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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

21

Sonntag, 23. Juni 2013, 12:41

Der Film läuft auf dem nächsten Fantasy Filmfest. Die kanadische DVD erscheint übermorgen.

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Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Cole« (23. Juni 2013, 12:51)

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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

22

Montag, 23. September 2013, 16:40

Kommt am 28. Januar in D auf BD von Ascot Elite (Verleih 22. Dezember).
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

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Ricofan

Haudegen

Registrierungsdatum: 28. August 2013

Beiträge: 57 Aktivitäts Punkte: 305

23

Montag, 23. September 2013, 17:36

Gefällt

mir eigentlich nicht und steht definitiv auf meiner Liste...ich bin überaus gespannt. :huh:
Nicht die Zugereisten, sondern wohl eher die Zugeschweißten knebeln Deutschland. :love2:
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Damiano

Torwächter

Registrierungsdatum: 16. März 2005

Beiträge: 3 928 Aktivitäts Punkte: 20 470

Wohnort: Hamburg

24

Dienstag, 24. September 2013, 16:56

Ich habe ihn auf dem Fantasy Filmfest gesehen und war ziemlich angetan.

Für die Empörten unter Euch: Die gezeigten Waffen existieren alle nur in der Fantasie der Kinder - in Wahrheit sind es Stöcker etc.

Der Film behandelt auf durchaus feinfühlige Art die großen Themen der Kindheit: Freundschaft, Liebe, Abenteuer, Anerkennung, Verrat. Schon aufgrund der Darsteller solltet Ihr Euch den Film nach Möglichkeit nicht entgehen lassen.

Liebe Grüße,

Damiano
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samuel

Überlieferer der Zeit

Registrierungsdatum: 9. Juni 2011

Beiträge: 9 504 Aktivitäts Punkte: 39 125

25

Dienstag, 24. September 2013, 18:44

Ich bin leider bis heute noch nicht dazu gekommen, diesen zu sehen. Vielleicht war ich mit meiner Empörung auch ein wenig vorschnell, ich weiß es nicht.
Irgendwann werde ich ihn mir ansehen.
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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

26

Montag, 14. Oktober 2013, 19:12

So sieht dann wohl "Krieg der Knöpfe" für das 21. Jahrhundert aus. Ich musste mehrmals an "Bart schlägt eine Schlacht" aus der allerersten Simpsons-Staffel vor mehr als zwanzig Jahren denken, die wir damals im Englisch-Unterricht wegen ihrer Hintergründigkeit seziert haben bis zum geht nicht mehr. Und auch hier wieder: Genauso stelle ich mir die nordamerikanische Jugend heutzutage vor (Klischee).

Es ist natürlich direkt diskutierbar, ob es okay war, für die Dreharbeiten derart realistisch anmutende Waffen-Attrappen zu verwenden. Die Kids spielen ihre Rollen ziemlich gut - es ist zwar alles nur ein Spiel, zu den äußeren Konflikten kommen aber auch jede Menge innere. Der wirkliche Krieg findet hier im Kopf statt. Gruppenpsychologisch ist der Film deshalb äußerst interessant, pädagogisch wertvoll halte ich ihn aber nur bedingt. Es ist löblich, wenn die Kinder ihre Freizeit im Wald verbringen - und Jungs spielten nun einmal zu allen Zeiten der Menschheit gerne Krieg -, an manchen Stellen war ich mir aber nicht sicher, ob der Regisseur bzw. Autor nicht einfach nur seine eigene schwierige Kindheit zu verarbeiten versucht hat. Das Niveau der Dialoge passt durchaus zur Altersklasse der Darsteller (von "Hunde-Blowjob" und "Scheiße fressen" bis hin zu "Pimmel abschneiden"). Alles in allem kann ich nicht davon abraten, den Film zu sehen, denn jeder möge sein eigenes Urteil bilden. Vielleicht bin ich auch einfach schon ein paar Jahre zu alt dafür.

