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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

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1

Mittwoch, 5. Dezember 2007, 23:19

Hoppet

So, bevor der jetzt hier untergeht - bereits seit einer Woche zumindest in einigen größeren deutschen Städten im Kino... "Hoppet" - äußerst empfehlenswert und wohl am kommenden Wochenende besuchenswert, da er die 3. Woche wohl nicht mehr schaffen wird und werktags nur zu komischen Zeiten kommt.

Have a look
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

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Damiano

Torwächter

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2

Donnerstag, 6. Dezember 2007, 02:03

Ich habe den Film ja damals auf dem Kinderfilmfest Hamburg gesehen und meine Meinung im dazugehörigen Thread bereits erwähnt. Meine Meinung hier noch einmal kurz zusammengefasst: farblos, übertrieben unrealistisch (auch Kinder lassen sich im Kino nicht gern verarschen), schlecht synchronisiert...insgesamt nicht sehenswert.

Liebe Grüße,

Damiano
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Prometheus

Dr. Hasenbein

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Wohnort: Schwäbischer Hasenbau

3

Donnerstag, 6. Dezember 2007, 07:22

Naja mal sehen....die Story klingt ja zugegeben recht merkwürdig. :cool3:
Vive et alios sine vivere!

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Cole

Bionic Beaver

Registrierungsdatum: 1. November 2002

Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

4

Donnerstag, 6. Dezember 2007, 09:33

Zitat

insgesamt nicht sehenswert
Da hab ich eine 180-Grad gegenteilige Meinung. Aber jedem das seine.
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Und: Denken hilft.

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Jimbo

Hüter der heiligen Lanzen

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5

Sonntag, 13. Januar 2008, 01:58

Naja...

Die Story finde ich an sich gar nicht schlecht, zumindest gefallen mir daran einige Aspekte. 2 Flüchtlingskinder, die in ihrem Heimatland um ihr Leben fürchten müssen, mit Ach und Krach ausser Land gebracht werden können... Destination Germany, dann aber doch in Schweden "hängenbleiben"...

Soweit so gut, aber was bitte war denn das für eine Umsetzung ? :shoked2:
Soetwas Klischeebeladenes (SO sind die Kurden/Schweden 8| ), unrealistisches (einfach alles scheint möglich wenn man einen Traum hat, über alle Grenzen und alles Leid hinweg) habe ich jedenfalls schon lange nicht mehr sehen dürfen.

Auch wenn er mich teilweise durchaus bewegt hat; der Zusammenhalt der Brüder, der Charakter des jungen Azad im allgemeinen... wirkte er auf mich eher wie eine Art Märchen, welches alle problematischen oder hinterfragungswürdigen Dinge (Krieg, Imigration, das Zusammenspiel Mensch-Gesellschaft) fast vollständig ausblendet. Und sich stattdessen schon teilweise oberflächlich-kitschig auf eine Stabhochsprung-Karriere fixiert. Vor allem im späteren Verlauf. Gut, es ist aus Kindersicht erzählt, das mag sein. Trotzdem.

Der Finalsprung dann mag eine nette Metapher sein: alle Hürden sind genommen, das neue Leben kann beginnen... und da kann dann auch das Manuskript vom lieben Vater daheim (der mit seiner Familie ja gerade dadurch "nachkommen" wollte) ruhig flöten gehen, bzw. vom Winde verweht werden... ?( 8|

Frage mich immer noch, was man mit diesem Film eigentlich aussagen wollte. Alles wird gut... wenn du etwas besonderes kannst, auswanderst, deine Herkunft vergisst und dich auf deine Träume/Karriere besinnst ? Scheint so. Für diesen Film muss man wohl einfach die rosarote Brille aufhaben, sonst wirkt er nicht. Zumindest (auch) nicht auf mich...

