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samuel

Überlieferer der Zeit

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41

Mittwoch, 28. November 2012, 19:25

Natürlich lese ich zurzeit an den Büchern, die ich zum Geburtstag bekommen habe und kaufe demnächst wieder einen neuen Stapel Lesestoff, doch möchte ich euch mal wieder etwas vorstellen. Daher hier ein Buch, was ich vor etwa einen Vierteljahr gelesen habe.

Senek Rosenblum `"Der Junge im Schrank - Eine Kindheit im Krieg"

[attach]34866[/attach]

Autor: Senek Rosenblum
Seiten: 428
Verlag: btb Verlag
ISBN-10: 3442741750
ISBN-13: 978-3442741755

Autor:
Senek Rosenblum, 1935 im polnischen Zychlin geboren, hat zusammen mit seinen Vater den Holocaust überlebt. Nach dem Krieg hat er in München seine zweite Heimat gefunden.

Buchtrailer:


Handlung:
Nur wenige Menschen überlebten die Schrecken des Warschauer Ghetto und können uns heute über die Ungerechtigkeit und Grausamkeit berichten, die ihnen am eigenen Leib widerfahren ist. Einer von ihnen ist Senek Rosenblum, der, als der Krieg über seine Heimat Polen hereinbrach, gerade einmal vier Jahre alt gewesen ist und dadurch um seine Kindheit betrogen wurde. Im polnischen Zychlin geboren, wächst der Junge zunächst in einer liebevollen Umgebung auf, die jedoch bald von Ereignissen getrübt wird, die das Kind noch nicht verstehen kann. Vom einen auf den anderen Tag sind alltägliche Dinge verboten und selbst ein Vierjähriger sieht die Beklemmung und Bedrückung der Erwachsenen in unmittelbarer Umgebung. Seneks Familie ist jüdisch und macht sich, während die Deutschen Polen überfallen und über das Land neue Grenzen ziehen, auf Richtung Warschauer Ghetto, wo es den Juden auf den ersten Blick nicht ganz so schlecht ergehen soll und man immer noch weitgehend in Ruhe gelassen wird, zumindest im Inneren eines, von den Deutschen geschaffenen Gebiets, was sich später als Falle für Hunderte von Menschen erweisen wird. Doch die Rosenblums gehen diesen neuen "Leben" entgegen, immer in Gefahr, auf ihren Weg aufgegriffen zu werden, denn als Juden sind sie praktisch vogelfrei. Immer wieder gibt es schon auf diesen Weg Menschen, die ihnen helfen und Seneks Vater bekommt im Laufe der Zeit ein gutes Gespür dafür, wie man überlebt. Doch, im Warschauer Ghetto, die Mutter ist schon an Erschöpfung auf den Hinweg gestorben, wird die gefährliche Lage schnell ersichtlich und Seneks Vater gelingt es, seinen Sohn wieder nach draußen zu schmuggeln. Unter Zuhilfenahme seines Verhandlungsgeschicks gelingt es ihn auch, ihn, mitten im Stadtgebiet in einer Wohnung zu verstecken. Serneks Zuhause ist nun die Enge eines Schrankes.

Rezension:
Eine solche Geschichte zu bewerten, maße ich mir nicht an, da es sich um wirklich Erlebtes handelt, dessen Bewertung nur der Autor selbst vornehmen kann. Deshalb beschränke ich mich hier auf Schreibstil und Lesbarkeit und der Besonderheit der Geschichte gegenüber anderen. Schließlich ist in den letzten Jahren eine Menge über diese Zeit geschrieben wurden. Rosenblums Geschichte ist eindringlich beschrieben, erzählt das damals Geschehene aus den Augen des Kindes von damals, was keine Kindheit hatte und liest sich dabei sehr eindrückend. Gefesselt vom Aufgeschriebenen will man immer mehr eintauchen und fürchtet sich zugleich davor, welche Grausamkeiten und Steigerung des erlebten es noch gegeben hat, diese zu erfahren. Der Schreibstil ist leicht und einprägsam.

Obwohl es inzwischen so viele aufgeschriebene Zeitzzeugenberichte gibt oder gerade deswegen, sticht dieser heraus. Senek Rosenblum zeigt, wie es ihm gelungen ist, zu überleben. Mehr, als die Menschen zu würdigen, die ihn dies ermöglicht haben, will er gar nicht, auch, dass seine Geschichte nicht vergessen wird.

Ihr solltet es nicht vergessen, diesen Zeitzeugenbericht, aus der Sicht eines Kindes, zu lesen.

Euer samuel.
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samuel

Überlieferer der Zeit

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42

Freitag, 30. November 2012, 05:38

Kürzlich bestellt:

- Die Schule der Magier, Astaroths Angriff, Band 2
- Ich bin David
- Schattenkinder, Die Betrogenen, Band 3 (Band 5 und 6 habe ich schon, fehlt nur noch Band 4. Kaufe ich dann, wenn's so weit ist.)

Heute wird noch das neue Buch von J.K. Rowling gekauft. Da habe ich erst einmal Lesestoff bis Februar, wenn nicht sogar bis März. Auf meinen Schreibtisch liegen auch noch ein paar andere.

samuel
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samuel

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43

Donnerstag, 6. Dezember 2012, 06:18

Zurzeit habe ich wieder einmal Bücher gehortet. Ungelesen liegen bei mir...

J. K. Rowling "Ein plötzlicher Todesfall"
Sebastian Fitzek "Abgeschnitten"
Haddix "Schattenkinder" Band 3,5,6 (Wieso fehlt hier eigentlich Band 4?)
Neff "Die Schule der Magier - Astaroths Angriff" (Band 2)
Benjamin Mee "Wir kaufen einen Zoo."
Anne Holm "Ich bin David"

Giusi Marchetta "Der Leguan will das nicht", wird gerade gelesen und sobald ich damit fertig bin, schreibe ich etwas dazu.

Doch, jetzt zum eigentlichen. Ihr dürft entscheiden, welches Buch ich danach lesen und hier vorstellen und rezensieren soll.

Euer samuel.
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Hibiki

Hüter des Lichts

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44

Donnerstag, 6. Dezember 2012, 14:00

- Ich bin David

Mhmm, dieses Buch hatte ich auch mal gelesen und hier vermerkt.
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samuel

Überlieferer der Zeit

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45

Sonntag, 9. Dezember 2012, 09:25

Gerade ausgelesen, stelle ich heute "Der Leguan will das nicht" von Giusi Marchetta vor. Danach werde ich dann mit "Ich bin David" beginnen.

Giusi Marchetta "Der Leguan will das nicht"

[attach]35038[/attach]

Autorin: Giusi Marchetta
Seiten: 415
Verlag: insel taschenbuch
ISBN-10: 3458358897
ISBN-13: 978-3458358893

Autorin:
Giusi Marchetta ist 1982 geboren und studierte Klassische Philogie in Neapel. Dortlebte sie lange, bis Sie nach Turin zog, um als Lehrerin zu arbeiten und an einen Gymnasium zu unterrichten. Bisher hat Sie zwei Erzählsammlungen veröffentlicht,für die Sie ausgezeichnet wurde. "Der Leguan will das nicht" ist Ihr erster Roman und wurde für den italienischen Literaturpreis "Premio Alassio" nominiert.

Handlung:
Emma ist jung, Lehrerin und arbeitslos. So beschließt sie alles hinter sich zu lassen und eine befristete Stelle in einer fremden Stadt anzunehmen, als Inklusionslehrerin an einen Kunstgymnasium. Dort soll sie lernschwache und verhaltensgestörte Jugendliche betreuen, fördern und unterstützen, u.a. Andrea, einen autistischen Jungen, der auf jeden Annäherungsversuch aggressiv reagiert. Nur langsam und mit der Figur eines Leguans gewinnt die junge Frau, deren Privatleben "kompliziert" ist, das Vertrauen des Jungen und führt ihn behutsam an die Relität heran, lernt dabei sich selbst besser kennen.