Wer kontroverse Filme mag, sollte ihn gucken - aber bloß nicht motzen, wenn die Erwartungen vorher in die falsche Richtung gingen. "I Declare War" ist mehr als das bloße Nachspielen von Kriegsverbrechen und billiger Gewalt durch (unschuldige?) Kinder, es ist eine tiefgründige Charakterstudie über die Zerrissenheit der männlichen Jugend, die gut behütet aufwächst, ihre gewalttätigen Urtriebe aber natürlich irgendwie ausleben muss. Dieser Film könnte überall auf der Welt spielen - in vielen Teilen ist er traurigerweise weitaus näher an der Realität als jedes Sat. 1-Familiendrama. Leider ist das Ende etwas krude, nicht offen, aber auch nicht geschlossen. Ich hätte mir noch mehr Vorgeschichte der Kinder gewünscht, um ihre Beziehungen untereinander besser aufdröseln zu können. So bleiben nur Vermutungen, und das tut dem ansonsten handwerklich und storytechnisch halbwegs gelungenen Werk nicht gut.

Ob wir wollen oder nicht - "I Declare War" ist ein richtiger Jungs-Film, nur halt nicht für Jungs.
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

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Jonny

Torwächter

Registrierungsdatum: 2. Mai 2011

Beiträge: 3 623 Aktivitäts Punkte: 19 155

27

Montag, 4. November 2013, 04:42

Kommt am 28. Januar in D auf BD von Ascot Elite (Verleih 22. Dezember).
Die Cover:

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pyXis

Hüter des Lichts

Registrierungsdatum: 3. Januar 2006

Beiträge: 1 972 Aktivitäts Punkte: 10 015

Wohnort: pyxis: Sternbild des Südhimmels

28

Montag, 11. November 2013, 19:52

Die gezeigten Waffen existieren alle nur in der Fantasie der Kinder - in Wahrheit sind es Stöcker etc.
Richtig, wobei die Fantasie filmisch visualisiert wird.

Leider ist das Ende etwas krude, nicht offen, aber auch nicht geschlossen.
Hm, was ist eigentlich nicht geschlossen? Klares Resultat des Spiels, Freundschaft mit Schrammen... And no need to watch Patton.
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Minifant

Imperator

Registrierungsdatum: 22. November 2007

Beiträge: 575 Aktivitäts Punkte: 2 995

Wohnort: bei Maxifant

29

Dienstag, 4. Februar 2014, 21:21

FILMBESPRECHUNG

In einem Waldstück spielt eine Gruppe von Kindern "Krieg". Die 12jährigen Jungen haben sich in zwei Teams aufgeteilt, die jeweils von einem General geführt werden. Ziel ist es, die Flagge aus der Basis des Gegners zu erobern. Wer die bessere Strategie entwickelt, wird gewinnen. Geschossen wird mit Farbbeuteln. Wer von einer Granate getroffen wird, ist "tot" und scheidet aus.
In der Fantasie der Kinder verwandeln sich die Holzstöcke und Blechdosen in echte Waffen. Im Film selbst erzeugt das eine gehörige Dramatik, wenn die Jungs für die Kamera mit Repliken richtiger schwerer Feuerwaffen durch den Wald laufen und herumballern. Die kanadischen Jungdarsteller hatten bei den Dreharbeiten nahe Toronto viel Spaß. Auch die deutschen Synchronsprecher wie der 9jährige Leo verraten, daß sie den Film richtig cool finden, weil darin viele Waffen vorkommen, und weil es viel Action gibt. Das Zielpublikum ist also sicher getroffen. Diese Kinder wissen nicht, was der Tod bedeutet. Jungs in dieser Altersstufe haben einfach Lust auf möglichst spektakuläres, laut krachendes Wettlaufen um Geschicklichkeit. Solches Austesten der eigenen Leistung gewinnt an Attraktivität, wenn es ordentlich knallt. Mangelnde Bewegung kann man bei dem Geländespiel nicht beklagen.

