dieses Mal gelangen mir auch Fotos. Blitz habe ich dieses Mal betätigt.



Der Junge mit der Tasse in der Hand ist nicolai Schein. Rechts neben ihm steht "Angeletta"-Darstellerin Sandra Pangl, von der ich eine persönliche Widmung bekam. Das fand ich nett.

Auf dem nächsten Foto sieht man Nicolai Schein gemeinsam mit "Alfredo"-Darsteller Janko Danailow. Darunter sind die Choreographin Sabine Lindlar und "Antonio Luini/Dr. Caselli"-Darsteller PeterZeug.





Die Jungs feierten ihre kleine Party ausgiebig. Sie tanzten Polonaise und tanzten auch miteinander. Es war schön anzusehen.









Wenn Ihr Euch fragt, was die Kinder hier machen, sie lauschen der Band.



Das letzte Foto zeigt, wie sich alle in den Armen lagen und sich verabschieden. Wieder so ein Moment, wo einem der Kloß im Hals steckt.



Man sieht hier nochmal Nicolai mit verschlossenen Augen. Über was denkt er wohl nach...
Direkt rechts hinter ihm steht Jasper Klein (mit grüner Jacke).

Die Fotos hier entschädigen etwas, für die misslungenen Aufnahmen von der Bühne aus. Jetzt würde mich mal interessieren, welche Kamera Mawi nutzt. Seine Aufnahmen sind hervorragend.

Gruß MiLu
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Albert Einstein

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Haley

Administrator

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84

Donnerstag, 18. September 2014, 01:46

Ein großes , milu, für Deinen großartigen Bericht von diesem Musical!
Sehr informativ, lässt sich gut lesen und vermittelt einen sehr guten Eindruck über das Musical.
Zum Teil ist der Bericht sehr emotional, aber das mit Recht, weil brutale und rücksichtslose Ausbeutung, auch von Kindern immer noch sehr aktuell ist.
Jeder, der sich bei einem Billig-Discounter z.B. ein T-Shirt oder eine Jeans für ein paar Euros kauft, sollte einmal sehr genau darüber nachdenken, wie es möglich sein kann, Produkte so billig anzubieten!

Gut, es ist teilweise viel Text, aber wer das noch nicht nicht gelesen hat, sollte es unbedingt trotzdem tun! Es lohnt sich.

Und auch schöne Bilder! Wirklich toll, dass Dir auch von den jungen Darstellern einige interessante Schnappschüsse gelungen sind.

Natürlich auch an alle anderen bisherigen Berichterstatter ein großes Dankeschön!
Ohne Euch wäre die Vielfältigkeit unseres Jungstar-Forums deutlich eingeschränkt.
„Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein.“
(Albert Einstein)
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Jonny

Torwächter

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85

Donnerstag, 18. September 2014, 02:27

Ich kann mich Haley nur anschließen. Vielen Dank an alle Beteiligte für diesen schönen Thread.
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Octo

Torwächter

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86

Donnerstag, 18. September 2014, 05:29

Toller Bericht, Chapeau ! ;+:
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Danksagungen: 30

87

Donnerstag, 18. September 2014, 11:41

Ich fand nun nicht, daß es zu viel Text gewesen ist.
Auf jeden Fall sehr gut die eigenen Eindrücke transportiert und die Bilder tun ein Übriges
um die Stimmung zu vermitteln.

Ein an Milu und alle Anderen, die hier berichtet haben. :)
Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben,
aber es hat nur genau so viel Sinn wie wir ihm geben.
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Ender

Überlieferer der Zeit

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88

Donnerstag, 18. September 2014, 15:02

Danke Euch vier für Eure Kommentare. Und dies sicherlich auch im Namen Milus.

Ich möchte einfach nochmal ein paar ergänzende Anmerkungen zu Milus schönem Bericht geben. Nicht unbedingt in einer strukturierten Reihenfolge, sondern wie es kommt.

Bückeburg ist ein hübsches Städtchen! Nun, da das Musical vorbei ist, werde ich mal einen Tag auswählen, um mir das Städtchen etwas genauer anzusehen, inklusive des Schlossmuseums.

Es war schon lustig als Milu und ich den Zuschauerbereich betraten, dass ein ganzer Teil der "Schwarzen Brüder" dort anwesend waren, weil sie am letzten Tag spielfrei hatten. Es war kein Problem, sich kurz mit ihnen zu unterhalten. Nette fröhlichen Jungen wie man auf Milus Bildern in der Zuschrift Nr. 79 erkennen kann. Bereitwillig stellten sie sich für Fotos auf. Auf dem untersten Bild ganz links in jener Zuschrift sieht man Jasper Klein, der an anderen Tagen spielte ,wie ja auch schon von Cole(Zuschrift 23), Damiano(Zuschrift 40) und mir (Zuschrift 62) beschrieben wurde. Gleich neben Jasper stehen Lenni und Noah, sowie ganz rechts Paul(wie auf dem Bild darüber auch). Das sind ja die drei Jungen, die ich im Rahmen meines Erstbesuchs (s. Zuschrift Nr. 45) kennenlernen durfte.