Rezension:
Das italienische Schulsystem krankt an allen Ecken und Enden, denn es muss gespart werden und wie, in so vvielen Ländern, tut dies das Mittelmeer-Land an der falschen Stelle. An der Bildung der zukünftigen Generation. Betroffen sind dann die alteingesessenen Lehrer, die um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen, junge oder gerade fertig studierte Lehrer, die selbst über eine befristete Stelle froh wären, Eltern, die ihre Kinder auf eine qualitativ gute Schule schicken wollen, aber keine finden und natürlich die Kinder selbst, die aufgrund der finanziellen Lage in zu großer Zahl in ein Klassenzimmer gesteckt werden, wenn nicht gerade einmal wieder eine Schulstunde ausfällt. Besondersleidtragend sind aber die Schwächsten in der Gesellschaft, die die sich nicht wehren, weil nicht ausdrücken können, Lernschwache und Behinderte. Unter anderen Andrea, Protagonist und eines der Hauptthemen dieses Romans, ein autistisches Kind, was durch seine Reaktionen auf die Umwelt auf Unverständnis stößt und "die" da draußen selbst kaum versteht, bis eines Tages der Besuch eines Terrariums zur Verknüpfungsstelle zwischen ihn und der "normalen" Welt wird. Ein Leguan fasziniert ihn so sehr, dass er sich mitteilen muss. Zunächst nur seinen Eltern.
Für alle anderen, auch für Emma zunächst, bleibt er ein kleiner unkontrollierbarer "Psycho", gewalttätig und aggressiv. Wir reden hier von einen zwölfjährigen Jungen, aber auch von überforderten Lehrkräften, die ihn, ohne besondere Weiterbildung, in eine Standart-Klasse integrieren sollen. Emma ist dabei zunächst die falsche Person, doch kämpft sie mit sich und gewinnt durch kleine Schritte und der Hilfe eines Kollegen, Zugang zu den Jungen. Am Ende wird Andrea an einen Wettbewerb mit seiner selbstgebastelten Leguan-Skulptur gewinnen und Emma dies als Sieg für sich verbuchen können, gegen alle Widerstände. Für sie selbst heißt das aber auch, auch im nächsten Jahr wieder um eine neue befristete Stelle zu hoffen. Denn am Schulsystem hat sich nichts gebessert.

Marchetta greift einen schmerzlichen Punkt der italienischen Gesellschaft an, die ohnehin Probleme hat und führt am Beispiel des Bildungssystems in Romanform ihre Schwächen vor. Das ist glaubwürdig, weil die Autorin selbst an einen italienischen Gymnasium unterrichtet hat und die Tücken kennt, mit der die dortigen Lehrer zu kämpfen haben. Sie sind es nämlich, die Reformen umzusetzen haben, die auf den Papier toll klingen mögen, aber praktisch unpraktikabel sind. Wie soll eine Lehrerin sich voll und ganz auf schwierige Schüler konzentrieren, zumal, wenn sie nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen, wenn sie selbst um ihre Stelle fürchten muss und das jedes Jahr, womöglich bis zur Rente? Der Autorin gelingt es aber auch den Umgang mit Menschen zu beleuchten, die "anders" sind als wir, zu denen einen Großteil von uns einfach keinen Zugang findet, weil sie sie nicht verstehen und weil die Betroffenen ihre Umgebung selbst nicht so wahrnehmen (können). An dieser Stelle muss noch in Italien (aber auch überall sonst) viel getan werden. Dazu muss man aber bereit sein, sich in diese hinein zu versetzen und dieser Roman kann ein Ansatz dafür sein. Denn, der Leguan ist für Andrea eine Verknüpfung zu unserer Welt. Solche Bücher können dann für uns eine Verknüpfung zu seiner Welt sein.

Fazit:
Ein Roman mit einer interessanten Thematik, aber, für mich, gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Der schnelle Wechsel von Charakteren vermag zu verwirren und die Zeit- und Ortssprünge tun ihr übriges. Musste mehrmals zurückblättern und bestimmte Abschnitte erneut lesen, damit ich sie im Gedächtnis behielt und das Chaos nicht ganz so groß wurde. Der Hauptkritikpunkt an den Buch. Alles andere ist in Ordnung. Die Charaktere sind glaubwürdig, die phantasievolle Beschreibung von Emmas Ängsten in Form von "Schlangen", die sich in ihr Leben drängen und die klischeehafte Beschreibung des Macho-Italieners Savarese sind die Feinheiten dieses Werkes, gewechselt natürlich mit der einfühlsamen Charakterisierung der dort beschriebenen autistischen Kinder, insbesondere Andrea und die Gefühlswelt seiner Eltern. Schon alleine, aus diesen Gründen, sollte man Marchetta lesen. Diese Geschichte ist es wert.

Euer samuel.

P.s. Das nächste Mal, der Wunsch von Hibiki. "Ich bin David"
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samuel

Überlieferer der Zeit

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Donnerstag, 13. Dezember 2012, 20:07

Und damit, ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für Hibiki. Diese Buchvorstellung hatte er angefragt. :)

Anne Holm „Ich bin David“

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Autorin: Anne Holm
Seiten: 155
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423078014
ISBN13: 978-3423078016

Film-DVD

Autorin:
Anne Holm, geboren 1922, war eine dänische Journalistin und Jugendbuchautorin. Sie verbrachte einen Teil ihres Lebens in den Vereinigten Staaten und schrieb dort unter dem Pseudonym Adrien de Chandelle. Im deutschen Sprachraum ist bisher nur ihr Roman „David“ erschienen, der in Deutschland den Titel „Ich bin David“ trägt. Geschrieben hat sie diesen, 1963, einen Roman, der sofort zum Überraschungserfolg avancierte. Der Roman wurde 2004 verfilmt.Alle anderen Bücher sind bisher nur auf Dänisch und Englisch erhältlich. Die Autorin verstarb 1998.

Handlung:
So lange David denken kann, hat er im Langer gelebt. Er weiß nichts von seiner Herkunft, nichts davon, wie „man“ draußen lebt. Sein Wissen resultiert aus den Erzählungen andere Häftlinge. Ein Wärter verhilft ihn eines Tages zur Flucht und David findet sich nicht in der unbekannten Welt zurecht. Er weicht den Menschen aus, hält sie für gefährlich und für seine Feinde. David lernt aber auch das Schöne in der Welt kennen und dass es auch gute Menschen gibt, die ihn helfen, bis ihn endlich bewusst wird, dass er frei entscheiden kann, was ihm richtig erscheint. Trotzdem verliert er nie sein Ziel vor Augen. Dänemark. Dort, hofft er, entgültig frei leben zu können.

Rezension:
Romane, die das Ausbrechen und die Flucht aus Lagern, gleich welcher „Natur“ auch immer, sind problematisch ob deren Glaubwürdigkeit. Scheint es doch unmöglich, aus einen solchen auszubrechen und führte, in Fällen,wo uns dies aus der Realität bekannt ist, doch fast immer zum Scheitern. Nur wenig geglückte Versuche von Gefangenen aus Konzentrationslagern, sibirischen Gefangenen-Lagern oder ähnlichen, sind uns bis heute bekannt. Die Zahl derer, die es versuchten und dabei umkamen, ist weitaus höher. Um so unglaublicher ist die Geschichte Davids zu lesen, die zwar nur der Phantasie der Autorin entsprungen ist, aber trotzdem so passiert sein könnte.Mit ganz viel Vorstellungsvermögen und den Glück, was Holm ihren Hauptprotagonisten zuteil werden lässt. Dabei ist diese Geschichte nicht einseitig. David erlebt Rückschläge, aber auch immer wieder das Gute im Menschen und er lernt sich selbst und andere gut kennen und einzuschätzen. Ein Roman, leicht und flüssig lesbar, der auf die Gefühlsebene des Lesers setzt und dabei nicht kitschig wird. Ein seltenes Kunstwerk, was aber der Autorin gelungen ist. Ein Gedanke bleibt zwar, dass es Glück,wie es David in dieser Geschichte erfahren hat, so nur selten gibt, in dieser Masse, aber, dass selbst Unmögliches möglich sein kann.