Autor und Co-Regisseur Jason Lapeyre verarbeitet in dem Filmwerk autobiografische Erinnerungen. Aufgewachsen in der Ära des Kalten Kriegs in hoch militarisierten Ländern, war das Krieg spielen damals für Heranwachsende eine völlig selbstverständliche Freizeitbeschäftigung. Nach einer kurzen Phase der Hinwendung zur Friedensbewegung erlebte mit der Verbreitung der Computerspiele der Krieg in den Kinderzimmern eine Renaissance. Vielleicht geschmacklos, aber harmlos ist das Szenario, das Jason Lapeyre und Robert Wilson in "I Declare War" entwerfen. Konsequent ist kein Erwachsener zu sehen. Die Teenager sind ganz unter sich. Der Film öffnet einen Pool voller talentierter Nachwuchsschauspieler. Das sind kluge Kinder, die genau verstanden haben, was sie da spielen. Die Jungen wurden gut auf ihre Charakterrollen vorbereitet.

Die zwei Anführer haben ihre Position nicht zufällig, sondern weil sie besonders intelligent sind. Quinn Wilson und P.K. Sullivan sind brillante Köpfe, die vielschichtige Situationen überblicken und besonnen einschätzen können. Sie besitzen Führungsqualitäten, sie verstehen es, ihre Leute korrekt und sinnvoll einzusetzen. Alle anderen Mitspieler zeigen die eine oder andere altersbedingte Unreife, sich auf ein solches Spiel einzulassen.
Die Spielregeln sind festgelegt. Die zwei Generäle P.K. und Quinn spielen fair. Für sie ist es ein sauberes Strategiespiel. Das ist im Prinzip eine gute Sache, wenn sich Teenager das Lösen strategischer Aufgaben antrainieren. Der "Krieg" als verabredetes Spiel begründet sich ursprünglich nicht in Animositäten unter den teilnehmenden Jungen. Die Anführer haben die Mitglieder in ihre Teams gewählt, nicht anders als bei einer Partie Straßenfußball. Was jedoch im Verlauf des Spiels geschieht, ist weniger dramatisch als es scheint. Bei genauer Betrachtung erweist sich "I Declare War" als unterhaltsame, spannend aufgezogene Inszenierung eines soziologischen Experiments im Geiste von William Goldings berühmtem Roman "Lord of the Flies".

Entlang welcher Linien brechen moralische Grenzen auf? Erste Regelverstöße kündigen eine Eskalation an. Einige der Jungs fangen an, sich gegenseitig richtig körperlich zu verletzen. Die Gewaltbereitschaft ist latent vorhanden. Das Spiel gerät außer Kontrolle, als der psychisch labile Soldat Skinner seinen General "tötet" und das Kommando über die Truppe an sich reißt. Quinn ist empört über seine unerwartete Absetzung, aber er akzeptiert die Aktion, denn im Rahmen der Regeln ist das möglich.
Skinner fühlt sich von den anderen zurückgesetzt, kommt sich als Verlierer vor. Jetzt bricht der ganze angestaute Frust aus ihm heraus. Plötzlich sieht er sich in einer Lage, wo er sich mit brutaler Gewalt zum Sieger durchkämpfen kann. Skinners skrupelloses Vorgehen entfesselt auch bei anderen Mitspielern eine gefährliche Öffnung hin zum Gebrauch von Mitteln der Gewalt.
Es treten nun die charakterlichen Defizite der einzelnen Mitspieler hervor, die überwiegend nicht in der Lage sind, dem simplen gemeinsamen Regelwerk für das Spiel zu folgen. Persönliche Interessen und Motive drängen sich in den Vordergrund, sobald sich eine Gelegenheit dazu bietet. Diese disziplinlose Truppe könnte keinen Krieg gewinnen, und so kommt es am Ende auch. P.K. nützt sein fundiertes Fachwissen über die Historie der Kriegsführung wenig, als er Skinner gegenüber steht und dessen Bedingungen für die Ermittlung des Spielergebnisses abwägen muß. An dieser Stelle geht es darum, welchen Preis die zwei Kontrahenten zu zahlen bereit sind, um als Verlierer vom Feld zu gehen.