Produzent Moritz A. Sachs("Klausi Beimer"), dessen Bild über den eben erwähnten zu finden ist, erwies sich als sehr zugänglicher Mensch, der allen Zuschauern immer freundlich entgegenkam, an manchen Tagen die am Eingang wartenden Zuschauer von sich aus begrüßte.

Das Musical selbst wurde gewohnt professionell gespielt. Milu beschreibt ja ganz richtig, dass es sehr emotional herüberkam. Ich persönlich habe vermutlich dieses Stück am häufigsten gesehen und kann sagen, dass der emotionale Aspekt für mich auch beim vierten Mal immer noch eine große Rolle spielte. Ich wurde als Zuschauer Teil der Geschichte, litt mit dem Schicksal der Schwarzen Brüder und teilte auch die wenigen Momente der Freude mit ihnen. So manches Mal stand mir das Wasser in den Augen!

Nicht vergessen darf man in einem Musical die Musik! Die Kompositionen des weißrussischen Komponisten Georgij Modestov sind einfach hinreißend schön. Die Texte von Mirco Vogelsang, der in Bückeburg auch Regie führte, lassen an Eindringlichkeit nichts zu wünschen übrig.

Und dann nach der letzten Vorstellung, welche mit langen stehenden Ovationen bedacht wurde, war ein kleines Fest im Restaurantzelt angesagt. Eine Band spielte dort, und teilweise wurde getanzt. Milu und ich lagen nicht falsch in der Annahme, dass unsere "Schwarzen Brüder" dort wohl nur kurz(Schule am nächsten Tag!) aber sicher auftauchen würden. So besetzten wir schnell zwei Plätze ehe die großen Massen herbeiströmten. Wir sollten Recht behalten! Die Jungen kamen. Und wie ihr anhand von Milus Bildern im Beitrag 83 sehen könnt, machten sie eine kleine Party. Aus meinen stillen Beobachtungen heraus schließe ich, dass sie, nachdem sie ihre kompletten Sommerferien für dieses Musical gegeben hatten, zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengewachsen sind. Wie selbstverständlich schlossen sie die Angeletta-Darstellerin Sandra Pangl in ihre Aktivitäten ein und nahmen sie immer wieder in den Arm. Offensichtlich hatte sie sich etwas stärker für die Jungen engagiert.

Und dann der Moment des Abschiednehmens für die Jungen: die Gemeinschaft ging auseinander. Adressen wurden ausgetauscht, die Jungen lagen sich in den Armen, so manche stille Träne kullerte. Das sprach für die Qualität dieser Gemeinschaft. Und gut, dass es von diesen sehr privaten Momenten keine Fotos gibt.


Ender
Europa ist unser aller Zukunft. Wir haben keine andere.
Hans-Dietrich Genscher

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Oldman

Imperator

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89

Donnerstag, 18. September 2014, 19:09

Auch von mir nochmals ein herzliches und großes Danke schön an alle Besucher und Berichterstatter dieses Musicals und ihren bewegenden Momenten, Erlebnissen und Eindrücken.

Mein besonderer Dank an Ender, der auf dieses Musical aufmerksam machte.

Gruß Oldman
:)
Lasst in eurem MITEINANDER Platz, dass der HAUCH des HIMMELS zwischen euch spielen kann.
(Khalil Gibran)
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milu

RobinZon

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90

Freitag, 19. September 2014, 00:55

Hallo zusammen,

Vielen Dank, für Eure Reaktionen, sowohl offiziell als auch mit privaten Zuschriften. Das freut mich.
Es war schon lustig als Milu und ich den Zuschauerbereich betraten, dass ein ganzer Teil der "Schwarzen Brüder" dort anwesend waren, weil sie am letzten Tag spielfrei hatten. Es war kein Problem, sich kurz mit ihnen zu unterhalten. Nette fröhlichen Jungen wie man auf Milus Bildern in der Zuschrift Nr. 79 erkennen kann.
In der Tat, man sah so richtig die Fröhlichkeit in den Augen der Jungs! Sie hatten richtig Spaß! Schade, dass sie am nächsten Tag in die Schule mussten. Schade auch, dass es so spät war. Aber es ist halt eben so.