Film:
Nun, der Film, wobei ich dazu sagen muss, dass es schon etwas länger her ist, seit ich den gesehen habe. Auch dieser setzt, wie so viele andere Verfilmungen auf die Gefühlsebene, was durchaus im Sinne der Buchautorin gewesen ist, denn auch diese setzt darauf, ohne aber, dabei ins Unerträgliche zu kippen. Den Film gelingt das Kunststück nicht ganz so gut, ein bisschen Weniger Gefühl an der einen, ein wenig mehr Düsternis, Traurigkeit und Tristesse hätte hier gut getan. Das tut natürlich der schauspielerischen Leistung von Ben Tibber keinen Abbruch, für den „David“ eine seiner letzten Rollen war. Sein letzter Film, in dem er mitwirkte, wurde 2006 gedreht. Tibber hat ihr eine, sprichwörtlich, tragende Rolle. Er ist es, der durch den Film führt. Dafür,meine Hochachtung, aber dennopch gibt es einen Kritikpunkt. Für die Rolle des David hätte man doch besser einen dünneren, mageren Jungen genommen, klein und schwächlich aussehend. Ben ist normal gebaut, doch die Mimik und Gestik, die er an den Tag gelegt hat, hat nicht so recht, zu ihn gepasst, eben darum. Jedenfalls wirkte er nicht so zerbrechlich, wie der Junge, den ich mir beim Lesen vorgestellt habe. Darauf zumindest, hätte man achten können.



Fazit:
Ich empfehle beides, einfach zum Vergleich. Natürlich gibt es in der Verfilmung Auslassungen, aber tut dies diesen keinen Abbruch. Der Roman ist schön. Nicht von der Story her, schließlich wünscht man so etwas niemanden. Wer möchte so etwas schon durchmachen? Der Schreib- und damit eingehende Lesestil ist flüssig. Das Buch hat man innerhalb weniger Tage gelesen.

Euer samuel
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Hibiki

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47

Donnerstag, 13. Dezember 2012, 20:31

Und damit, ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für Hibiki. Diese Buchvorstellung hatte er angefragt.

Ich hatte eigentlich nur angemerkt, dass ich es mal gelesen und hier etwas darüber geschrieben hatte (siehe Link weiter oben) :zwinkern:
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samuel

Überlieferer der Zeit

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48

Donnerstag, 13. Dezember 2012, 21:31

Kannst es trotzdem als Geschenk sehen. :)
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samuel

Überlieferer der Zeit

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49

Sonntag, 23. Dezember 2012, 11:04

Heute, der zweite Band der "Schule der Magier". Den ersten hatte ich hier vorgestellt. Nun also, der zweite.

Henry H. Neff "Die Schule der Magier Astaroths Angriff"

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Autor: Henry H. Neff
Seiten: 560
Verlag: cbj
ISBN-10: 357022256X
ISBN-13: 978-3570222560

Der Autor:
Der, in Chicago aufgewachsene, Autor Henry H. Neff studierte Geschichte und arbeitete als Unternehmensberater, gab diesen Job aber nach fünf Jahren auf, um nach San Francisco zu ziehen und dort Kunst und Geschichte an einer Highschool zu unterrichten. Nebenher schreibt und zeichnet er. Sein erstes Buch "Die Schule der Magier - Das geheime Portzal" war dabei so erfolgreich, dass seine Leser ihn um eine Fortsetzung baten. Inzwischen gibt es drei Bände auf Deutsch. Das vierte ist in Vorbereitung.

Handlung:
Sein erstes Schuljahr haben Max Mc Daniels und sein Freund David Menlo hinter sich, doch Astaroth, der Anführer dunkeler Mächte, greift nach der Macht. Regierungen und ganze Länder stürzen ins Chaos und auch Rowan, die alterwürdige magische Akademie, muss Verteidigungsstrategien aufnehmen. Der Schlüssel zum Kampf gegen das Böse liegt freilich nicht in Rowan selbst und so sehen sich Max und David, die zwei Freunde und Schüler mit den größten magischen Potential, gezwungen, eine ihnen übertragene Aufgabe zu erfüllen, Rowan zu beschützen. Dies kann nur gelingen, wenn das Buch Toth in die Hände der Akademie gelangt, denn in ihm ist der Schlüssel über Sieg und Niederlage verborgen. Max und sein Freund begeben sich auf eine lange und gefährliche Reise, denn auch andere, vermeintliche Verbündete, die ihre eigenen Ziele haben und Astaroth selbst, sind ebenfalls auf der Suche nach den Buch. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

Rezension:
Sieht man im ersten Band "Das geheime Portal" noch Parallelen zu der phantastischen Welt von "Harry Potter", der erfolgreichen Roman-Reihe von Joanne K. Rowling, gelingt es Neff nun seine Welt, die doch so ganz anders ist, von dieser "Vorlage" deutlich abzugrenzen. Und das ist ein Glück, zumal der Leser hier die Entwicklung einer, schon seit Beginn bekannter, Charaktere verfolgen kann, ohne ständig an das britische Pendant denken zu müssen, aber auch neue Figuren werden eingeführt. Besonders spannend ist aber die Fortführung und die Entscheidungen, denen sich Max und sein Freund David stellen müssen. Letzterer muss, noch stärker als am Anfang, eine sintflutartige Anzahl diverser Verletzungen über sich ergehen lassen und auch Max wird vor zahlreichen Herausforderungen gestellt, begegnet er doch seiner eigenen Vergangenheit und muss gegen Ende eine schmerzvolle Entscheidung treffen, von der er nicht weiß, in wie weit die sich als richtig oder falsch erweisen wird. Dies erfährt der Leser vermutlich erst in einen der nächsten Bände, aber zurück zum zweiten. Hier schafft der Autor das Kunststück, auch bösartige Charaktere den Leser näher zu bringen, bisweilen mag man sogar ein ganz klein wenig (aber wirtklich nur winzig) Sympathie für Max' Gegner zu empfinden. Das gelingt nicht jeden, hier funktioniert es. Auch die Weiterentwicklung und Neueinführung von Personen ist gelungen und glaubwürdig und das Lesetempo zieht gegenüber den ersten Band stark an. Der Schreibstil ist flüssig und das Buch schnell gelesen. Alles in allem, eine gelungene Fortsetzung von Band 1.

Kritikpunkt, vielleicht, ist, dass diese Geschichte zwar schnell und flüssig erzählt ist und gelesen hat man es ja auch in einen atemberaubenden Tempo, wenn man einmal damit begonnen hat, aber ich hätte mir etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht. Aus den zwei Bänden hätte man drei machen können, dafürbitte jedes so dick, wie das zweite. Trotzdem, eine Geschichte, die man gelesen haben sollte.

Euer samuel.