3/10 Punkten für einen eigentlich recht guten Ansatz und die halbwegs glaubwürdigen Darsteller in einem schlicht nicht-glaubwürdigen Film.
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Bald schon 20 Jahre hier... es wird Zeit für die Ewigkeit.
Der größte Feind des Menschen ist (und bleibt) der Mensch.
Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris !
As long as the Sun, the Moon, and the Earth exist, everything will be all right.
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Cole

Bionic Beaver

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Beiträge: 3 744 Aktivitäts Punkte: 20 565

6

Mittwoch, 13. August 2008, 23:27

DVD-Verkaufsstart am 9. Oktober
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Gordo

Administrator

Registrierungsdatum: 20. Oktober 2002

Beiträge: 2 157 Aktivitäts Punkte: 12 045

Wohnort: Aus den Tiefen von Moria

7

Montag, 27. Oktober 2008, 18:41

Hoppet

Hoppet | Leaps & Bounds
Schweden 2007

[attach]22284[/attach]

Beschreibung (Text: Filmtage Lübeck):
Der zwölfjährige Azad (Ali Ali) ist ein begeisterter Hochspringer, doch in seiner Heimat herrscht Bürgerkrieg und er kann sein Talent nicht nutzen. Eines Tages beschließt seine Familie, zu Verwandten nach Frankfurt am Main zu fliehen. Zuerst sollen Azad und sein älterer Bruder Tigris mit einer befreundeten Familie ausreisen. Ihre Eltern wollen so bald wie möglich nachkommen. Zu spät bemerken Azad und Tigris auf ihrer Flucht, dass sie von Schleppern betrogen wurden und in Schweden festsitzen. Sie kommen zwar bei der anderen Flüchtlingsfamilie unter, aber die nutzt sie aus und behandelt sie schlecht. Azad gibt jedoch seine Hoffnung auf ein Wiedersehen mit den Eltern nicht auf. Doch erst als er es schafft, in eine Hochspringermannschaft aufgenommen zu werden, kann er nach Deutschland reisen. Und als er in Berlin dann auch noch seinem Idol, der schwedischen Hochspringerin Kajsa Bergvist Auge in Auge gegenübersteht, weiß er: Für ihn hat sich der Traum vom Fliegen erfüllt. Von der rauen Lebenswirklichkeit und den eigentlich gar nicht so „hochfliegenden“ Träumen eines Flüchtlingskindes erzählt Petter Næss auf ebenso spannende wie berührende Weise.

Termine:
31.10.2008 Stadthalle 10:45 Uhr

Diesen Film gibt es bereits bei uns auf DVD.

Bilder:
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Album(s) of the Moment: Libera in Concert, Corvus Corax, Cultus Ferox, Jesse McCartney - Right where you want me
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Prometheus

Dr. Hasenbein

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Beiträge: 8 473 Aktivitäts Punkte: 43 160

Wohnort: Schwäbischer Hasenbau

8

Dienstag, 28. Oktober 2008, 18:11

Da ich mir eh immer mein eigenes Urteil über Filme und dergleichen mache, habe ich die negativen Stimmen zum Teil ignoriert und war dann recht erstaunt....der niedergemachte Film ist doch nicht so schlecht, wie hier geurteilt wurde. Zwar ist er stellenweise recht fragwürdig in Bezug auf Glaubhaftigkeit...warum dort "drüben" z. B. jemand auf Hochsprung stehen kann, aber warum nicht.
Kein Flüchtlingsdrama im klassischen Sinne, aber man darf ja nicht vergessen, dass der Film FSK 6 und soll auch jüngere Menschen ansprechen und ich finde den Film rech ausdrucksstark gemacht. Also von mir bekommt er den Daumen nach oben.
Vive et alios sine vivere!

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Minifant

Imperator

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Beiträge: 575 Aktivitäts Punkte: 2 995

Wohnort: bei Maxifant

9

Dienstag, 28. Oktober 2008, 22:51

Zitat

aber man darf ja nicht vergessen, dass der Film FSK 6 und soll auch jüngere Menschen ansprechen

Genau da ist der Haken: Hier wird ein bitteres reales Problem zum Ende hin ins Surreale verzerrt und verharmlost, weil man dem Kinderpublikum nicht zu viel erkenntnisreiche kritische Wahrheit über die politisch-gesellschaftlichen Mißstände zumuten will. Den "großen Sprung" im finalen Sportwettkampf rein metaphorisch für Azads charakterstarken zivilen Kampfgeist zu interpretieren, wäre eine maßlose Überforderung für einen 6jährigen Zuschauer. Meiner Ansicht nach sollte der Film im Rating ein "PG" bekommen = dringende Empfehlung für verantwortungsbewußte Erwachsene, den Film nach dem Anschauen mit den Kindern im Gespräch nachzubereiten und die aufgeworfenen politisch-sozialen Fragen zu diskutieren! Didaktisches Material hierzu wird auf der deutschen DVD als Bonus mitgeliefert. Insofern ergänzt die Ausstattung der DVD sehr gut die Fragestellungen, die der Film offen bzw. missen läßt. So gesehen kann ich den Film nur für Eltern und Pädagogen empfehlen, die mit Kindern gemeinsam Filme anschauen und nachbereiten.