Und dann der Moment des Abschiednehmens für die Jungen: die Gemeinschaft ging auseinander. Adressen wurden ausgetauscht, die Jungen lagen sich in den Armen, so manche stille Träne kullerte. Das sprach für die Qualität dieser Gemeinschaft. Und gut, dass es von diesen sehr privaten Momenten keine Fotos gibt.
Oh ja, ein Moment, den man wirklich inne halten musste, Da sah ich einen in sich gekehrten Nicolai mit verschlossenen Augen. (letztes Foto in meinem obigen Beitrag). Was hat er wohl gedacht? Diese Momente danach haben meines Erachtens Bände gesprochen. Wären wir länger geblieben, wären wir wahrscheinlich in Tränen ausgebrochen. Wir mussten aber zun Zug.

Ich habe natürlich alle Bilder hochgeladen. Auch die, die leider nichts geworden sind. Vielleicht kann mir der eine oder andere Tipps in privaten P.N.s geben, was ich in Zukunft besser machen kann. Mit Vollautomatik habe ich voll daneben gelegen. ;( KLICK Ach ja, die Bilder sind dort in Originalgröße zu finden.
Beispiel:


Gruß MiLu
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Ender

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Dienstag, 23. September 2014, 00:57

Die CD zum Musical








Hier nun die neu erschienene CD mit allen Liedern aus dem Musical. Der Giorgio-Sänger ist Jasper Klein.
Die CD ist bis Ende des Monats für €12,00 zu erhalten, danach für € 15,00. Möglich ist auch eine Kombibestellung der CD zusammen mit dem reich bebilderten Programmheft für insgesamt € 15,00. Bestellbar ist die CD oder die Kombi über die Webseite

Für mich sind die beiden schönsten Lieder "Bist Du jetzt bei Dir", gesungen von Giorgio nach dem Tod seines Freundes Alfredo und das Finale, ebenso gesungen von Giorgio "Ich bin so frei". Die Qualität der CD ist hervorragend. Auf meiner 7.1 Anlage klingt sie wirklich ganz wunderbar. Da mache ich die Augen zu und erlebe die Szenen in Verbindung mit diesen Liedern noch einmal.


Ender
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samuel

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92

Dienstag, 23. September 2014, 06:58

Ich habe sie nun und werde mich zu gegebener Zeit in die Welt des Musicals fallen lassen. :)
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milu

RobinZon

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Dienstag, 23. September 2014, 19:27

Hallo zusammen,

Die CD inklusive Programmheft konnte ich bereits bei der letzten Aufführung am 14. September erwerben. Auch ich habe inzwischen reingehört.
"Abschied" gesungen von Janko Danailow und Jasper Klein sowie "Am Ende der Welt" von Janko Danailow und "Bist du jetzt bei dir" von Jasper Klein haben mich tief beeindruckt. Nun ich habe den Gesang live von Nicolai Schein gehört und ich war echt zu Tränen gerührt. Das Thema hat eine solche Brisanz gehabt, wie ich es eigentlich nicht kannte. Ich hoffe doch sehr, dass man das Musical als Kauf-DVD /-BD angeboten bekommt. Ich wäre dabei.

Gruß MiLu
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Ender

Überlieferer der Zeit

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Donnerstag, 25. September 2014, 23:23

Mit etwas zeitlichem Abstand möchte ich mich noch einmal zu Wort melden.

Alle, die wie ich dieses Musical gesehen haben, denken bestimmt gern daran zurück. Ein deutschsprachiges Musical von hoher Qualität, und der Beweis, dass es in Deutschland möglich ist, ein Musical auf die Beine zu stellen, in der eine hohe Anzahl an Kinder- und Jugenddarstellern mitwirkt. Das hatte ich lange nicht für möglich gehalten und schielte immer neidisch auf andere Länder, Nachbarländer, wo so etwas viel öfter vorkommt als bei uns.

Und genau deshalb war es mir ein Anliegen, in diesem Thread auf "Die Schwarzen Brüder" aufmerksam zu machen und selbst davon zu berichten. Ich freue mich, dass dies in Zusammenarbeit mit weiteren CWlern, die auch dort waren, gelungen ist. Danke auch den Kommentatoren, die es nicht geschafft haben, nach Bückeburg zu fahren.

In Bückeburg haben wir etwas Wunderbares erlebt, wie man es in unseren Berichten hoffentlich auch merkt. Vieles aber kann man selbst in den besten Berichten nicht wiedergeben, weil es in einem selbst auf einer anderen Ebene abläuft.