P.s. Wenn ich richtig gezählt habe, habe ich dieses Jahr über 25 Bücher gelesen. Nur einen Bruchteil habe ich hier vorgestellt. :)
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samuel

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50

Donnerstag, 27. Dezember 2012, 19:43

Sebastian Fitzek/Michael Tsokos "Abgeschnitten"

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Autoren: Sebastian Fitzek/Michael Tsokos
Seiten: 400
Verlag: Droemer
ISBN-10: 3426199262
ISBN-13: 978-3426199268

Autoren:
Sebastian Fitzek ist ein Star der deutschen Literaturszene, hat er doch gezeigt, dass Psychothriller aus Deutschland funktionieren können und das nicht nur in seiner Heimat. Auch in England und den USA sind seine, inzwischen sieben, Bücher erschienen. Seine Werke werden in vierundzwanzig Sprachen übersetzt und sein dritter Roman "Das Kind" wurde mit internationaler Besetzung verfilmt. Für seinen Roman "Abgeschnitten" arbeitete er mit den international ebenfalls erfolgreichen und bekannten Rechtsmediziner Michael Tsokos zusammen, der vor allem für fachliche Fragen beratend zur Seite stand. Fitzeks Markenzeichen sind die zahlreichen Wendungen seiner Geschichten, immer wiederkehrende Charaktere und kleinere Bonbons für die Fans, wie etwa eine Einladung zu einen Sehtest, der bei seinen "Augensammler" zu finden war oder die abgedruckte Telefonnummer auf den Umschlag von "Abgeschnitten".

Tsokos, geboren in Kiel, ist Leiter des Rechtsmedizinischen Instituts der Charité in Berlin und damit der bekannteste Rechtsmedizinier in Deutschland und sowohl hier als auch im Ausland als Experte tätig, z.B. für die UN zur Identifizierung ziviler Opfer in Kriegsgebieten. Er moderierte auch schon Forensik-Formate im Fernsehen und veröffentlichte seine spektakulärsten Fallsammlungen als Buch. Diese wurden ebenfalls Bestseller. Seine fachlichen Kenntnisse und wenn man "Abgeschnitten" gelesen hat, er wohl auch selbst, dienten als Vorbild für diesen Roman.

Handlung:
Herzfeld ist Rechtsmediziner und Spezialist für Gewaltverbrechen, als er in einer monströs zugerichteten Leiche einen Hinweis auf eine weitere, grausame, Tat entdeckt und diese Spur keinen anderen Hinweis enthält als die Telefonnummer seiner eigenen Tochter. Der Mediziner weiß nur eines, seine Tochter wurde verschleppt und nun muss er, der fast keinen Kontakt zu ihr hatte, nach weiteren Hinweisen suchen, sie zu retten. Und so beginnt ein perverses Spiel, denn der psychopathische Entführer beginnt eine blutige Schnitzeljagd und versteckt weitere Hinweise - ebenfalls in Leichen. Doch Herzfeld hat keine Chance seinen Ziel näher zu kommen, denn die Hochseeinsel Helgoland ist, aufgrund eines stürmischen Orkans, vom Festland abgeschnitten. Dort aber befindet sich fast niemand mehr, bis auf eine weitere Leiche, in der er den nächsten Hinweis vermutet und Linda, eine Comiczeichnerin. Die hat aber noch nie einen Skalpell berührt und muss selbst mit Geschehnissen kämpfen, vor denen sie eigentlich hatte, fliehen wollen.

Rezension:
Schon oft gelesenen Autoren neige ich dazu, denen einen Bonus zu geben, besonders, wenn fast alles, was sie schreiben, richtig gute Literatur ist und Fitzek ist gewiss ein solcher Schriftsteller, der es zu dem geschafft hat, mich zum lesen eines, mir vorher unvertrauten Genres zu bewegen. Psychothriller sind nämlich, normalerweise, nicht das, was ich lese. Zu brutal, gruselig und nervenaufreibend, aber Fitzeks Werke sind gewiss auch keine normalen Psychothriller. Wie wäre sonst der Hype um seine Bücher zu erklären, geschweige denn der Erfolg des Autors, der an sich aus der Radio-Branche kommt. Davon abegsehen hat Fitzek auch dieses Mal den besprochenen Bonus nicht nötig."Abgeschnitten" ist ein Meisterwerk und spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Zahlreiche Wendungen und Cliff-Hanger gibt es und immer wieder Momente, die einen das Blut in den Adern gefrieren lassen oder in denen man am liebsten das Buch aus der Hand legen will, es aber nicht kann. So schreibt Fitzek immer und hier auch und dabei war es kein Fehler, dass sich der Meister Hilfe bei einen anderen seines Faches geholt hat. Tsokos sorgte hier für die nötige Portion Realität und Wirklichkeitsgetreue, was das Thema -Obduktion- angeht, denn gerade im medizinischen Bereich passieren selbst erfolgreichen Autoren sicher die schönsten Logik-Fehler, die jeden Arzt sich im Grabe umdrehen lassen. Solche Hilfe-Maßnahmen zerstören aber auch oft genug den Stil des Autors selbst. Natürliche Kehrseite einer Medaille. Fitzek weiß um beides und mit "Abgeschnitten" gelang ihn, diesen schmalen Pfad zu betreten und beides zu schaffen. Realitätsnähe bei entsprechenden Szenen und Beibehaltung seines Schreibstils, derim Übrigen sehr flüssig ist. Mag sein, was andere bemängeln, dies ist wieder mehr ein Krimi als ein Psycho, aber mich hat's nicht gestört. Im Gegenteil. Mit der hochgelobten "Die Therapie" kann ich mich weniger anfreunden. Warum auch immer?! Nach den beiden "Augen"-Bänden ist dies wieder einmal ein sehr empfehlenswerter Fitzek, den ihr unbedingt lesen solltet. Denn, das nächste Buch ist auf seiner Seite schon angekündigt.

Als Bonbon für euch, hier der Livestream einer Lesung auf Lovelybooks von Fitzek und Tsokos.

Euer samuel.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »samuel« (27. Dezember 2012, 21:03)

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samuel

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51

Montag, 7. Januar 2013, 18:10

Mein SuB - Stapel ungelesener Bücher

Da ich mit den nächsten Buch, was ich euch vorstellen will, noch nicht am Ende bin, heute mal ein kleiner Einschub zu einen leidigen Thema, welches jeder, der gerne oder viel (oder beides) liest, irgendwie kennt. Den ständig und stetig wachsenden Stapel ungelesener Bücher. Feinde dessen, sind die Unlust auf bestimmte Werke, die man dann dort liegen hat, die Amazon-Wunschliste, die man ab und zu bereinigen will, Ausleihe von Freunden und der Bibliothek und natürlich der Gang in den Buchladen oder die Gebraucht-Shops im Internet a la Medimops und Rebuy. Nun ist mein SuB im Vergleich zu anderen relativ klein und niedlich, doch drei Monate fallen bei mir entweder zur Gänze oder zur Hälfte heraus.

Im November und im Dezember bekomme ich grundsätzlich Büchergutscheine (die ich auch gern annehme) geschenkt und im Februar ist eine wichtige Zwischenprüfung, für die ich mich vorbereiten will und da haben dann andere Bücher, die mich doch nur ablenken, keinen Platz. Wenn man zusätzlich bedenkt, dass ich im letzten Jahr 25-30 Bücher (Es sind sicher viel mehr, aber an die, besonders am Anfang des Jahres, kann ich mich nicht mehr so gut erinnern.) geschafft habe, darunter mehrere Mehr-als-500-Seiten-Wälzer, dann finde ich den Stapel nicht mehr ganz so klein. Auch habe ich mir vorgenommen, meine Wunschliste zu verringern, das komt dann noch einmal dazu. Daher möchte ich euch einfach mal zeigen, was ich so dieses Jahr lesen will bzw. werde und am Ende habe ich noch eine kleine Überraschung für euch. Aber bitte nicht gleich nach unten scrollen, ja!

Gerade am Lesen:
Glenn Made, Operation Ramaonw
Dieses Buch werde ich als nächstes vorstellen.