Diese Kids sind ein exemplarischer Querschnitt von Charakteren, wie man sie in einer willkürlich zusammengewürfelten Schulklasse oder einer Nachbarschaft in einer Vorstadtsiedlung antrifft. Sie spielen miteinander, obwohl sie sehr verschieden sind. Gerade diese Unterschiede in den Charakterzügen und den persönlichen Ressourcen erzeugt die Dynamik, durch die das Spiel in Bewegung gehalten wird. Das ist auch die Dynamik, durch die jeder Einzelne für seine eigene Sozialisation etwas aus dem Spiel lernt. Da ist beispielsweise Roy Frost, der einen rasanten Aufstieg erfährt. Läuft er anfangs etwas schusselig ohne eigenes Profil dem einfältigen Prügelbold Sikorski nach, entwickelt er im Ernstfall richtig Kampfgeist. Er gewinnt zum Ende hin das Selbstvertrauen, allein ohne Sikorski zu agieren und die möglicherweise spielentscheidende Initiative zu ergreifen.
Jeder der Jungen ist im Skript eine klar ausgestaltete Persönlichkeit. Das Ensemble von Figuren auf dem Spielfeld ist mit tollen jungen Schauspielern besetzt. Herausragend sind Gage Munroe in der Rolle des manipulativen, altklugen Burschen P.K. Sullivan; Alex Cardillo in der Rolle des über sich hinaus wachsenden Roy Frost; Andy Reid in der Rolle des einsamen Meßdieners Wesley, der als Pazifist den "Krieg" nur mitmacht, um Freunde zu finden; und als heimlicher Star Kolton Stewart in der Rolle des schweigsamen Einzelgängers Caleb, der aus der Distanz zuverlässig seiner Truppe zuarbeitet.

Man darf den Film nicht falsch verstehen. Er ist weniger martialisch als er aussieht. Es ist ein intelligenter Film über das ambivalente Verhältnis pubertierender Jungen zu Gewalt, Freundschaft und Loyalität.

© Minifant - Text verlagsrechtlich geschützt
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samuel

Überlieferer der Zeit

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30

Dienstag, 4. Februar 2014, 21:28

FILMBESPRECHUNG

In einem Waldstück spielt eine Gruppe von Kindern "Krieg". Die 12jährigen Jungen haben sich in zwei Teams aufgeteilt, die jeweils von einem General geführt werden. Ziel ist es, die Flagge aus der Basis des Gegners zu erobern.


Dieses "Spiel" gab es auch schon im Dritten Reich in den NAPOLA-Schulen und sollte dazu dienen, die Jugendlichen zu indoktrinieren. Sind doch alles bloß "harmlose" Geländespiele. Wer's glaubt.
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Jonny

Torwächter

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Beiträge: 3 623 Aktivitäts Punkte: 19 155

31

Dienstag, 4. Februar 2014, 23:20

Habe ich letztens auch gespielt. Macht richtig viel Spaß, besonders da man sich im Wald richtig gut tarnen kann. :)

Bitte verallgemeinere es nicht zu sehr, samuel. Das Spiel ist uralt und es kommt immer darauf an, was für Intentionen dahinter stehen.

Momentan kennen viele Kinder das Spiel leider nur noch aus der Online-Welt, dort ist es unter der englischen Bezeichnung "capture the flag" bekannt.
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Ender

Überlieferer der Zeit

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Beiträge: 5 564 Aktivitäts Punkte: 27 015

Wohnort: Enderversum

32

Dienstag, 4. Februar 2014, 23:59

Danke Jonny! Ich war doch etwas erschrocken über samuels enge Auslegung.
Ich habe dieses Spiel auch oft gespielt.

Ich stand diesem Film anfangs ja sehr skeptisch gegenüber. Mittlerweile möchte ich ihn doch gern sehen.

Ender
Europa ist unser aller Zukunft. Wir haben keine andere.
Hans-Dietrich Genscher
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samuel

Überlieferer der Zeit

Registrierungsdatum: 9. Juni 2011

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33

Mittwoch, 5. Februar 2014, 06:42

Vielleicht habe ich auch zu viele Bücher über diese Zeit gelesen, kann sein. Bei uns funktionierte das Fange-Spiel so. Antippen und du warst eingefroren, ein Mitspieler aus deiner Mannschaft konnte dich abklatschen, dann warst du wieder aufgetaut. So konnte das Spiel endlos weitergehen. Sterben musste keiner.