Gerade die "Kaminfegerbuben" haben erlebnisreiche Sommerferien gehabt, die sie so schnell nicht vergessen werden. Ich fand zwei Zitate auf einer anderen öffentlichen Webseite, die uns ein ganz klein wenig in die Welt der Schauspielerjungen schauen lassen.
Ein Vater schrieb vor ein paar Tagen: "Die Sonne scheint, die Temperatur ist angenehm - eigentlich Zeit um sich wieder auf den Weg zum Schloss nach Bückeburg zu machen. Aber Halt! Das geht ja leider nicht mehr... Und so ist eine große Traurigkeit bei unserem Sohn ... zu verspüren, dass diese tolle, prägende Zeit auf der Bühne und im Team nun tatsächlich vorbei ist...und ständig hören wir ihn in seinem Zimmer noch die Lieder der Schwarzen Brüder singen....". Und einer der Kaminfegerbuben schrieb: " ich habe so geheult es war so eine schöne zeit mit euch ihr habt mir die besten sommerferien bereitet die es jehh gab"... Ich meine dass bedarf keiner weiteren Kommentare.

Ich behalte dieses Musical in guter Erinnerung.
Ich hoffe, dass sehen die anderen, die dort waren auch so.

Traurig ist nur, dass nun die Produktionsfirma der Schwarzen Brüder Insolvenz angemeldet hat.
Hoffentlich verschwindet das Musical nicht von der Bildfläche, sondern wird eines Tages wieder aufgeführt.

Dies wünscht sich und Euch

Ender
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Hans-Dietrich Genscher
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milu

RobinZon

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Donnerstag, 25. September 2014, 23:58

Tagen: "Die Sonne scheint, die Temperatur ist angenehm - eigentlich Zeit um sich wieder auf den Weg zum Schloss nach Bückeburg zu machen. Aber Halt! Das geht ja leider nicht mehr... Und so ist eine große Traurigkeit bei unserem Sohn ... zu verspüren, dass diese tolle, prägende Zeit auf der Bühne und im Team nun tatsächlich vorbei ist...und ständig hören wir ihn in seinem Zimmer noch die Lieder der Schwarzen Brüder singen....".

Hallo Ender, das sind Worte, die mich sehr berühren. Wo kann man das denn lesen? Gerne würde ich noch ein paar andere Zitate lesen.

Was mich aber sprachlos macht, ist die Insolvenz der Firma. Das haut einem doch um. Lag es etwa am diesjährigen regenreichen "Herbst", der kalendarisch als Sommer ausgewiesen war?

Gruß MiLu
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Albert Einstein
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Jonny

Torwächter

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96

Freitag, 26. September 2014, 00:54

Lag es etwa am diesjährigen regenreichen "Herbst", der kalendarisch als Sommer ausgewiesen war?
Das liegt sicher nicht nur am Wetter. Im Artikel steht ja auch, dass Mirco Vogelsang das Buch schrieb und an der Produktion beteiligt war und er war auch an der ebenfalls insolventen Uraufführung 2007 beteiligt. Die Insolvenz der Schwarzen Brüder also ein Déjà-vu? ;)
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Ender

Überlieferer der Zeit

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97

Freitag, 26. September 2014, 00:59

Na, wir sollten da mal nicht spekulieren!!

In einer anderen Pressequelle wird Moritz A. Sachs zitiert, der durchaus das Wetter mitverantwortlich machte. Dadurch sei die Auslastung nur ca. 30 % gewesen.
Die Uraufführung 2007 in der Schweiz hatte eine Auslastung von 92%.

In jedem Fall lag es nicht an der Qualität des Musicals.

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Jonny

Torwächter

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98

Freitag, 26. September 2014, 01:03

Das ist natürlich traurig! Vor allem wenn sich da gerade eine Produktionsfirma formiert, um solch ein tolles Projekt zu starten.
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Haley

Administrator

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99

Freitag, 26. September 2014, 01:39

Traurig ist nur, dass nun die Produktionsfirma der Schwarzen Brüder Insolvenz angemeldet hat.

Da ist nicht nur sehr schade, denn Euren Berichten zufolge war das Musical eine Aufführung auf höchstem Nievau, es ist auch zu befürchten, dass dies auf andere potentielle Produzenten abschreckend wirken könnte. Ich will es nicht hoffen.
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(Albert Einstein)
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100

Freitag, 26. September 2014, 01:46

Wenn es wirtschaftlich mies läuft, vor allem wegen eines so unkalkulierbaren Faktors wie dem Wetter, ist es möglicherweise das Beste, die Produktionsfirma kontrolliert in die Insolvenz laufen zu lassen.

Nächstes Jahr gründet man dann eine neue die nicht erst mit Altlasten kämpfen muss...
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