Stapel ungelesener Bücher:

Margaret Peterson Haddix, Schattenkinder (Band 5) - Im Zentrum der Macht
Margaret Peterson Haddix, Schattenkinder (Band 6) - Gefährliche Freiheit

Damit hätte ich dann die "Schattenkinder"-Reihe komplett und auch dazu wird es dann eine Gesamtrezension geben. Den ersten Teil hatte ich ja schon vorgestellt.

Amos Oz, Panther im Keller
Zsuzsa Bank, Die hellen Tage

Benjamin Mee, Wir kaufen einen Zoo
Auch hier ist eine Rezension geplant, da ich den Film schon gesehen habe.

Oliver Richter, Durch die Dunkelheit

J. K. Rowling, Ein plötzlicher Todesfall
Da kommt in jeden Fall eine Rezension von mir.

Amazon-Liste:

Jürgen Petschull, Mit den Wind nach Westen
Wird erst gekauft, wenn der Film mal günstiger wird. Dann kaufe ich beides.

Tilman Röhrig, Thoms Bericht
Sergej Lukanenko, Trix Solier. Zauberlehrling voller Fehl und Tadel
Peter Pohl, Jan, mein Freund
Edward van de Vendel, Der Glücksfinder
Henry Neff, Die Schule der Magier - Die Rückkehr des Bösen (Band 3)
Kirsten Boie. Nicht Chicago. Nicht hier.

Eine Amazon-Versendung kommt auch noch in den nächsten Tagen:
Kai Meyer, Der Kreuzworträtsel-Mörder

Dann gibt es noch ein paar Bücher, die bewusst noch nicht auf meiner Wunschliste erschienen sind, da sie teilweise erst veröffentlicht werden, ich sie bisher nur ins Auge gesehen und mich noch mal informieren will. Auch Bücher, die ich gesehen und interessant fand, mir aber leider der Titel entfallen ist. Das sind ungefähr weitere 5 Bücher. Grob zusammen gerechnet, komme ich auf 16 Bücher, die teilweise schon bereit liegen oder über kurz oder lang von mir gekauft bzw. ausgeliehen oder gebraucht besorgt werden.

Die Rezensionen, die ich hier angekündigt habe, sind auf jeden Fall in Planung.

Was fehlt noch, ach ja, die Überraschung. Dieses Jahr plane ich ein kleines Gewinnspiel, wenn alle damit einverstanden sind. Die Regeln und wie das ganze ablaufen soll, erarbeite ich noch. Zu gewinnen gibt es, welche Überraschung, ein Buch. So viel sei schon mal verraten. Weiteres, beim nächsten Mal.

Euer samuel.
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Damiano

Torwächter

Registrierungsdatum: 16. März 2005

Beiträge: 3 928 Aktivitäts Punkte: 20 470

Wohnort: Hamburg

52

Montag, 7. Januar 2013, 18:46

Lieber Samuel,

auch wenn wir ähnlich viel lesen, überschneiden sich unsere Bücher doch selten. Jetzt gibt es aber doch einmal eine Gemeinsamkeit bzw. sogar zwei. Das Buch "Der Leguan will das nicht" habe ich auf meine Geburtstagswunsch-Liste geschrieben und bin gespannt, ob ich es bekomme (die Liste war ein wenig länger ;)).

Aus deinem neuen Post habe ich bisher nur "Die hellen Tage" gelesen. Ich fand es äußerst mittelmäßig. Anfang und Ende sind schleppend und zäh, nur der Mittelteil hatte mich wirklich mitgerissen. In meinen Augen geht zu viel Zeit für die Beschreibung der Charaktere drauf, zudem konnte ich mich mit dem Schreibstil nicht anfreunden. Besonders anstrengend fand ich, dass die Autorin fast durchgehend auf Personalpronomen verzichtet und immer wieder die Vornamen wiederholt. Ist aber sicherlich Geschmackssache.

Dann noch eine Sache, mit der ich dir nicht zu nahe treten möchte, die ich aber einmal loswerden muss. Ich finde es einerseits gut, dass du dir die Mühe machst, deine Bücher so ausführlich vorzustellen, frage mich aber andererseits, ob das hier wirklich jemand ähnlich ausführlich liest. Ich lese es z. B. nur, wenn mich das Buch interessiert und es wenige bis gar keine Fantasy oder keinen Sebastian Fitzek beinhaltet. Von anderen Usern hört man hingegen gar nichts.

Vielleicht täusche ich mich aber auch nur. Der vermeintliche Wunsch Hibikis war irgendwie symbolisch dafür. Jedenfalls würde es mir für dich und deine Mühe Leid tun, wenn dem so wäre. Ich selbst habe damit aufgehört, hier groß über Bücher zu parlieren, weil ich das Gefühl hatte, es würde niemanden interessieren.

Nichts für ungut und weiterhin viel Spaß beim Lesen,

dein Damiano
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Octo

Torwächter

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53

Montag, 7. Januar 2013, 19:28

Zitat

Von anderen Usern hört man hingegen gar nichts

Was soll z.B. ich sagen, ich lese viel -
aber nur Sachbücher (Politik, Soziologie, Astronomie, Gesellschaftskritik u.ä.).
Nichts davon gehört in die Casperwelt und es wäre auch der völlig falsche Ort für entsprechende Rezensionen oder Diskussionen. Kann aber nur für mich sprechen. :rolleyes: :zwinkern:
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samuelclemens

Herrscher über Raum, Zeit und Materie

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54

Montag, 7. Januar 2013, 19:50

Das würde ich so nicht sagen dass es niemanden Interessiert. Ich habe mir zb grad neulich den ersten Band "Die Schule der Magier" von der Onleihe geholt. Es sind schon ein paar interessante Titel dabei die hier vorgestellt werden. Zumindest sind die Rezensionen um welten besser als das meiste was so auf Amazon an Rezis rumfleucht.

Vieleicht würde es den Autoren zusätzlich helfen wenn samuel seine Rezensionen zusätzlich auf Amazon & Co veröffentlicht. Oder halt auf spezialisierten Boards/ Foren. Aber Amazon ist in Sachen Rezensionen wirklich mit Vorsicht zu genießen. Bei einer meiner letzten Rezensionen dort habe ich haufenweise negativ Feedback kassiert weil ich es gewagt habe als einziger von 6 Leuten nicht 5 sondern nur 3 Sterne zu vergeben. Dabei saß ich fast 2 Stunden an der Rezension und habe nichtmal negativ darüber berichtet. Aber die höchstnote würde ich nur vergeben wenn ich das Buch so gut wäre dass man es mir nur noch mit dem Stemmeisen aus der Hand reissen könnte.

Aber nun zum SuB! Ihr könnt froh sein wenn Ihr keinen eReader habt.Nicht das es schlecht wäre. Ganz im Gegenteil. Seit ich das teil habe und ich Amazons kostenlose Angebote im Rahmen des KDP Programms und die Onleihe als Bücherquelle für mich entdeckt habe wächst der Stapel unaufhörlich. Wobei die Bücher uas der Onleihe aufgrund ihres Zeitlimits natürlich immer ganz nach oben wandern. Mittlerweile ist mein SuB bereits über 400 Bücher hoch. 100 davon in die Kategorie "müssen unbedingt sobald wie möglich gelesen werden".
Es ist wirklich die Qual der Wahl.
Als würde man ein Kind in einen Süßigkeitenladen einsperren mit einem Freibrief in der Hand.


Trix Solier. Zauberlehrling voller Fehl und Tadel hab ich übrigens vor einer Weile als Hörbuch gehört. Es war gar nicht mal so witzig wie der Klappentext vermuten ließ. Für Kinder vielleicht interessant genug. Aber ich würde es nicht als All-Age geeignet einstufen.