Trotzdem, je mehr ich über den Film erfahre, desto unsicherer bin ich mir ob ich den überhaupt sehen will.
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Musicmiles

Imperator

Registrierungsdatum: 26. November 2013

Beiträge: 629 Aktivitäts Punkte: 3 300

Danksagungen: 5

34

Mittwoch, 5. Februar 2014, 17:22

Also ich bin Betreuer in einem Feriensportcamp und da wird jedes Jahr ein ähnliches Spiel gespielt und alle haben Spaß. Ich glaube, dass jeder (zumindest jeder Junge) in der Jugend/Kindheit iwas mit Waffen spielt das ist ganz normal man muss sich eben vor Augen halten, dass man das Ganze aus Sicht der Fantasie der Kinder sieht und Fantasie ist etwas wichtiges und schönes...
Musicmiles
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Prometheus

Dr. Hasenbein

Registrierungsdatum: 10. August 2007

Beiträge: 8 473 Aktivitäts Punkte: 43 160

Wohnort: Schwäbischer Hasenbau

35

Donnerstag, 22. Mai 2014, 03:11

Ich habe den Film auf einem neuen türkischen Fernsehsender gesehen (der auch mit Originalton sendet...dazu später ein paar kleine Anekdoten) und ich muss sagen...er hat mich nicht wirklich überzeugt. Wer auf aggressiv umherbrüllende und fluchende ("Fuck", "Shit" etc) Kids und naive überkandidelt martialische Kriegsdialoge aus dem Mund von Pubertierenden steht die mit (Fantasie-)Waffen so realistisch wie möglich Krieg spielen, der ist hier gut bedient, aber sucht in dem Film BITTE keine tiefe Moral. Eine mehr oder weniger gute oder schlechte Allegorie auf den Krieg (soll es eine sein?): es explodieren (in der Fantasie der Kinder, aber für uns sichtbar gemachte) Granaten (Wasserbomben mit blutähnlicher Flüssigkeit), Maschinengewehrsalven und Panzerfäuste schießen uns um die Ohren, es wird in Machomanier herumgebrüllt, das volle Programm halt... ein bisschen fühlt mich man sich erinnert an eine männlichere Form der kindlichen Fantasie aus "Brücke nach Terabithia". Soziopsychologische Compliance ist hier und da in Grundzügen vorhanden und plattitüdenhafte Moralwegweiser (der Zweck heiligt die Mittel, es gibt kein differentiertes Gut/Böse im Krieg...Freundschaften werden in Frage gestellt), aber zu wenig um dies als Anlass zu sehen, den Film auf die Stufe eines Dramas zu heben. Warum das Kriegsspiel an manchen Stellen so ernst wahrgenommen wird von den Kids, wird zwar gegen Schluss erklärt, wirkt aber oft wenig glaubhaft und auch irgendwie übertrieben. ("Folterung" Spiel oder Ernst? aus der Thematik hätte man etwas besseres konstruieren können) Das Ende lässt einen daher auch eher etwas fragend zurück.

Die Storyline um den weiblichen Part im Film wirkt störend, die Motivation für ihren "Liebling" das Kriegsspiel weiterzuführen und es gewinnen zu wollen um ihm zu imponieren irgendwie bescheuert bis unglaubhaft, ( er begleitet sie übrigens nach seinem "Tod" - in Wirklichkeit ist er einfach aus dem Spiel ausgeschieden und nach Hause gegangen - imaginär weiter..hmmm...oookay) Und warum "Joker" der Rothaarige so genannt wir, erfährt man immer mal wieder durch seine eher unwitzigen Kommentare und Fragen ("Würdest du dies und das tun..." "Pimmel abschneiden lassen" "Pimmel in einen Hundemund stecken" "Würdest du Scheiße essen wenn Gott es dir befehlen würde" ... vor allem letzteres in einer sehr penetranten Art) seine Zwangsvorstellungen seine Mitspieler mittels Laserblick in Asche zu verwandeln wirken auch eher merkwürdig als plotdienlich. Letztendlich erhärtet sich der Eindruck, dass nicht nur der Hauptbösewicht einen an der Klatsche haben muss. ^^ Soll das ganze etwa doch nur ein "Kinder spielen Krieg" Film sein - man weiß es nicht.