Review

Die Brüder Azad und Tigris sind unzertrennlich. Im Fernsehen bewundern sie bei der Übertragung internationaler Sportwettkämpfe die schwedische Hochspringerin Kajsa Bergqvist. Die Kinder träumen davon, eines Tages als Sportler so erfolgreich und berühmt zu sein wie ihr Idol. Eifrig üben sie mit improvisiertem Gerät auf der Wiese das Hochspringen.
Bei einem Bombenangriff tieffliegender Kampflugzeuge auf ihr Dorf verstecken sich die Jungen in einer Kiste. Seit diesem traumatischen Erlebnis spricht Tigris nicht mehr. Die Familie sieht in ihrem von Krieg und diktatorischer Repression gebeutelten Heimatland im Mittleren Osten keine Lebensperspektive mehr. Der Vater ist Schriftsteller, aber seine Bücher darf er nicht veröffentlichen. Die einzige Zukunft liegt für die Familie in der Hoffnung, das Land verlassen zu können. Der Bruder des Vaters lebt bereits in Deutschland.
An Azads 12. Geburtstag wird die Feier von Milizen inspiziert, die unerlaubte Aktivitäten vermuten und Drohungen aussprechen. Kurz darauf heißt es für Azad und Tigris Abschied zu nehmen. Da sie fürs erste nur zwei Pässe beschaffen können, vertrauen die Eltern ihre beiden Söhne dem Nachbarn Raman an, der mit seiner ganzen Familie nach Schweden ausreist. Raman verspricht, für die Weiterreise der Jungs zum Onkel nach Frankfurt zu sorgen.
Nach der Landung in Stockholm stellt sich jedoch heraus, daß die Flugtickets nach Frankfurt nicht da sind. Notgedrungen muß Raman die zwei Jungen als seine eigenen Kinder ausgeben. Bei der vielköpfigen Familie fällt das nicht weiter auf. Aber Raman und seine gehässige Frau Naza behandeln die Brüder wie Stiefkinder. Sie bekommen keine neuen Kleider und nichts zu essen. Sie sind in einer fremden Familie gefangen. Azad muß mit der Lüge leben, er kann sich nicht mit der Wahrheit an die Sozialarbeiterin wenden, denn eine Aufdeckung des Schwindels würde auch Ramans nette Tochter Soma in Schwierigkeiten bringen, in die der Junge verliebt ist.
Azad geht nun in Schweden in die Schule, wo er versucht, sich so rasch wie möglich einzugewöhnen. Fleißig lernt er Schwedisch. Nach einigen Reibereien findet er bei den Hochspringern im Schulsportverein auch gleichaltrige Freunde.
Dann wird Ramans Asylantrag abgelehnt, allen droht die Ausweisung. Als Azad erfährt, daß die bösartige Naza seinen stummen Bruder Tigris durch einen vorgetäuschten Suizidversuch in die Psychiatrie befördern will, um so die Abschiebung der Familie zu verhindern, tauchen die Brüder unter. Azad sieht nur eine Chance nach Deutschland zu kommen: Wenn er in das Hochspringer-Team der Schule aufgenommen wird und mit zu den Jugendmeisterschaften nach Berlin fahren darf...