Die Schattenkinder hatte ich anno dazumal den ersten Band gelesen. Hab aber auf weitere Bänder verzichtet. Obwohl das Buch an sich sehr Spannend und interessant war, stieß mir am ende der teil mit der Demo und der Bevölkerungspolizei doch ziemlich sauer auf.

Von Margaret Peterson Haddix könnt ich aber auch noch die Reihe Im Sog der Zeiten empfehlen. Zumindest die ersten drei Bände. Weiter bin ich nicht gekommen da damals auf meinem SuB n schwung viel interessanterer Sachen landeten. :rolleyes:
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samuel

Überlieferer der Zeit

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55

Montag, 7. Januar 2013, 22:32

Ich weiß nicht so recht, wie ich das jetzt schreiben soll, aber ich danke euch für eure Kommentare und ehrlichen Meinungen, auch wenn ich nicht jede einzelne, von ihren Standpunkt her, teile. Daher schreibe ich jetzt auch, damit ihr meine Intension versteht, die mich dazu gebracht hat, diesen Thread zu eröffnen und zu pflegen und ständig neue Bücher bzw. über das lesen an sich zu schreiben. In der Hoffnung natürlich, dass ihr auch meinen Standpunkt versteht.

Natürlich habe ich mir, bevor ich das Thema erstellt habe, Gedanken gemacht, wie solch ein Thread in der Casperworld wirkt bzw. wie er sich entwickeln wird und ob er überhaupt hier gewünscht ist und vor den ersten Beitrag habe ich verschiedene Personen um ihre Meinungen gebeten, denen ich zu diesen Zeitpunkt und übrigens auch jetzt noch, zu 100 % vertraue. Einige von euch haben mir abgeraten. Es gab bzw. gibt ja schon einen Bücher-Thread. Warum also, stelle ich nicht dort meine Bücher vor? Zum einen habe ich natürlich diesen thread schon länger verfolgt und bemerkt, dass dort der Enthusiasmus, der an den Tag gelegt wird, erheblich geringer ist, als für Filmbeschreibungen und Chorberichte, was in Ordnung ist, schließlich ist das Hauptthema des Forums ein anderes, aber die teilweise Kürze und Beschränktheit der Rezensionen auf Zwei- und Vierzeiler, die kaum etwas aussagen oder mich überhaupt reizen, das oder jenes Buch mal im Laden nachzufragen, hat mich doch fragen lassen, wie ich es besser machen kann, zumal dort die wirklich guten Rezensionen einfach zu schnell untergehen, denn einige ausführliche und interessante Buch-Berichte gibt es ja auch dort.

Doch, ich wollte nicht, wenn ich mich damit beschäftige, dass meine Rezensionen eben so enden, wie die meisten dort, weshalb mir ein eigener Thread sinnvoll erschien, in dem ich zeigen kann, wie ich mir das vorstelle, was ich so lese und euch so nebenbei die Chance gebe, über den Tellerrand zu schauen. Das war auch der Punkt, in den mir andere zugesprochen haben, es doch mit einen eigenen Thread zu versuchen. So in der Art, mal schauen, was du daraus machst, das könnte interessant werden. Letztendlich habe ich mich dann dafür entschieden. Natürlich im Bewusstsein, dass viele hier den Thread wegklicken werden, ohne ihn zu lesen oder nur stumm mitlesen, ohne selbst aktiv zu werden. Das war mir egal, denn ich wollte zeigen, dass ich eben nicht nur an YS Spaß habe, deren Entwicklung in Filmen oder im Gesang zu beobachten, da ich finde, dass die Entwicklung und Beschreibungen von Charakteren in Büchern viel detaillierter und genauer gehen kann, als es in Filmen überhaupt realisierbar ist. Es ist mir auch klar, dass ich wohl nicht jeden Literaturgeschmack treffe und das will ich auch nicht, wäre ja langweilig und dass damitnatürlich eine geringere Kommentar- bzw.Leserzahl einher geht,wurde mir nach meinen ersten Beiträgen bewusst, doch ich habe weiter geschrieben.

Rezensionen schreibe ich grundsätzlich nicht bei Amazon, d.h. zu "Extrem laut und unglaublich nah" habe ich eine geschrieben und auch zu "Monsieur Lazhar", aber an sonsten halte ich mich dort zurück, aus eben den Gründen, die samuelclemens gemacht hat. Ich sehe es nicht ein, dass schlechtere Bewetrtungen (aus welchen Gründen auch immer) niedergemacht werden, es sind ja persönliche Standpunkte. Die kann man teilen oder nicht. Natürlich sollen die Rezensionen dort v.a. den Verkauf fördern, aber wie dort mit den schreibern umgegangen wird und auch untereinander, motiviert mich nicht gerade, dort mich mitteilen zu müssen. Wenn ich also ehrliche und konstruktive Meinungen will, muss ich das woanders schreiben. Zu den meisten Büchern, die ich gelesen habe, gibt es schon Rezensionen, da ich nicht nur die neuesten lese und das bringt mich zur Antwort auf die Frage, warum ich nicht in diversen Buchforen schreibe, wenn ich gerne über Bücher diskutieren will. Im Allgemeinen gibt es dort immer nur eine Rezension zu einen Buch und der Rest der Mitglieder kommentiert die Rezension an sich. Das reicht mir nicht, also habe ich mir gedacht, ich schreibe hier, weil ich finde, hier wirkt solch eine ergänzung wenigstens.

Nächster Punkt, die Schreibweise bzw. Form und Ausführung meiner Rezension. Ich schreibe so, wie ich es fürrichtig halte und wie ich eine Rezension auch von anderen gern lese. Nach diesen Standart richte ich mich und offenbar, habe ich damit zumindest einige Nerven an der richtigen Stelle getroffen.
Ich finde es schade, dass Blicke über den Tellerrand nicht ganz so erwünscht sind, wie ich es mir erhofft habe, werden doch viele Bücher Grundlagen von Verfilmungen, womit eine Verbindung wieder zum Grundthema geschaffen ist. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sich Leute in solchen Foren für bestimmte Bücher interessieren und begeistern können und dies mit anderen teilen, denn nur die Begeisterung für ein Werk und damit einhergehend entsprechende Leserzahlen, lassen dann diese zu Vorlagen für die Filmindustrie werden. Natürlich mache ich mir keine Illusionen über die Wirkung und Ausstrahlung meiner Rezensionen, so groß und gewaltig ist die ja nicht. Aber ich bin halt ein unverbesserlicher Träumer. :lol:

Ich werde daher noch eine Rezension, in jeden Fall schreiben und mich dann entscheiden, ob ich künftig auf YT, in einen Blog oder auf einer Homepage mich weiter austobe, zumindest, was Bücher angeht und ich würde das dann auch in mein Profil verlinken, so dass ihr trotzdem daran teilhaben könnt, wenn ihr wollt. Ob ich dann hier noch mal eine Buch-Rezension schreiben werde, weiß ich nicht. Da habt ihr mir eine harte und schwer verdauliche Nuss zum Grübeln gegeben.

samuel

P.s. Das ihr mich nicht falsch versteht. Los werden, tut ihr mich nicht. In der CW gefällt es mir ansonsten ganz gut.
@samuelclemens: Auch, dass ist ein Grund,w arum ich kein ebook-Reader habe. Amazon verdient so schon genug an mir.
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Damiano

Torwächter

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56

Dienstag, 8. Januar 2013, 15:27

Lieber Samuel,

ich weiß jetzt nicht genau, was du damit meintest, dass du einige Meinungen nicht teilst.

Wenn du damit meine Meinung von oben meinst, so tut es mir Leid, wenn jetzt ich dir diese Nuss zum Grübeln gegeben habe. Wobei, ein wenig zum Grübeln wollte ich dich ja schon bringen. Was ich allerdings nicht wollte, ist, dir die Freude an deinen Rezensionen zu nehmen. Ich empfand es nur ein wenig so wie mit den Perlen und den Säuen, wenn du verstehst, was ich meine.