Mit "Lord of the Flies" hat der Film eher wenig zu tun...das ganze wirkt eher wie ein Crossover zwischen Tropic Thunder, Son of Rambow, Krieg der Knöpfe und South Park. Eigentlich eine ganz nette Idee, die sich aber mit seiner primitiven und vulgären Machart auf eine Schiene begibt bei der man sich fragt "Warum nur? Für wen? Muss man das gut finden? Finden das vielleicht nur Jungs/Kinder witzig?". Der Film macht einfach nicht so viel Spaß wie er machen sollte. (da fehlt einfach die Over-The-Top Art von z.B. "Max & Moritz Reloaded" ^^) Positives kann man dem ganzen dennoch abgewinnen: die Idee (wenn auch nicht innovativ), die ganz gute technische Machart und die ein oder andere gute Performance (allen voran Siam Yu/Paul Kwon, Michael Friend/Jamie Skinner, Andy Reid/Wesley Bishop...darüberhinaus zwei Darsteller die wirklich wie Alltagskinder (aber auch wie Dick & Doof :D ) agieren: Dyson Fyke/Trevor Sikorski und Alex Cardillo/Roy Frost) - die restlichen Darsteller wirken mir zu aufgesetzt. Was dem ganzen aber fehlt ist die nötige Sympathie für die Charaktere, da sie ihr Kriegsspiel ZU ernst nehmen, Humor und kindlichen Charme kann man mit der Lupe suchen. Ich weiß, Kinder sind oft nicht so wie man sie haben will, Drecksbratzen gibt es genug. Diese kanadischen Bratzen die auf American G.I. machen wirken größteneils aber amateuerhaft, unsympathisch, schablonenhaft, übertrieben. Mir fehlen die Kinder die Krieg SPIELEN...wo sind sie geblieben? Für einen "psychologisch-analytischen" Film fehlt mir da einfach zu viel. Man wird nicht so ganz schlau aus dem Treiben. Soll es wohl doch nur die Sinnlosigkeit des Krieges darstellen? Fragen über Fragen. Einfach genießen fällt bei der sehr extravaganten Machart ein wenig schwer.

4.5/10

Fazit: Lieber noch einmal Son of Rambow, Krieg der Knöpfe, Herr der Fliegen etc...
Vive et alios sine vivere!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Prometheus« (22. Mai 2014, 18:54)

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Prometheus

Dr. Hasenbein

Registrierungsdatum: 10. August 2007

Beiträge: 8 473 Aktivitäts Punkte: 43 160

Wohnort: Schwäbischer Hasenbau

36

Donnerstag, 22. Mai 2014, 03:44

Meine angesprochenen Anekdötchen bzw. Kuriositäten in Bildern...

Die Freigabe im Türkischen Fernsehen :D

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Übersetzt: Ab 7 und höher / Gewalt & Horror ^^

Der Film wurde in der Tat zensiert. Allerdings stören sich die Türken keineswegs an der gestellten Gewalt unter Heranwachsenden, sondern (mal wieder) an was anderem...und zwar an Tabakerzeugnissen jeglicher Art. ^^

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Ein türkischer Fernsehsender musste sogar Strafe zahlen, als sie es wagten in "Casablanca" einen rauchenden Humphrey Bogart zu zeigen. Im Pay-TV!


FilTV hat derzeit übrigens u.a. die franz. Serie "The Returned" im Angebot, und Knerten 1-3. Allerdings wahlweise nur im Original oder Türkisch mit zuschaltbaren türkischen UT. Hilft mir in dem Fall leider nichts. "I Declare War" ist in den Kategorien "Komödie" und "Kinder" eingeordnet. :lol:
Vive et alios sine vivere!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Prometheus« (22. Mai 2014, 03:57)

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samuel

Überlieferer der Zeit

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Beiträge: 9 504 Aktivitäts Punkte: 39 125

37

Donnerstag, 22. Mai 2014, 05:16

Danke Promi, für deine Rezension. Habe mir so etwas schon gedacht.

Je mehr ich über den Film erfahre, desto weniger habe ich Lust, mir den anzusehen.
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