Es sind ungewöhnliche Umstände, unter denen ein Junge große Willenskraft auf allen Feldern zeigen muß. Ohne Paß allein in einem fremden Land, wo er eigentlich gar nicht sein dürfte, steht der 12jährige vielen Herausforderungen gegenüber. Azad muß sich um den älteren Bruder Tigris kümmern, der zwar nicht dumm ist, aber durch seine Stummheit in gewisser Weise behindert und auf Hilfe angewiesen ist. Der Kontakt zu den Eltern ist abgebrochen, die zwei Jungen sind den Launen von Raman und seiner Familie ausgeliefert.
Es wirft ein trauriges, gleichwohl mehr als authentisches Licht auf die europäische Asylpolitik, daß Kinder nicht als souveräne Personen anerkannt werden, sondern als unmündiges Gepäck ihrer Eltern behandelt werden. Das ist in Schweden nicht anders als in Deutschland. Könnte sich Azad den Behörden anvertrauen und seine Situation darlegen, ohne befürchten zu müssen, daß man ihn und seinen Bruder wie Kriminelle aus dem Land wirft, dann wäre alles viel einfacher.
Die Familie von Raman führt anschaulich vor, wie das Asylrecht mißbraucht wird, denn sie lassen sich nur von bezahlten Schleppern nach Schweden einschleusen, weil sie dort als Ausländer auf der faulen Haut liegen können und Unterkunft und Unterhalt großzügig vom Staat bezahlt bekommen - und über so viel Dummheit der Schweden der machen sie sich auch noch lustig, bis ihr Betreiben durchschaut wird und ihnen das Lachen vergeht.
Die Asylbehörden haben zu unterscheiden zwischen wirklich politisch Verfolgten, deren Leben in ihren Herkunftsländern in Gefahr ist, und gemeinen Wirtschaftsimmigranten, die nur ein bequemeres Leben in den reichen Ländern Europas suchen. Das ist eine mühsame und ärgerliche Aufgabe, die nicht immer konsequent genug und zum Nachteil der Betroffenen nicht immer mit dem richtigen Ergebnis ausgeführt wird. Diese Schwierigkeit rechtfertigt aber auf keinen Fall den Zwang, daß alleinreisende Minderjährige wie in dieser Geschichte Azad und Tigris sich als illegale Eindringlinge verstecken und sich durch Paßkontrollen innerhalb der EU schmuggeln müssen. Hier bleibt das angemessene Mittel nur, wie im Film gezeigt, die Zivilcourage einzelner Bürger, die sich damit letztlich selbst zu Straftätern machen, indem sie bedrängten Kindern helfen - Kinder, die nichts Böses getan haben, die nur als "ungesetzlich" verfolgt werden, weil sie ohne Papiere und ohne Eltern gestrandet sind.
Diese sozialpolitische Problematik mag den jüngsten Zuschauern nicht bewußt werden, weil der Fokus des Films auf dem Abenteuer des Jungen Azad liegt, der durch seine Charakterstärke am Ende siegt und ein märchenhaftes Happy End erlebt. Lustig ist das aber gar nicht! Mehr Mut dazu, auch den Kindern deutlicher darzulegen, weshalb sich Azad in so einer schwierigen Lage befindet, zu erklären, welche Mechanismen des Staatssystems in Schweden, Deutschland und Europa generell dafür verantwortlich sind, daß sich ein 12jähriger Junge verstecken oder mit allen Tricks an Kontrollen vorbeischmuggeln muß, hätte dem pädagogischen Wert nicht geschadet. Diese Aufgabe bleibt der Nachbereitung durch erwachsene Begleitpersonen überlassen, die nach dem Anschauen die mit dem Film aufgeworfenen und unbeantworteten Fragen mit den Kindern erörtern sollten.
Azads im wahrsten Sinne des Wortes mächtiger Sprung führt im Film in einem magischen Moment seine Familie wieder glücklich zusammen, aber das ist ein Märchen. Das grundlegende Problem ist damit nicht wirklich gelöst.
Die geopolitische Herkunft von Azad und seiner Familie bleibt im Film verschleiert. Nur im Begleitmaterial, das für den Einsatz des Films im Schulunterricht angeboten wird, kommt zur Sprache, daß es sich um Kurden in der Region zwischen Irak und Türkei handelt. Die Bombardierung des Dorfs wird ins Jahr 2000 datiert, es können also nur Kampfflugzeuge der Türkei sein, die seit vielen Jahren einen Krieg gegen die kurdische Zivilbevölkerung führt.


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Billy

Torwächter

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10

Dienstag, 28. Oktober 2008, 23:06

Habe den Film auf einem Filmfest gesehen.

Er ist etwas langatmig an manchen stellen, aber alles in allem ein gut Film den man sich durchaus anschauen kann.