Und da ich glaube, dass du dir sehr viel Zeit für jede einzelne Rezension nimmst und hier einfach zu wenig Feedback kommt, tat mir dies ein wenig Leid. Was mich betrifft, so werde ich deine Rezensionen gern weiterlesen, sofern mich das Buch annähernd interessiert. Und wenn Herr Clemens und andere dann auch immer mal wieder reinschauen, habe ich mich ja auch vielleicht schon getäuscht.

Liebe Grüße,

Damiano
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Ender

Überlieferer der Zeit

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57

Dienstag, 8. Januar 2013, 20:02

Alle mal melden, die samuels Rezensionen hier auch lesen.

Ich lese alle!


Ender
Europa ist unser aller Zukunft. Wir haben keine andere.
Hans-Dietrich Genscher
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Danksagungen: 30

58

Dienstag, 8. Januar 2013, 20:30

Umfrage

Lese ich alle Beiträge ?

42%

Ich lese alle Beiträge hier im Thread (5)

33%

Ich lese nur was mich interessiert (4)

25%

Ich überfliege die Beiträge (3)

0%

Ich markiere den Thread nur als gelesen

Insgesamt 12 Stimmen
Na dann mal eine Umfrage
Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben,
aber es hat nur genau so viel Sinn wie wir ihm geben.
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samuel

Überlieferer der Zeit

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59

Freitag, 11. Januar 2013, 18:54

Da ich doch, für mich nach den kleinen Dämpfer, Zuspruch erhalten habe, führe ich diesen Thread erst einmal weiter und veröffentliche zugleich meine Rezensionen auf Amazon.

Glenn Meade "Operation Romanow"

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Autor: Glenn Meade
Seiten: 704
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN-10: 3404166027
ISBN-13: 978-3404166022

Autor:
Bevor er Bücher schrieb, arbeitete der Ire Glenn Meade als Journalist und als hochspezialisierter Ausbilder am Flugsimulator für Air Lingus und widmete sich dann der Schriftstellerei. Sein Debütroman "Unternehmen Brandenburg" gehörte Mitte der 90er Jahre zu den meist diskutierten Büchern Englands und Vergleiche mit Frederick Forsith, Jack Higgins, Martin Cruz Smitz und anderen Autoren wurden gestellt. Sein Roman "Operation Schneewolf", der als erstes seiner Werke in den USA und in Deutschland veröffentlicht wurde, festigte diesen Ruf und wurde in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.

Handlung:
In der Nähe von Jekaterinburg leitet die Amerikanerin Laura Pawlow als forensische Archäologin Ausgrabungen und findet eine mumifizierte Frauenleiche. In der Hand hält die Tote ein Medaillion mit einer fast unleserlichen Gravur. Pawlow stößt bei Ihren Untersuchungen auf eine unglaubliche Spur. Ist es wirklich Zufall, dass die Leiche in den selben Wald, welcher von den Einheimischen noch immer "Die vier Brüder" genannt wird, gefunden wurde, in dem die Romanows, die Familie des letzten russischen Zaren, begraben wurden, nach den man sämtliche Familienmitglieder erschossen hatte? Welche Rolle spielt die Bruderschaft des Heiligen Johannes von Tobolsk in dieser Geschichte und was ist dran, an den Mythos um die Zarentochter Anastasia, die ihren Mördern angeblich als Einzige entkommen ist?

Rezension:
Als die Sowjetunion an ihren Rändern in ihre Bestandteile zerfiel und sich in Auflösung befand, konnten Historiker, Archäologen und monarchistisch-interessierte endlich offen nach den Überresten eines der grausameren Verbrechen suchen, die auf russischen Gebiet bekannt waren und über das es in Jekaterinburg seit der schrecklichen Bluttat selbst, immer wieder Gerüchte gab. Man begann eine Suche, zusammengesetzt aus russischen und internationalen Experten und solchen, die sich dafürhielten, konzentrierte sich auf das Gebiet ehemaliger Minenschächte, dem Wäldchen der "Vier Brüder". Man wurde promt fündig und entdeckte ein Massengrab, von durch Schwefelsäure zersetzten Gebeinen, doch die Untersuchungen hatten lange Zeit einen Schönheitsfehler. Es waren zwei Leichen zu wenig. Mindestens zwei der Kinder fehlten, je nach Untersuchungsbericht Maria oder Anastasia und Alexej. Gerüchte, wonach einige oder zumindest Anastasia ihrer Ermordung zuvor kamen und flüchten konnte, erhielten neuen Nährboden.

Dieser Standpunkt galt bis vor wenigen Jahren noch. So lange, bis auch die letzten beiden Überreste der Gebeine der verschwundenen Zarenkinder gefunden wurden. Dies war im Jahr 2008. So lange dauerte es, bis sich eines der größten und grausameren Rätsel der jüngeren russischen Geschichte aufklären ließ. Zu einen Zeitpunkt, als die Untersuchungen noch am Anfang standen, setzt Meades Geschichte ein und verknüpft auf eine glaubwürdige Art und Weise wahre historische Begebenheit mit fiktionalen Handlungssträngen, die. bis auf wenige Ausnahmen allesamt glaubwürdig erscheinen, wenn auch das ein oder andere Mal arg übertrieben. Doch, was an Wahrheit bekannt war, z.B. der Ablauf der Erschießung selbst, die in einen blutigen und grausamen Gemetzel mündete, und die Charakterzüge der einzelnen Mitglieder, vom schwächlichen, kränkelnden und noch kindlichen ehemaligen Thronfolger Alexej, bis hin zum besorgten Vater, Zar war er zu diesen Zeitpunkt nicht mehr, Nikolaus Romanow und der widerspenstigen und mutigen Anastasia, lässt Meade hier ohne Veränderungen einfließen. Genau so, die Geschichte des irischen Freiheitskampfes, die von den Briten am Anfang des 20. Jahrhunderts noch ihre Unabhängigkeit erkämpfen mussten, ist realistisch und grausam dargestellt. Dies ist ein großer Pluspunkt des Buches, wenn man sich mit Geschichte in Form eines Romans und Krimis beschäftigen möchte, auch der beschriebene Rettungsversuch, der für die Romanows unternommen wurde, basiert wahrscheinlich auf sehr entfernt ähnlichen Plänen, wenn auch gerade hier viel dazu erfunden wurde. Aber auch diese fiktionalen Änderungen sind glaubwürdig, denn, wer weiß schon, ob und was genau von wem geplant, sich ausgedacht, versucht wurde durchzuführen oder wieder verworfen wurde, um die ehemalige Herrscherfamilie aus den Fängen der Roten zu befreien. Möglich wäre es gewesen.

Dieser Teil der Geschichte geht mit den schnellen und packenden Schreibstil von Meade flüssig zu lesen. Spannung ist die gesamte Zeit, in der man sich im Jahr, kurz vor Ermordung der Zarenfamilie befindet, gegeben. Dies muss man den Autoren anerkennen, der nur an zwei Stellen schwächelt. Dummerweise gerade zum Anfang und zum Ende, ist doch vom Schreibstil und der Lesbarkeit gerade der Teil nicht gut gelungen, der an sich zum Lesen animieren bzw. eine gelungene Lektüre rund abschließen soll. Auch, ohne diese Abschnitte nämlich. hätte Meade einen interessanten und diskutablen Roman geschrieben. Wer diesen, gemessen an der Seitenzahl, geringen Anteil am Buch verschmerzen kann oder geflissentlich überliest, hat ein interessantes Buch in den Händen, nicht mal mit der Voraussetzung, dass man sich vorab mit diesen Teil der Geschichte beschäftigt haben muss.