Würde dem Film 5.5 / 10 Punkten geben.
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Jimbo

Hüter der heiligen Lanzen

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11

Mittwoch, 29. Oktober 2008, 02:19

@ Minifant... keine auszuteilenden Punkte... ? :tongue:

Aber ich stimme dir fast vollends zu. Der Film an sich ist mehr als schwach; es bietet sich nicht nur an diesen in einem entsprechendem Rahmen aufzuarbeiten, es ist vielmehr Pflicht. Denn der Film als was er ist... ein modernes Märchen welches nicht nur Kriegsgeschehen (und noch viel mehr!) verharmlost; oder im Sinne des Daseins als Kinderfilm vereinfacht... ist mehr schlecht als recht.

Zitat

Mehr Mut dazu, auch den Kindern deutlicher darzulegen, weshalb sich Azad in so einer schwierigen Lage befindet, zu erklären, welche Mechanismen des Staatssystems in Schweden, Deutschland und Europa generell dafür verantwortlich sind, daß sich ein 12jähriger Junge verstecken oder mit allen Tricks an Kontrollen vorbeischmuggeln muß, hätte dem pädagogischen Wert nicht geschadet.
Möchte ich nur - und definitiv- unterstreichen.

Sehr fraglich ist generell die Aussage, dass das "Flüchten" aus einem jeweiligen Heimatland alle Probleme löst. In Bezug auf diesen Film scheint es nunmal so: hat man Deutschland (irgendwie!) erreicht, ist mit Sicherheit alles in bester Ordnung. Die Vergangenheit, eine jedwene Kultur, die Hintergründe ? Passé. Das ist schmerzhaft anzusehen - besonders das Finale ist eines, welches bei mir unter der Bezeichnung als absolutes "no-go" rangiert. Ein solch gekünstelt-geschöntes Ende sieht man wirklich selten.

Nach wie vor ein klares Daumen runter. Höchstens empfehlenswert als Basis für eine Diskussion, aber mehr auch nicht.
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Prometheus

Dr. Hasenbein

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Beiträge: 8 473 Aktivitäts Punkte: 43 160

Wohnort: Schwäbischer Hasenbau

12

Mittwoch, 29. Oktober 2008, 05:01

Die meisten von euch haben falsche Erwartungen an den Film. Es steht immer noch das "FSK 6" im Raum und ich bleib dabei, dass er auch so angelegt ist. Das hat nichts mit Verständnis zu tun, ob das den Kindern geistig zumutbar oder nicht, sondern an der Definition "Kinderfilm"...ich kann da kein knallhart realistisches Kriegs/Flüchtlingsdrama in der Kategorie präsentieren wie ihr euch das vorstellt. Da gibts auch GENUG von solchen Filmen , seht euch z. B. stattdessen "Der perfekte Kreis" an, das wäre dann mehr für euch und der is auch gut, also wenn ihr den nich gut findet habt ihr ma keine Ahnung. ;) (ein Film für diese Anti-Ende Fanatiker unter euch, die partu kein Happy End mögen ^ ^)
Vive et alios sine vivere!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Prometheus« (29. Oktober 2008, 05:10)

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fLo

Torwächter

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Beiträge: 3 037 Aktivitäts Punkte: 15 470

Wohnort: Hannover

13

Mittwoch, 29. Oktober 2008, 17:24

Na das klingt ja mal spannend.. der Story und der Kommentare hier im Thread nach scheint es tatsächlich ein Film zu sein, zu dem ich mir auch eine eigene Meinung bilden möchte. Mal sehn wann sich die Gelegenheit bietet
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Hibiki

Hüter des Lichts

Registrierungsdatum: 7. April 2009

Beiträge: 2 230 Aktivitäts Punkte: 11 605

14

Freitag, 21. August 2009, 16:26

Hier kann man sich z. Zt. den Film online gratis und legal ansehen.
»Hibiki« hat folgende Datei angehängt:
  • Hoppet.jpg (145,52 kB - 30 mal heruntergeladen - zuletzt: 11. März 2014, 20:38)
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Registrierungsdatum: 19. Dezember 2003

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Danksagungen: 30

15

Montag, 24. August 2009, 01:21

Hat schon jemand ne Möglichkeit gefunden den Film permanent auf die Festplatte zu bannen ?
Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben,
aber es hat nur genau so viel Sinn wie wir ihm geben.
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