Wer dies tut, dem bleibt am Ende nur eine Frage unvollständig beantwortet, warum auch noch die Kinder sterben mussten? Nachfolgend gab es in vielen Ländern Umstürze und Absetzungen von Königshäusern. Keine andere ehemalige Herrscherfamilie wurde so ausgerottet. Nicht mal in China, wo die Herrscher des Drachenthrones ebenfalls erst von republikanischen Kräften, dann von kommunistischen entgültigentmachtet wurden. Der letzte Kaiser von China durfte als Bürger Chinas weiterleben und darüber sogar öffentlich schreiben und reden. Nur mal, ein Vergleich.

Euer samuel.

P.s. Da es sich trotzdem oder gerade deswegen empfiehlt, sich mit den Romanows zu beschäftigen, habe ich hier einige interessante Zusatzinformationen gesammelt und verlinkt und möchte euch auch auf den Film "Nikolaus und Alexandra" hinweisen, der sehr nah dran ist, an den historischen Begebenheiten.

Geschichte der Ermordung der Zarenfamilie
Zar Nikolaus II.
Zarewitsch Alexej

Rasputin

Doku: Imperium - Die Ermordung der Zarenfamilie
Die Romanows - Mythos Zarenmord; Die Akte Romanow

Christian Bale in der Rolle des Alexej, in "Anastasia - Das Geheimnis der Zarentochter", Ausschnitt 1 und 2:


Realfotos und Filmausschnitte aus "Nikolaus und Alexandra": hier

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »samuel« (11. Januar 2013, 21:30)

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samuel

Überlieferer der Zeit

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60

Mittwoch, 16. Januar 2013, 20:13

Benjamin Mee "Wir kaufen einen Zoo"

[attach]35571[/attach]

Autor: Benjamin Mee
Seiten: 320
Verlag: blanvalet
ISBN-10: 3764503092
ISBN-13: 978-3764503093

Autor:
Benjamin Mee ist studierter Wissenschaftsjournalist, studierte Pschychologie und schrieb Kolumnen u.a. für den Guardian und veröffentlichte ein Buch über den Humor von Tieren und Menschen. Er lebte einige Jahre mit seiner Familie in Frankreich und seit 2006 inmitten eines Zoos in Dartmoor, den er vorden Bankrott rettete und im Sommer 2007 wiedereröffnete.

Handlung:
Verrücktheiten kommen bekanntlich aus den USA, doch man muss gar nicht so weit schauen. Auch in Europa kann man die unglaublichsten und interessantesten Geschichten erleben, wie z.B. in Dartmoor, einen der regenreichsten Orte Englands. Denn hier sieht man das real gewordene Ergebnis eines Traumes vor Augen, des Traumes von Benjamin Mee. Der lebte als Wissenschaftsjournalist mit seiner Familie in Frankreich, wollte sich aber aufgrund familiarer Veränderungen wieder in England niederlassen, suchte ein Haus und fand einen Zoo. Heruntergekommen und beinahe bankrott, geschlossen sowie so, da dieser sämtliche Richtlinien moderner Zootierhaltung nicht mehr erfüllte. Ein Objekt also, mit zahlreichen Tieren, aber ohne Einnahmen. Trotzdem ging Benjamin Mee gerade diese Idee nicht mehr aus den Kopf und fortan setzten er und nach einiger Überzeugungsarbeit fast seine gesamte Familie alles daran, den Zoo zu bekommen, ohne vorher die Erfahrung im Umgang mit Wildtieren zu haben oder das Wissen, wie man solch eine Einrichtung leitet.
Bis zum Kauf des Zoos vergingen dann zwei Jahre, bis zur Wiedereröffnung dann noch einmal fast ein ganzes Jahr. Der Weg dahin war steinig und voller, auch privater Schicksalsschläge. Doch Benjamin Mee erzählt, wie es ihn gelang, seinen Traum gegen aller Widerstände Wirklichkeit werden zu lassen.

Rezension:
Nicht jede öffentliche Einrichtung rechtfertigt ihre Eintrittspreise, doch dass ein moderner Zoo eben kostet, wird einen spätestens nach der Lektüre von "Wir kaufen einen Zoo" klar. Der Leser wird jedenfalls nie mehr über zu hohe Eintrittsgelder sich beschweren, denn solch ein Projekt verschlingt das Geld, was man einnimmt, förmlich. Einen besseren Schredder, Vermögen zu vernichten, wird man wohl kaum finden, so formuliert es Benjamin Mee, der hier seine eigene unglaubliche Geschichte, vom Wahrwerden eines persönlichen Traumes, erzählt und wie er es geschafft hat, erst den Widerstand innerhalb seiner eigenen Familie zu überwinden und gegen Gläubiger und Banken anzukämpfen, um einen herunter gekommenen Zoo erst zu kaufen, dann zu entrümpeln und wieder aufzubauen und schließlich wieder zu eröffnen. Dies geschieht mit den flüssigen und geübten, keinesfalls langweiligen, Schrift- und Schreibstils eines Journalisten, der er ja von Haus aus ist. Er versteht es, die Spannung und Gefühle dieser Geschichte den Leser näher zu bringen und schreckt dabei nicht zurück, auch persönliches anzusprechen. Hier aber, liegt die Gefahr, denn es geht eben nicht nur um den Zoo in Dartmoor, über den inzwischen eine Doku-Serie mit der BBC gedreht wurde oder den Spielfilm, der den Zoo zu weltweiter Bekanntheit verholfen hat, es geht in großen Anteilen auch um die Krebserkrankung seiner Frau, deren Kampf, den sie leider verlor und dass, wobei sie eine treibende Kraft für Benjamin Mee war und ihn von Beginn an unterstützt hatte. Doch, die Eröffnung hat sie nicht mehr mit erlebt. In diese Zeit wird der Leser zuerst hineingeworfen, was abschrecken kann, weiter zu lesen. Doch, es lohnt sich, denn dieses Buch, so spürt man, soll nicht nur die eigenen schrecklichen Erfahrungen aufarbeiten. Mee will auch zeigen, was möglich ist, wenn man einen Gedanken treu bleibt, einen Traum konsequent verfolgt. Und das schließlich, funktioniert.

Wertung:
Nach Sicht des Filmes, über den ich, glaube ich, schon an anderer Stelle geschrieben habe, wollte ich unbedingt das Buch lesen, zumal ich wusste, dass die wahre Geschichte Bejamin Mees viel spannender und aufregender ist, aber auch viel dramatischer und unglaublicher. Und ich wurde nicht enttäuscht, auch die schwierigen Stellen über die Krankheit seiner Frau konnte ich lesen, war allerdings auch vorgewarnt, was mich erwarten würde. Wer das nicht beachtet, wird das Buch vielleicht zur Seite legen müssen und das wäre schade. Wenn man die Zerstörung durch den Krebs Zeile für Zeile quasi mitverfolgt, kann einen das mitnehmen. Ich musste mehrere Male schlucken, aber der Rest bzw. die Gesamtheit des Buches machen die schweren Stellen (vom Gefühl her) wett. Benjamin Mee hat mein Respekt dafür,dass er seinen Traum so intensiv verfolgt und eine Einrichtung und dessen Angestellte und Tiere nicht aufgegeben hat, die andere schon in den Wind geschrieben hatten. Er hatte nicht das große Geld, nur ein Ziel.

Aber manche Ziele lohnen sich, sie zu verfolgen.

Euer samuel, der in jeden Fall irgendwann einmal den Zoopark in Dartmoor besuchen möchte, in den Benjamin Mee mit seiner Familie noch heute lebt.

Offizielle Homepage des Dartmoor Zoological Park

Euer samuel.
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